<275>Die fliehen und räumen das Feld der Schlacht,
Und die Ehre wird den Preußen wieder allein.

Nur Lobkowitz möchte das Geschick noch wenden,
Mit Kräften der Verzweiflung schlägt er drein,
So ihm zur Seite Aremberg und Stein.
Da sanken unter ihren Würgerhänden
Im Heldentod zwei edle Degen hin:
Camas und Schwerin!1

Graf Rothenburg nun seinen Angriff kehrt
Auf Lobwowitz, der sich noch immer wehrt.
Er umgeht ihn und schneidet den Rückzug ihm ab.
Doch der, noch einmal aufgerafft,
Schlägt sich durch mit der letzten Kraft,
Die heldische Todesverachtung ihm gab,
Und weiß einen Weg sich zu bahnen
Zu des Lothringers Fahnen.
Aber die Preußen wie Wetter und Blitz
Schmettern zermalmend in den Feind —
Endlich wankt auch Fürst Lobtowitz,
Er, der nimmer zu fiiehen gemeint!
Die preußischen Reiter Sieger waren,
Die Feinde zerstoben auf allen Straßen;
Der Rothenburger und seine Scharen
Den Fliehenden auf den Fersen saßen.
Es ward auf dieser wilden Jagd
Manch General zum Gefangnen gemacht.

Doch nun entbrannte der Kampf erst recht
Beim Fußvolk! Welch rasendes Feuergefecht!
Inmitten: der Preußen Palladion
Im Schutz einer dichtgeschloßnen Schwadron.
Karlchen, dem bei dem gräßlichen Morden
Ganz ängstlich geworden,
Empfing noch schnell die Absolution.
Wie da die mördrischen Salven rollten


1 Felix Bogislav von Schwerin, preußischer Oberst. Vgl. S. 77.