<8>Meeresfluten —
Keift nur zu!
Fest im tiefsten Seelengrunde
Lebt mir in der bängsten Stunde
Unerschütterliche Ruh...

In beglückter Arbeitsstille,
Seiner Sendung treu ergeben,
Schafft ein weltbeglückend Streben,
Wirkt ein selbstlos reiner Wille.
Drüben aber sieht man dich
Rüstig in den groben Händen
Schneid'ge Klingen drehn und wenden,
Schärfen, rüsten emsiglich,
Um mit kalter Satanstücke
Auszurotten, zu vernichten
Was, im Bunde mit dem Glücke,
Weisheit Neues wollt' errichten.

Freilich seh' ich dich die Toten
Oft mit schnöden Händen streicheln,
Was wird alles aufgeboten,
Den Gestorbenen zu schmeicheln —
Um mit doppeltem Ergehen
Den Lebend'gen zuzusetzen!
Wer kennt deine Schliche nicht,
Frevel, die in Finsternissen
Immerdar sich bergen müssen,
Stets in Furcht vorm Tageslicht,
Wie der Raben schwarz Gelichter,
Das in der Zypressen dichter
Wipfelnacht verborgen steckt,
Mit Gekrächz die Schatten schreckt;
Gern um Totenkreuz und Hügel
Schwebt das düstre Nachtgefiügel!

Nein, du Viper, giftgeblähte,
Schändliche, die's nicht verschmähte,
Den Regenten, der uns allen
Zum Beglücker schien geboren,