<277>Die Holde schrie vor Schmerzen auf,
Dann wandte sie sich in schnellem Lauf
Hinauf zum seligen Paradies,
Wo sie sich bejammern ließ.
Noch dröhnten und stöhnten vom Salvengeroll
Die Lüfte, da drängten sich kopflos und toll
Um sinkende Fahnen noch Ostreichs Krieger —
Die Blüte ihrer Helden lag tot.
Kaum sieht der Sieger
All diese Bestürzung und letzte Not,
Da heißt's: Das Bajonett zur Hand,
Und das wankende Häuflein niedergerannt!
Das ist nun das Ende! Keine Gewalten
Vermöchten die Sinnlosen noch zu halten;
Wer noch laufen kann, sucht sich zu retten
Vor den preußischen Bajonetten.
Wie eine Herde, zersprengt und gescheucht,
Hinter der hungernd der Wolf herkeucht,
Also des guten Karlchens Scharen,
Aufgelöst in Entsetzen und Graun;
Hinterdrein kam der Dessau gefahren,
All die nicht flink auf den Beinen waren,
Ohne Erbarmen zusammenzuhaun.
Geschlagen war die große Schlacht.
Nun sammelt sich von fern und nah
Mählich der Preußen Heeresmacht.
Viktoria! Viktoria!
Ein Jubel war's, ein Siegsgeschrei,
Ein Höllenlärm und Juchhei,
Und in das Toben der siegfrohen Menge
Mischten sich helle Fanfarenklänge.
Jetzt ward der Austausch in die Wege geleitet:
Ein Lothringer gegen Darget, hieß es da;
Der Vorschlag ward Karlchen unterbreitet,
In seiner Gutmütigkeit sagte er Ja.
Darget den Preußen wiedergegeben!
Das war ein Triumph im Lager, ein Leben!