<287> der andere unter Ihnen, der sich fürchtet alle Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.a

Diese Rede des Königs durchströmte die Adern der anwesenden Helden, fachte ein neues Feuer in ihnen an, sich durch ausgezeichnete Tapferkeit hervor zu thun, und Blut und Leben für ihren grossen Monarchen aufzuopfern, der diesen Eindruck mit der innigsten Zufriedenheit bemerkte. Eine heilige Stille, die von Seiten seiner Zuhörer erfolgte, und eine gewisse Begeisterung, die er in ihren Gesichtszügen wahrnahm, bürgte ihm für die völlige Ergebenheit seiner Armee. Mit einem freundlichen Lächeln fuhr er darauf fort :

Schon im voraus hielt ich mich überzeugt, dass keiner von Ihnen mich verlassen würde; ich rechne also ganz auf Ihre treue Hülfe und auf den gewissen Sieg. Sollte ich bleiben, und Sie für Ihre mir geleisteten Dienste nicht belohnen können, so muss es das Vaterland thun. Gehen Sie nun ins Lager und wiederholen Ihren Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört haben.

So lange hatte Friedrich II. in dem Tone der Ueberzeugung geredet, um den Enthusiasmus seiner Zuhörer anzufachen; jetzt aber, da er sich von der unwiderstehlichen Gewalt seiner Worte überzeugt hielt, sprach er wieder als König und kündigte die Strafen an, die er über diejenigen verhängen wollte, die ihre Schuldigkeit verabsäumen würden.

Das Regiment Cavallerie, sagte er, welches nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich


a Dieser besondere Zusatz war der Rath, den General Wobersnow dem Könige gab, als dieser bekümmert schien, ob auch seine Officiere bereit sein würden, sich mit ihm in die bevorstehenden augenscheinlichen Gefahren willig zu stürzen. Friedrich milderte indess den Ausdruck, dem Wobersnow die stärkste Energie, d. h. Ein H.......t, der mir nicht folgt, zu geben vorschlug. (Anmerk. des Herrn von Retzow, a. a. O., S. 241.) Uebrigens kannte der König das Wort Hundsfott sehr gut; ja, es findet sich in seiner eigenhändigen Danksagung an die Armee für den Sieg bei Chotusitz, vom 19. Mai 1742. Siehe Erinnerungen an Friedrich den Grossen, in Bezug auf seine Armee, am 24. Januar 1854 in der Militärischen Gesellschaft vorgetragen von J. D. E. Preuss (Als Manuscript gedruckt), S. 10.