<I>

ŒUVRES DE FRÉDÉRIC LE GRAND TOME XXVII. TROISIÈME PARTIE.

<II><III>

ŒUVRES DE FRÉDÉRIC LE GRAND TOME XXVII. TROISIÈME PARTIE. BERLIN IMPRIMERIE ROYALE (R. DECKER) MDCCCLVI

<IV><V>

CORRESPONDANCE DE FRÉDÉRIC II ROI DE PRUSSE TOME XII. TROISIÈME PARTIE. BERLIN IMPRIMERIE ROYALE (R. DECKER) MDCCCLVI

<VI><VII>

CORRESPONDANCE TOME XII. TROISIÈME PARTIE.

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VORWORT DES HERAUSGEBERS.

Die deutsche Schriftsprache war dem grossen Könige nicht so geläufig wie die französische;3_I-a darum bediente er sich derselben auch eigentlich nur ausnahmsweise zum Ausdrucke seiner Gedanken und Gefühle. Er hat sogar seine bedeutendsten militärischen Lehrschriften, namentlich Die General-Principia vom Kriege, französisch abgefasst und sie in das Deutsche übersetzen lassen, um sie, zum Gebrauche für die Generale seiner Armee, in Druck zu geben. Deshalb auch ist die Zahl der deutschen Handschriften des Königs nur sehr klein, und seine deutschen Briefe, wie seine militärischen Unterweisungen in deutscher Sprache, welche beide doch in einer autobiographischen Gesammtausgabe seiner Geisteswerke nicht fehlen dürfen, tragen etwas sehr Unbehülfliches an sich. Ueberhaupt ist diese ganze deutsche Abtheilung mehr eine ergänzende psychologisch-historische Urkundensammlung zur Geschichte Friedrichs, des Menschen, in dem Umgange mit seinen Verwandten und Freunden, als die schöne Frucht einer freien geist- und gemüthvollen Thätigkeit.

Unsere Sammlung der deutschen Briefe besteht aus zwei und zwanzig Nummern. Voran geht Friedrichs Briefwechsel mit seinem Vater; es folgt der Briefwechsel mit seinem Geheimen Kämmerier Fredersdorf; <X>dann kommen seine Briefe an den Abt Stusche. Diesen drei Gruppen reihen sich die übrigen, meistens einzelnen Schreiben an neunzehn Personen an. Im Ganzen geben wir zwei hundert und vierzehn deutsche Briefe, darunter ein hundert neun und siebzig von Friedrich.

Als Anhang geben wir das berühmte pädagogische Schreiben des Königs an den Etats-Minister Freiherrn von Zedlitz, vom 5. September 1779, und seine Rede an die Generale vor der Schlacht bei Leuthen.

Den Beschluss des Bandes macht ein Supplement aux Œuvres historiques et à la Correspondance de Frédéric.

I. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I. SEINEM VATER. (Vom 27. Juli 1717 bis zum 26. Mai 1740.)

Friedrich hat seit frühen Zeiten wöchentlich, ja oft mehrmals wöchentlich an seinen Vater geschrieben, zumeist aber nur auf äusseren Anlass. Die ganz unterthänige Form der Briefe, ohne alles innere Leben, ist der schlagendste historische Beweis, wie entfernt Sohn und Vater im Herzen immer von einander geblieben sind. Darum auch haben Friedrichs Briefe an den König nur als psychologische Quelle einen Werth, und es genügt uns eine Auswahl, weil sehr viele Briefe theils die kleinen Vorfälle in der Garnison und die äusserlichen Angelegenheiten des Kronprinzen, als nothgedrungene Meldungen, betreffen, theils die oftmals ausgesprochenen Betheuerungen unterthänigster Ergebenheit und Treue, in den alten Redensarten, wiederholen. Diese Briefe an seinen Vater sind, in ihrem trockenen Tone, ganz das Seitenstück zu den Briefen an seine Gemahlin;3_II-a der Mensch, der Sohn tritt in ihnen überall vor dem Unterthan zurück. Der Uneingeweihte glaubt es nicht, dass diese armseligen Blätter, namentlich die aus Rheinsberg, derselben Feder angehören, welche in derselben Zeit die kostbaren Briefe an Camas, an Suhm, an Jordan, an Duhan, an Algarotti und an Voltaire geschrieben hat. Ja, man ist tief betrübt, wenn Friedrich, gleichzeitig, in den Briefen an gediegene Vertraute, an lustige Genossen, selbst an seine zweideutigen Freunde Seckendorff und Grumbkow über seinen Vater in Klagen ausbricht, odersonst <XI>sein Herz eröffnet.3_III-a Oberst-Lieutenant von Bredow, welcher seit dem März 1733 in die Umgebung des Kronprinzen gegeben war,3_III-b durfte für den amtlichen Berichterstatter des Königs gelten, aus dessen Umgebung der Kammerherr Baron von Pöllnitz wiederum, als Vertrauter des Kronprinzen, vom 28. Januar 1736 bis zum 26. Mai 1740, ununterbrochene Zeitungen, oftmals in nicht ganz gebührlicher Abfassung, nach Rheinsberg sandte. So konnte das schöne, das erquickende kindliche Verhältniss nicht gedeihen. Daher in späteren Jahren noch manch' unmuthige Aeusserung, z. B. in zwei fast gleichzeitigen Briefen des Königs, 1760, an die Herzogin von Gotha : dass seine Jugend die Schule der Widerwärtigkeiten gewesen,3_III-c und an den Marquis d'Argens, dass er seine Jugend seinem Vater geopfert habe.3_III-c Aber, wendet der humane Leser sich mit Schmerzen von diesem durchaus kaltsinnigen Verhältniss ab, so findet er in Friedrichs Biographie seines Vaters die erhebendste historische Anerkennung der bedeutenden Regententugenden des allgemein, auch in der königlichen Familie, mehr gefürchteten als geliebten Fürsten,3_III-d dessen weise Reglements in der vaterländischen Armee-, Oekonomie- und Finanz-Verwaltung noch jetzt ihre Früchte tragen, ohne welche Preussen, wie das der grössere Sohn auch immer hervorgehoben hat,3_III-e niemals das geworden wäre, was es ist. Dieses Gefühl von des königlichen Vaters Regentenwerthe ist es auch, welches hie und da in Briefen an seine Freunde mit Wärme, ja einmal sogar in Versen an Voltaire, durchbricht,3_III-f im schriftlichen Verkehre mit ihm selber aber nie zu Tage kommt.

<XII>König Friedrich Wilhelm I. hat nur selten eigenhändig an seinen Sohn geschrieben; gewöhnlich gab er dem Cabinetsrathe, der den kronprinzlichen Brief vorzutragen hatte, den Bescheid in wenigen Worten, mündlich oder schriftlich, an, wie zu einem Cabinetsbefehle.

Unser Augenmerk bei der Sammlung von Friedrichs Briefen an seinen Vater geht auf das kindliche und rein menschliche Verhältniss; die militärischen, die ökonomischen und die anderen herkömmlichen pflichtmässigen Meldungen lassen wir, so weit es geht, bei Seite. Aber die Briefe des Kronprinzen aus Cüstrin.3_IV-a die über seine Vermählung, die über den neuen Pachtanschlag vom Amte Ruppin, die aus dem Feldzuge 17343_IV-b und der Brief über die cameralistisch-militärische Reise nach Preussen, 1735, sind von anderer Art, und dürften leicht das Bedeutendste in unserer Auswahl sein. Sonst haben auch manche Namen, als solche, in Friedrichs Briefen an seinen Vater biographischen Werth, da Lord Baltimore3_IV-c (der mit Algarotti kam) und andere Feingebildete als Durchreisende nur dienstgemäss gemeldet werden; von der Freude aber, die sie brachten, durfte eben so wenig die Rede sein, als davon, dass die Brüder Freimaurer Baron von Oberg und Bielfeld, aus Hamburg,3_IV-d durch den Grafen Truchsess persönlich waren eingeladen worden. Dass Einiges in Friedrichs Briefen, z. B. was <XIII>Jagd und Wild angeht, ohne inneren Antheil, rein auf des Königs Wünsche und Neigungen berechnet war, kann dem Leser nicht entgehen, der jedoch, um den vollen psychologischen Gewinn zu haben, mit den gleichzeitigen Briefen des Kronprinzen an seine Schwester Wilhelmine und an manche andere Vertraute und Freunde genau bekannt sein muss.

Das Officier-Lesebuch (von C. D. Küster), Berlin, 1796, Theil IV., S. 93-134, und Theil V., S. 1-39, brachte zuerst neun und funfzig Briefe von Friedrich an seinen Vater aus den Jahren 1733-1739.

Von den hundert sieben und zwanzig Briefen, welche wir dem Leser darbringen, darunter sechs und neunzig von Friedrich, gehören die Originale von sieben und siebzig Briefen3_V-a den beiden Königlichen Archiven und eines3_V-b einer Autographen-Sammlung an; ein und dreissig3_V-c haben wir aus unserem Urkundenbuche zu der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen, Theil II., S. 166-210, aufgenommen, funfzehn3_V-d aus des Oberst-Lieutenants von Hahnke Buche Friedrichs des Grossen Briefe an seinen Vater, geschrieben in den Jahren 1732 bis 1739, Berlin, 1838, zwei3_V-e aus Dr. Friedrich Cramers Schrift Zur Geschichte Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs II, Könige von Preussen, dritte Auflage, Leipzig, 1835, S. 33-35, und einen3_V-f aus Friedrich Wilhelm I., eine Lebensgeschichte, von Friedrich Förster, Band III., S. 77 und 78, ausgewählt. Die Lücke vom 25. August 1721 bis zum 11. September 1728 auszufüllen, ist unmöglich gewesen; der ganze Briefwechsel aus dieser Zeit scheint verloren zu sein.

Den Brief der Kronprinzessin im Anhange haben wir aus der <XIV>Biographie der Königin Elisabeth Christine des Herrn von Hahnke, S. 388 und 389, entnommen; das Original der Antwort wird in dem Königlichen Staats-Archive aufbewahrt.

II. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF. (Vom 2. October 1745 bis 1755.)

Michael Gabriel Fredersdorf ist in Gartz an der Oder geboren und, nach dem dortigen Kirchenbuche, welches seinen Vater als Musicus Instrumentalis bezeichnet, den 3. Juli 1708 getauft worden. Er soll als Musketier in dem Regimente des Generals von Schwerin zu Frankfurt an der Oder Urlaub genommen haben, um dem dortigen Stadt-Musicus Hülfe zu leisten. Friedrich, als Kronprinz, sagt man, lernte ihn kennen und machte ihn zu seinem Lackeien, dann zum Kammerdiener und endlich zum Geheimen Kämmerier. Fredersdorf genoss des grössten Vertrauens.3_VI-a Im Juni 1740 schenkte der junge König ihm das Gut Zernikow bei Rheinsberg, und 1750 liess er ihn nach Frankreich reisen. Nach seiner Rückkehr, im Monat October des folgenden Jahres, verheirathete sich Fredersdorf mit der Tochter des wohlhabenden Brauers Daun zu Potsdam. Seitdem beschäftigte er sich sehr viel mit der Idee des Goldmachens und nahm, 1753, sogar drei Alchymisten in seinen Dienst, welche in seinem Laboratorium zu Berlin, Friedrichsstrasse Nr. 210, mehrere Jahre arbeiteten, bis er der grossen Ausgaben überdrüssig wurde und dem in den Briefen des Königs ausgesprochenen Rathe folgte.3_VI-b Fredersdorf ist im Januar 1758 in Potsdam gestorben.3_VI-c

<XV>Der Briefwechsel des Königs mit Fredersdorf (vierzig Briefe von jenem und drei von diesem) ist unter dem Titel : Friedrichs II. eigenhändige Briefe an seinen Geheimen Kämmerer Fredersdorf, herausgegeben von Friedrich Burchardt, mit zwei Facsimile, Leipzig, Friedrich Fleischer, 1834, in Druck erschienen. Die Dedication des Herausgebers an den russischen Kaiser Nikolaus ist « Fasanerie bei Neu-Strelitz in Mecklenburg-Strelitz » datirt. Die Autographen dieser Briefe sollen früher dem Freiherrn von Labes, genannt Graf von Schlitz, einem Sohne des Barons von Labes und der Wittwe Fredersdorf, gehört haben und dann auf dessen Secretär Schmock-Smok übergegangen sein. Nach der Veröffentlichung durch die Presse sind sie an Liebhaber einzeln verkauft worden, wodurch die Autographen der Nummern 38, 41 und 43 der Burchardtschen Ausgabe3_VII-a in unsere Hände gekommen sind und uns zur Berichtigung des gedruckten Textes gedient haben, den wir, mit Ausschluss der unbedeutenden Nummern 6, 28, 30, 32 und 33, wiederholen. Wir haben diese, in ihrer Art höchst erfreulichen Briefe in eine richtigere Zeitfolge zu bringen gesucht und einige auffallende Fehler, besonders in Personen-Namen, verbessert.

Fredersdorf ist auch in den früheren Bänden schon genannt worden, z. B. Band XIX., S. 37 und 48; Band XXII., S. 348; Band XXVI., S. 99.

H. L. Manger hat in seiner Baugeschichte von Potsdam, S. 647-650, Einiges aus Fredersdorfs Leben erzählt.

III. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN ABT TOBIAS STUSCHE. (Vom 24. November 1742 bis zum 28. September 1755.)

Tobias Stusche wurde 1695 in Patschkau geboren und in der heiligen Taufe, am 27. September, Johannes Georgius genannt; Tobias ist sein Klostername. Er war Pfarrer in dem Dorfe Reichenau, als er, den 8. October 1742, drei Monate nach dem Berliner Frieden, in dem Cisterzienser-Kloster Camenz zum Abte und Prälaten dieses fürstlichen Gestifts erwählt wurde. Schon den 16. November 1742 rich<XVI>tete er, in Angelegenheiten desselben, ein Memorial an den König, und aus den drei Briefen desselben vom März, Mai und Juni 1744, also vor dem Beginne des zweiten Schlesischen Krieges, erhellet schon das zutrauliche Verhältniss zwischen Beiden so durchaus, dass die spätere grössere Innigkeit nur als eine Folge der längeren Dauer zu betrachten ist. Eine persönliche Bekanntschaft zwischen Friedrich und dem Abte entstand, unseres Wissens, erst, als das königliche Hauptquartier, Ende April oder Anfangs Mai 1745, nach Camenz verlegt wurde und, mit kleinen Unterbrechungen, auch daselbst verblieb, bis die ganze preussische Armee am 27. Mai das Lager bei Frankenstein bezog. Prinz Albrecht von Braunschweig schrieb damals an seine Schwester, die Königin von Preussen, aus der Abtei, den 18. Mai : « Nous dînons tous les midis dans le jardin, où notre prélat ici nous donne une belle musique. Le Roi est véritablement content de cet homme, car c'est un très-digne homme et qui aime véritablement le Roi. »3_VIII-a Auch im August dieses Jahres war Friedrich wieder in Camenz; aber von einem Ueberfalle der Oesterreicher in diesem Stifte, während unser König mit dem Abte und den Mönchen, im Cisterzienser Chorkleide, die Metten gesungen, und die Croaten ihn in der Kirche selbst, vergebens, gesucht hätten, findet sich nirgends eine zuverlässige Spur. Da wir eine so auffallende Rettung des Monarchen in den Mauern der Abtei Camenz durch die Treue und Geistesgegenwart des gewiss sehr trefflichen Geistlichen historisch zu erweisen nicht vermögen, so müssen wir die von einem späteren Mitgliede jenes Cisterzienser-Stifts aufbewahrte Sage3_VIII-b dahingestellt sein lassen. Friedrichs Briefe an Stusche, und der Eifer, mit welchem er ihm, durch seine Verwendung bei dem General des Ordens in Citeaux, im Jahre 1747, auch noch die Abtei Leubus zuwandte, geben dem Prälaten, welcher den 9. April 1757 gestorben ist, ein so genügendes Zeugniss edler patriotischer Ergebenheit, dass sein Andenken uns für immer, auch ohne eine einzelne ausserordentliche Begebenheit, theuer bleiben wird.

Bei seinen späteren Durchreisen durch Camenz erkundigte der Kö<XVII>nig sich, wie die Stiftsgeschichte, S. 171, sagt, nach dem Befinden des seligen Abts Tobias. Einmal befahl er dem Prälaten Abundus, durch denjenigen Geistlichen, welcher zuerst sterben würde, seinen Freund Tobias von ihm grüssen zu lassen. Ein anderes Mal bestimmte er, für denselben ein feierliches Todtenamt zu halten.3_VIII-c

Die vier und zwanzig Briefe, von denen sechs (Nr. 6, 7, 8, 10, 12 und 16) schon in Frömrichs Geschichte der Abtei Camenz, S. 104 bis 169, stehen, haben wir aus unserm Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen, Theil V., S. 114-121, hier wieder aufgenommen.

IV. FRIEDRICHS BRIEF AN FRAU VON MANTEUFFEL. (Den 18. December 1780.)

Frau Barbara Catharina, Wittwe des Landraths Reymer von Manteuffel, geborne von Münchow, war im Begriff, von Cüstrin auf ihr Gut Crolow, im Schlaweschen Kreise von Hinterpommern, zurückzukehren. Dies gab Veranlassung zu dem in Form einer Cabinets-Ordre abgefassten scherzhaften Briefe des Kronprinzen, welcher, während seiner Cüstrinischen Haft, der Familie des neumärkischen Kammer-Präsidenten Christian Ernst von Münchow viele angenehme Stunden verdankte. Es ist nicht zu ermitteln gewesen, ob die verwittwete Frau von Manteuffel, welche den 17. Mai 1767 in Crolow gestorben ist, eine Schwester des Präsidenten von Münchow gewesen; eine Tochter desselben war sie nicht.

Wir haben Friedrichs Brief an Frau von Manteuffel, vom 18. December 1730, aus der Charakteristik Friedrichs des Zweiten, Königs von Preussen (von Dr. Ch. G. D. Stein), Berlin, 1798, Band I., S. 258, entnommen.

V. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN HAUPTMANN VON HACKE. (Den 15. Juli 1732.)

Hans Christoph Friedrich von Hacke, geboren den 21. October 1699 in Stassfurt, diente seit 1715 in der Grenadiergarde zu Pots<XVIII>dam und wurde 1729 zum Stabs-Capitain befördert und den 4. Januar 1732 zum Hof Jägermeister ernannt. Den 1. Mai 1734 bekam er eine Compagnie, und, da er schon die wichtigsten und geheimsten Angelegenheiten besorgt hatte, so ernannte der König ihn, den 20. Februar 1740, zum Obersten und General-Adjutanten. Friedrich der Grosse gab ihm, nach den beiden Berliner Zeitungen vom 23. Juni 1740, den Orden Pour le mérite, vielleicht am 16. Juni, an welchem Tage er den neugebornen Sohn desselben über die Taufe hielt. So viel bekannt ist, war das die erste Verleihung des neuen Ordens. Den 28. Juli desselben Jahres verlieh der König seinem General-Adjutanten die Grafenwürde. Graf von Hacke starb den 17. August 1754 als General-Lieutenant und Ritter des Schwarzen Adlerordens.3_X-a Band XVI., S. 54 und 90, bezeichnet Friedrich ihn, durch die französische Uebersetzung seines Namens, als sieur und M. Crochet.

Das Autograph des Briefes vom 15. Juli 1732 befindet sich, seit, dem 5. Januar 1848, im Besitze Seiner Majestät des Königs.3_X-b

VI. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN LIEUTENANT VON DER GRÖBEN. (Den 17. und den 27. August 1734.)

Johann Heinrich von der Gröben, aus Preussen gebürtig, Seconde-Lieutenant im kronprinzlichen Regimente,3_X-c gehörte schon 1733, als Fähnrich, zu Friedrichs lustiger Umgebung.3_X-d Den 10. Januar 1738 wurde er, als erster Lieutenant, in das Leibhusaren-Corps versetzt Er war damals vier und dreissig Jahre alt und hatte sechzehn Jahre gedient. Den 3. Juni 1741 wurde er als Rittmeister verabschiedet. Zuletzt hat er, als Oberst-Lieutenant, auf Ludwigsdorf in Ostpreussen gelebt.

<XIX>Die Copien der beiden Briefe aus dem Feldzuge des Jahres 1734 verdanken wir dem verstorbenen Geheimen Medicinal-Rath Eck, welcher die Autographen besass. Die Alexandriner in dem Briefe vom 27. August dürften die einzigen deutschen Verse aus Friedrichs Feder sein, welche bekannt geworden; sie bilden ein seltsames Seitenstück zu den beiden gleichzeitigen französischen Gedichten des Kronprinzen, Band XL, S. 77 und 98. Auch hatte Friedrich schon im August 1731 und im folgenden Jahre die französische Sprache in den Versen an Frau von Wreech, eben so in dem Briefe an seine Schwester von Baireuth, den 29. October 1733, zum Ausdrucke seiner poetischen Gefühle erwählt,3_XI-a so dass die deutschen Verse an Gröben vielleicht nur einen besonders heileren Moment des ersten Campagne-Lebens bezeichnen möchten, und nicht ein Schwanken zwischen dem Französischen und der Muttersprache, da ja selbst die Königin Sophie jenes geläufiger als diese schrieb.

VII. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN CONSISTORIAL-RATH REINBECK. (Den 6. und den 19. oder 20. Juni 1740.)

Der Probst Reinbeck in Berlin war von dem jungen Könige, man kann wohl sagen im Augenblicke seiner Thronbesteigung, beauftragt worden, die Rückkehr seines Freundes, des Philosophen Wolff, von Marburg nach Halle zu vermitteln. In dieser Angelegenheit sind auch die beiden Briefe vom 6. und vom 19. oder 20. Juni 1740 geschrieben. Wolff zog in der That, den 6. December 1740, in Halle wieder ein. Die Originale unserer beiden Briefe befinden sich in der Autographen-Sammlung der Königlichen Bibliothek in Berlin.

Dr. Johann Gustav Reinbeck ist den 25. Januar 1683 in Celle geboren und als Consistorial-Rath, Probst und Pastor an der Petri-Kirche in Berlin, auf der Reise, zu Schönenwalde, den 21. August 1741, gestorben. Friedrich, der ihn sehr hochschätzte, sagt in seinem Briefe an Voltaire vom g. September (November) 1736 : « Je veux vous citer deux pasteurs, dans les États du Roi mon père, qui aiment la vérité, qui sont philosophes, et dont l'intégrité et la candeur méritent qu'on ne les confonde pas dans la multitude. Je <XX>dois ce témoignage à la vertu de MM. Beausobre3_XI-bet Reinbeck. »3_XI-c In Büschings Beiträgen zu der Lebensgeschichte denkwürdiger Personen, Halle, 1783, Erster Theil, S. 139-236, findet sich ein Beitrag zu der Lebensgeschichte Dr. Joh. Gustav Reinbeck.

VIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN ETATS-MINISTER VON VIERECK. (Den 12. Juni 1740.)

Das Original dieses Schreibens, welches an den Etats-Minister von Viereck als Protector der Societät der Wissenschaften gerichtet ist, wird in dem Archive der Königlichen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt.

Adam Otto von Viereck ist den 10. März 1684 zu Wattmanshagen in Mecklenburg geboren und den 11. Juli 1758 in Berlin gestorben.

IX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZEN LEOPOLD VON ANHALT-DESSAU. (Den 9. November 1741.)

Leopold Maximilian Prinz von Anhalt-Dessau, zweiter Sohn des berühmten alten Fürsten Leopold, gehörte zu Friedrichs liebsten Jugendfreunden3_XII-a und zu den namhaftesten Helden der beiden ersten Schlesischen Kriege. Er war den 25. September 1700 geboren, und, da sein älterer Bruder der Erbprinz Gustav 1737 gestorben war, so folgte er, 1747, seinem Vater in der Regierung nach. Zum preussischen General-Feldmarschall war er auf dem Schlachtfelde von Chotusitz ernannt worden. Der Fürst Leopold starb den 16. December 1751. Siehe Band II., Seite 79 unserer Ausgabe.

Das an ihn gerichtete Schreiben verdanken wir dem Herzoglichen Landes-Archive zu Dessau.

<XXI>X. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN MAJOR SENNING. (Den 27. Mai 1742.)

Wilhelm Senning, Friedrichs Lehrer in den mathematischen Wissenschaften und in der Befestigungskunst, in seiner Vaterstadt Berlin gestorben den 16. September 1743, hatte als Ingenieur-Officier3_XIII-a in den niederländischen Feldzügen ein Bein verloren. Er war ein Biedermann und, unter den Rheinsberger Freunden schon, ein heiterer und liebenswürdiger Gesellschafter.3_XIII-b Des Königs Brief haben wir in den Anekdoten und Charakterzügen aus dem Leben Friedrichs des Zweiten, Berlin, 1788, bei Unger, fünfte Sammlung, dritte Auflage, S. 72 und 73, gefunden; er scheint aus dem Französischen übersetzt zu sein.

XI. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM GRAFEN VON DÖNHOFF AUF QUITTAINEN, IN OSTPREUSSEN. (Den 24. August und den 7. September 1753.)

Wir haben diesem, aus den gräflich von Dönhoffschen Familien-Papieren herrührenden Briefwechsel nichts weiter hinzuzufügen, als dass wir unsere Copie dem Herrn Major a. D. Leopold von Orlich verdanken.

XII. INSTRUCTION FÜR DEN GENERALIEUTENANT VON FINCK. (Den 12. August 1759.)

Friedrich August von Finck, geboren zu Strelitz im Mecklenburgischen, den 25. November 1718, trat im Jahre 1743 aus russischen <XXII>Diensten in die preussischen als Major und Flügel-Adjutant, und ward im Monat Februar 1759 General-Lieutenant. Das Unglück bei Maxen3_XIII-c brachte ihn in Ungnade. Er starb den 22. Februar 1766 in Kopenhagen als dänischer General der Infanterie. In den historischen Werken und in den Briefen des Königs kommt Finck häufig vor.3_XIII-d

Die von dem Könige eigenhändig geschriebene Instruction,3_XIV-a welche wir in unseren Werken Friedrich der Grosse, eine Lebensgeschichte, Band II., Seite 215, und Die Lebensgeschichte des grossen Königs Friedrich von Preussen, ein Buch für Jedermann, Band I., S. 305, nach dem Autographe, zuerst veröffentlicht haben, und welche wir hier, mit geringer orthographischer Correctur, wiederholen, beweist den Gipfel des Vertrauens in die Fähigkeiten und in den moralischen Character des Generals, welchem in so schwierigen Momenten die gänzlich geschlagene Armee von Friedrich anvertraut wurde, der eben damals selbst, auch nach seinem, am Abend des Unglückstages an den Grafen von Finckenstein geschriebenen Briefe, Alles für verloren hielt.3_XIV-b

Das auf die Instruction folgende eigenhändige Schreiben, ohne Adresse und ohne Datum, ist wahrscheinlich, so wie diese, den 12. August 1759 abgefasst worden. Wir nehmen es aus Friedrich der Grosse, eine Lebensgeschichte, von J. D. E. Preuss, Band IV., S. 481, wieder auf.

Die Autographen der Instruction und des Schreibens werden jetzt im Königlichen Staats-Archive (F. 86. D) aufbewahrt. Unsere Copien verdanken wir dem Herrn General-Steuer-Director Ludwig Kühne, welcher diese und andere wichtige Papiere, im Jahre 183, unter Accise-Acten entdeckt hat.

Die königliche Benachrichtigung vom 17. August 1759 an den General-Major von Wunsch verdanken wir dem hochseligen Prinzen Wilhelm von Preussen. Sie ist von historischem Werthe wegen der ausdrücklichen Nachricht von der Genesung des Königs, d. h. von der Wiederaufnahme seiner Geschäfte, obgleich es freundschaftliche und amtliche Briefe schon vom 16. giebt, und zwar aus Reitwein, an Mylord Marischal (Band XX., S. 314), aus Lebus, an den Prinzen <XXIII>Heinrich (Band XXVI., S. 228) und aus Madlitz, an den Marquis d'Argens (Band XIX., S. 88 und 89).

Ganz in dem Sinne der Instruction für den General von Finck ist der Brief des Königs an den Cabinets-Minister Grafen von Finckenstein, vom 12. August, geschrieben; aber in schon beruhigterem Tone ist der merkwürdige Befehl an den General-Lieutenant Grafen von Schmettau, Reitwein, den 14. August, abgefasst, welchen man in dem Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen, von J. D. E. Preuss, Band II., S. 43 und 44, Nr. 67, findet. Vom 15. August 1759 sind uns keinerlei Briefe des Königs vorgekommen; aber vom 13., aus Oetscher, findet sich folgende Ordre an den General-Lieutenant von Finck : « Ich übersende Euch beigehendes Schreiben vom Obersten von Wolffersdorff, von Torgau, unterm 10., und die anliegenden zwei Briefe des Obersten Grafen Hordt, über deren Inhalt Ihr mit mir sprechen müsst. Ich bin, etc. »3_XV-a

Andere letztwillige Verfügungen des Königs findet der Leser Band IV., S. 295 und 296; Band VI., S. 243-248; Band XXV., S. 340, 353-356; Band XXVI., S. 206, 207, 609 und 610.

XIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN OBERSTEN VON DER HEYDE. (Den 22. März 1761.)

Von dem Obersten Heinrich Sigismund von der Heyde, dem Vertheidiger von Colberg, ist Band IV., S. 248 und Band V., S. 89 und 90, die Rede gewesen. Seine Verherrlichung durch eine Denkmünze hatte der Professor Sulzer in Berlin veranlasst.3_XV-b Nils Georgi führte die Hauptseite derselben aus, welche das Brustbild des Helden in Uniform, mit dem Orden Pour le mérite, dem Beschauer rechts gewandt, zeigt, mit der Umschrift : HENR. SIGISMUND. VON DER HEYDE COLBERG. DEFENSOR. Die Kehrseite, von Jacob Abraham geschnitten, stellt die Stadt Colberg unter dem Bilde einer am Meeresstrande sitzenden Frau vor, gegen welche ein aus dem Meere aufsteigendes Ungeheuer Feuer und Rauch speit; zwischen Beide tritt ein Held, ein anderer Perseus, dessen Schild ein preussischer Adler be<XXIV>zeichnet und dessen Schwert das Ungeheuer vom Strande entfernt. Die Umschrift sind die Worte aus Ovids Metamorphosen, Buch XIII., Vers 935 : RES SIMILIS FICTAE. Im Abschnitte steht : POMERAN. LIBERATA MDCCLX.

Das Denkmal Friedrichs des Grossen von Rauch hat das Andenken des Obersten von der Heyde auf das glänzendste erneuert.

Den Brief des Königs an den Obersten von der Heyde vom 22. März 1761 haben wir aus den Brandenburgischen historischen Münzbelustigungen, herausgegeben von J. J. Spies, Ansbach, 1771, Theil 4, S. 406, entnommen, wo aber unrichtig 1760 statt 1761 steht.

XIV. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN BARON HEINRICH AUGUST VON LA MOTTE FOUQUE. (Den 2. Mai 1763.)

Der General der Infanterie von La Motte Fouqué war, bei seiner Rückkehr aus der österreichischen Kriegsgefangenschaft, bei dem Könige zum Besuche geblieben und wollte nun in seine Domprobstei nach Brandenburg abgehen. Darauf bezieht sich der Brief vom 2. Mai 1763, welchen wir nach dem von Kanzelleihand geschriebenen und im Königlichen Staats-Archive aufbewahrten Originale copirt haben. Er ergänzt den schönen Briefwechsel zwischen Friedrich und dem Baron von La Motte Fouqué, welchen wir, mit der nöthigen Einleitung, Band XX., S. VII-X, Artikel VI., und S. 121-193, auch Band XXV., S. 559-661, gegeben haben.

XV. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN GENERAL-LIEUTENANT VON RAMIN. (April 1773.)

Der General-Lieutenant Friedrich Ehrentreich von Ramin, Gouverneur von Berlin und Ritter des Schwarzen Adlerordens, bekam im Monat April 1773 eine Präbende im Hochstift Cammin. Bei dieser Gelegenheit hat Friedrich, der des verdienten Generals auch in seinen historischen Werken (Band V., S. 218, 220, 225 und 230, und Band VI., <XXV>S. 180 und 190) gedenkt, den scherzhaften Brief an ihn geschrieben, dessen Autograph, ohne Ort und Datum, Herr Buchhändler Bädeker in Coblenz zur Benutzung gütigst eingesandt hat.

Dieudonne Thiébault hat in seinem Buche Frédéric le Grand, ou mes Souvenirs de vingt ans de séjour à Berlin, quatrième édition, Paris, 1827, Band IV., S. 299-302, einige biographische Anekdoten von dem General von Ramin aufbewahrt, welcher den 2. December 1782, in seinem drei und siebzigsten Lebensjahre, unvermählt, gestorben ist und den menschenfreundlichen General-Feldmarschall von Möllendorff im Gouvernement von Berlin zum Nachfolger gehabt hat.

XVI. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN CONRECTOR MORITZ. (Den 21. Januar 1781.)

Carl Philipp Moritz, Conrector der Kölnischen Schule zu Berlin, widmete dem Könige, im Januar 1781, seine Sechs deutschen Gedichte3_XVII-a und erhielt dafür die merkwürdige Danksagung vom 21. Januar 1781. Diese sechs Gedichte sind : Gemälde von Sans-Souci, 1779; - An den Mai, 1779; - Das Manöver; - Sonnenaufgang über Berlin, auf dem Tempelhofschen Berge, am 10. August 1780; - Die Sprache; - Friedrich.

Das Schreiben des Königs vom 21. Januar 1781 haben wir in den Anekdoten und Charakterzügen aus dem Leben Friedrichs des Zweiten, Berlin bei Unger, 1787, vierte Sammlung, S. 122 und 123, gefunden.

Auch seinen Versuch einer deutschen Prosodie widmete Moritz, fünf Jahre später, seinem Landesvater. Von dieser Prosodie schreibt Goethe, Rom, den 10. Januar 1787 : « Iphigenia in Jamben zu übersetzen hätte ich nie gewagt, wäre mir in Moritzens Prosodie nicht ein Leitstern erschienen, »3_XVII-b

<XXVI>Anton Reiser, ein psychologischer Roman, herausgegeben von Carl Philipp Moritz, Berlin, 1785, vier Bände, ist des Herausgebers Autobiographie; einen fünften Band, die Biographie seines Freundes bis zu dessen Tode fortführend, hat K. F. Klischnig, 1794, in Druck gegeben.

Carl Philipp Moritz ist den 15. September 1737 in Hameln geboren und den 26. Juni 1793 in Berlin gestorben. Er war zuletzt Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Hofrath, und Professor bei der Akademie der bildenden Künste und bei der Militär-Akademie.

XVII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN KAMMER-MUSICUS J. P. KIRNBERGER. (Den 25. Februar 1781.)

Johann Philipp Kirnberger ist 1721 zu Saalfeld in Thüringen geboren und den 26. Juli 1783 in Berlin, als Hof-Musicus der Prinzessin Amalie, gestorben. Er war ein Schüler von Johann Sebastian Bach. Das Original des königlichen Schreibens an Kirnberger besitzt Herr Professor Dehn, welchem wir unsere Copie verdanken. Wir haben, in der ersten Abtheilung des sieben und zwanzigsten Bandes, S. 464, Kirnberger als Herausgeber von Hasslers Psalmen und Christlichen Gesängen genannt.

XVIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN DOCTOR BLOCH. (Den 27. März 1781.)

Als der Doctor Marcus Elieser Bloch, ausübender Arzt in Berlin, mosaischen Glaubens, geboren in Ansbach 1723, gestorben in Berlin den 6. August 1799, seine Oekonomische Naturgeschichte der Fische, besonders in den Preussischen Staaten herauszugeben anfing, übersandte er dem Könige die ersten fertigen Bogen davon, um ihn dafür zu gewinnen. Er schrieb ihm, dass ein solches bisher nicht vorhandenes Werk hier unternommen, von einem hiesigen Gelehrten und von hiesigen Künstlern ausgeführt, und hier gedruckt werden solle, und fügte eine Menge Bitten hinzu : um Unterstützung und Pränu<XXVII>meration, um Postfreiheit für das Papier aus Frankreich oder der Schweiz, auch um einen Befehl an die Kammern, dass diese ihm, dem Verfasser, eine Specification aller in ihren Districten befindlichen Fische, allenfalls auch ein Exemplar von den seltneren Sorten zusenden möchten. Der König, welcher nicht Lust hatte, sich auf diese Gesuche einzulassen, gab dem Dr. Bloch die Antwort vom 27. März 1781, welche wir, wie den wesentlichen Inhalt dieser Zeilen, aus der Neuen Berlinischen Monatschrift, herausgegeben von Biester, Band XI., Januar bis Junius 1804, S. 79 und 80, entnommen haben.

XIX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN PROFESSOR MYLLER. (Den 22. Februar 1784.)

Christoph Heinrich Myller (Müller), geboren in Zürich, den 23. Juli 1740, und daselbst, 1763, zum geistlichen Stande ordinirt, verliess vier Jahre später seine Heimath, als eine von ihm herausgegebene Schrift über die Genfer Unruhen3_XIX-a missfällig aufgenommen wurde. Im December 1767 ward er Professor der Philosophie und Geschichte am Königlichen Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. Im Jahre 1788 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wo er den 22. Februar 1807 gestorben ist. Er dedicirte dem Könige seine Sammlung Deutscher Gedichte aus dem XII. XIII. und XIV. Jahrhundert, drei Quartbände. Die Antwort des Monarchen vom 22. Februar 1784 haben wir aus dem Morgenblatt für gebildete Stände, zweiter Jahrgang, Tübingen, 1808, Nr. 11, S. 44, entnommen.

XX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN PROFESSOR MÜCHLER. (Den 24. April 1785.)

Johann Georg Müchler und Moses Mendelssohn wollten den drei verstorbenen Berliner Philosophen Leibniz, Sulzer und Lambert ein <XXVIII>gemeinschaftliches Monument, auf einem öffentlichen Platze der Residenz, errichten. Friedrich gab dazu, den 24. April 1785, die Erlaubniss, und die beiden Unternehmer forderten zu Beiträgen auf. Doch scheint die Theilnahme nicht genügend gewesen zu sein, denn die Idee ist nicht verwirklicht worden. Wir haben den Brief des Königs aus den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1783, Nr. 73, S. 538, entnommen.

Leibniz, geboren in Leipzig 1646 den 21. Juni a. St., ist den 14. November 1716 in Hanover gestorben; Friedrich spricht von ihm Band I., S. 262. Lambert ist den 25. September 1777 in Berlin gestorben; seiner geschieht mehrmals Erwähnung in den Briefen des Königs an d'Alembert, z. B. Band XXIV., S. 431, und Band XXV., S. 98. Sulzer ist den 25. Februar 1779 in Berlin gestorben; siehe Band IX., S. 92 und 94; Band XVII., S. X, XI und 397; Band XIX., S. 246 und 325.

XXI. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN RECTOR HEYNATZ. (Den 12. August 1785.)

Johann Friedrich Heynatz, geboren den 14. Juli 1744 in Havelberg, war von 1769 bis 1775 Lehrer am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster, und von 1775 bis an seinen Tod, den 5. März 1809, Rector der Oberschule zu Frankfurt an der Oder, auch Privatdocent und, seit 1791, ausserordentlicher Professor der Beredsamkeit und schönen Wissenschaften an der Universität daselbst. Der Brief des Königs an ihn, welchen wir aus (des Ordensraths König) Versuch einer historischen Schilderung der Residenzstadt Berlin, Band V., Abtheilung II., S. 162 und 163, entnommen haben, bezieht sich auf seine Anweisung zur Deutschen Sprache. Zum Gebrauch beim Unterricht der ersten Anfänger, Berlin, 1785, zwei hundert und sechzehn Octav-Seiten.

<XXIX>XXII. FRIEDRICHS BRIEFE AN DIE VERWITTWETE FRAU VON TROSCHKE. (Den 21. und den 23. Januar 1786.)

Ernst Gotthilf von Troschke, Oberst und Commandeur des von Woldeckschen Infanterie-Regiments, Nr. 26, Amtshauptmann zu Carzig in der Neumark, Domherr zu Minden und, für die Schlacht bei Leuthen, Ritter des Ordens Pour le mérite, starb den 20. Januar 1786 in Berlin. Er war den 26. December 1724 in Schlesien geboren. An seine Wittwe, eine geborne von Oppell, aus dem Hause Thiemendorf in der Neumark, sind die Briefe des Königs vom 21. und vom 23. Januar 1786 gerichtet, welche wir aus der Berlinischen Monatsschrift, herausgegeben von Gedike und Biester, Berlin, 1786, Band VII., Januar bis Junius 1786, S. 185-188, entlehnt haben, und welche ein schönes Seitenstück zu dem Briefe des Königs an die verwittwete Frau von Forcade, vom 10. April 1765, Bd. XVIII., S. 153 unserer Ausgabe, bilden.

Hier, am Schlusse der ganzen Briefsammlung, bemerken wir noch, dass alle zwölf Bände derselben vier tausend vier hundert neun und sechzig Nummern umfassen, wovon auf die freundschaftliche Correspondenz drei tausend vier und zwanzig, auf die verwandtschaftliche vierzehn hundert fünf und vierzig Briefe kommen. Von der ganzen Summe sind drei tausend neun und achtzig Briefe aus Friedrichs Feder, und zwar achtzehn hundert acht und achtzig freundschaftliche und zwölf hundert und ein verwandtschaftlicher. Der deutschen Briefe sind in Allem zwei hundert, drei und zwanzig, darunter ein hundert sechs und achtzig von Friedrich, und zwar sieben und achtzig freundschaftliche und neun und neunzig verwandtschaftliche.3_XXI-a

<XXX>Wenn dieser reiche Schatz, welcher den grossen König in seinen rein menschlichen Verhältnissen zeigt, oftmals an die amtliche Thätigkeit des Monarchen streift, so dürfte eine vollständige Sammlung seiner diplomatischen, militärischen und administrativen Briefe, d. h. aller officiellen Aeusserungen seiner Regentensorgen, sehr oft die schönsten Offenbarungen rein menschlicher Gefühle enthalten, so dass die freundschaftlichen und die verwandtschaftlichen Briefe mit den amtlichen Briefen verbunden erst den Gesammtcharacter des grossen Friedrich, als Menschen und als Königs, in diesem Bereiche geben, und den Reichthum seines Geistes, die Fülle seines Herzens und die unerschütterliche Ausdauer seiner patriotischen Thätigkeit in Krieg und Frieden, das schönste Lob der Monarchie, zur klarsten Anschauung bringen würden.

Auch Friedrichs musikalische Compositionen, welchen noch nie die gebührende kritische Würdigung gewidmet worden, ja welche lange Zeit selbst wie verloren waren, sind als zuverlässige Offenbarungen seines Geistes und Herzens zu betrachten. Ein Anfang, diese psychologischen Quellen für den historischen Genuss wieder aufzufinden, wurde gemacht, als unsere Biographie des grossen Königs auf seine gesammten Schriftwerke die Aufmerksamkeit lenkte und der bekannte Musikgelehrte Georg Pölchau davon Anlass nahm, seinen nachgelassenen musikalischen Arbeiten nachzuspüren. Derselbe bekam durch die hohe Vermittelung Seiner jetzt regierenden Majestät, im Frühjahr 1835, die besondere Vergünstigung, die musikalischen Compositionen des seltenen Fürsten aufzusuchen, und es glückte dem unermüdlichen Forscher, in dem Potsdamer Schlosse und in dem Neuen Palais ein hundert und zwanzig Compositionen (Concerte, Flötensolos mit dem Basse, etc.) wieder aufzufinden, ein Schatz, in welchem sich die eigenthümlichen Gefühle und Ideen leicht entdecken lassen, wie sie in den poetischen und prosaischen Schriftwerken und in den Briefen ausgesprochen sind.3_XXII-a

<XXXI>ANHANG.

I. SCHREIBEN DES KÖNIGS AN DEN ETATS-MINISTER FREIHERRN VON ZEDLITZ. (Den 5. September 1779.)

Am 5. September 1779 sprach der König in Potsdam mit seinem Minister der Lutherischen Kirchen- und Schulsachen, Baron von Zedlitz, ausführlich über den Unterricht der Jugend. Der dabei gegenwärtige Geheime Cabinetsrath Stellter musste den Inhalt des Gesprächs nachschreiben und dann in die Form bringen,3_XXII-b in welcher wir die merkwürdigen Aeusserungen, als ein Seitenstück zu Friedrichs pädagogischen Schrillen im neunten Bande unserer Ausgabe,3_XXIII-a und zum Zeugnisse, wie weit sein Gesichtskreis auf dem Gebiete der Erziehung und des Jugend-Unterrichts gegangen, nach der in dem Königlichen Geheimen Staats- und Cabinets-Archive aufbewahrten Urschrift wieder abdrucken lassen. Friedrich Nicolai hat diese Cabinets-Ordre in den Anekdoten von König Friedrich II., Heft V., S. 33-40, im Jahre 1791, zuerst bekannt gemacht.

II. FRIEDRICHS REDE AN SEINE GENERALE UND STABS- OFFICIERE VOR DER SCHLACHT BEI LEUTHEN. (Gehalten in Parchwitz, den 3. December 1757.)

Friedrich hat von seinen Reden nur eine einzige aufbewahrt; das ist die Rede an die Officiere der Berliner Garnison bei dem Ausmarsche zum ersten Schlesischen Kriege, am 24. November 1740, welche man in seinen historischen Werken findet.3_XXIII-b Seine anderen <XXXII>noch vorhandenen Reden3_XXIII-c sind durch Ueberlieferung der Zeitgenossen erhalten. Unter diesen dürfte die von uns aufgenommene, vor der Schlacht bei Leuthen gehaltene bei weitem die wichtigste und zuverlässigste sein. Leider hat Friedrich selbst diese merkwürdige Rede nicht aufbewahrt; an der geeigneten Stelle in seinen Werken (Band IV., S. 183 und 184 unserer Ausgabe) sagt er nur : « L'armée qui repassa l'Oder à Glogau, ne put joindre les troupes du Roi que le 2 de decembre (à Parchwitz); cette armée était découragée et dans l'accablement d'une défaite recente. On prit les offciers par le point d'honneur; on leur rappela le Souvenir de leurs anciens exploits. » - « Quelque peu de repos refit le soldat, et l'armée se trouva disposée à laver, aussitôt que l'occasion s'en présenterait, l'affront quelle avait reçu le 22. Le Roi chercha cette occasion, et bientôt elle se trouva. - Il avança le 4 à Neumarkt. » Ehe der König aber aus dem Lager bei Parchwitz aufbrach, sprach er, am 3. December 1787, in eben so bedenklichem Augenblicke wie Caesar in Vesontio3_XXIV-a und Jean de La Valette nach dem Verluste des Forts Sant' Elmo,3_XXIV-a zu seinen Generalen und Stabs-Officieren. Tempelhoff war der Erste, welcher im Jahre 1783, also noch bei Lebzeiten des Königs, in seiner Uebersetzung der Geschichte des siebenjährigen Krieges vom General Lloyd, die Hauptgedanken dieser Rede, erzählungsweise, mittheilte.3_XXIV-b Dann gaben die Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben Friedrichs des Zweiten,3_XXIV-c und die Briefe eines alten Preussischen Officiers, verschiedene Charakterzüge Friedrichs des Einzigen betreffend,3_XXIV-d ganze Abfassungen derselben, nach verschiedenen ungenannten Quellen. Aus Tempelhoff und den Anekdoten und Charak<XXXIII>terzügen scheint J. W. von Archenholz dasjenige geschöpft zu haben, was er in dem Historischen Taschenbuch für das Jahr 1789, enthaltend die Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland, S. 69, von der Rede des Königs vor der Schlacht bei Leuthen sagt. In den Lebensrettungen Friedrichs des Zweiten im siebenjährigen Kriege3_XXIV-e wird von dem Verfasser, dem ehemaligen Feldprediger C. D. Küster, aus dem Munde des Generals August Gottlieb von Bornstedt und des Obersten von Moller, eine förmliche Anrede mitgetheilt, wie sie der König, « den Abend vor der Schlacht, » an seine Generalität gehalten. Endlich erschien die Aufzeichnung des Hauptmanns von Retzow in seiner Charakteristik der nichtigsten Ereignisse des siebenjährigen Krieges,3_XXIV-f als die von einem Ohrenzeugen selbst gegebene, welche wir eben deshalb, und weil sie die vollständigste ist, in unsere Sammlung : aufgenommen haben.

Friedrich August von Retzow war erst Adjutant seines 1768 verstorbenen Vaters, welcher auf dem Schlachtfelde von Leuthen zum General-Lieutenant erhoben worden war, dann Flügel-Adjutant des Königs. Im Jahre 1760 nahm er seinen Abschied und lebte seitdem auf seinem Gute Neu-Bellin bei Genthin, eifrigst beschäftigt mit der Abfassung des eben genannten kritischen Geschichtswerks, von welchem ein Fragment, der Ausbruch des Krieges und die Einschliessung und Uebergabe des sächsischen Heeres bei Pirna, schon 1790, anonym veröffentlicht wurde.3_XXV-a Die erste vollständige, dem Prinzen Heinrich, dem Sieger bei Freyberg, gewidmete Ausgabe erschien 1802, auch anonym; die zweite vermehrte und verbesserte, dem Prinzen Ferdinand von Preussen, dem Gefährten von Leuthen, gewidmete Auflage (vom Jahre 1804) besorgte der Hauptmann von Retzow unter seinem Namen und mit genauer Angabe seiner Quellen.3_XXV-b Er starb den 18. October 1812, drei und achtzig Jahre alt, in Hohen-<XXXIV>Bellin. Sein wichtiges Werk ist bis jetzt in gleichen Ehren geblieben; ja, man schätzt den edlen Mann in seinem schriftstellerischen Werthe immer höher, je genauer man die Geschichte seiner wohlbegründeten Charakteristik und seine mannhafte Vertheidigung derselben gegen offene und verborgene Widersacher kennen lernt. Der Hauptmann von Archenholz war sein treuer litterarischer Kampfgenosse in der Zeitschrift Minerva, welche auch, aus der Handschrift des Verfassers, als Probe, die Schlacht bei Kolin gab,3_XXV-c zu welcher F. W. E. von Gaudi, der Verfasser des berühmten (handschriftlichen) Journals3_XXV-d « die interessanten Hauptfact3_XXV-a » seinem Freunde von Retzow mitgetheilt hatte, da dieser während jener Schlacht im Corps des Feldmarschalls Keith vor Prag diente.

Gaudi erwähnt der Rede vom 3. December 1757 in seinem Journal nicht ausdrücklich, aber was er im Laufe der Erzählung über die ganze Lage des Königs giebt, ist so wichtig, dass wir eine Mittheilung für nöthig halten. Nachdem er nämlich, Seite 406 der Campagne 1757, gesagt, dass der König den 2. December das ganze Corps, welches er mit sich aus Sachsen gebracht hatte, vor Parchwitz ein Lager beziehen lassen, dass Zieten desselben Tages mit der Armee des Herzogs von Bevern zum Könige gestossen, und dass, den 3., die Cavallerie, welche noch cantonnirte, auch in das Lager vor Parchwitz gerückt sei, fährt er, Seite 409, in der Erzählung der Hauptbegebenheiten fort, sagt, dass der König in Parchwitz die Gewissheit erhalten, die feindliche Armee werde ihn in ihrem verschanzten Posten erwarten, und schreibt dann wörtlich also : « Allein der König hatte zur Wiederherstellung so vieler Unglücksfälle für nöthig gehalten und fest beschlossen, alles Mögliche anzuwenden, sie zu forciren, und zu diesem Ende, es koste auch was es wolle, anzugreifen, denn er sähe ein, dass, wenn dieses nicht geschähe, die ganze Armee des Prinzen Carl von Lothringen die Winterquartiere in Schlesien nehmen, und Brieg, Cosel, Neisse und Glatz bis zur Eröffnung des künftigen Feldzuges von selbst aus Mangel der Lebensmittel fallen, folglich Alles verloren sein würde; die Verfassung war verzweifelt, also glaubte er auch dergleichen Mittel anwenden zu müssen, deren guten Ausschlag ausser ihm gewiss nur sehr Wenige vermutheten. Er liess zur Ausführung seines ge<XXXV>fassten Vorhabens Anstalten machen, und beschloss, mit der Armee, die nunmehr zwischen 33,000 und 34,000 Mann stark geworden war, über das Schweidnitzer Wasser zu gehen. » Nachdem nun alles Erforderliche veranstaltet war, brach die Armee den 4. vor Anbruch des Tages, auf, um gegen Neumarkt vorzurücken.

In diesem getreuen Auszuge aus Gaudi finden wir den Moment und den Kern der berühmten Rede unverkennbar ausgesprochen, welche, auch nach der Charakteristik des Hauptmanns von Retzow, Band I, S. 237-243, in Parchwitz, vor dem Aufbruche nach Neumarkt gehalten wurde.

In Betreff des von Retzowschen Textes dieser Rede sind wir noch das Zeugniss eines Ohrenzeugen schuldig. Der ehemalige Leibpage Freiherr Georg Carl Gans Edler zu Putlitz nämlich, welchen der König auf dem Wahlplatze von Leuthen zum Lieutenant ernannte, und welcher, den 8. December 1737, in Magdeburg bei der regierenden Königin mit der Siegesnachricht ankam, sagt in seinen Memoiren, die Rede des Königs vor der Schlacht bei Leuthen sei nicht ganz so, wie Retzow sie erzähle, sondern so : « Meine Herren, die Feinde stehen bis an die Zähne in ihrer Verschanzung; hier müssen wir sie angreifen, entweder sieschlagen, oder Alle da bleiben. Keiner muss denken, anders durchzukommen, und wem dies nicht anstehet, der kann gleich seinen Abschied bekommen und nach Hause gehen. » - « Dass der König einen so grossen Trumpf hierauf gesetzt,3_XXVII-a ist nicht an dem. Der König brauchte solche Worte nicht zu sagen; denn Ein Wort oder Zureden von ihm war bei seiner so braven Armee schon genug; denn ein Jeder sagte : der König hat es befohlen, und so muss es wohl gehen. Dass jenes harte Wort gesagt ist, ist an dem, aber aus des Königs Munde ist es nicht gekommen, sondern der Major Billerbeck3_XXVII-b sagte es, weil der König sagte : « Dem dieses nicht anstehet, der kann gleich nach Hause gehen; » hierauf sagte dieser : « « Ja das müsste ein infamer Hundsfott sein; nun wäre es Zeit! » » Dass der König hierüber lächelte und ihm nicht missfallen hatte, ist nicht zu bezweifeln; er hat's ihm auch nie vergessen. »3_XXVII-c

<XXXVI>In dem Recueil de lettres de Sa Majesté le roi de Prusse, pour servir à l'histoire de la dernière guerre, A Leipzig, 1772, Partie seconde, S. 179, findet sich ein Discours du Roi à ses généraux, le 2 novembre 1760, veille de la bataille de Torgau. Dieser Discours ist aber durchaus unecht. Der König hat am 2. November 1760 allerdings seine Generale kommen lassen; aber nur, um ihnen die Disposition zur bevorstehenden Schlacht mündlich zu geben, welche Tempelhoff in seine Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland, Theil IV., S. 297, aufgenommen hat. Auch die Anrede, welche der König vor der Schlacht bei Rossbach an seine Armee gehalten haben soll, und welche sich in der Preussischen Wehrzeitung, Nr. 530, den 15. September 1853, S. 3362, findet, gehört ihm offenbar nicht zu. Endlich erklären wir auch die Anrede an seine Generale vor dem Ausmarsche in den Baierschen Erbfolgekrieg, welche in unserem eigenen Buche Friedrich der Grosse, eine Lebensgeschichte, Band IV., S. 97 und 98, steht, für unecht.

Die französischen Supplements haben wir mit den nöthigen Nachrichten versehen.

Ausser dem Inhalts-Verzeichnisse und dem Chronologischen Verzeichnisse der in dieser dritten Abtheilung des sieben und zwanzigsten Bandes enthaltenen Briefe gehören zu diesem Bande noch die Table générale des matières contenues dans la Correspondance und die Table alphabétique des correspondants de Frédéric, cités dans les douze volumes de sa Correspondance.

Diesem Bande sind endlich auch die Facsimile der beiden Briefe an den Consistorial-Rath Reinbeck, vom 6. und vom 19. oder 20. Juni 1740, beigefügt.

Berlin, den 2. Februar 1856.

J. D. E. Preuss,
Doctor der Philosophie, Königlicher Professor
der Geschichte und Historiograph von Brandenburg,
auch Ehrenmitglied der militärischen
Gesellschaft.

<1>

I. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I. SEINEM VATER. (VOM 27. JULI 1717 BIS ZUM 26. MAI 1740.)[Titelblatt]

<2><3>

1. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Berlin, den 27. Juli 1717.



Mein allerliebster Papa,

Ich danke unterthänigst, dass Sie einen Officier von so grossen Meriten, als den Major Finck, zum Oberst-Lieutenant bei meinem Regiment3_3-a gegeben haben, werde auch allezeit suchen, meinen allerliebsten Papa in Allem zu contentiren, weilen mir wohl bewusst, dass all mein Glück in dieser Welt von Dero Gnade dependiret; wollte auch suchen meine unterthänigste Devotion auf alle Weise zu attestiren, wenn ich nur das Glück hätte, Ihnen zu Wusterhausen3_3-b aufzuwarten, der ich Zeit meines Lebens verharre meines allerliebsten Papa's

unterthänigster Sohn und Diener,
Friderich.3_3-c

<4>

2. AN DENSELBEN.

Den 25. Februar 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass mein lieber Papa noch ein wenig Gnade für mich behalten, und dass Er mich nicht vergessen hat. Ich nehme die Freiheit, die Liste von meiner Compagnie zu senden; es thut mir aber recht leid, dass ich die Gnade nicht haben kann, dieselbe meinem lieben Papa selber zu überreichen, und dass Er so lange nicht hier gewesen. Ich wünsche, dass mein lieber Papa mit meinem Sehreiben zufrieden sein möge : und, weil ich diesen Brief selber dictiret, bitte, ihn zu meinem Andenken zu verwahren, und allezeit ein wenig Gnade für mich zu behalten. Ich bin mit unterthänigstem und kindlichem Respect meines lieben Papa's

gehorsamster Diener und Sohn,
Friderich.

3. AN DENSELBEN.

Den 7. October 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass sich mein lieber Papa recht gesund zu Potsdam befindet. Ich habe gehöret von dem General von Beschefer, dass mein lieber Papa von da nach Magdeburg wird gehen. Wenn ich solches gewusst, hätte ich gebeten mich mit zu nehmen. Wenn mir aber mein lieber Papa die Gnade thun wollte, und mich lassen nachkommen, würde es mir sehr lieb sein. Gestern habe ich einen Hasen mit meinen neuen Hunden gehetzet, welchen wir auf Papas Gesundheit verzehren werden. Ich bin meines lieben Papa's

treuer Diener und Knecht,
Friderich.

<5>

4. AN DENSELBEN.

Berlin, den 14. October 1719.



Mein lieber Papa,

Es ist mir recht lieb gewesen zu hören, dass mein lieber Papa gesund von Potsdam abgereiset. Ich bedanke mich unterthänigst für die schöne Koppel Hunde, so mein lieber Papa mir durch Monsieur Schlieben geschenket. Ich wünschte auch gerne, etwas zu Seinen Diensten zu haben, und verlange sehr, meinen lieben Papa hier zu sehen. Meine Schwester Wilhelmine lässet ihr Compliment machen. Ich bin und bleibe meines lieben Papa's

gehorsamer Sohn und Diener,
Friderich.

5. AN DENSELBEN.

Den 21. October 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass ich meinen lieben Papa bald gesund hier sehen werde, und bedanke mich für den Cadet, den mein lieber Papa mir geschicket hat; ich hoffe, dass er bald so viel wachsen wird, dass er unter das erste Bataillon kommen kann. Meine zwei Briefe wird mein lieber Papa gut empfangen haben. Meine liebe Schwester lässet ihr Compliment machen, und befindet sich nicht gar zu wohl; wir denken Tag und Nacht an meinen lieben Papa, und ich verbleibe, u. s. w.

<6>

6. AN DENSELBEN.

Berlin, den 11. Juni 1720.



Mein lieber Papa,

Ich wünsche von Grund des Herzens, dass mein lieber Papa möge gesund und vergnügt auf der Reise gewesen sein, auch sich ferner allezeit wohl befinden. Mein lieber Papa sei dabei so gnädig und behalte mich doch allezeit lieb, und gönne mir bald die grosse Freude, Ihn wieder hier zu sehen. Ich bin am 7. dieses zu Cöpenick gewesen; meine Compagnie3_6-a hat nicht allein die Handgriffe sehr gut gemachet, sondern auch so gut gefeuert, dass es unmöglich besser sein kann. Meinem lieben Papa übersende hiebei ganz unterthänigst die Listen von meinen beiden Compagnien. Ich wiederhole meinen herzlichen Wunsch, dass Gott meinen lieben Papa bald wieder gesund zu uns bringen möge, empfehle mich nochmalen zu Seiner beständigen Gnade und Liebe, und bin dafür lebenslang mit allem unterthänigsten und kindlichen Respect, u. s. w.

7. AN DENSELBEN.

Berlin, den 8. October 1720.



Mein lieber Papa,

Ich wünsche von Herzen, dass ich bald die Gnade haben möge, meinen lieben Papa gesund und vergnügt zu sehen. Ich bin bis <7>hieher mit dem Schnupfen und Husten stark geplaget gewesen; dennoch bin ich im Anfang auf der Jagd gewesen, und habe mein erstes Huhn im Fluge geschossen. Ich bitte nochmals, mein lieber Papa sei so gnädig und komme doch bald zu uns, denn heute ist schon der vierzehnte Tag, dass Er versprochen, wieder bei uns zu sein. Mein lieber Papa sei so gnädig und behalte mich allemal in Seiner Gnade und Liebe; ich werde dafür lebenslang mit allem unterthänigen und kindlichen Respect sein, u. s. w.

8. AN DENSELBEN.

Berlin, den 31. October 1720.



Mein lieber Papa,

Meinem lieben Papa berichte mit allem unterthänigen Respect, dass ich gestern bei meiner Compagnie zu Cöpenick gewesen; sie hat überaus gut exerciret, und ich habe ihr auch, weil sie es so wohl gemacht, ein Fass Bier geschenket. Mein lieber Papa sei so gnädig und erfreue mich bald mit Seiner Gegenwart. Ich bitte aber auch dabei gehorsamst, Er behalte mich allezeit in Seiner Gnade und Liebe; ich werde dafür, so lange ich lebe, mit allem kindlichen und unterthänigen Respect sein, u. s. w.

9. AN DENSELBEN.

Berlin, den 12. Juli 1721.



Mein lieber Papa,

Ich bedanke mich für das schöne Compliment, so mir Monsieur Schlieben gebracht, welches mich sehr gefreuet. Ich habe Gundling3_8-a bei mir zum Essen gehabt, welcher mir Alles erzählet und <8>sehr lustig gewesen. Mama und wir alle sind sehr betrübet, dass Papa einen Tag später kommt, als wir gemeinet. Ich bin vorgestern in Cöpenick gewesen, wo noch Alles wohl ist, wie auch bei den Cadets. Ich bin noch immer fleissig im Theatrum europaeum.3_8-b Hierbei verbleibe ich, so lange ich lebe, mit allem kindlichen und unterthänigsten Respect, u. s. w.

10. AN DENSELBEN.

Den 20. August 1721.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass sich mein lieber Papa noch wohl befindet. Ich werde heute bei den Cadets gehen. Vorgestern bin ich auf der Jagd gewesen. Der Prinz von Anhalt ist gestern gekommen. Im Theatrum europaeum werde ich bald das vierzehnte Jahr anfangen.3_9-a Hierbei verbleibe ich mit unterthänigstem Respect, u. s. w.

<9>

11. AN DENSELBEN.

Wusterhausen, Sonnabend, den 11. September
1728.



Mein lieber Papa,

Ich habe mich lange nicht unternehmen mögen zu meinem lieben Papa zu kommen, theils weil es mir abgerathen, vornehmlich aber weil ich mich noch einen schlechteren Empfang, als den ordinairen sollte vermuthen sein; und aus Furcht, meinen lieben Papa mehr mit meinem gegenwärtigen Bitten zu verdriessen, habe es lieber schriftlich thun wollen. Ich bitte also meinen lieben Papa, mir gnädig zu sein, und kann hiebei versichern, dass, nach langem Nachdenken, mein Gewissen mir nicht das Mindeste gezeihet hat, worin ich mir etwas zu reprochiren haben sollte; hätte ich aber wider mein Wissen und Willen gethan, das meinen lieben Papa verdrossen habe, so bitte ich hiermit unterthänigst um Vergebung, und hoffe, dass mein lieber Papa den grausamen Hass, den ich aus allem Seinen Thun genug habe wahrnehmen können, werde fahren lassen; ich könnte mich sonsten gar nicht darein schicken, da ich sonsten immer gedacht habe, einen gnädigen Vater zu haben und ich nun das Contraire sehen sollte. Ich fasse dann das beste Vertrauen, und hoffe, dass mein lieber Papa dieses Alles nachdenken und mir wieder gnädig sein wird; indessen versichere ich Ihm, dass ich doch mein Tage nicht mit Willen fehlen werde und, ungeachtet Seiner Ungnade, mit unterthänigstem und kindlichstem Respect bin, u. s. w.

<10>

12. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

(September 1728.)

Sein eigensinniger, böser Kopf, der nicht seinen Vater liebet; denn wenn man nun Alles thut, absonderlich seinen Vater liebet, so thut man was er haben will, nicht wenn er dabei steht, sondern wenn er nicht Alles sieht. Zum Andern weiss er wohl, dass ich keinen effeminirten Kerl leiden kann, der keine menschliche Inclinationen hat. der sich schämt, nicht reiten noch schiessen kann, und dabei malpropre an seinem Leibe, seine Haare wie ein Narr sich frisiret und nicht verschneidet, und ich Alles dieses tausendmal reprimandiret, aber Alles umsonst und keine Besserung in nichts ist. Zum Andern hoffärtig, recht bauernstolz ist, mit keinem Menschen spricht, als mit welchen, und nicht populär und affable ist, und mit dem Gesichte Grimassen macht, als wenn er ein Narr wäre, und in nichts meinen Willen thut, als mit der Force angehalten; nichts aus Liebe, und er Alles dazu nichts Lust hat, als seinem eigenen Kopf folgen, sonsten Alles nichts nütze ist. Dieses ist die Antwort.

Friderich Wilhelm.

13. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Wesel, den 19. August 1730.



Mein lieber Papa,

Ich nehme mir nochmalen die Freiheit, meinem lieben Papa zu schreiben und Ihn hierbei allerunterthänigst um Erlassung meines Arrests zu bitten3_12-a versichernde, dass Alles, was ich meinem lie<11>ben Papa gesaget oder sagen lassen, wahr sei. Wor ferner noch Soupçons gegen mich seien, so wird die Zeit weisen, dass solche nicht gegründet seien, und versichere, dass ich eine solche böse Intention wie gemeinet wird, nimmer gehabt habe. Ich bitte also meinen lieben Papa um seine Gnade, und verbleibe zeitlebens mit unterthänigstem Respect, u. s. w.

14. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 19. November 1730.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bin sehr erfreuet worden, durch die Commission3_12-b gehöret zu haben, dass Sie mir Dero väterliche Gnade inskünftige wieder wollen zufliessen lassen. Ich gestehe zwar, dass dieser Weg mir sehr sauer ankommt; aber ich hoffe, dass Sie allergnädigst aus meiner Conduite ersehen werden, dass mich ganz und gar submittiret habe, und fasse auch hierbei das Vertrauen zu Ihnen, Sie werden so gnädig sein und mir auch Gnade widerfahren lassen; bitte auch hierbei, gnädigst zu erlauben, dass der Prediger Noltenius mir künftigen Sonntag das heilige Abendmahl verreiche, dieweil es wohl billig ist, dass ich mich mit Gott hierdurch versöhne; bitte noch hier zuletzt, mich nicht immer in Dero Entfernung zu lassen, sondern zu erlauben, wenn es Ihnen wird gefällig sein, mich zu Dero Füssen zu werfen, verharrend indessen mit allem ersinnlichsten Respect, u. s. w.

<12>

15. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 28. November 1730.



Allerdurchlauchtigster König und Vater,

Ich erkenne mit aller Submission die Gnade, so Sie mir erwiesen, und mir öfters erlauben, an Sie zu schreiben und meinen unterthänigsten Respect und Treue zu versichern, und versichere hierbei allerunterthänigst, dass Sie aus meiner ganzen Conduite ersehen werden, dass ich aus Submission und Gehorsam Alles thun werde. Dero Befehl Genüge zu thun. Ich kann sonst nicht genugsam Gottes Wege hier, auch in Führung meines Unglücks erkennen, da er mich zwar durch manchen sauern und rauhen Tritt geführet,3_13-a aber auch gewiss sich einen guten Zweck vorbehält, und bin versichert, dass er es so ausführen wird zu seiner Ehre und so, dass Sie dabei vollkommen von meiner Submission versichert werden können, so dass, wo Sie Ursach zu glauben gehabt, ich wäre Ihnen ungehorsam, Sie sich jetzo vollkommen des Gegentheils versichern können; wo Sie geglaubet, ich wäre Ihnen untreu, Sie sich jetzo gewiss meiner vollkommenen Treue zu versichern haben : wo Sie auch in übrigen Stücken einige üble Opinion von mir gehabt, Sie in allen Stücken sehen werden, dass ich, so viel möglich, redressiren werde. Geruhen Sie denn jetzo, diese Zeilen von dem Ihnen nunmehro gehorsamen Sohn mit einem gnädigen Anblick zu sehen, und erlauben Sie mir, dass ich mir versichern darf, dass der Gott, der die Herzen der Könige regieret wie die Wasserbäche,3_14-a Ihres, o mein Vater, also regieren wird, dass, nach so lange wohlverdienter Entziehung Ihrer Gnade, ich mich inskünftige so viel von Dero Gnade werde zu rühmen haben, als wie ich bishero über Ihre väterliche Züchtigungen habe klagen können. Ich ersterbe also in der Versicherung <13>und hoffe, dass, nachdem Sie sich so lange als ein gerechter Richter bezeiget, Sie auch wieder das Vaterherz gegen mich lenken werden. O welche Liebe, welche Treue werde ich Ihnen nicht dagegen verdoppeln müssen! Wie gerne werde ich nicht mein Leben, welches so in Ihren Händen stehet, mit aller Freude für Sie lassen, und bin, bis in den Tod, mit unterthänigster Submission, u. s. w.3_14-b

16. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 1. Mai 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst für die Bücher, so Sie die Gnade gehabt, mir zu schicken, und werde suchen, Dero Intentions auch in diesem Stücke ein Genüge zu thun, indem ich mein grössestes Plaisir daraus mache, wenn ich Dero Willen nachleben kann, in Hoffnung, hierdurch Dero Gnade wieder zu erlangen. Wollte Gott, dass ich hierdurch diesen meinen aufrichtigen Zweck erhalten möge, um meinem allergnädigsten Vater auch alsdann zu beweisen, dass ich dessen Willen nicht aus Zwang, sondern aus aufrichtiger Intention ihm zu gefallen, thue, in welchen Sentiments ich bis an mein Ende verharre mit unterthänigem Respect und Submission, u. s. w.

<14>

17. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 3. Mai 1731.

Ich habe Euren Brief wohl erhalten, darin Ihr Mir danket wegen der geistlichen Bücher, die Ich Euch geschicket habe. Wollte Gott, Ihr hättet Meinem väterlichen Rath und Willen von Jugend auf gefolget, so wäret Ihr nicht in solch Unglück verfallen; denn die verfluchten Leute, die Euch inspiriret haben, durch die weltlichen Bücher klug und weise zu werden, haben Euch die Probe gemachet, dass alle Eure Klugheit und Weisheit ist zu nichts und zu Quark geworden. Hättet Ihr des Vaters treuen Vermahnungen Euch wollen untergeben, wäre es Euch gewiss gut gegangen; und wenn Euch der liebe Gott das Leben giebet, und Euch bekehret, oder, wenn Ihr Euch gleich nicht bekehret, nur wenn Ihr zu Eurem völligen Alter kommet, Ihr möget es wollen oder nicht wollen, Euer Gewissen Euch immer überzeugen wird, dass alle meine Vermahnungen, die Ich Euch von der kleinsten Kindheit bis zuletzt gethan habe, Euch an der Seele, vor der coquetten Welt, für meine Armee, Länder und Leute heilsam gewesen sind. Da Ihr aber in allen Occasionen schnurgrade dawider gehandelt, könnet Ihr die bösen Leute, die wider Euer eigenes Bestes geredet, und Euch Meine Verfassung sowohl, als Meine Person, jederzeit odieux gemachet, jetzt am Besten erkennen, ob dieselben redlich mit Euch umgegangen, oder nicht; denn Ihr sollet persuadiret sein, auf alle Chapitres, was passiret, dass Ich mehr weiss, als was Ihr habet bei der Commission ausgesaget; also sollet Ihr hier wieder eine Probe haben, dass alle Falschheit in der Welt nichts hilft, und nichts so klein gesponnen, es kommt Alles wieder an die Sonnen. Also hättet Ihr besser gethan, wenn Ihr hübsch die Wahrheit ausgesaget, wie Alles gewesen; dadurch hätte Ich noch gesehen ein aufrichtiges Herz. Gott gebe aber, dass Euer falsches Herz durch Euren Arrest möge vollkommen gebessert werden, und dass Ihr Gott möget vor Augen haben, alle die verdammten gottlosen prädestinatischen Senti<15>ments3_16-a aus Eurem bösen Herzen mit Christi Blute abwaschen. Das gebe der allmächtige Gott der Vater, Gott Sohn, Gott heiliger Geist, um Jesu Christi willen. Amen. Alle fromme Unterthanen und Leute sprechen hiermit von Heizen Amen.3_16-b

18. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 18. August 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich danke Gott tausendmal, der das Herz meines allergnädigsten Vaters also gegen mich gelenket, dass Sie mir meine so schwer begangenen Fehler in Gnaden verziehen haben. Hätte ich nicht die Erkenntniss einer solchen unverdienten Gnade, so wäre ich nicht werth, ein Mensch zu heissen; und, um meinem allergnädigsten Vater zu weisen, wie Sie mir mein Herz solchergestalt gewonnen haben, dass ich ohnmöglich etwas Verschwiegenes oder Geheimes vor Ihnen haben könnte, so muss ich Ihnen sagen, dass Sie mir mehr Gnade, als Sie wohl meinen, gethan, ja ich muss mit Reue und Scham gestehen, dass ich viel schuldiger, als Sie mich wissen, gewesen bin, und mich sehr stark gegen Sie <16>vergangen. In Hoffnung, dass mein allergnädigster Vater mir dieses auch vergeben wird, so muss ich bekennen, dass in der Zeit, als meine ersten Schulden auskamen und Sie mir von der Heirath meiner Schwester mit dem Herzog von Weissenfels sprachen, ich alsofort in Potsdam einen Brief an die Königin von England schrieb, und ihr darin versprach, dass, woferne sie die Heirath des Prinzen Wales mit meiner Schwester beschleunigen wolle, ich eine von ihren Prinzessinnen nehmen wollte;3_17-a hierauf kriegte zur Antwort, dass sie ausser dem Parlamente nichts thun könnte. Nachgehends kam Hotham nach Berlin,3_17-b der mir einmal auf der Parforce-Jagd versicherte, er käme einstens und alleine um meines Briefes willen nach Berlin. Mein allergnädigster Vater wissen, wo die Sachen weiter gegangen sind, also dass ich nicht nöthig habe, weiter zu erzählen. Ich bitte Sie um der Wunden Christi willen, mir dieses auch noch zu verzeihen, und schwöre Ihnen, dass ich mein Tage, weder an eine englische Prinzessin, noch an dergleichen Intriguen nimmer mehr gedenken will, und durch meine ganze Submission, meinen völligen Gehorsam und aufrichtigste Treue in allen Stücken meine so übel gehabte Conduite zu repariren suchen will. Dürfte ich mir wohl, nach einem Bekenntniss eines solchen Gebrechens und nach so vielen unverdienten Gnaden, so Sie mir erzeigen, nur die eine ausbitten, wieder Soldat zu werden? Machen Sie mich zu was in der Welt Sie wollen, ich werde mit Allem zufrieden und vergnüget sein, wenn es nur Soldat ist. Sein Sie so gnädig und glauben mir, dass es aus purer Inclination ist, und wo Sie mir die Gnade thun, meine Bitte zu erhören, so werden mein allergnädigster Vater sehen, ob es aus dem Herzen, oder nicht, gehet, und wo Sie es nicht also finden, als ich es sage, so strafen Sie mich, wie Sie nur wollen. Woferne ich vor Diesem nicht so Lust darzu gehabt habe, als ich es gesollt, so habe ich sie jetzunder, daher, weil man das Gute niemalen besser erkennet, als wenn man das Uebel gehabt hat. Ich überlasse mich ganz und gar meines allergnädigsten Vaters Disposition; Sie werden am Besten wissen, was <17>mir gut ist. Indessen bitte ich Sie unterthänigst, versichert zu sein, dass ich mit unterthänigstem Respect und immerwährender Dankbarkeit und kindlicher Submission verbleibe meines allergnädigsten Königs und Vaters

ganz getreu gehorsamster Diener und Sohn,
Friderich.

P. S. Sie werden wohl so gnädig sein und erlauben, dass ich meiner Frau Mutter von Dero gegen mich gehabten Gnade durch einen Brief unterthänigst melde.3_18-a

19. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 21. August 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Nachdem Sie so gnädig gewesen und mir erlaubet, öfter die Gnade zu haben, meinen allergnädigsten Vater meines unterthänigsten Respects zu versichern, so würde glauben, ich thäte wider meine Schuldigkeit und auch, wenn ich sagen darf, wider meine Inclination, wenn ich von der Gelegenheit nicht profitirte. Ich wünschte herzlich, dass ich Gelegenheiten hätte, meinem allergnädigsten Vater durch Thaten, und nicht allein durch Worte, von meiner submissesten Dankbarkeit, meinem völligen Respect, meinem blinden Gehorsam und meiner unaufhörlichen Treue Proben zu geben. Wo unser Herrgott mein Gebet erhöret, wie ich hoffe, so werde meinem allergnädigsten Vater beweisen, dass Er keinen getreueren Diener, noch gehorsameren Sohn habe, der Ihm mehr aus Liebe, wenn ich sagen darf, und aus Dankbarkeit, als aus Devoir diene. Ich verlange nichts in der Welt mit mehr <18>Empressement und Begierde, als dass Sie so gnädig sein und das mir glauben, dass, so lange ein Tropfen Bluts in meinen Adern ist, ich nicht aufhören werde zu sein mit gänzlicher Ergebenheit und Respect, u. s. w.

20. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 28. August 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Deinen Brief wohl erhalten und mit Freuden ersehen, dass Du Dich itzo zur Practique der Haushaltung appliciren wollest, nachdem Du die Theorie ziemlich sollst gelernt haben; daher es itzo freilich auf die Uebung und Practique in der Oekonomie ankommt. Du schreibst mir auch, dass Du itzund lieber ein Soldat sein wollest; doch glaube ich, dass Dir dieses nicht recht von Herzen gehe und Du mir nur flattiren wollest, da Du doch weissest, was ich vom Flattiren halte. Denn Ich Dich von Jugend auf wohl habe kennen lernen, auch Alles angewandt habe, Dir eine rechtmässige Ambition, Lust und Inclination zum Soldatenhandwerk zu inspiriren. Ich habe aber nicht reussiret, weil Du die Ambition in Hoffart verkehret hast, und, anstatt einer rechten Lust, Liebe und Application zum Handwerk, einen rechten Widerwillen dagegen getragen, dass es alle Leute observiren können, dass es Dir kein Plaisir, sondern eine rechte Last sei. Wie Du denn auch Dich gegen Fremde und Einheimische darüber beklaget hast, und ein Soldat, der Ambition und rechtschaffene Lust dazu hat, wie Ich Dir tausendmal gesaget habe, auch eine Inclination haben muss zu Allem dem, was männlich ist und nicht zu dem, was weibisch ist; dass er sich selbst nicht schonen, sondern sich sogleich exponiren und einfinden muss, wenn es Occasionen giebt, sich zu zeigen; der ferner nach keiner Kälte noch Hitze was fraget, noch nach Hunger und Durst, und die stärksten <19>Fatiguen, die da sein können, gerne ausstehet. Du aber hast in allen Stücken gegen Mich einen Abscheu davor gezeiget, und wenn es auf Jagden, Reisen und andere Occasionen angekommen, hast Du allezeit gesuchet, Dich zu schonen, und lieber ein französisches Buch, des bons mots oder ein Komödien-Buch, oder das Flötenspiel gesuchet, als den Dienst oder Fatiguen. Du hast ferner eine Compagnie gehabt,3_21-a die gewiss schön, gut und tüchtig war, und doch habet Ihr Euch gar nicht darum bekümmert, daher Ich glaube, wenn Ich Dich ja wieder zum Soldaten machte, dass es Dir doch nicht von Herzen gehen werde. Aber, was gilt es, wenn Ich Dir recht Dein Herz kitzelte, wenn Ich aus Paris einen maître de flûte mit etlichen zwölf Pfeifen und Musique-Büchern, imgleichen eine ganze Bande Komödianten und ein grosses Orchester kommen liesse, wenn Ich lauter Franzosen und Französinnen, auch ein paar Dutzend Tanzmeister nebst einem Dutzend petits-maîtres verschriebe, und ein grosses Theater bauen liesse, so würde Dir dieses gewiss besser gefallen, als eine Compagnie Grenadiers; denn die Grenadiers sind doch, nach Deiner Meinung, nur Canailles, aber ein petit-maître, ein Französchen, ein bon mot, ein Musiquechen und Komödiantchen, das scheinet was Nobleres, das ist was Königliches, das ist digne d'un prince. Dieses sind Deine Sentiments, wenn Du Dich recht prüfen willst; zum wenigsten ist Dir dieses von Jugend auf von Schelmen und Huren eingeflösset worden, und hast Du diese Sentiments gehabt bis in Cüstrin. Nun weiss Ich nicht, wie Deine itzigen Inclinationes sind, also Ich auch Deine weitere Aufführung sehen muss, ob es Dein aufrichtiger Ernst sei, Dich mehr und mehr zur Wirthschaft zu appliciren, und Mir, Deinem Vater und Herrn, Deinen kindlichen und unterthänigen Gehorsam zu erzeigen, höflich und obligeant gegen alle Leute zu sein und eine veritable Ambition zu haben. Denn die Ambition, die moderiret ist, ist recht und löblich, hingegen die Hoffart stinkend, und ist gegen Gottes Willen und ein Abscheu der Menschen. Also werde Ich erst zusehen, ob Du ein guter Wirth werden wirst, und ob Du mit Deinem eigenen Gelde nicht mehr so liederlich umgehen wirst, als Du vordem gethan; denn ein Soldat, der kein Wirth ist, und mit dem Gelde nicht <20>auskommen kann, sondern nichts sparet und Schulden machet, dieses ist ein recht unnützer Soldat. Denn der König Carl XII. von Schweden war sonst ein braver und herzhafter Soldat, aber er war kein Wirth; wenn er Geld hatte, schmiss er solches weg; darnach, da er nichts mehr hatte, crepirte die Armee und musste totaliter geschlagen werden, wodurch dieser Herr in das grösseste Verderben kam, weil er nach seiner Wiederkunft in sein Land überall Mangel an Gelde hatte, und also seinen Feinden zum Raube wurde; denn wenn er bei guten Zeiten sein Geld zu Rathe gehalten hätte, so würde er seinen Feinden nicht die Oberhand haben lassen müssen, und wenn er schon geschlagen wäre, würde er sich doch bald haben herstellen können. Es ist auch an vielen Officieren solches zu sehen, wie Du solches selbst weissest. Also, zum Exempel, die Capitains, so gute Wirthe sind und nichts von Hause haben, haben doch meistens die besten Compagnien bei der Infanterie. Aber die Capitains, welche zuzusetzen haben, aber dabei keine Wirthe sind, verdepensiren Alles und haben doch schlechte Compagnien. Wer aber Mittel zuzusetzen hat, und dann auch ein guter Wirth ist, dessen Compagnie ist allezeit die beste. Also vermahne Ich Dich, dass Du Dich recht auf Deine eigene Menage und Haushaltung befleissigest, Dein Geld wohl handthierest, fleissig Acht giebest, wie man einen Umschlag machen und die Sachen, die nöthig sind, wohlfeiler kaufen und also jedesmal etwas ersparen könne; und dass Du Dein Geld nicht für Döschens, Etuichens, bernsteinerne und andere Bagatellen verschwendest. Alsdann wenn Ich sehen werde, dass Du ein guter Wirth wirst, und selbst mit Deinen Sachen vernünftig haushalten lernest, und dabei eine gute Conduite und schuldigsten Respect und Gehorsam gegen Mich haben wirst, Ich auch bei Dir eine ernstliche Inclination zum Soldatenwesen verspüre, so werde Ich Dich wieder zum Soldaten machen. Ich bin übrigens mit väterlicher Liebe Dein getreuer Vater bis in Tod,

Fr. Wilhelm.

<21>

21. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 1. September 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich danke meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst für den Brief, so Sie die Gnade gehabt, mir zu schreiben; ich gestehe, dass ich solche Gnade nicht verdient habe, und schätze sie desto höher derowegen. Was meine vorige Conduite angehet, so muss zu meiner Scham gestehen, dass ich solche nicht excusiren kann, und bitte nur ganz unterthänigst, Sie haben die Gnade, solche zu vergessen. Dieses Andenken ist mir so schmerzhaft, dass ich es nicht genug bereuen kann; was aber das Zukünftige anlanget, so versichere meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst und aufrichtig, dass, da ich Ihn gebeten, Soldat zu werden, solches nicht aus Flatterie, sondern recht von Grund meines Herzens gegangen sei, und versichere, dass ich keine der Mittel, so Sie mir gnädigst indiquiret, um darzu zu gelangen, aus der Acht lassen kann. Nichts kränket mich aber in der Welt mehr, als dass ich Manchen durch voriges mein unglückseliges Project mag geärgert haben. Wollte Gott, ich hätte sobald Gelegenheit, als ich es wünschte, diesen Flecken aus meinem Leben zu vertilgen! Und da jetzo das Spargement hier gehet, als wenn die Polen, an die sechs tausend Mann stark, hier einfallen würden, so hoffe, mein allergnädigster Vater werden mir, falls diese Rede wahr sei, erlauben, einige Gelegenheit um mich zu distinguiren, zu suchen; übrigens werde, so viel möglich, mich auf die Wirthschaft und Menage zu appliciren suchen. Vergangenen Montag bin auf der Entenjagd beim Obersten Wreech gewesen,3_24-a habe aber oft gefehlet und nichts geschossen, und Mittwoch bin nach dem Wollup gewesen, woselbst ich mich sehr verwundert, dass er vor diesem nicht mehr als sechzehn hundert Thaler getragen hat und jetzo <22>auf zwei und zwanzig tausend Thaler gestiegen ist; glaube aber, dass noch ein Haufen Verbesserungen daselbst zu machen wären, woferne die Brücher noch geräumet würden, die jetzo keinem Menschen Vortheil schaffen und so dick sind, dass es zu keiner Weide, noch zu nichts dienen kann, und ist ohnedem nichts als Elsen- und Birkenholz, was dar stehet; ich glaube gewiss, dass diese Verbesserung ein tausend Thaler zehn mehr einbringen sollte, denn dieses ist lauter Weizenland. Ich habe alle Anstalten des Oberamtmanns gesehen, welche man für die regulirteste Wirthschaft hier hält; er lässt wieder eine Scheune mehr bauen, als dar gewesen, und übrigens hat er das verstorbene Vieh alles wieder angeschaffet. Ich habe auch nachgehends nach einem Hirsch und nach einem Schmalthier geschossen; weilen mir aber die Büchse in der Hand ein paar Mal los gegangen, so habe nichts getroffen; jetzunder aber werde fleissig nach dem Ziel schiessen, um wieder in Uebung zu kommen.3_24-b Donnerstag bin beim Director3_25-a zu Gaste gewesen, wo wir allezeit die Freiheit genommen haben, meines allergnädigsten Vaters Gesundheit zu trinken, und gestern bin etwas ausgefahren gewesen, da mir der Oberst Wreech seine Haushaltung gewiesen, und ich mich etwas daselbst aufgehalten. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und verspreche nochmalen ganz unterthänigst, Dero Willen, so viel in meinen Kräften stehet, nachzuleben, und übrigens mit ewiger Treue und unaufhörlichem Respect bis an mein Ende zu verbleiben, u. s. w.

<23>

22. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 8. September 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst für den Brief, die Pferde, Wagen und Kleider, so mein allergnädigster Vater mir geschicket. Was erstlich den Brief angehet, so versichere, dass es stets mein ernstlicher Wille sei, Dero Befehle und Willen zu erfüllen, und bin versichert, dass mir unser Herrgott darzu verhelfen wird, und wenn ich es auch nicht aus Ursache meiner schuldigsten Pflicht zu thun schuldig wäre, so würde die gnädige Versprechung, so Sie mir gethan, mich, woferne ich solches hielte, mich wieder zum Soldaten zu machen, genug darzu bewegen. Ich gestehe ganz unterthänigst, dass ich alle die Gnade, so Sie für mich haben, nicht werth bin, und werde mich, auf alle Art und Weise, suchen, aller Dero grossen Gnade werth zu machen. Vorigen Dienstag bin ich nach dem Amt Carzig gewesen, und unterweges haben wir beim Markgraf Carl zu Soldin gegessen, aber nach dem Essen nach dem Amt gefahren. Dieses Amt ist lange nicht von solchem guten Lande als beim Wollup; es ist vieler Sand und an einigen Orten kalkgründig. Dichtebei ist ein Ort, welcher der Brand genannt wird, woselbst vor einigen Zeiten der Wald abgebrannt; der Amtmann vermeinet, dass es daselbst eine gute Gelegenheit wäre, ein Vorwerk anzulegen, und ich glaube selber, dass er Recht hat, denn die Ursachen, so die Forstbedienten einwenden, sind, dass das Holz daselbst wieder ausschlagen solle. Hier gehört viel Zeit dazu und gehen wohl zwanzig bis dreissig Jahre hin, dass dieser wüste Platz nichts bringet, da er doch, wenn ein Vorwerk angeleget würde, einige hundert Thaler einbringen würde. Im Uebrigen habe die Schäferei und andere Ställe ebenfalls besehen, und lässet es, als wenn der Amtmann ein recht guter Wirth sei. Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und bitte ihn versichert zu sein, dass ich jederzeit mit allem Empressement werde geflissen sein, sowohl Seine Befehle zu erfüllen, als auch, <24>was mit meinen Kräften zu Seinem Dienst befördern kann, zu treiben, und werde hierinnen verharren mit unterthänigstem Respect und kindlicher Submission als, u. s. w.

23. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 11. September 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 8. dieses Monats ersehen, dass Ihr seid in dem Amte Carzig gewesen, und wie Ihr in Vorschlag bringet, dass in diesem Amte an dem Orte, wo vor einigen Jahren die Heide abgebrannt, ein Vorwerk angelegt werden könne. Nun ist Mir lieb, dass Ihr auf dergleichen Vorschläge kommet, und suchet, wo einige Verbesserungen zu machen; es wird aber vor allen Dingen nöthig sein zu examiniren, ob daselbst Wiesewachs vorhanden, oder ob dergleichen durch Rodung noch zu machen; dannenhero wird nöthig sein, dass Ihr selbst nochmals dahin gehet und in Augenschein nehmet, auch zugleich untersuchet, ob daselbst schon Acker, so zu diesem neuen Vorwerk gelegt werden könne, oder ob derselbe erstlich von Neuem gemachet und ausgerissen werden müsse, und wie viel Acker und Wiesewachs zu diesem Vorwerk gelegt werden könne. Ihr müsset auch zugleich einen Landmesser mitnehmen, und solches überschlagen lassen, Euch auch genau erkundigen, wie das Land beschaffen, ob es nur Roggen tragen kann, oder ob es auch Gerstenland ist, und müsset Ihr Alles aus Eurem Kopfe thun, und es selbst überlegen, jedoch könnet Ihr wohl mit andern Leuten davon raisonniren. An Hutung wird es daselbst nicht fehlen, wenn nur Wiesewachs zu machen; und steht daselbst noch etwas zu roden und zu räumen, müsset Ihr ferner überlegen, ob nicht vor Winters noch etwas daran vorgenom<25>men, auch das Holz zu den Gebäuden in Zeiten angeschaffet werden könne, weil Ich dieses Vorwerk, wenn Ihr es für gut und nützlich findet, gerne anlegen lassen will, und wird Mir jederzeit besonders angenehm sein, wenn Ihr Euch dergestalt appliciren wollet, und werde Ich sodann bei aller Gelegenheit zeigen, dass Ich bin Euer getreuer Vater bis in den Tod, u. s. w.

24. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 15. September 1731.



Allergnädigster König und Herr,

Ich habe heute mit allerunterthänigster Submission meines allergnädigsten Vaters Brief erhalten, und werde nicht ermangeln, Dero Befehle nach, diese Woche nach Carzig zu gehen, und. nachdem Alles in Augenschein genommen, einen gründlichen Bericht und Anschlag darvon abzustatten. Der Landmesser gehet heute hin, und, sobald er diesen Ort ausgemessen, so werde selbst hingehen. Diese Woche bin ich, als Mittwoch, nach Quartschen gewesen und habe dieses Amt in völligen Augenschein genommen, und ist dieses in recht gutem Stande, und thut die Schäferei und Brauwesen ein Ansehnliches dabei. Freitag, als gestern, bin ich in Golzow gewesen, woselbst sehr gutes und egales Land ist, und traget egal das fünfte Korn. Nachdem ich das Amt gesehen, welches lauter Weizenland ist, so hat mich der Heidereiter im Walde zum Pirschen geführet. Stärkere Hirsche als Vierzehner sind nicht auf der Heide und im Bruche, wie er saget : der stärkste, so ich gesehen, ist nur ein ungrader Zehner, sonsten aber habe wohl über sechs Rudel von zwanzig bis dreissig Hirschen und Thieren gesehen; es ist aber sehr schwer, ihnen anzukommen. Ein Thier habe angeschossen, weil aber der dasige Jäger keinen Schweisshund hat, so konnten wir dieses Schmalthier nicht verfolgen. Sonsten habe mich die Woche zu <26>unterschiedenen Malen zum Schiessen mit der Flinte und der Büchse exerciret. Heute Nachmittag werde auch noch auf dem Wall nach dem Ziel schiessen und nachgehends ausreiten. Vergangenen Sonntag habe bei dem Gouverneur3_28-a gegessen, und vergangenen Mittwoch Abend habe bei dem Geheimen Rath Wolden gegessen. Uebrigens werde mich immerfort suchen, so viel möglich, zu appliciren auf alle wirtschaftliche Sachen und mich, durch unermüdeten Fleiss und ganz unterthänigen Respect, Gehorsam und Submission, meines allergnädigsten Vaters Gnade suchen werth zu machen, verbleibende mit gänzlicher Submission und kindlichem blinden Gehorsam, u. s. w.

25. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 22. September 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst für den gnädigen Brief, so mir mein allergnädigster Vater geschrieben, und werde mein Mögliches thun, um mich immer mehr in ökonomischen Wissenschaften erfahrner zu machen. Ich bedanke mich noch weiter für das Buch, so Sie die Gnade gehabt mir zu schicken. Ich erkenne in aller Unterthänigkeit den heilsamen Endzweck, so Sie auch in diesem mit mir vorhaben, und nehme es als ein wahres Zeichen Dero väterlichen Gnade. Ich bin diese Woche in Lebus gewesen, wo ungemein schön Land herum ist; das Land konnte man den Tag nicht unterscheiden, weil es sehr geregnet hatte; das Land ist schon alles zugesäet, und ist sehr schön Wetter für den Landmann. Bei Lebus aber sehen die wirthschaftlichen Gebäude etwas wüste aus, dieweil sie alt sind. Ich habe diese Woche nicht nach Carzig nach dem Brand gehen können, dieweil der Landmesser <27>im Amte Reetz etwas zu thun hatte; er hat aber schon Ordre gekrieget, nach Carzig zu gehen, und sobald er mit dem Landmessen daselbst fertig ist, so werde ohnverzüglich hingehen und Alles nach meines gnädigsten Vaters Ordre examiniren und berichten. Der Prinz Carl ist vergangenen Mittwoch3_30-a hier durch nach Sonnenburg passiret und hat den Mittwoch bei mir gegessen; der Oberst Wedell3_30-b ist auch aus Wesel durch und nach seinen Gütern passirt. Meines allergnädigsten Vaters Willen gemäss habe mit Plaisir nachgelebet und bin nicht nach Sonnenburg gewesen, hingegen aber etwas des Nachmittags spatzieren gewesen und das Eggen und derer späten Wirthe Säen in Augenschein genommen. Gestern ist der Markgraf Carl wieder hier durch nach Soldin gegangen, und hat ebenfalls des Mittags bei mir gegessen; der Major Röder von den Würtembergern ist hier auch durchpassiret und hat den Mittwoch bei mir gegessen. Er hat einen schönen Kerl für meines allergnädigsten Vaters Regiment, welchen ich nicht ohne blutigen Herzen habe ansehen können. Ich versehe mich von meines allergnädigsten Vaters Gnade, Er werde es mit mir gut machen; ich verlange auch nichts und kein Glück in der Welt, als was von Ihnen kommt, und hoffe, Sie werden sich wohl mal meiner in Gnaden erinnern und mir wieder den blauen Rock anziehen. Auch habe die Woche einigemale mit der Büchse nach dem Ziel geschossen, und in Carzig werde eine kleine Jagd finden. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und versichere mit blindem Gehorsam und unermüdetem Respect bis an mein Ende zu verbleiben, u. s. w.

<28>

26. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 29. September 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich nehme mir die Freiheit in aller Unterthänigkeit, meinem allergnädigsten Vater hierbei den Plan, Anschlag und Contract des neuen Vorwerks zu Carzig zu übersenden, woraus Sie allergnädigst ersehen werden, dass hierbei nichts als Roggen und Gerste kann gewonnen werden; die Wiesen, so hierbei zu machen, sind recht gut, und verinteressirt sich das Capital, so dar hineingesteckt wird, auf zehn Procent. Vergangenen Mittwoch bin darhin gereiset und habe das Alles auf das Exacteste gesehen und den Anschlag durchsehen lassen, welcher richtig ist. Ich wünschte nur, dass ich mit meinem Fleiss ein Mehreres zu meines allergnädigsten Vaters Diensten thun könnte, so werde mein Leib und Leben und Alles darzu anwenden, und hoffe, in dieser Ermangelung, dass Sie an Diesem ein Gefallen haben mögen. Gestern bin ich von Carzig zurückgekommen und habe unterweges bei dem Major Sonsfeld gegessen; vorigen Montag bin ich etwas spatzieren geritten gewesen, und vorigen Dienstag habe bei dem Präsident Münchow gegessen, und Nachmittag nach Quartschen gewesen, aber Abends wieder zurückgekommen. Ich empfehle mich übrigens in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und ersterbe mit gehorsamstem und kindlichem Respect und blindem Gehorsam, u. s. w.

<29>

27. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 6. October 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Vergangenen Mittwoch bin ich in dem Amt Himmelstedt gewesen, woselbst aber die wirthschaftlichen Gebäude in sehr schlechtem Stande sind, indem das Brauhaus so miserable ist, dass sich die Leute vor dem Brauen recht scheuen, aus Furcht, dass ihnen das Haus auf den Kopf falle. Es ist gestützet, aber deswegen glaube doch nicht, dass es lange wird stehen können; beian aber stehet eine wüste Kirche, die, wenn solche sollte zum Brauhause genommen werden, solches mit wenig Unkosten geschehen und auf ewig dauern würde. Die Ställe für das Vieh sind auch all sehr baufällig und sind an drei hundert Schritt vom Amte, also, dass der Amtmann ohnmöglich das Auge so darauf haben kann, als er gerne wollte, und würde gewiss die Wirthschaft viel besser gehen, wenn die ohnedem wieder aufzubauenden Gebäude zusammen bei dem Amthaus gebracht würden. Auch habe mich sehr verwundert, dass in dem Amt Himmelstedt noch nicht wäre zugesäet worden; sie sagen aber, dass es in dem Amt nicht gut wäre, dieweil wenn sie frühe säeten und es fiele im Frühjahre eine kalte Nacht ein, so wäre das Korn alles hin und kämen die späten Wirthe am besten zu rechte. Dichtebei habe einen Hirsch von acht Enden und einige Schmalthiere geschossen; auch ist eine grausame Menge Hirsche in den Heiden und sind so zahm, dass man sie mit dem Wagen dichte auf dreissig Schritt anfahren kann, und findet man Rudel von vierzig bis fünfzig Stück zusammen und dieses sehr häufig. Beim Wollup stehet ein Hirsch von acht und zwanzig Enden, welcher, glaub ich, sehr leicht einzufangen wäre, wenn es mein allergnädigster Vater beföhle. Vorigen Montag habe auch drei Rehe bei Neumühle, eine Meile von hier, geschossen, und vergangenen Dienstag bin etwas ausgeritten gewesen; auch ist der junge Herr von Kameke von seinem Gute Tucheband hier einpassiret. Ich empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und versichere, <30>dass ich gerne Leib und Leben lassen will, um mich solcher Gnade werth zu machen, und verbleibe, so lange ich lebe, mit ganz unterthänigem Respect und kindlichem Gehorsam, u. s. w.

28. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 11. October 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Eure an Mich abgelassenen Briefe, nebst dem Anschlage von dem neu anzulegenden Vorwerk in dem Amte Carzig, wohl erhalten, und approbire Ich den von Euch gemachten Pachtanschlag, nebst dem Ueberschlag derer dazu benöthigten Kosten. Ich habe auch Ordre gegeben, dass aus der Albrechtschen Casse gleich die Hälfte, nämlich zwölf hundert Thaler, darzu ausgezahlet werden sollen, womit Ihr gleich den Anfang sowohl zu dem Roden, als mit dem Bau machen lassen könnet, und in dem nächstfolgenden Jahre sollen die übrigen zwölf hundert Thaler gezahlet werden, weil doch jetzo nicht Alles auf einmal könnte gemachet werden. Ihr müsset auch Alles selbst ordonniren und angeben, wie die Vorwerke sollen angeleget werden, dabei Ihr denn auch zugleich Euch müsset zeigen lassen, wie Alles muss Verbunden werden. Ihr werdet Mir ein Plaisir machen, wenn Ihr Euch auf Alles wohl appliciret und, wenn Ihr wohin kommt, Alles genau observiret; falls Ihr auch sehet, dass die Pächter auf den Aemtern die Gebäude nicht in Dach und Fach erhalten, es sei in der Neu- oder Mittelmark, so sollet Ihr denenselben deshalb die Wahrheit sagen, und sie zu ihrer Schuldigkeit anweisen. Ihr werdet hiernächst selbst finden, wie nützlich es für Euch sei, dass Ihr jetzo bei der Oekonomie Euch von Allem selbst gründlich informiret und in das Detail gehet. Ich accordire auch dem Beamten zu Carzig, dass er dieses Vorwerk mit in Pacht, nach dem Anschlage, übernehme; jedoch kann er wegen Urbar<31>machung der Aecker, weil dabei nicht viel zu thun ist, wohl mit zwei Freijahren zufrieden sein; und von den übrigen Pertinenzien giebet er die Pacht, sobald als die Nutzung angehet. Wegen des Amts Himmelstedt soll ein Anschlag gemachet werden von denen nöthigen Gebäuden. Weil Ihr Mir auch geschrieben, dass ein grosser Hirsch von acht und zwanzig Enden bei dem Wollup stehet, so sollet Ihr Mir berichten, in welcher Gegend eigentlich dieser grosse Hirsch anzutreffen. Uebrigens müsset Ihr nur Geduld haben und Euch bloss auf Mich verlassen, so wird schon Alles gut werden und werde Ich zeigen, dass Ich bin, u. s. w.

29. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 27. October 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Vorigen Mittwoch bin ich nach Quartschen gewesen, woselbst sie mit der Saat nunmehro fertig sind, und stehet an einigen Orten die Saat all recht schön. Gestern bin ich im Wollup gewesen, um die Wirthschaft nochmalen recht in Augenschein zu nehmen; der Oberamtmann hält dar Alles in der schönsten Ordnung, und glaube ich gewiss, dass er der beste Wirth hier ist, indem er solide Verbesserungen zu machen sucht. Beim Wollup ist ein Bruch, wo nichts als Unterholz und Weidenstrauch dichte durch einander gewachsen ist, und auch so, dass kein Mensch durchkommen kann. Dieser Bruch extendiret sich drei Meilen weit, und verlangte der Amtmann wohl, dass dieser unnütze Bruch geräumet würde, um urbar gemacht zu werden; dieses würde gewiss profitable sein, indem dieser Bruch weder zum Wildstande noch zur wirtschaftlichen Nutzung jetzunder kann gebrauchet werden. Bei Lebus soll sich jetzunder ein weisser Hirsch aufhalten, welcher von acht Enden sein soll. Vorigen <32>Montag bin ich etwas spatzieren gewesen und vorigen Dienstag habe die Marionetten gesehen.

Hierbei übersende mit aller Unterthänigkeit den Riss der neuen Gebäude zu Himmelstedt, wie sie jetzunder sollen gebauet werden, und wie es sich anjetzo befindet. Wo mein allergnädigster Vater erlaubet, dass der Accord möge mit dem Amtmann geschlossen werden, so glaube, dass dieser die Gebäude wohlfeiler und besser bauen würde. Uebrigens empfehle mich mit unterthänigster Submission in meines allergnädigsten Vaters Gnade und versichere, dass ich all meinen Fleiss dahin anwenden werde, um mich Dero Gnade nicht unwerth zu machen, und in allen Stücken zu zeigen, dass kein Mensch in der Welt mit mehrerem Respect, Submission und Liebe, wenn ich sagen darf, sein kann, als, u. s. w.

30. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 31. October 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 27. dieses Monats ersehen, was Ihr Mir berichtet. Imgleichen habe Ich auch die von dem Amte Himmelstedt gefertigte Zeichnung, wie dasselbe nun kann gebauet werden, nebst dem beigefügten Anschlage erhalten. Es ist Mir lieb, dass Ihr Euch dergestalt appliciret, und approbire Ich nicht nur die ganze Einrichtung des Baues, sondern Ich habe auch die dazu benöthigten drei tausend fünf hundert zwei und neunzig Thaler accordiret und dem General-Directorio Ordre gegeben, dass diese Gelder mit Anfang künftigen Jahres aus der Albrechts-Casse sollen bezahlet, inzwischen aber das Holz dazu assigniret werden, wie denn auch das Holz dazu kann zu rechter Zeit geschlagen und zur Anschaffung der Baumaterialien Anstalt gemacht werden; und bin Ich zufrieden, dass mit. dem Beamten <33>wegen des Baues accordiret werde; jedoch muss dahin gesehen werden, dass derselbe Alles tüchtig und gut machen lasse, und schicke Ich die Zeichnung approbiret hiebei zurück und versichere, dass Ich bin, u. s. w.

31. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 8. December 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich nochmalen unterthänigst für alle Gnade, so mein allergnädigster Vater für mich gehabt, währender Zeit ich Ihm meine unterthänigste Aufwartung gemacht,3_37-a und bitte auch hierbei, wenn ich wo was sollte versehen haben, mirs in Gnaden zu verzeihen, indem ich es gewiss nicht mit Vorsatz gethan habe; übrigens aber erkenne ich gewiss, wie ich soll und muss, die Gnade, die mir mein allergnädigster Vater gethan, mich wieder zum Officier zu machen. Ich weiss, dass ich es Ihm allein zu danken habe, und werde Ihnen auch dafür ewige Treue, Respect, Liebe, Submission und Erkenntniss haben; ich wünsche nur allein, dass ich Gelegenheit hätte, meinen allergnädigsten Vater von meiner Aufrichtigkeit zu überzeugen. Sie seien nur so gnädig und bedenken, mit was für Hartnäckigkeit ich leider vor diesem Ihnen widerstrebet, und glauben gewiss, dass ich im Guten viel beständiger sein werde, denn ich halte mich an Sie allein, und verlange kein Glück, keine Ehre, als welche ich durch Sie empfange. Nach unserem Herrgott erkenne ich keinen anderen Herrn, wie meinen allergnädigsten Vater, und weiss keinen anderen, als Sie, dem ich die unterthänige Treue und den Gehorsam <34>leisten muss. Ich versichere meinem allergnädigsten Vater, dass ich auf dieses leben und sterben werde, und finden Sie eine falsche Ader an mir, die Ihnen nicht gänzlich ergeben, so thun Sie mit mir in der Welt, was Sie wollen.

Ich bin jetzunder mit denen Sachen des schlesischen Commercii beschäftiget, und weilen dieses eine Sache ist, welche sehr accurat muss gemacht werden, und die ohnedem sehr weitläuftig ist, so werde sie noch sobald nicht überschicken können.

Der Kriegesrath Kaman hat mir ein Memorial gegeben, es an meinen allergnädigsten Vater zu übersenden, und weilen ich die Sache auch für billig halte, so überschicke ich sie hierbei und verbleibe bis an mein Ende. u. s. w.

32. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Berlin, den 11. December 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 8. dieses Monats die nochmalige feste Versicherung Eurer Liebe, Treue und Gehorsam gegen Mich mit vielem Vergnügen ersehen. Ich habe auch das Vertrauen zu Euch, Ihr werdet dergestalt immer beständig continuiren und Euch lediglich auf Mich verlassen; alsdann könnet Ihr gewiss persuadiret sein, dass Ihr einen Vater habet, der Euch herzlich liebet, und beständig lieben, auch für Euch auf alle Art und Weise sorgen wird. Die Sache wegen des Commercii mit Schlesien ist gut; aber Ihr müsset Stettin nicht dabei vergessen, denn über Stettin Alles zu bekommen, ist die Hauptsache. Nächst diesem wird auch gut sein, dass Ihr Euch die dortige Gränze, sowohl mit Polen, als mit Sachsen bekannt machet; Ihr könnet zu dem Ende nach Crossen, auch nach Züllichau gehen und nebst der Gränze auch die Aemter besehen; es soll solches nicht auf einmal, sondern nach und nach geschehen und wenn besser Wet<35>ter ist, etwa nach Weihnachten, damit Ihr die Situation des Landes recht kennen lernet.

Des Kriegsraths Kaman seine Sache, deshalb Ihr ein Memorial übersandt, will Ich examiniren lassen. Uebrigens habe Ich Euch auch hierdurch melden wollen, dass Ich dem etc. Noltenius Ordre gegeben habe, nach Cüstrin zu reisen, und allda Communion zuhalten. Ich bin, u. s. w.

33. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 18. December 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich übersende hierbei in aller Unterthänigkeit den Plan wegen des schlesischen Commercii, womit ich nicht eher habe fertig werden können, dieweil meine Meinung im Anfang nur allein dahin ging, um die crossensche Zollrolle für die schlesischen Traficanten zu erhöhen und die brandenburgischen Kaufleute darunter zu favorisiren; nun aber habe aus den Acten gesehen, dass dieses unmöglich sei, indem ein Accord mit dem kaiserlichen Hofe geschlossen ist, kraft dessen die Schlesier befuget sind, über den Neuen Graben und Elbe immediate nach Hamburg zu handeln, wofür sie hingegen zwölf hundert Last hallesches Salz nehmen müssen. Durch dieses Project aber bleibt der Accord in seinem ganzen Werth, und kann, wie ich glaube, der schlesische Handel doch hierdurch gestöret werden. Ich habe zum wenigsten keine andere Intention dabei gehabt, als meines allergnädigsten Vaters Vortheil und das Beste des Handels zu befördern, und bitte meinen allergnädigsten Vater, zu glauben, dass ich für Seinen Dienst und Bestes mein Leben und Alles in der Welt gern sacrificiren werde, indem ich bis an mein Ende stets mit unterthänigstem Respect, kindlicher Liebe und Gehorsam verbleiben werde, u. s. w.

<36>Plan wegen des Commercii nach Schlesien.3_40-a

Das Commercium ist eine von denen Sachen, die ein Land sehr bereichern können. Dieses kann man nicht besser in Augenschein nehmen, als wenn man siehet wie viel Geld seit dem Monat April hier in dieser Provinz allein durch die russische Compagnie herein gekommen ist. Diese Summe betraget sich, ohne den ordinairen Debit, auf 221,500 Thaler; wenn man nun hierzu addiret, was es denen Tuchbereitern, Färbern und Appretirern kostet, so erstrecket sich diese Summe auf 250,000 Thaler; und so viel fremd Geld ist allein in so kurzer Zeit gezogen worden. Ob nun zwar die russische Compagnie nicht lauter baar Geld, sondern auch Waaren zurücke nehmen muss, so versilbert sie doch solche Waaren ausser Landes, oder verhindert, dass kein Geld ausser Landes geschicket werden dürfe. Hieraus kann man genugsam ersehen, was das Commercium für eine vortheilhafte Sache für ein Land ist, und dass, wenn man fremde Commercia an sich ziehen kann, ein grosser Vortheil darin stecke. Der König besitzet von der Peene bis nach Memel meist die ganze Ostsee-Küste unter seiner Botmässigkeit, welcher District sich auf hundert zehn Meilen betrifft. Daraus folget nun, dass alle nordische und ostische Waaren, sie mögen Namen haben wie sie wollen, deren die hinterlegenen Provinzien, als Polen, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Mähren und Oesterreich, unumgänglich benöthiget sind, durch diese Länder passiren und dahin geführet werden müssen. Hieraus erhellet nun, dass ein sehr ansehnliches Commercium etabliret werden könnte, wenn durch einheimische Kaufleute der Handel nach der Ost- und Westsee getrieben, und sie diese Waaren in auswärtigen obbemeldten Landen zu Gelde machen könnten. Aber hiermit stehet es ganz anders, indem der Profit, welchen unsere Kaufleute durch die Situation des Landes ziehen könnten, ihnen durch fremde Kaufleute, welche immediate durch das Land handeln, benommen wird, wie folgend wird gesehen werden. Die dahinten belegenen Länder, als Polen, Böhmen, u. s. w., brauchen alle Jahr eine grosse Menge Heringe, Stock- und andere Fische, Leinsamen, Thran, allerhand Materialien, Specereien und Gewürze, welche Waaren ihnen nicht anders, als durch die Märkte können zugeführet werden, und zwar durch den Elb- oder Oderfluss allein. Wenn nun, wie gesaget, die brandenburgischen Kaufleute die obbenannten Waaren aus Frankreich, England, Norwegen über Hamburg und Stettin selbst, kommen Hessen, und mit <37>zwanzig, dreissig Procent Profit nach denen auswärtigen Landen wieder verhandeln, so kann man leichtlich begreifen, dass solchergestalt jährlich etliche Tonnen Goldes ins Land könnten gezogen werden. Allein man siehet alle Tage, wie viel schlesische Schiffe durch Berlin passiren, und dass die Schlesier diese Waaren selbst holen, den Profit davon ziehen, und sich der berlinischen Kaufleute allein als Commissionairs gebrauchen. Dieses aber ist vor diesem nicht so gewesen; denn vor der Neue Graben gemacht wurde, verstattete die Stadt Frankfurt, laut ihrer Privilegien, keinem Schlesier unterhalb Crossen den Handel auf der Oder; sondern alle die von Holland über die Elbe, Spree und Havel von Hamburg kommenden Waaren mussten, oberhalb Fürstenwalde, am Kersdorfer See, ausgeladen, und von dar auf der Axe nach Frankfurt gebracht werden, von dar sie die hiesigen Kaufleute weiter nach Schlesien verhandelt. Als aber der Neue Graben gemacht wurde, Anno 1678,3_41-a konnten die brandenburgischen Kaufleute wegen des schwedischen Krieges3_41-b nichts Rechtes entrepreniren. Als das die Schlesier sahen, erboten sie sich, Anno 1678, dass sie durch den Neuen Graben nach Hamburg handeln wollten, woferne die Zölle nicht zu hoch gesetzet würden; und da sich doch die Stadt Frankfurt dieser Sache widersetzte, so wurde es demohngeachtet accordiret, und eine aparte Zollrolle deshalb gemachet, und seit der Zeit haben die Schlesier den Handel ganz an sich gezogen. Dieses ist nachgehends so weit gegangen, dass kein brandenburgischer Kaufmann den Handel treiben konnte, indem die moderirte Zollrolle nur für Schlesier, und nicht für hiesige Kaufleute gelten sollte, und dieses machte einen solchen Unterschied, dass wenn, exempli gratia, ein schlesischer Kaufmann von Lenzen bis Crossen für ein Fass Zucker sechs bis sieben Thaler Zoll geben musste, der brandenburgische wohl fünfzig Thaler geben musste. Hieraus siehet man klärlich, dass die hiesigen Kaufleute ihre Waaren nicht so wohlfeil, wie die Schlesier, geben konnten, und dass sie folglich nicht dabei bestehen können. Wenn nun ein Handel hier im Lande sein soll, so ist höchstens nothwendig, dass dieser schlesische immediate Handel gestöret werde, und weilen dieses sich nicht platterdings wegen des kaiserlichen Hofes will thun lassen, massen auch ein Rescript von Hofe, sub dato des 27. Martis 1727, eingelaufen, welches in sich hält den Accord, welcher zwischen unserm und dem kaiserlichen Hofe ist gemachet worden, so lässt sich diese Sache nicht schlechterdings thun, sondern muss indirectement damit verfahren werden. <38>Anno 24 ist die crossensche Zollrolle cassiret worden, und eine andere in der Stelle gemachet, welche in drei Jahren ein Plus von etlichen tausend Thalern gemacht, und hätte man die Hoffnung gehabt, dass, wenn denen einheimischen Kaufleuten der Impost wäre moderiret worden, sie die Waaren in Schlesien hätten wohlfeiler verkaufen können und also allen den Profit an sich ziehen. Weilen aber diese erhöheten Zollsätze Anno 1727 wieder moderiret wurden, so handeln die Schlesier wieder hier vor wie nach. Der Cours über die Oder und Stettin ist noch bis jetzunder glücklich abgeschlagen worden. Der stettinische Handel bestehet vornehmlich in Stock- und andern Fischen, Kreide, Leinsamen, Thran und andern schlechten Waaren. Dieser Handel importiret nun bei weiten nicht so viel, als dass zwei grosse Kaufmannschaften, als die frankfurtische und stettinische, ihr Conto dabei finden sollten; so ist vorgeschlagen worden, ob es nicht anginge, den Materialien,- Specereien- und Gewürz-Handel über die Oder und Stettin auch zu ziehen, aus Ursachen, den schlesischen, immediate durch den Neuen Graben handelnden Kaufleuten Abbruch zu thun, indem auch vor der Hand kein besser Mittel ist, darinnen zu reussiren, als wenn brandenburgische Kaufleute die Waaren wohlfeiler, als die schlesischen verkaufen können; und dieses ist desto nothwendiger, weilen die Braunschweiger einen neuen Licent zu Hitzacker von den brandenburgischen Traficanten alleine prätendiren. Es stehet aber hierbei im Wege, dass die Imposten auf der Oder viel höher, als auf der Elbe sind, dabei es nicht möglich ist, dass die Kaufleute wohlfeiler als die Schlesier verkaufen können; daher hat auch der König den 17. Aprilis currentis verordnet, dass die Frankfurter allerdings über Stettin und die See Specereien und Materialien können kommen lassen, und die Stettiner desgleichen, Frankfurt vorbei, nach Schlesien handeln können. Weilen hierbei versprochen wurde, dass die Imposten auf der Oder nicht höher als auf der Elbe sollten gesetzet werden, so hat ein frankfurter Kaufmann die Probe gemacht, und seit dem Mai für mehr als zehn tausend Thaler Waaren, welche noch immer über die Oder gekommen, immediate aus Frankreich, England, u. s. w. kommen lassen. Nun arbeitet man an der Balance wegen Regulirung der Imposten, und woferne nur eine ferme Resolution gefasset wird, und auch nachdem darauf gehalten, und denen Stettinern recommandiret, sich allen Fleiss um diese Sachen zu geben, so wird hoffentlich das schlesische Commercium wohl können turbiret werden. Uebrigens würde auch nicht übel sein, wenn der König einige seiner Räthe, welche in Commercien-Sachen erfahren sind, nach Frankfurt auf die Messen beorderte, auf dass sich dieselben mit berlinischen, stettinischen und andern Kaufleuten besprächen, wie die Sache weiter zu treiben, des Königs Interesse und das Beste <39>des Landes in der Sache zu poussiren sei, und dass sie ihre Vorschläge zu des General-Directorii Ueberlegung einsenden müssten, auf dass die Sache mit der Zeil auf solchen Fuss, als die russische Compagnie, möchte gebracht werden.

Friderich.

34. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 22. December 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich übersende meinem allergnädigsten Vater hiebei in aller Unterthänigkeit einen Brief, so ich vom Herzog von Würtemberg mit heutiger Post bekommen habe, und erwarte meines allergnädigsten Vaters Befehl, wie, oder ob ich nicht darauf zu antworten habe. Mittwoch bin ich nach Soldin gewesen, und habe bei dem Markgrafen Carl gespeiset,3_43-a und bin von dar nach Carzig gegangen, wo das neue Vorwerk künftig Frühjahr fertig wird gebauet werden. Von da bin ich Donnerstag nach Marienwalde gereiset, von wo der neue Pachtanschlag gemacht wird; es wird ein Plus von sechs hundert vierzig und einigen Thalern herauskommen; ausserdem wird ein unnützes Holz dabei gerodet, wovon der Ackerbau meinem allergnädigsten Vater gewiss zwei hundert Thaler einbringen wird. Der Landmesser, habe ich gefunden, dass er sich versehen hatte im Brachlande, und habe es alsofort nochmals vermessen lassen; auch habe zu erinnern gefunden, dass die Bauern alle Tage mit einem Pferde Hofedienste thun müssen, welches ihr grösster Ruin ist,3_44-a und habe dem Departements-Rath gesaget, ob es nicht anginge, dass sie die Woche dreimal mit zwei Pferden die Dienste thäten. Er findet solches auch, gleich wie ich; der Amtmann ist auch sehr wohl damit zufrieden, dieweil er nicht täglich die Dienste nöthig <40>hat, und wenn er sie gebrauchet, zwei Pferde ihm besser vortheln können; er will auch vierzig Stück Ochsen sich anschaffen, und ist Weide genug, um sie zu ernähren. Die Bauern sind mit diesem nicht gänzlich zufrieden; es ist aber gewiss ihr eigener Vorthel, und wann man es ihnen wird haben begriffen machen, so werden sie gewiss damit content sein. Uebrigens ist die Wirthschaft in einem recht guten Stande; der Amtmann ist ein tüchtiger Mensch und macht seine Sachen recht gut. Von da bin eine Nacht zu Cranzin bei Rohwedell3_44-b gewesen, woselbst Markgraf Carl, der Oberst Gessler und der Rittmeister Goltz auch hinkamen. Gestern bin wieder zurückgekommen und heute und morgen werde meine Andacht haben. Mittwoch werde nach Crossen reisen. Weilen mein gnädigster Vater mir erlaubet, mir eine Gnade bei Ihm auszubitten, so bitte, Er seie so gnädig und schicke mir das Reglement,3_44-c wovor ich jederzeit unterthänigst Dank sagen werde, und verbleibe stets mit ewiger Treue und unverändertem Gehorsam, u. s. w.

35. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Berlin, den 23. December 1731.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben wohl erhalten, und bin Ich mit demjenigen, was Ihr Mir berichtet habet, sehr content; wenn Ihr dasjenige, was Ihr wegen der Bauern ihrer Dienste angeführet, vor Euch alleine beobachtet und ausfindig gemachet habt, seid Ihr schon weit in der Wirthschaft gekommen; denn das ist ein sehr <41>nöthiger Punct, dass die Dienste auf einen solchen Fuss, wie Ihr vorgeschlagen habet, geführet werden; dahero approbire Ich denselben vollkommen, und wenn Ihr dergleichen in andern Aemtern mehr observiret, wird Mir lieb sein, wenn Ihr eine bessere Einrichtung zu machen suchet.

Euern Plan wegen des schlesischen Commerce habe Ich empfangen; weil Ich aber auf der Jagd gewesen, habe Ich noch nicht Zeit gehabt, denselben zu examiniren; Ich werde solches mit nächstem thun und Euch sodann darauf antworten. Ich werde Euch auch das Reglement überschicken, sobald Ich nach Potsdam komme. Ich habe nur hier noch etwas zu thun, dann gehe Ich nach Potsdam; sodann sollet Ihr auch das versprochene Pferd haben, denn Ich wollte Euch gerne ein recht gut Pferd schicken; Ihr müsset Euch nur noch so lange gedulden. Betreffend den Brief an den Herzog von Würtemberg, denselben müsset Ihr wieder beantworten. Ich bin, u. s. w.

36. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 1. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich nehme mir bei diesem Jahreswechsel die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit zu gratuliren und zu wünschen, dass der grosse Gott Sie viele lange Jahre in beständiger guter Gesundheit und Vergnügen erhalten wolle und alle Ihre Wünsche erfüllen und Ihr Vornehmen segnen; mich aber bitte auch hierbei stets in Dero unschätzbaren Gnade zu conserviren, indem ich hoffe, vielleicht in diesem Jahre Gelegenheit zu haben, sie mir meritirt zu machen, indem kein Mensch in der Welt mehr Attachement, Treue und Gehorsam haben kann, als ich jederzeit gegen meinen allergnädigsten Vater haben werde.

<42>Weil ich noch einige Sachen in den Acten nachschlagen muss, so habe meinem allergnädigsten Vater die Sachen wegen des Amts Crossen noch nicht einschicken können, werde es aber sobald thun, wie es wird möglich sein; auch kann ich diese Woche nicht nach dem Amt Marienwalde wegen der Affaire der Glashütten, dieweil der Mann, mit welchem der Accord soll geschlossen werden, jetzunder in Berlin Rechnungen ablegen muss. Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und bin bis an mein Ende mit kindlichem Respect und Gehorsam, u. s. w.

37. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 4. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euren Neujahrswunsch wohl erhalten, und wünsche Ich Euch gleichfalls die Gnade Gottes, dass dieselbe Euch möge regieren, leiten und führen, auch dass Ihr in derselben möget wachsen und zunehmen an Alter und Weisheit, dass Ihr Gott stets vor Augen und im Nerzen habet und behaltet, auch den festen Vorsatz fasset, in der Liebe und Gehorsam ferner zu continuiren; sodann es Euch jederzeit wohlgehen wird, hier in der Zeit und dort in der Ewigkeit, und werde Ich auch jederzeit zeigen, dass Ich bin und verbleiben werde, u. s. w.

<43>

38. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 8. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst für den gnädigen Wunsch, so mein allergnädigster Vater mir wohl hat thun wollen; ich bitte unterthänigst, Sie zweifelen an meiner Treue nicht, sondern sind vielmehr versichert, dass ich Ihnen in diesem neuen Jahre neue Zeichen von meiner schuldigen Treue und blindem Gehorsam geben werde. Ich bitte auch stets zu unserem Herrgott, dass er mir Gelegenheit gebe, meinen allergnädigsten Vater auf eine unwidersprechliche Art davon zu überzeugen.

Hierbei überkommet die Rechnung, daraus mein allergnädigster Vater ersehen wird, dass diesen Monat ziemlich gut gewirthschaftet habe. Morgen gehe nach Marienwalde wegen des Glashütten-Anschlags.

Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und verbleibe bis an mein Ende mit unterthänigem Respect und Submission, u. s. w.

39. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 14. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 8. dieses Monats nebst den beigefügten Rechnungen wohl erhalten, und es ist recht gut, dass Ihr so gewirthschaftet habt.

Es ist Mir auch die zum neuen Jahr gethane neue Versicherung Eurer Treue und Gehorsam besonders angenehm; der <44>liebe Gott erhalte Euch dabei, und könnet Ihr gewiss versichert sein, dass Ich bin, u. s. w.

40. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 12. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Mittwoch bin ich nach Marienwalde gewesen, um die Sachen wegen der beiden Glashütten zu examiniren. Dem Protocollum habe beigewohnt und richtig geschlossen, und es so weit mit denen beiden Glashütten richtig gemachet, und ist auch des von Kitschers Vorstellung richtig, dass eine jede derer Hütten tausend Thaler geben kann. Der von Kitscher will Caution machen, und die berensesche Hütte pachten, und der marienwaldesche Amtmann will tausend Thaler Pacht für die marienwaldesche Glashütte geben. Mein allergnädigster Vater hat hierbei ein Plus bei den beiden Glashütten von acht hundert sieben und fünfzig Thalern ein und zwanzig Groschen drei Pfennigen, und für das Amt würde es ein grosser Vortheil sein, wenn die eine Glashütte an den Amtmann verpachtet würde, dieweil sie sonst immer Streit mit einander haben. Die Rechnungen der berenseschen Hütte habe ich zusammen, aber die von der marienwaldeschen können wir vom Hütten-Inspector Krüger noch nicht erhalten, und also folglich keinen Anschlag machen. Weilen ich noch mein Tage mit keinen Glashütten-Sachen hier habe in der Kammer zu thun gehabt, so wird mein allergnädigster Vater nicht ungnädig nehmen, dass, um sicherer zu gehen, ich den Anschlag mit Hülfe der Kammer mache, auf dass, wenn ich wo fehle, man mir meine Fehler zeige.

Der arme Oberst Marwitz ist vorige Woche in Zilenzig gestorben. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beharrliche Gnade, und danke Ihm noch dabei für den Rock <45>und die Sachen, so mein allergnädigster Vater mir geschickt, und verbleibe mit tiefem Respect, u. s. w.

41. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 17. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben nebst dem Abrisse von dem Bruche im Amte Crossen, imgleichen das zweite Schreiben vom 12. dieses Monats wohl erhalten, und habe ich den Abriss an das General-Directorium geschicket, welches mit Euch weiter aus der Sache correspondiren wird, wie Ihr denn auch wegen der Glashütten den Bericht dahin schicken könnet, wenn Alles ist untersuchet worden; und ist Mir lieb, dass Ihr Euch von Allem und auch von den Glashütten informiret, und was Ihr nicht wisset, Euch unterrichten lasset, denn solches ist nöthig, wenn Ihr den Grund der Sache wissen wollet, und müsset Ihr weiter also continuiren. Ich bin, u. s. w.

Ich habe drei Reitpferde für Dich; eins ist im Stande, die andern beiden noch nicht. Bekümmere Dich nicht; Deine Equipage sollt Ihr wohl bekommen, wenn es Zeit sein wird. Habet Gott vor Augen und seid nur gehorsam, und lernet selber mit Menage Haus halten und mit Euerm Gelde auszukommen, und nichts ausgeben als mit guter Ueberlegung, ob es nicht wohlfeiler zu bekommen, und appliciret Euch darauf, dass Ich Dir mehr anvertrauen kann; so soll auch mit Gottes Hülfe Dein Stand besser werden, und Ich auf Dein gutes Etablissement gedenken werde, der Ich Dein getreuer Vater bis in den Tod sein werde.

Fr. Wilh.

<46>Brauchet Ihr was, so schreibet mir. Ist der Koch gut, ist er menageux, oder gehet er sehr rif3_51-a mit Fleisch und Butter um? Dein Silber-Service lasse Ich zu recht machen; Ich lasse Messer, Löffel, Gabeln, Schüsseln noch zu machen, auch Leuchter, dass auf einem Kasten das Alles ein Esel tragen kann.3_51-b

42. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 19. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Nachdem ich meinen Brief schon geendiget, welchen ich zur unterthänigsten Antwort von meines allergnädigsten Vaters Seinem vom 14. geschrieben, so kriegte den vom 17., da ich denn ganz unterthänigst danke. Was angehet die Sachen wegen der Glashütten, so werde solche dem Ober-Directorio mit meinem Votum zuschicken. Uebrigens kann ich meinem allergnädigsten Vater nicht genug für alle Dero väterliche Vorsorge danken; ich bin versichert, dass Sie mein gnädiger Vater sind und es recht gut mit mir meinen. Ich erkenne mich aller Ihrer Gnaden unwerth und weiss wohl, dass ich mein Leben und Alles was ich habe und Sie mir die Gnade zu versprechen thun, Dero Generosität einzig und allein zu danken habe; auch will ich niemalen zu Gott kommen, wo ich Ihnen nicht mein ganzes Leben getreu, und ich solches jederzeit, wenn Sie es nur befehlen, für Sie verlieren werde. Dieses und mein Herz, allergnädigster Vater, ist Alles, was ich Ihnen geben kann, und was Sie schon haben; was ich noch thun kann, das ist, dass ich mein inständiges Gebet beim lieben Gott für meinen allergnädigsten Vater verdopple, um Ihm allen himmlischen Segen, ohne den wir nichts vermögen, beten,3_52-a dass Er mehr und mehr damit überschüttet würde.

<47>Was mein allergnädigster Vater wegen unsern Koch meint, so antworte ich in aller Unterthänigkeit, dass im Anfang wir ohne Menage mit ihm Haus gehalten, Alles selber gekauft, und des Abends die kleinen Rechnungen nachgesehen. Bei dieser Wirthschaft wurden wir grausam betrogen, und kein Mensch konnte dem Koch nichts beweisen; so resolvirten wir denn, nächst meines allergnädigsten Vaters Approbation, einen Accord mit ihm zu machen. Nunmehro übersteiget er nicht den Accord, also, dass man nicht zu klagen hat; seine eigene Wirthschaft taugt aber gar nichts, dieweil er nichts ordentlich hält und einen jeden über seine Sachen gehen lasset. Uebrigens versichere meinem allergnädigsten Vater, dass ich mich recht ernstlich auf die kleine Haushaltung befleisse, welches Er aus denen künftigen Monatsrechnungen sehen wird; mein allergnädigster Vater befehle nur, was ich thun soll, um zu sehen, mit welcher Lust und Geschwindigkeit ich es vollziehen werde, indem ich bin mit blindem Gehorsam, u. s. w.

Dieweil mein allergnädigster Vater erlaubet, bei Ihm eine Gnade zu bitten, so bitte unterthänigst ums Reglement, worinnen gerne ofte lesen wollte, um es mir recht läufig zu machen; mein allergnädigster Vater kann mir keine grössere Gnade thun, denn hierdurch mache ich mich seines Dienstes wieder fähig.

43. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 19. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bin sehr erfreuet, dass mein allergnädigster Vater von meiner geführten Rechnung zufrieden ist, und werde mich immer mehr auf eine gute Menage befleissigen. Ich freue mich sehr, dass meine Schwester von Baireuth schwanger ist, dieweil mein aller<48>gnädigster Vater zum Grossvater werden wird, und ich hoffe, dass er der Kindeskinder erleben möge in vollkommener Gesundheit und Zufriedenheit. Der Anschlag der berenseschen Glashütte ist fertig; wegen der marienwaldeschen können wir nichts machen, dieweil der Glas-Factor Krüger keine Rechnung schickt, und dass man ohne die Rechnungen des Debits keinen Anschlag der Glashütten machen kann; der Amtmann will derowegen doch tausend Thaler Arende geben, und er wird gewiss wissen, wo er sie herauskrieget.

Vergangenen Montag sind siebzig Stück Pferde zur Remonte des Egelischen Regiments3_53-a hierdurch passiret. Ich habe sie gesehen; sie waren in recht gutem Stande und war keines lahm dabei. Der Lieutenant Rappe, welcher sie führte, sagte mir, dass sie hinter Celle gekaufet wären. Donnerstag bin auf dem neumühleschen Saugarten gewesen und haben an zwanzig Stück Sauen todt gemacht; es sind acht hauende Schweine, zwei Bachen und das übrige Fröschlinge gewesen; sie gehen hier reissend los, und hat der Jagdschreiber ein Stücker zehn auf dem Platz verkauft. Der Oberst-Lieutenant Cournuaud ist gestern Abend spät hier einpassirt und wird heute bei mir essen. Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und versichere, dass ich keine Contestations meiner Treue gethan habe, als die ich gewiss erfüllen werde, dieweil kein Mensch in der Welt mit mehr Respect, Liebe, Treue, Submission und Gehorsam sein kann, als, u. s. w.

44. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 23. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Eure beiden Schreiben vom 19. dieses Monats zu recht erhalten und bin mit Allem wohl zufrieden; Ihr werdet auch hier<49>nächst selbst den wahren Nutzen davon empfinden, wenn Ihr bei allen Sachen ins Detail gehet. Bei Eurer Wirthschaft müsset Ihr Euch auch aller Menage befleissigen, und Euch täglich von dem Koch einen Aufsatz von allem Essen, und was er an Zuthat daran gebrauchet, geben lassen, und sodann examiniren, ob nicht zu viel in einem oder dem andern Stücke angesetzet, welches Ihr corrigiren müsset; und schicke Ich Euch hierbei ein Schema, darnach Ihr die Einrichtung machen lassen könnet, um zu sehen, ob Alles recht gut gehet oder nicht, und muss der Koch auch dadurch menagiren lernen. Ich schicke Euch hierbei das verlangte Reglement von der Infanterie und bin, u. s. w.

Wenn der Herzog von Lothringen nach Berlin kommt, so werde Ich Euch auf etliche Tage kommen lassen. Dein getreuer Vater bis in den Tod, u. s. w.3_54-a

45. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 22. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Als ich letztens in Marienwalde gewesen, so habe in selbiger Hütte einige Probegläser machen lassen, um meinem allergnädigsten Vater zu zeigen, was für Gut dort gemacht wird; sie sind erst jetzunder fertig geworden, also nehme mir die Freiheit, sie meinem allergnädigsten Vater zu übersenden. Heute habe ein Rescript vom Ober-Directorio erhalten wegen des crossenschen Bruchs, darauf ich mir alle Mühe geben werde zu antworten. Ich habe etwas vom Flussfieber gekrieget, welches doch nichts zu sagen hat; wünsche nur, dass meines allergnädigsten Vaters Gesundheit stets recht wohl sein möge, in dessen Gnade ich mich empfehle und versichere, dass ich jederzeit meines Lebens mich <50>appliciren werde, meinen allergnädigsten Vater von meiner aufrichtigen und kindlichen Treue und Gehorsam zu versichern, indem ich bis an mein Ende mit aller Submission verbleibe, u. s. w.

46. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 26. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich unterthänigst für den gnädigen Brief und das Reglement, so mir mein allergnädigster Vater geschicket, wie auch für die Gnade, die Sie mir thun wollen, mich bei sich kommen zu lassen. Ich werde mich auf die Menage recht appliciren und heute gleich anfangen, mir einen solchen Zettel geben zu lassen. Ich habe das dreitägige Fieber gekriegt, welches mich verhindert hat, nach Züllichau zu reisen. Indessen arbeite, die Objectiones derer Herrn vom Ober-Directorio zu beantworten, welches ich mir nicht so schwer vermuthet; ich hoffe sie doch zu contentiren. Gestern ist im Wollup geschlachtet worden, und als ich dieses hörte, so schickete gleich hinüber, um einen fetten Braten zu kriegen, und weil ich weiss, dass ihn mein allergnädigster Vater gern isst, so habe ich mir die Freiheit genommen, ihn zu übersenden. Nun werde brav im Reglement studiren, denn ich wollte mich gerne geschickt machen, meinem allergnädigsten Vater auf alle Art zu dienen, um Ihm zu zeigen, wie ich mit unterthänigem Respect bin, u. s. w.

<51>

47. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 28. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 22. dieses Monats nebst den überschickten Probegläsern, so Ihr auf der marienwaldeschen Glashütte habet machen lassen, wohl erhalten, und finde Ich die Gläser recht gut. Uebrigens wünsche Ich Euch von Eurer zugestossenen Unpässlichkeit baldige Besserung und verbleibe, u. s. w.

Ich bin Euch recht obligiret, dass Ihr an Mich denket. Ich disponire Alles, und hoffe, dass, sowie Ihr werdet gesund sein, Ich Euch werde so setzen, dass Ihr content zu sein Ursache haben werdet. Dein getreuer Vater bis in den Tod, u. s. w.3_57-a

48. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 29. Januar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich unterthänigst für den gnädigen Brief, so mir mein allergnädigster Vater geschrieben; ich werde in allen Stücken meines allergnädigsten Vaters Befehl nachleben, und, wegen des Biers, ist hier sehr gut Bier, daran ich mich schon gewöhnet habe; Champagner-Wein habe nur getrunken, weil es die Doctores befohlen haben. Nichts beklage mehr, als dass ich jetzunder meines allergnädigsten Vaters Dienst nicht so abwarten kann, wie ich gerne wollte; indessen habe ich einer Sache nachgedacht, da mein allergnädigster Vater gewiss Vortheil haben wird : dieses ist, dass jetzunder in jeder Provinz Ordre er<52>ging an die Kammern, einen accuraten Anschlag von ihren Glashütten zu machen, und dass, aufs Fondement der Debits-Rechnungen, davon der Lohn darnach der Arbeiter abgezogen wird, dem Pächter ein raisonnabler Profit gelassen, und das Uebrige für meinen allergnädigsten Vater angeschlagen. Hier in der Provinz haben die Herren vom Forstwesen die Inspection über die Glashütten gehabt, und weil sie solche Anschläge nicht machen können, so hat es denn so gegangen; sobald aber die Kammer Ordre kriegte, es zu untersuchen, so kam gleich acht hundert Thaler plus von Gott und Rechts wegen heraus, und wo die Sachen in selbigen Verfassungen in anderen Provinzen sind, so muss mein allergnädigster Vater einen considerablen Profit haben. Mein allergnädigster Vater nehme nicht ungnädig, dass ich so ofte mit Planen komme; aber ich denke recht ernstlich an Alles, was meinem allergnädigsten Vater einen rechtmässigen Profit machen kann, und wenn ich was meine gefunden zu haben, so schreibe ich es gleich voller Freuden auf; zum wenigsten versichere, dass es aus recht aufrichtiger Intention geschiehet. Es ist aus einem Vergessen von mir gekommen, dass ich meinem allergnädigsten Vater nichts von meiner Krankheit geschrieben habe; ich bitte unterthänigst, mir die Negligence zu vergeben und versichert zusein, dass kein Mensch in der Welt mit mehr Attachement, Devotion, Respect und kindlichem Gehorsam sein wird, als ich, wie meines allergnädigsten, u. s. w.

49. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 31. Januar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 29. dieses zu recht erhalten, und ist es recht gut, dass Ihr Euch an das Bier gewöhnet; wenn Ihr hierunter Meinen väterlichen Erinnerungen weiter folget, werdet <53>Ihr den Nutzen selbst davon finden. Es ist Mir auch recht lieb, dass Ihr Euch die Sachen wegen der Glashütten so annehmet und auf den Grund derselben gehet, Mir auch anzeiget, wo noch Profit und Verbesserung zu machen ist; es soll Mir auch jederzeit recht angenehm sein, wenn Ihr was findet, und Mir solches anzeiget und Eure Meinung davon schreibet, denn Ich sehe daraus Eure Application. Ich habe auch dem General-Directorio Ordre gegeben, in denen übrigen Provinzen wegen der Glashütten solche genaue Untersuchung anzustellen.

Ich hoffe, Ihr seid wieder besser. Gott bewahre Euch.

50. VON DEMSELBEN.

Potsdam, den 4. Februar 1732.



Mein lieber Sohn Fritz,

Es freuet Mich sehr, dass Ihr keine Arzenei mehr brauchet. Ihr müsst Euch noch etliche Tage schonen vor der grossen Kälte, denn Ich und alle Menschen schrecklich von Flüssen incommodiret sind; also nehmet Euch hübsch in Acht. Ihr wisst, Mein lieber Sohn, dass, wenn Meine Kinder gehorsam sind, Ich sie sehr lieb habe, so, wie Ihr zu Berlin gewesen, Ich Euch Alles von Herzen vergeben habe und von der berliner Zeit, dass Ich Euch nicht gesehen, auf nichts gedacht, als auf Euer Wohlsein und Euch zu etabliren, sowohl bei der Armee, als auch mit einer ordentlichen Schwiegertochter, und Euch suchen bei Meinem Leben noch zu verheirathen. Ihr könnt wohl persuadiret sein, dass Ich habe die Prinzessinnen des Landes durch andere, so viel als möglich ist, examiniren lassen, was sie für Conduite und Education; da sich denn die Prinzessin, die älteste von Bevern, gefunden, die da wohl aufgezogen ist, modeste und eingezogen; so müssen die Frauen sein.3_59-a Ihr sollt Mir cito Euer Sentiment <54>schreiben. Ich habe das Haus von Katsch gekauft, das bekommt der Feldmarschall als Gouverneur, und das Gouvernements-Haus werde lassen zu recht bauen und Alles meubliren,3_60-a und Euch so viel geben, dass Ihr allein wirtschaften könnt, und will Euch bei der Armee im April commandiren. Die Prinzessin ist nicht hässlich, auch nicht schön. Ihr sollt keinem Menschen was davon sagen, wohl aber der Mama schreiben, dass Ich Euch geschrieben habe, und wenn Ihr einen Sohn haben werdet, da will Ich Euch lassen reisen; die Hochzeit aber vorzukommendem Winter nicht sein kann. Indessen werde sehen Gelegenheit zu machen, dass Ihr Euch etliche Mal sehet in allem Honneur, doch damit Ihr sie noch lernet kennen. Sie ist ein gottesfürchtiges Mensch, und dieses ist Alles, und comportable sowohl mit Euch als mit den Schwiegereltern. Gott gebe seinen Segen dazu, und segne Euch und Eure Nachfolger, und erhalte Dich als einen guten Christen, und habet Gott allemal vor Augen und glaubet nicht den verdammlichen Particular-Glauben,3_60-b und seid gehorsam und getreu, so wird es Dir hier zeitlich und dort ewiglich gut gehen, und wer das von Herzen wünscht, der spreche Amen. Dein getreuer Vater bis in den Tod,

Fr. Wilhelm.

Wenn der Herzog von Lothringen herkommt,3_60-c so werde Ich Dich kommen lassen. Ich glaube, Deine Braut wird hier kommen. Adieu; Gott sei mit Euch.3_60-d

<55>

51. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 9. Februar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Gestern haben mir die Doctors zum ersten Male erlaubet auszugehen, und heute bin auf der Kammer wieder gewesen; auch habe ich dem Ober-Directorio geantwortet; und in dem hat mich der Amtmann Krüger zu Crossen fälschlich berichtet, dass der von Knobelsdorff sein Gut Cunow für sechs tausend Thaler verkaufen wollte, da doch dieses Gut vier hundert fünfzig Thaler trägt, und also, à fünf Procent, neun tausend Thaler werth ist; er aber fordert gar zehn tausend Thaler dafür. Nun weiss ich nicht, ob man mit ihm eins werden könnte oder nicht. Uebrigens fällt der Schluss meiner Antwort dahin aus, dass ungefähr mit drei Morgen von dem Bruch künftiges Jahr oder Herbst die Probe sollte gemacht werden; und woferne alsdann Profit darbei ist, und das Land gut trägt, so kann man nachgehends meinem Plan folgen und das ganze Bruch urbar machen.

Hier ist eine Glashütte dicht bei Massin, und wo ich nur ichtens kann, so werde den Anschlag davon verfertigen, und glaube gewiss, dass ein considerables Plus dabei herauskommen wird.

Nun wollte mich gerne etwas wieder an die Luft gewöhnen und werde etwas ausfahren; übrigens werde stets mit einem blinden Gehorsam und ewiger Treue, mit allem unterthänigen Respect verbleiben, u. s. w.

<56>

52. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 12. Februar 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Briefe vom 9. dieses Monats gern ersehen, dass Ihr nun so weit wieder retablirt seid, dass Ihr wieder an die Luft gehen könnet; Ihr müsset Euch aber so viel möglich noch dabei in Acht nehmen. Uebrigens approbire Ich Euren Vorschlag wegen der Rodung des Bruchs im Amte Crossen, dass damit erst eine Probe gemacht werde, um zu sehen, ob Profit dabei ist.

Ich werde Euch bald schreiben nach Berlin zu kommen, und verbleibe Dein getreuer Vater bis in den Tod,

FR. W.3_62-a

53. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Cüstrin, den 12. Februar 1782.



Allergnädigster König und Vater,

Weil ich mich, Gottlob, nun wohl befinde, so werde morgen nach Massin gehen, woselbst die tornowsche Glashütte dichtebei ist, und werde davon den Anschlag machen; auch hoffe die Gnade zu haben, meinem allergnädigsten Vater bald selbst die Füsse zu küssen, und durch meine ganze Conduite meinem allergnädigsten Vater eine unfehlbare Probe von meinem blinden Gehorsam zu geben, und bewahre mich Gott in allen Gnaden, dass ich der mein Tage was daran fehle. Mein allergnädigster Vater habe man die Gnade und befehle mir stets, was ich thun und lassen soll, so werde zeitlebens nicht widerstehen. Ich weiss gar zu <57>wohl was meine Schuldigkeit mit sich bringt, und, wenn ich sagen darf, so thue es ohnedem aus Liebe; denn mein allergnädigster Vater ist der einzige, dar ich mein Vertrauen, nächst Gott, setzen kann, und dar ich es auch darauf setze. Ich bin die Tage her immer ausgefahren gewesen, und heute werde bei dem von Rohwedell ausser der Stadt essen. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beharrliche Gnade und ersterbe mit aller Submission und Treue, u. s. w.

54. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 16. Februar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe heute die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Brief zu empfangen, und freuet mich sehr, dass ich bald selber die Gnade haben werde, meinem allergnädigsten Vater die Füsse zu küssen und selber zu danken, und so viel mir in der Welt möglich, meine Dankbarkeit für meines allergnädigsten Vaters gegen mich gehabte besondere Gnade und Güte zu bezeigen. Vergangenen Mittwoch bin in Tornow auf der Glashütte gewesen und habe den Anschlag davon gemacht, wobei sich das Plus auf zwei hundert vier Thaler achtzehn Groschen beläuft, und will der Glas-Factor Zimmermann solche auch gerne geben; weil er aber die Glashütte auf seine eigenen Kosten hat bauen lassen, so bedinget er sich dabei, dass ihm dergleichen Erhöhungen nicht zu oft kommen, und dieses ist billig. Heute ist die Relation und der Anschlag davon überschicket worden; auch übersende meinem allergnädigsten Vater unsere Rechnung vom Monat Januar, da zwanzig Thaler und drüber menagiret sind. Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beharrliche Gnade, auf welche ich meinen einzigen Staat in der Welt mache, und ver<58>sichere hingegen, bis an mein Ende mit kindlicher Treue zu verbleiben, u. s. w.

55. AN DENSELBEN.

Cüstrin. den 19. Februar 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe heute die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Brief zu empfangen, und ist mir lieb, dass mein allergnädigster Vater von der Prinzessin zufrieden ist. Sie mag sein, wie sie will, so werde jederzeit meines allergnädigsten Vaters Befehle nachleben; und mir nichts Lieberes geschehen kann, als wenn ich Gelegenheit habe, meinem allergnädigsten Vater meinen blinden Gehorsam zu bezeigen, und erwarte all in unterthänigster Submission meines allergnädigsten Vaters weitere Ordre. Ich kann schwören, dass ich mich recht freue die Gnade zu haben, meinen allergnädigsten Vater wieder zu sehen, dieweil ich ihn recht aufrichtig liebe und respectire. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und versichere, dass nichts in der Welt ist, das mich davon abwenden kann, indem ich bis an mein Ende mit allem unterthänigsten Respect und Submission verharre, u. s. w.3_65-a

<59>

56. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 4. September 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Schreiben zu erbrechen,3_65-b und antworte meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit, dass den letzten Brief, so ich von der Prinzessin bekommen, kurz vorher gewesen ist, als ich nach Potsdam gegangen, und ich auf solchen heute vor acht Tagen schon geantwortet habe, und seitdem keinen Brief nicht von ihr gekrieget. Morgen mit der Post hatte ohnedem auch schreiben wollen; die Briefe kommen aber alle und gehen sehr langsam von hier weg, denn sie müssen alle von Fehrbellin, wor die Post-Station ist, über Berlin gehen, und von dar erst nach ihren Adressen. Dieses mag wohl die Ursache sein, welche die Briefe so lange aufhält; sonst habe doch alle Woche einmal gewiss hingeschrieben.

Es ist vorgestern ein Unter-Officier von Grape's Compagnie von Nauen desertiret; nun ist demselben nachgeschicket worden, weiss aber nicht, ob sie ihn kriegen werden; sonst ist, Gottlob, noch Alles beim Regiment richtig. Der ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade empfehle und verharre in tiefstem Respect, u. s. w.

57. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 6. September 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass der Baron von Voit von Baireuth hier gekommen, und mir einen <60>Brief vom jungen Markgrafen mitgebracht, worselbst er mich zum Gevatter bei der Tochter bat, da meine Schwester mit niedergekommen.3_66-a Ich wünsche also meinem allergnädigsten Vater viel Glück darzu, und hoffe, dass Er noch, gleich als wie auch mit diesem neugeborenen Kinde, viel Freude erleben möge.

Die Zelte haben wir ein paar Tage aussonnen lassen, und sind selbige gestern wieder abgebrochen worden. Hier ist in so weit Alles gut. Der ich mich allerunterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beständigen Gnaden empfehle und verharre in tiefster Submission und Respect, u. s. w.

58. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

(Gross-) Machenow,3_67-a den 1. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ihr sollet Mir einen neuen Pachtanschlag von dem Amte Ruppin machen und examiniren, ob es nicht mehr tragen kann, als es jetzo giebet. Ihr müsset Euch zu dem Ende von Allem genau informiren, und rechten Fleiss anwenden, dass Ihr Alles erfahret und einen accuraten Anschlag machet. Ich schicke Euch auch ein Schema hierbei, darnach der Anschlag kann gemachet werden : und will Ich nun sehen, was Ihr von der Wirthschaft gelernet habt. Ich bin, u. s. w.

<61>

59. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 2. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Schreiben heute alle beide zu empfangen, und danke ganz unterthänigst für die Pardonbriefe.

Morgen werde gleich nach Alt-Ruppin gehen, und mich erst nach allen Umständen erkundigen, um nachdem den Anschlag zu machen. Mein allergnädigster Vater wird aber nicht ungnädig nehmen, dass ich mir Zeit darzu nehme, dieweil ein solcher Anschlag sehr weitläuftig ist, und ich noch niemalen einen solchen gemacht habe;3_68-a absonderlich bin ich in dem Mahlwesen wenig bekannt, ich werde aber meinen möglichen Fleiss anwenden, um meinen allergnädigsten Vater zu contentiren. Der ich in tiefstem Respect und Submission verharre, u. s. w.

60. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

(Gross-) Machenow, den 6. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 2. dieses zu recht erhalten, und bin Ich wohl zufrieden, dass Ihr Euch zu Verfertigung des Anschlages von dem Amte Ruppin Zeit nehmet, und werdet Ihr nun sehen, was Ihr in Cüstrin gelernet habet und was Euch noch fehlet, welches Ihr bei solcher Gelegenheit ferner lernen könnet. Ihr müsset aber den Anschlag alleine machen, und niemanden aus der Kammer deshalb zu Rathe ziehen; doch könnet Ihr andere Leute fragen, und Euch von Allem genau erkundigen, so<62>dann Ihr schon hinter die Wahrheit kommen werdet. Auch sollet Ihr Euch erkundigen und examiniren, ob bei der Accise daselbst keine Defraudation geschiehet, und Mir hernachmals davon berichten. Ich bin, u. s. w.

61. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 9. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Schreiben vom 6. dieses in aller Unterthänigkeit empfangen, und werde von hiesiger Accise mit künftiger Post in aller Unterthänigkeit berichten. Diese Woche bin ich all in einigen Amtsdörfern gewesen, und mich daselbst nach den Prästations, Dienstgeldern, u. s. w. erkundiget, und auch hierbei das Land besehen; wo ich aber noch bisher gekommen bin, ist Alles aufs Genaueste angeschlagen : die Bauern können dabei subsistiren, aber höher können sie nicht gesetzet werden, oder es müsste besorget werden, dass sie gar ausfielen. Nun habe noch neunzehn Dörfer, ohne die Vorwerke, Mühlen, Ziegelscheunen, Brauereien in Anschlag zu bringen, und werde mir alle Mühe deswegen geben, und versichere meinem allergnädigsten Vater, dass keiner von der berlinischen Kammer hier ist, auch mir nichts Anderes zu Hülfe nehme, als den vorigen Anschlag des Amtmanns, und der ältesten Bauern ihre Aussage, und was ich selber besichtige.

Bei dem Regiment ist, Gottlob, Alles richtig. Ich habe vor einigen Tagen Briefe aus Darmstadt vom Lieutenant Kleist gehabt, welcher sich nunmehro auf den Weg nach Mannheim machen wird. Es ist ein gewisser Oberst-Lieutenant Vogelsang dorten, welcher mir all zwei schöne Kerls geschaffet hat, und hat mir noch mehr versprochen, wenn ich von meinem allergnädigsten Vater könnte losbitten, dass sein Sohn, so in Magde<63>burg Regierungsrath ist, und zur Hebung eines Tractaments von zwei hundert Thalern allbereits zugekommen ist, dafür aber tausend Thaler Recruten-Jura erlegen soll : also bittet er, dass selbe tausend Thaler ihm möchten dispensiret werden; so stelle nun meinem allergnädigsten Vater anheim, ob Er so gnädig sein will, mir solches zu accordiren. Der ich mich übrigens in meines allergnädigsten Vaters gnädiges Andenken und Protection in aller Unterthänigkeit empfehle, und in tiefster Submission und Respect verharre, u. s. w.

62. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 7. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Brief recht wohl zu erhalten, und danke ganz unterthänigst hiervor. Die Pässe habe auch recht wohl gekriegt, und sind bereits nach Dänemark geschicket. Ich habe all angefangen, die Nachrichten, so mir nöthig sind, vom Amte Ruppin einzuholen, und noch bin ich nicht ganz damit fertig; aber so viel ich aus vorigem Anschlage ersehen, so ist es Alles so genau heraus gesuchet, dass von den Prästations, noch vom Ackerbau ohnmöglich plus zu machen sein wird; wor aber noch was wäre, so müsste es aus der Branntweinbrennerei genommen werden, welche im vorigen Anschlage nicht mit aufgeführet ist. So viel ich auch aus dem Brauwesen sehen kann, so ist dieses ein neu angelegtes Werk, von 1729, welches noch nicht recht im Stande ist. Drei Vorwerke befinden sich bei diesem Amte, da ich nun nichts ausrichten kann, wor mein allergnädigster Vater nicht einen Landmesser schicket, der solche vermisset. Dieses Amt aber ist sehr important, und werde vor ein Wochen drei zum wenigsten nicht fertig werden.

<64>Nun sind wir hier beim Regiment bei der Abnahme der Rechnungen begriffen, und habe ich das Unglück gehabt, dass ein Bursch von Major Söldeners Compagnie, aus dem zweiten Gliede, desertiret ist. Der Major Quadt bittet meinen allergnädigsten Vater ganz unterthänigst um Permission, seine vorgehabte Mariage zu vollziehen, und hoffet er, ein paar schöne Kerls dabei zu kriegen. Der ich mich übrigens in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade in aller Unterthänigkeit empfehle und verharre in tiefstem Respect und Submission, u. s. w.

Quat soll heirathen.

Boden soll Land Messer hin senden.3_71-a

63. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 10. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 7. dieses zu recht erhalten, und accordire Ich dem Major von Quadt die Permission zu heirathen.

Betreffende den Anschlag von Ruppin, so müsset Ihr Euch von Allem genau erkundigen, und Euch nicht bloss auf die alten Anschläge und des Beamten Bericht verlassen. Wegen des Landmessers habe Ich Ordre gegeben, dass einer überkommen soll, und Ich verbleibe jederzeit Euer getreuer Vater.

Zukommenden Donnerstag oder Freitag wird Euer Schwager von Baireuth Euch zu besuchen kommen; er bleibet einen Tag dar. Er gehet zu seiner Devoir nach seinem Regiment, den Dienst zu lernen, denn er nichts vom Handwerk weiss.3_72-a

<65>

64. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 12. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Brief vom 10. dieses in aller Unterthänigkeit erbrochen und versichere meinem allergnädigsten Vater, dass ich nichts versäumen werde und keine Mühe ersparen, um den Anschlag von hiesigem Amt zu machen. Ich habe auch allbereits um die Karte dieses Amts und um gewisse Acten wegen der Contribution nach Berlin geschrieben, welche mir höchst nöthig sind. Morgen werde nach den Schweizerdörfern gehen, welche vor diesem Vorwerke gewesen sind; noch kann ich aber nichts als mit den Contributions-Sachen zu thun haben. Wegen hiesiger Accise habe Alles in Augenschein genommen, und ist der Tarif auf dem berlinischen Fuss und von meinem allergnädigsten Vater confirmiret; sonsten sind die Accise-Einnehmer und Controleurs alle mit ihren Büchern accurat, und habe mir ihre Bücher alle weisen lassen. Dass nicht hier, wie an allen Orten in der Welt, sollte auf Betrügereien raffiniret werden, da zweifle gar nicht daran; so viel aber menschenmöglich ist, so hat man solches präcaviret; nur ist zu beklagen, dass so viele hamburger Waaren hier ins Land kommen, und dass nicht die Stettiner den Profit von Gewürzen, Apotheker-Waaren und italiänischen Waaren, so gut als diese, ziehen könnten, und wenn solches dahin könnte gebracht werden, so würde mein allergnädigster Vater den Profit haben, dass die Stettiner all das Geld zögen, welches jetzunder ausserhalb des Landes gehet.

Es ist mir sehr lieb, dass der Markgraf von Baireuth hier kommen wird, und werde all mein Mögliches thun, um ihn wohl aufzunehmen, und wor es möglich ist, eine kleine Jagd anstellen. Ich zweifle nicht, er werde sich bei dem Regiment allen Fleiss geben, indem ich hier zu unterschiedenen Malen auf der Escorte Leute gesehen habe, so er selber engagiret. Der ich mich übri<66>gens in meines allergnädigsten Vaters Gnade in aller Unterthänigkeit empfehle und in tiefstem Respect ersterbe, u. s. w.

65. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 14. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 9. dieses ersehen, dass Ihr mit Verfertigung des Anschlages schon beschäftigt seid und bereits einige Nachrichten eingezogen habet, auch noch ferner damit continuiret. Es ist Mir solches lieb; imgleichen, dass Ihr Alles selbst in Augenschein nehmet und die Dörfer bereiset; und werdet Ihr auf solche Weise den besten Nutzen davon haben, indem Ihr Alles selbst beurtheilen lernet, und könnet Ihr durch Fragen die beste Information bekommen. Ich bin, u. s. w.

66. VON DEMSELBEN.

Wusterhausen, den 10. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe ersehen, was Ihr Mir unterm 12. dieses berichtet, und vernehme Ich gerne, dass Ihr Euch wegen des Anschlages von Allem gründlich informiret; imgleichen, dass die dortige Accise in Ordnung ist. Ihr müsset denen Accisebedienten anbefehlen, dass sie sich äusserst bemühen sollen, alle Defraudationes zu verhindern. Zu Verfertigung des Anschlages müsset Ihr Euch die <67>nöthige Zeit nehmen, damit nichts dabei vergessen wird, und Ich bin, u. s. w.

67. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 15. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich fahre noch immer fort mit Verfertigung hiesigen Anschlages; jetzunder lasse ich mir die Specification der Consumenten geben, um die Mühlenanschläge darnach zu machen. Dem Amtmann sind im vorigen Anschlage Schleusen- und Zollgefälle angesetzet worden, weilen damals die Mecklenburger mit Holz hier durch nach Hamburg handelten; solcher Handel hat aber nunmehro aufgehöret, weilen die mecklenburgische Heide, wor das Klappholz geschlagen, fast gänzlich ruiniret ist. Dem Amtmann sind an die sechs hundert Thaler Pacht deswegen angeschlagen, und worvon er nichts kriegt, kann er auch nichts geben : also wäre es, meinem Erachten nach, wohl am besten, dass oben erwähnte Schleusen und Zölle administriret würden. Uebrigens wird, sowie ich glaube, einiges Plus beim Amte herauskommen, und soll es bei den Mühlen, bei der Brauerei und bei der Ziegelscheune zu machen sein.3_75-a Nun fehlen mir noch einige Acten von Berlin wegen der Erbverträge, und sobald ich solche kriegen werde, so werde noch die übrigen Dörfer bereisen und, wenn der Landmesser die Vorwerke vermessen, den Anschlag davon machen.

Der Flügelmann von des Hauptmanns Hellermann Compagnie, so auf der Revue krank gewesen, ist gestorben; den Platz wird er, aller Hoffnung nach, gewiss besetzen. Sonsten ist, Gottlob, hier bei dem Regiment Alles gut. Hier in der Stadt fanget das Viehsterben sehr an; meinem Nachbar sind in dieser Woche zwei Kühe umgefallen. Man muss hoffen, dass es dabei <68>bleiben wird. Ich empfehle mich übrigens ganz unterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beharrlichen Gnaden und ersterbe in tiefstem Respect und Gehorsam, u. s. w.

68. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 20. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 15. dieses zu recht erhalten, und ist recht gut, dass Ihr bei Verfertigung des Anschlages Alles genau examiniret, und wird Mir lieb sein, wenn Ihr ein Plus herausbringet. Betreffend übrigens das Viehsterben, so muss deshalb alle Präcaution gebraucht werden, dass es nicht wieder kommt. Ich bin, u. s. w.

69. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 17. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Gestern und heute habe an dem Anschlag nicht arbeiten können, weilen ich den Markgrafen von Baireuth bin vermuthen gewesen. Noch ist er nicht hier, und weiss ich auch noch nicht, ob er kommen wird.3_76-a Ich werde aus dem Amt ein grösseres Plus herausbringen, als ich es mir vorgestellet, und hoffe es auf zwei hundert Thaler zu bringen. Gewiss kann ich noch nichts darvon sagen, aber ich hoffe, mein allergnädigster Vater wird zufrieden sein. Hier ist noch, Gottlob, Alles gut. Der ich mich ganz un<69>terthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beständigen Gnaden empfehle und ersterbe in tiefster Submission, u. s. w.

70. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 22. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Gestern bin ich im Dorf Bechlin und Dabergotz gewesen, worselbst ich Alles in Augenschein genommen, und wird mich das Dorf Bechlin lange aufhalten, indem ich befunden, dass sie keine Korn-Prästations geben, ohngeachtet alle andere Dörfer sie ertragen und das Dorf Bechlin schönen Acker hat. Nunmehro muss ich examiniren, ob sich solche Freiheit auf alte Concessions gründe, oder ob es aus Negligence der Kammer nicht ist abgefordert worden; und wenn es sich nach letztern Umständen befinden sollte, so wird ein considerables Plus herauskommen. Der Landmesser, so mein allergnädigster Vater so gnädig gewesen und mir geschicket hat, dem habe ich gleich seine Arbeit committiret, und habe ich derentwegen auf ihn so stark bestanden, weilen ich bin benachrichtiget worden, dass der vorige Landmesser sich soll mit dem Amtskastner wohl gestanden haben, und dass ohne Zweifel unterschiedene Defraudations hierunter werden vorgegangen sein; ich habe aber diesem es scharf recommandiret, sich auf keinerlei Weise in dergleichen Betrügereien einzulassen, und bin ich gut dafür, dass es nicht geschehen wird, indem ich unterschiedene Leute an der Hand habe, die auf ihn passen.

Hier ist, Gottlob, noch Alles gut beim Regiment, und ist die Sache wegen der Diebe, davon ich meinem allergnädigsten Vater vor sechs Wochen berichtet, nunmehro zum Kriegsrecht gekommen, und wird morgen darüber gesprochen werden. Uebrigens empfehle mich ganz unterthänigst in meines allergnädigsten Va<70>ters beständige Gnaden und ersterbe in unterthänigster Devotion, Treue und Respect, u. s. w.

71. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Wusterhausen, den 26. October 1732.



Mein lieber Sohn,

Ich habe ersehen, was Ihr unterm 22. dieses Mir weiter berichtet, und habet Ihr darin Recht, dass bei dem Dorfe Bechlin muss genau examiniret werden, warum die Einwohner daselbst keine Kornpächte geben, und ob dieselben etwa mehr Contribution geben, als andere Dörfer, oder woher es sonst kommt, dass sie keine Kornpächte geben, welches Ihr gründlich examiniren müsset. Ihr sollet auf diesen nächstkünftigen Mittwoch anhero kommen und den Abend hier sein, Ihr sollet aber keine Wagenpferde mitbringen, sondern nur zwei Reitpferde. Der etc. von Wolden soll mit Euch anhero kommen, Rohwedell aber könnet Ihr auf zehn Tage Permission geben, nach seinem Gute zu reisen. Ihr habet hiebei einen Vorspannpass3_78-a zu empfangen, und Ich bin, u. s. w.

72. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 26. September (October) 1782.



Allergnädigster König und Vater,

Ich sage meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigsten Dank für die Rebhühner und Fasanen, so mein allergnädigster <71>Vater so gnädig gewesen und mir geschicket hat; ich habe mir in aller Unterthänigkeit die Freiheit genommen, meines allergnädigsten Vaters Gesundheit dabei zu trinken.

Dem Fürsten von Dessau habe meines allergnädigsten Vaters Antwort wegen des Unter-Officiers bekannt gemacht, und weiss ich noch nicht, was er antworten wird.

Hier arbeite beständig an dem General Pachtanschlag dieses Amts; wegen des Dorfes Bechlin aber kann ich noch nicht zu Stande kommen, indem dieses keine Kornpacht giebt, und ich noch nicht darhinter kommen kann, woran es lieget; als bitte meinen allergnädigsten Vater, aus vorigem General-Anschlag mir wegen dieses Dorfes einige Nachricht zu geben.

Ich habe lange der Prinzessin kein Andenken von mir gegeben : als wollte meinen allergnädigsten Vater ganz unterthänigst bitten, so gnädig zu sein und mir was geben, das ich ihr schicken könnte. Ich werde zeitlebens meinem allergnädigsten Vater unterthänigst darfür danken.

Hier sind vor einigen Tagen sehr schöne Austern angekommen. Sobald wieder welche einlaufen, so werde mir die Freiheit nehmen, meinem allergnädigsten Vater solche zu übersenden. Der ich zeitlebens in allerunterthänigstem Respect und Submission ersterbe, u. s. w.

73. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 1. December 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich übersende meinem allergnädigsten Vater hierbei die monatliche Liste vom Regiment, worbei, Gottlob, noch Alles gut ist; die Kranken hören alle hier auf und behalten wir sehr wenig.

Bei dem Anschlag vom Amte bin ich immer beschäftiget, und bin vergangene Woche heraus bei dem Landmesser gewesen, <72>welcher mit dem Vorwerk Ruppin diese Woche fertig wird, davon ich auch sogleich den Anfang machen werde.

Der Lieutenant Loen hat an mich geschrieben und bittet meinen allergnädigsten Vater um Permission nach Hause. Ich erwarte hierauf meines allergnädigsten Vaters Resolution in aller Unterthänigkeit und ersterbe in tiefster Submission, u. s. w.

74. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 13. December 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänig für das schöne Präsent, so mein allergnädigster Vater mir für die Prinzessin geschicket; ich werde ihr es mit ehester Post überschicken, und wird sie sich gewiss sehr darüber freuen.

Mit dem Anschlag denke ich Ende dieser Woche ganz fertig zu werden. Hier friert es ungemein stark.

Der Rittmeister Natzmer hat vorige Woche einen Deserteur von den Lüneburgern gekrieget, welches ein schöner Kerl sein soll. Gottlob, bei dem Regiment steht noch Alles gut, und die Kranken nehmen sehr ab. Ich empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und Protection, der ich in submissestem Respect ersterbe, u. s. w.

<73>

75. AN DENSELBEN.

(Ruppin, zwischen dem 20. und 30. December
1732.)

Meines allergnädigsten Vaters Befehl zufolge, so überreiche unterthänigst den Pachtanschlag von Alt-Ruppin, so weit er fertig geworden ist.

Der zeitige Winter hat den Landmesser Grundt verhindert, mit seiner Arbeit fertig zu werden, so dass er kaum mit Alt-Ruppin und Wulkow hat können in Stande kommen. Diese beiden Anschläge kommen mit hierbei unter ihren Numeros, und ist die Revidirung des Wiesen-Registers, die Anschläge der Vorwerke Dabergotz und Frankendorf und der wüsten Feldmarken Rägelin, Steudenitz und Warenthin nachgeblieben; mit solcher aber kann acht Tage nach der Vermessung fertig werden. Deswegen und weilen ich keine zulangende Nachrichten gehabt habe, und weilen diese Anschläge fehlen, so habe ohnmöglich die Summe jedes Orts schliessen können, und noch weniger die Recapitulation der ganzen Summe machen können.

Unter Numero 1. erfolget der General-Pachtanschlag.

2. Ist das Dienst-Register vom Amt Ruppin, und wie die Bauern zu dienen schuldig sind.

3. Anschlag des Vorwerks Ruppin, dabei siebzehn Thaler neunzehn Groschen drei Pfennige plus geworden sind.

4. Der Brauanschlag, worbei Plus von dreihundert acht Thalern sechzehn Groschen sechs Pfennigen geworden.

5. Der Ziegelscheune zu Alt-Ruppin Anschlag, dabei neun und fünfzig Thaler plus geworden. Die Ziegeler zu Alt- und Neu-Ruppin sagen, dass bei Storbeck so viel Erde ist, dass daselbst auch ein Ziegelofen kann angeleget werden, und wenn es mein allergnädigster Vater resolviren sollte, so muss solcher so angeleget werden, dass er jährlich hundert siebzig bis hundert achtzig Thaler bringet.

6. Der Anschlag von Wulkow, dabei Plus von einem Thaler neun Groschen zehn Pfennigen ist. Die Bauern daselbst haben <74>das Land gepachtet und sind sehr arm; also hielte ich es wohl ohnmassgeblich besser, wenn sie nicht erhöhet würden.

7. Der Anschlag der alt-ruppinischen Wind- und Wassermühlen, welche sich auf vier tausend sieben und dreissig Thaler zehn Groschen belaufen; es ist aber noch zwei hundert Thaler unter der Pacht, ohngeachtet ich den Anschlag nach ordinairer Cameral-Art gemacht, und wird also bei dieser Mühle am besten sein, wenn sie an den Höchstbietenden, nach Verfluss des Pacht-Contracts, gelas-sen wird.

8. Die Kornpacht, welche im Amt Ruppin eingenommen wird.

9. Vorstellung wegen der Bechliner, ob selbige nicht gleich andern Dörfern an Kornpacht sollten gesetzet werden.

10. Bericht wegen der Unterthanen zu Schulzendorf, Lüdersdorf und Königsstädt, welche bitten, dass ihnen erlaubet sei, ein Fleck Buchen zu roden; insgesammt aber bitten sie, dass die Eichen, die auf ihren Aeckern stehen, dürften ausgehauen und verkaufet werden.

Wenn nun mein allergnädigster Vater resolviren will, einen Ziegelofen zu Storbeck anzulegen, den Unterthanen zu Schulzendorf die Rodung zu erlauben, so würde das Plus an sechs hundert Thaler steigen. Ob aber die Anschläge, so noch zu verfertigen sind, Plus haben werden, muss die Vermessung weisen. Ich hoffe nun, dass mein allergnädigster Vater mit dieser geringen Arbeit zufrieden allergnädigst sein wird. Worinnen ich gefehlet mag haben, will mich gerne bessern, und schätze mich der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich nur mag Gelegenheit haben, meinem allergnädigsten Vater meine aufrichtige Treue und meine redlichen Intentions und meinen Respect gegen Ihn an Tag zu legen.

<75>

76. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Berlin, den 10. Januar 1733.



Mein lieber Sohn,

Ich habe aus Eurem Berichte ersehen, dass Ihr den Anschlag von dem Amte Ruppin noch nicht völlig habet fertig machen können, weilen noch nicht Alles ausgemessen, inzwischen aber doch bei den von Euch verfertigten Special-Anschlägen ein Plus von drei hundert sechs und achtzig Thalern sich gefunden. Es ist Mir solches recht lieb und bin Ich mit Eurer Arbeit sehr wohl zufrieden. Ich zweifle auch nicht, Ihr werdet mit solcher Application ferner fortfahren und, wenn Alles vermessen, den ganzen Anschlag vollkommen fertig machen; zu dem Ende Ihr Alles, was Ihr Mir deshalb bereits übergeben, hiebei wieder zurück zu empfangen habet, und bin Ich wohl zufrieden, dass zu Storbeck noch eine neue Ziegelscheune angeleget werde, wenn Debit von Steinen vorhanden. Ihr müsset aber sodann zugleich einen Anschlag verfertigen lassen, was solche Ziegelscheune zu bauen kosten werde. Betreffend den Vorschlag wegen Rodung des Ackers zu Schulzendorf, so bin Ich gleichfalls wohl zufrieden, dass solcher urbar gemachet werde, jedoch muss darauf gesehen werden, wie das Holz beschaffen und, wenn solches gut, dass dasselbe recht zu Nutze gemacht werde; wie Ich denn auch zufrieden bin, dass die Bauernäcker zu Lüdersdorf, Königsstädt und Schulzendorf nach und nach von denen darauf stehenden Eichen reine gemachet werden. Imgleichen accordire Ich auch Euren Vorschlag wegen Bechlin, und wenn der ganze Anschlag wird fertig sein, erwarte Ich denselben und versichere, dass Ich jederzeit sein und verbleiben werde, u. s. w.

<76>

77. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

(Ruppin, Januar 1733.)

Meinem allergnädigsten Vater übersende hierbei allerunterthänigst den General-Pachtanschlag des Amts Ruppin, von Numero 1-14.

Aus allen diesen Nummern bestehet der Anschlag, bei welchem sich, gegen den Etat von 1732 bis 1733, unter Numero 13, bei der Recapitulation, ein Plus von vier hundert sieben Thalern achtzehn Groschen befindet.

Das Amt an sich hat schlechten Acker und wird schwerlich höher heraus zu bringen sein, wor die Unterthanen sollen conserviret werden; ich hoffe also, dass mein allergnädigster Vater mit dieser meiner Arbeit zufrieden sein wird.3_85-a

Wegen der bechlinischen Kornpacht beziehe mich auf meinen vorigen Bericht, und halte; solches gerne gethan und in Stande gebracht, wenn nur die nöthigen Acten gehabt hätte, diese aber sind so weitläufig und in solcher Confusion, dass ohne Hülfe der Kammer ohnmöglich herauskommen kann.

Was die Ziegelscheune zu Storbeck angehet, so habe bereits berichtet, dass vor der Hand nichts wird zu thun sein, bis die Ziegelerde, die schon in Alt-Ruppin anfanget alle zu weiden, aufhören möge; alsdann der Debit desto grösser werden wird.

Zugleich muss noch unterthänigst berichten, dass der Amtmann Winkler zu Ruppin nach seinem Contract noch zwei Jahre zu sitzen hat, und weil er von Anfang seines Pachtens vielen Schaden wegen Arche- und Schleusengelder gehabt hat, so bittet er, dass er bei seinem Contract möge gelassen werden, auf dass er sich seines Schadens erholen möge.

<77>

78. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 14. März 1733.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Ordre wegen der Versammlung der berlinischen Garnison-Bataillons zu empfangen, und werde solcher in aller Unterthänigkeit nachleben.

Ich habe Briefe aus Braunschweig gekrieget, worin mir die Prinzessin schreibet, dass sie anjetzo nach Wolfenbüttel gehen würden, um zum heiligen Abendmahl zu gehen, und die regierenden Herrschaften gingen nach Blankenburg.

Hier bei dem Regiment ist, Gottlob, noch Alles gut.

Ich wünsche von Grund meines Herzens, dass es sich mit meines allergnädigsten Vaters Gesundheit bessern möge, und dass Er mir die Gnade thue, stets versichert zu sein, wie ich mit unterthänigstem Gehorsam und kindlichem Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

79. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 2. November 1733.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit erbrochen, und bedanke mich ganz unterthänigst für die hohe Gnade, so mein allergnädigster Vater für mich gehabt, das Gut Rheinsberg zu kaufen.3_87-a Ich werde solche zeitlebens mit ganz unterthänigstem Respect erkennen.

Hier ist, Gottlob, bei dem Regiment Alles gut; also wollte <78>meinen allergnädigsten Vater ganz unterthänigst bitten, mir zu erlauben, diese Woche nach Berlin zu gehen, und künftige Woche, wenn es mein allergnädigster Vater für gut findet, nach der frankfurter Messe; ich wollte daselbst ein Paar Pferde zu meinem Gespann kaufen und hingegen ein anderes Pferd verkaufen. Der ich übrigens mit tiefstem Respect und unterthänigster Veneration bis an meinen Tod verbleibe, u. s. w.

Ich würde ihm schon schreiben, wenn er soll nach Berlin kommen, wenn Ich Zeit hätte.3_87-b

80. AN DENSELBEN.

Nauen, den 12. Mai 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Ordre wegen unserer Feld-Equipage, hier in Nauen, in aller Unterthänigkeit empfangen, und habe auch sogleich zurück geschicket und die Equipage holen lassen, also, dass Sonnabend bei unserem Einmarsch Alles laut meines allergnädigsten Vaters Ordre gemäss sein wird.

Hierbei übersende meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit einen Brief, so ich vom Herzog von Weimar empfangen, worinnen er mir schreibet, einen Kerl geschicket zu haben; worferne aber solcher Kerl meinem allergnädigsten Vater anstehen sollte, so unterwerfe mich in allem Gehorsam Seinem gnädigen Willen und Befehle, ob Er ihn behalten will, indem ich nichts mehr tendire, als meinem allergnädigsten Vater in allen Stücken zu bezeigen, wie ich mit unterthänigstem Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

<79>

81. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Wiesenthal,
den 7. Juli 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Von Nürnberg berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst dass ich abgegangen bin,3_88-a und habe mich bis Heilbronn nicht aufgehalten, dar ich mit der Equipage zugleich, den 5., angekommen. Gestern bin mit der Equipage auf Eppingen gegangen, und heute sind wir im Lager bei Wiesenthal angekommen, haben den Mittag bei dem General Röder gegessen und sind, nach dem Essen, bei dem Prinzen Eugenio nach der Parole geritten. Ich habe ihm meines allergnädigsten Vaters Brief gegeben, welcher ihn sehr erfreuete. Es war sehr voll kaiserlicher Generals herum, und so, dass man sich kaum durchdrängen konnte. Nach Ausgebung unserer Parole habe ich unsere Aussenposten ablösen sehen und habe das französische Retranchement besehen. V on uns werden drei Redouten aufgeworfen : bei der einen sind heute drei Musketiere miserable geschossen worden; sie sind zwei von Röder und einer von Finckenstein. Morgen werde nach einem Dorfe reiten, so auf unserm rechten Flügel ist; es heisset Wachhäusel : daselbst ist ein Thurm, worvon man das ganze französische Lager sehen kann; von dar werde die beiden Linien herunterreiten. Es werden ein Haufen Hürden und Faschinen gemacht, welche zu zwei differenten Plans sollen gebrauchet werden, wie ich erfahren : der eine ist, das französische Retranchement generalement zu attaquiren und mit denen Faschinen den Graben, so vor ist, und den Morast, welcher auf unserem linken Flügel ist, zu combliren. Dieses ist der eine Plan; der andere ist, durch einige fausse Attaquen den Feind zu amusiren und in der Zeit Succurs in die Stadt zu schicken. Aber das ist gewiss, dass in Zeit von etlichen Tagen wir gewiss <80>was hier zu thun haben werden. Geschehe was da will, so versichere meinem allergnädigsten Vater, dass ich Ihm doch mit wahrer Treue zugethan bin, und dass ich nichts thun werde, was Seiner unwürdig ist, indem ich mit unterthänigstem Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

82. AN DENSELBEN.

Bei Heidelberg, den 21. August 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass wir hier bis an den Neckar marschiret sind. Unser rechter Flügel stehet bei Ladeburg, und der linke bei Heidelberg, worselbsten das Hauptquartier ist. Morgen gehen wir über den Neckar und setzen uns jenseits. Der Prinz soll all resolviret haben, dem Marechal de Noailles, welcher mit sechs und zwanzig tausend Mann hier über den Rhein ist und nach Breisach marschiret, worselbsten er zu zwanzig tausend Mann Landmiliz und regulirte Truppen, so die Franzosen aus ihren Festungen ziehen, stossen soll, um Breisach zu belagern, gedachtem Marechal nachzumarschiren und ihm solches Vornehmen zu verhindern. Die grosse französische Armee vom Marechal d'Asfeld stehet bei Speier und Mannheim. Man saget aber für gewiss, sie marschirte auf jenseits des Rheins bis in die Gegend Philippsburg zu. Ich empfehle mich zu meines allergnädigsten Vaters beständiger Gnade und ersterbe mit unterthänigstem Respect, u. s. w.

<81>

83. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Heidelberg, den 18. September
1734.



Allergnädigster König und Vater,

Berichte meinem allergnädigsten Vater ferner, dass die Deputirten von den Fürsten wegen der Winterquartiere anjetzo hier kommen werden und die Sache hier ausgemachet werden soll. Man saget, dass der Prinz Ende dieses Monds von hier nach Wien gehen wird, und man meinet, dass der General Seckendorff hier auf der Postirung bleiben wird. Unsere Dragonerpferde nehmen sich anjetzo ziemlich wieder auf, absonderlich das Sonsfeldische Regiment, worunter doch des Majors Alemann seine Compagnie sich sehr vor anderen distinguiret. Die hanöverische und dänische Cavallerie aber ist anjetzo auch schlecht. Es soll gewiss sein, dass die Franzosen den Grafen Sachsen mit sechs tausend Mann nach dem Würtembergischen geschicket haben, um Contributions einzufordern, weswegen das Regiment von Müffling und Rumpf beordert sind, nach dem Würtembergischen zu marschiren. Die beiden Regimenter von Gotha Infanterie und Alt-Baden sollen ebenfalls nach Italien marschiren, und das Regiment Friedrich Würtemberg Cavallerie und Alexander Dragoner kommen in deren Stelle wieder hierher.

Ich empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade und Protection und ersterbe mit tiefstem Respect und Submission, u. s. w.

<82>

84. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Heidelberg, den 19. September
1734.



Allergnädigster König und Vater,

Weilen der General Seckendorff von hier nach Berlin gehet, so habe ich diese Gelegenheit nicht wollen vorbeigehen lassen, um meinen allergnädigsten Vater von meinem unterthänigsten Respect zu versichern. Von den Franzosen hat man in einigen Tagen keine Nachricht gehabt. Der Herzog von Würtemberg und Prinz Friedrich sind gestern von hier nach ihren Jagden gereiset und werden auf fünf oder sechs Tage ausbleiben. Der Herzog von Würtemberg wird die ganze Postirung hier commandiren, weshalb der Herzog von Bevern wohl diesen Winter nach Hause gehen wird. Ich empfehle mich zu meines allergnädigsten Vaters beständiger Gnade und verbleibe bis in Tod mit ewiger Treue und Gehorsam, u. s. w.

85. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Heidelberg, den 22. September
1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ohngeachtet es letztens hiess, der General Seckendorff würde weggehen, so hat ihm der Prinz gesaget, er müsse ihn noch auf einige Tage hier behalten. Gestein ist ein Courier aus Italien vom Feldmarschall Königsegg und heute sein Adjutant Graf von Saint-Pierre hier gekommen mit der Zeitung, dass die Kaiserlichen mit einem Detachement von zehn tausend Mann die französische Armee surpreniret hätten, und wären die Franzosen in Hemden geflohen. Die Kaiserlichen haben das völlige Lager, <83>Pferde, Maulthiere, Silberzeug, Geld, endlich Alles, nebst vier hundert Mann, gefangen gekriegt, und der Marechal de Broglie3_92-a hat sich im Hemde, die Hosen in der Hand, salviret. Ich habe diese Zeitungen heute Mittag an des Prinzen Tafel vom Baron de Saint-Pierre gehöret. Heute frühe habe ich das Alt-Badensche Regiment, welches nach Italien marschiret, von hier aufbrechen sehen; es fehlen ihnen vier hundert Mann, Heute habe auch die Hessen alle vor dem Herzog von Bevern exerciren gesehen; sie sind in zwölf Pelotons eingetheilet und feuern erstlich vom rechten und linken Flügel nach der Mitte zu, auf der Stelle avanciren und retiriren, darnach mit Pelotons aus Divisionen chargiren ebenfalls; Division-Feuer haben sie nicht. Hierauf haben sie das Carre gemacht, eben wie wir das langsame Carre mit einem Bataillon machen; dann schiessen sie mit Pelotons aus dem Carre, dann gliederweise, dann mit ganzen Flanken; die Grenadiers werfen die Granaten aus dem Carre heraus; und wenn sie mit ganzen Flanken geschossen haben, so kommt ein Peloton Grenadiere aus jeder Ecke vom Carré und thut eine Salve, dann steckt das erste Glied Musketiere Baïonnette auf und avanciret im Carre mit gefälltem Gewehr, und das zweite und dritte Glied mit blossen Säbeln, als wenn sie einbrechen wollten; dann ist das Chargiren vorbei. Nur habe vergessen dabei zu notiren, dass die Grenadiers drei Pelotons machen, eines auf dem rechten Flügel, eines in der Mitte bei den Fahnen, und eines auf dem linken Flügel, und die ganze Chargirung haben sie nach dem Trommelschlag gemachet; geplackert haben sie ziemlich, und wenn sie den Hahn aufziehen, so setzen sie die Kolbe an das rechte Knie. Es werden seit drei Tagen viele Commandirte von der Armee gegeben, um den Leimer Graben zu fortificiren. Morgen werde hinreiten und meinem allergnädigsten Vater mit. ehestem ein Mehreres davon schreiben. Ich hoffe mit ehestem die gute Zeitung von meines allergnädigsten Vaters glücklicher und gesunder Ueberkunft zu kriegen,3_93-a zu Dessen hoher Gnade ich mich ganz unterthänigst empfehle und verharre in tiefstem Respect und Submission, u. s. w.

<84>Hier haben sie eine Art Tabacksdosen, welche sie Depouilles3_93-b nennen; dar nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater eine davon zu schicken, in Hoffnung, dass Ers mir nicht ungnädig nehmen wird.

86. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Heidelberg, den 25. September
1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Schreiben vom 15. und 17. heute zugleich erhalten und habe daraus ersehen, dass mein aller-gnädigster Vater mit Seiner Gesundheit, Gottlob, besser wäre. Ich wünsche von Herzen, dass ich mein Tage keine andere, als gute Zeitungen von meinem allergnädigsten Vater bekommen werde. Was die Apanage vom Markgraf Ludwig seliger angehet, so ist ja mein Herr Vater Herr und Meister, mit Seinem Gelde zu disponiren, wie Er will, und weiss Er ja wohl, dass ich mit alle demjenigen, was Er will, jederzeit vergnügt und zufrieden bin; als hoffe, mein allergnädigster Vater werde von mir jederzeit die gnädige Opinion haben, dass ich mich mit der grössesten Freude von der Welt Seinem Willen in allen Stücken conformiren werde. Wollte Gott, ich hätte rechte Gelegenheiten, Ihm dieses zu beweisen.

Den 28. haben unsere Truppen Ordre zu marschiren; ich werde bei selbigen so lange bleiben, bis ich auf die Stafette, so heute Morgen abgeschicket, von meinem allergnädigsten Vater Antwort habe. Ich hoffe, Er wird mir nicht ungnädig nehmen, wenn ich meine Rückreise auf Baireuth, laut Seiner allergnädigsten Erlaubniss, nehme.3_94-a Ich empfehle mich zu Seiner bestän<85>digen Gnade und verharre mit allerunterthänigstem Respect und Submission, u. s. w.

87. AN DENSELBEN.

Bei Heidelberg, den 27. September 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Weilen ich gehöret habe, dass der Prinz Leopold meinem allergnädigsten Vater eine Stafette schicket, so habe nicht unterlassen wollen, diese Gelegenheit zu gebrauchen, um meinen allergnädigsten Vater von meinem unterthänigsten Respect zu versichern. Wir werden übermorgen, als den 29., von hier abmarschiren nach den Winterquartieren, und werde ich so lange bei den Regimentern bleiben, bis ich weiss, was meines allergnädigsten Vaters Seine Ordres sind. Der Prinz wird den 3. künftigen Monds von hier gehen. Die Kaiserlichen haben anjetzo eine Bataille in Italien verloren;3_95-a sechs tausend Mann von ihnen sind geblieben, ohne die Blessirten. Prinz Louis von Würtemberg, der General Colmenero und Hohenems sind todt, ohne die andern blessirten Generale. Die ganze Armee ist über diesen Verlust höchst betrübt, und war ich eben im Hauptquartier als diese Zeitung kam; so konnte man es dem Prinzen sehr ansehen, dass ihm solche nahe ging. Heute hat er bei mir gegessen und haben wir uns die Freiheit genommen, meines allergnädigsten Vaters Gesundheit zu trinken. Gott stärke sie von Tage zu Tage, und dass ich die Gnade haben möge, Ihm bald mündlich zu versichern, wie ich mit unterthänigstem Respect und Submission bis an mein Ende verharre, u. s. w.

<86>

88. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Weinheim, den 29. September
1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe heute die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben vom 21. zu erhalten, worfür ich mich ganz unterthänigst bedanke; nur thut mir leid, dass mein allergnädigster Vater keine bessere Zeitung von Seiner Gesundheit geben kann.3_96-a Unser Herrgott gebe doch, dass es sich bald zur Wiedergenesung ändere und dass mein allergnädigster Vater noch lange Jahre zu unserem Tröste lebe. Gestern habe, wie auch alle unsere Officiers, vom Prinzen Abschied genommen; er hat mir sehr anbefohlen, meinen allergnädigsten Vater von seiner Liebe und Respect zu versichern. Heute frühe sind wir ausmarschiret, und sind mit Schiffen die Infanterie, und die Cavallerie durch den Neckar geritten, passiret, und sind in Weinheim marschiret. Morgen marschiren wir nach Zwingenberg, und den 2. werden wir wohl über den Main gehen, allwor wir zu cantonniren anfangen werden. Ich hoffe gegen die Zeit meines allergnädigsten Vaters Ordre zu empfangen. Der Markgraf von Schwedt und Prinz Heinrich sind nach Stuttgart, und Prinz Carl und sein Bruder3_96-b nach Eisenach. Ich hoffe, mein allergnädigster Vater wird mir auch nicht ungnädig nehmen, wor ich mich auf der Rückreise ein wenig in Baireuth aufhalte. Ich empfehle mich ganz unterthänigst zu Dessen beständiger Gnade und verbleibe mit unerlöschter Treue und Respect, u. s. w.

P. S. Eben als wir wegmarschirten, so ist eine Stafette an den Prinzen gekommen, dass Prinz Friedrich von Würtemberg auf seinem Gute am hitzigen Fieber gestorben sei. Er wird von allen Leuten sehr beklaget.

<87>

89. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Frankfurt am Main, den 3. October 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass ich mit den Regimentern bis hierher gekommen bin. Von nun an werden sie cantonniren, und weilen ich keine Antwort auf die Stafette gekriegt, die ich meinem allergnädigsten Vater geschicket habe, so werde heute nach Baireuth gehen und erwarten meines allergnädigsten Vaters gnädige Ordre, wie ich mich weiter zu verhalten habe. Der Herzog von Bevern ist auch heute hier gekommen. Er hat mir gesagt, dass Prinz Eugenius gestern weggegangen ist. Ich empfehle mich ganz unterthänigst in meines allergnädigsten Vaters Gnade und Protection, und hoffe die Gnade zu haben, Ihm bald mündlich zu versichern, dass ich mit unterthänigstem Respect und Submission ersterbe, u. s. w.

90. AN DENSELBEN.

Baireuth, des Abends, den 5. October 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass ich vorigen Sonntag von Frankfurt am Main abgegangen bin. Unterweges, zwischen Würzburg und Erlangen, habe meines allergnädigsten Vaters Stafette vom 30. erhalten, und habe darauf alsofort Stafetten an den Markgrafen von Schwedt nach Stuttgart geschicket, um ihm meines allergnädigsten Vaters Ordre kund zu machen. Jetzunder bin ich allhier gekommen; nach Ansbach habe nicht hingekonnt, weilen ich wieder zurück hätte ge<88>hen müssen, und dass ich unterweges erfahren, dass sie auf einem Jagdhaus auf jenseiten wären. Wor die Markgrafen bei Zeiten kommen, so werden wir den 12. oder 13. ganz gewiss in Potsdam sein. Gott gebe, dass mein allergnädigster Vater ganz gesund und besser werde; ich bin in tausend Aengsten für Ihn. Ich empfehle mich ganz unterthänigst in Seine beständige Gnade und Protection und hoffe Ihm bald mündlich zu versichern, wie ich mit unterthänigstem Respect und Gehorsam ersterbe, u. s. w.

91. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 30. November 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben, unter Dato des 29., nebst der Mappe wohl zu erhalten, und überschicke auch solche hierbei unterschrieben allerunterthänigst wieder zurück.

Wegen der Jagd werde nicht ermangeln mit dem Oberjägermeister zu correspondiren. Ich wünsche nur, dass wir einmal möchten gute Zeitungen von meines allergnädigsten Vaters Krankheit hören; es werden ja so vieler Leute inbrünstiges Gebet und Wünsche bei unserm Herrgott was ausrichten. Wollte Gott, ich könnte meinem allergnädigsten Vater helfen; ich wollte gerne mein Leben für Ihn lassen. Der ich mich zu meines allergnädigsten Vaters beständiger Gnade ganz unterthänigst empfehle und verharre bis an mein Ende mit allem ersinnlichsten Respect und Submission, u. s. w.

<89>

92. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 24. December 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Weil ich nicht die Gnade haben kann, meinem allergnädigsten Vater selber zum Feste zu gratuliren, so wird Er mir nicht ungnädig nehmen, dass ich die Freiheit nehme, es schriftlich zu thun und meinem allergnädigsten Vater alles Glück und Heil zu dem bevorstehenden Feste zu wünschen.

Anbei nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater einen französischen Carabiner von der Garde du Roi zu schicken, welchen die kaiserlichen Husaren erbeutet haben; weilen der Ladstock daran fehlte, so habe einen eisernen daran machen lassen. Ich wünsche, dass mein allergnädigster Vater bald im Stande wäre, ihn zu gebrauchen. Der ich mit tiefstem Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

93. AN DENSELBEN.

Berlin, den 29. December 1734.



Allergnädigster König und Vater,

Berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass ich nach zwölf Uhr hier ankommen und mich nach der Prinzessin ihren Umständen erkundiget, welche also sind. Sie hat ihre Krankheit durch ein grosses Brechen bekommen, und nachdem hat sich was von ihren weiberlichen Umständen geäussert, wornach sie das Fieber bekommen hat und es die ganze vorige Nacht durch gehabt hat. Heute ist sie auch nicht gar zu wohl gewesen, also dass wohl zu vermuthen ist, dass das Fieber wieder kommen wird. Ich will hoffen, dass es, mit Gottes Hülfe, nicht <90>mehr als ein kaltes Fieber werden wird. Morgen frühe werde die Doctors holen lassen, um weiter nach ihr zu sehen. Meine Frau empfiehlt sich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und ich verharre mit unterthänigstem Respect, u. s. w.

94. AN DENSELBEN.

Ruppin. den 10. Mai 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Mein allergnädigster Vater wird nicht ungnädig nehmen, dass ich mir die Kühnheit nehme, an Ihn zu schreiben und an Ihn, als meinen recht gnädigen und treuen Vater, in aller Unterthänigkeit und gebührender Submission mein Herz zu eröffnen. Man höret von allen Seiten schreiben, dass der Prinz Eugene von Wien den 2. dieses Monds abgegangen wäre und nun wohl bei der Armee sein möge; man schreibet auch, dass die Armee Ordre habe, sich zusammen zu ziehen und bei Bruchsal das erste Lager zu formiren, und soll also an keinen Stillstand zu gedenken sein; hergegen soll der Prinz Eugene gewiss Ordre vom Kaiser haben, den Feind zu attaquiren. Bei diesen Umständen befindet sich noch, dass Alles was junge Leute sind so Ambition haben Willens sind nach der Armee zu reisen, da der Prinz Carl und der Prinz von Oranien auch hingehen werden. Meinem allergnädigsten Vater ist bewusst, besser als ich es sagen kann, was vorjährige Campagne für eine schlechte Campagne gewesen ist, und kann mein allergnädigster Vater leichte schliessen, was daher für Raisonnements über mich würden gemacht werden, wenn ich zu Hause bliebe. Kein Mensch würde glauben, dass es meines allergnädigsten Vaters Sein Wille wäre, denn die Welt ist genugsam informiret, dass mein allergnädigster Vater Seine Kinder zum Soldatenleben und zu brave Leute zu werden erziehet; so wird gewiss ein Jeder sagen, dass ich nicht darum angehalten hätte, <91>und die faulen Tage zu Hause lieber geniessen möchte, als die Fatiguen einer Campagne, dar man auch darbei exponiret wäre, zu ertragen. Mein allergnädigster Vater, den, wenn ich es sagen darf, für den besten und getreuesten Freund halte, so ich auf Erden habe, sei so gnädig und bedenke, um Gottes willen, wie mir bei solchen Raisonnements wird zu Muthe werden; ja Er seie so gnädig und erinnere sich Seiner Jugend und, wie Er mir die Gnade gehabt selber zu erzählen, wie Er sich vor diesem Mühe gegeben hat, um von Seinem Herrn Vater die Permission zu erhalten, in Campagne zu gehen. Meine Ursache, die mich hierzu beweget, ist dieselbe, die mein allergnädigster Vater gehabt hat, die Ambition und die Begierde, durch Beiwohnung der Campagne mich capabler zu machen, als ich anjetzo bin, meinem allergnädigsten Vater zu dienen; ja, ich wäre nicht werth, dass ich die Gnade hätte, meines allergnädigsten Vaters Sohn zu sein, wenn ich keine Ambition hätte; ich wäre auch versichert, mein allergnädigster Vater würde es mir zum meisten verdenken, wenn ich mich nicht bei Ihm derentwegen meldete, zu dem ich anjetzo in den besten Jahren bin, da mir meine Leibes-Constitution in keinen Fatiguen versaget. Jedoch bescheide ich mich Alles, was mein allergnädigster Vater mir befiehlet, und weiss sehr wohl den Gehorsam und die Submission, so ich Ihm schuldig bin, und dass ich Ihm nichts vorzuschreiben. Ich sacrificire auch meinem allergnädigsten Vater Alles, meine Freude, meine Ambition, und was ich zum meisten auf dieser Erden wünsche, Er mache es Alles, wie Er ein gnädiges Wohlgefallen daran hat; ich weiss, dass Er thun wird, was zu meinem Besten ist, und werde ich in gebührender Submission, Liebe, Ehre und Treue Seinen Befehlen in allen Stücken gehorsamst nachleben. Der ich bis zum letzten Seufzer meines Lebens in aller Submission und Respect verharre, u. s. w.

Ich werde schon wissen was ihm nützlich ist.3_103-a

<92>

95. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 3. Juli 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst bei meinem allergnädigsten Vater für das General-Majors-Patent,3_103-b so Er so gnädig gewesen, mir zu überschicken, wie auch für das Geld für die Flügelmänner, welches wir mit allem Fleiss anwenden werden, um uns künftiges Jahr zu verbessern.

Gestern Nachmittag um zwei Uhr sind wir allhier eingerücket, ohne Kranke, Marode oder einzigen Abgang zu haben; einzig als wir aus Berlin ausmarschiret sind, so hat sich ein Bursche von des Capitains Grävenitz Compagnie versteckt. Ich habe es dem Commendanten melden lassen, auf dass er ihn möchte suchen lassen, und habe bis Dato noch keine Nachricht erhalten. Der ich mich ganz unterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters Gnaden in aller Unterthänigkeit empfehle und Ihm nochmalen für alle die unverdienten Gnaden, so Er mir erwiesen, ganz unterthänigst bedanke und versichere, dass ich mit meinem Blut und was ich habe beweisen wollte, wie ich mit ganz untertänigstem Respect und, wenn ich sagen darf, aufrichtiger Liebe ersterbe, u. s. w.

96. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 30. August 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Das feste Vertrauen, welches ich zu meines allergnädigsten Vaters gnädiger Vorsorge habe, dringet mich an Ihn nochmalen zu <93>schreiben, indem von allen Seiten die Zeitungen einlaufen, dass, weil nunmehro die Russen in die kaiserliche Armee eingerücket wären, der Prinz Eugene den Rhein passiren würde. Mein allergnädigster Vater kann leicht erachten, was mir das würde für eine Schande und crueller Chagrin sein, wenn ich bei solcher Gelegenheit, da gewiss was vorfallen würde um zu sehen und zu profitiren, nicht dabei sein könnte. Meine einzige Ambition gehet darhin, mich zu meines allergnädigsten Vaters Dienst geschickter zu machen, und hätte ich meinen allergnädigsten Vater mit dieser Bitte nicht importuniren wollen, wenn nicht diese Zeitung gewiss gehört hätte, und welches mir confirmiret, dass der Fürst von Dessau hingereiset ist. Mein allergnädigster Vater nehme mir diese Freiheit um Gottes willen nicht ungnädig, sondern bedenke nur, dass ich ein junger Mensch bin und, wenn ich anjetzo nicht Lust was zu lernen hätte, es darnach mit mir würde zu spät werden, wenn ich alt werde. Ich stelle dieses Alles meines allergnädigsten Vaters Gnade und Willen anheim und beharre bis an mein Grab mit unaufhörlichem Respect und Submission, u. s. w.

97. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 5. September 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Mein allergnädigster Vater wird so gnädig sein und sich zu erinnern wissen, dass Er so gnädig gewesen und mir dies Frühjahr versprochen, im Falle die Armee am Rhein zusammen käme, Er mir permittiren wollte, die Campagne zu thun. Eben bekomme zwei Briefe von der Armee, einen vom Prinzen Leopold, den anderen vom Prinzen Lichtenstein, welche alle beide schreiben, die Armee zöge sich zusammen, und würde der Prinz Eugene in einigen Tagen über den Rhein gehen. Mein allergnädig<94>ster Vater sei so gnädig und considerire die Schande, so ich haben würde, wenn nun dar was vorgehet und ich wäre nicht darbei! Die ganze Welt weiss, dass ich vom Soldaten Profession mache und, dar hier Gelegenheit wäre was Rechtes zu lernen, so bliebe ich zu Hause. Ich habe das Vertrauen zu Gott und zu meinem allergnädigsten Vater, dass ich meine Bitte werde erlangen, indem ich bis an mein Ende mit unaufhörlichem Respect ersterbe, als, u. s. w.

98. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 6. September 1735.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euren Brief vom 30. August, welchen Mir Eure Frau übergeben und den Inhalt auf das Inständigste recommandiret, wohl erhalten,3_106-a und bin durch nichts als die vielen auf dem Halse habenden Affairen darauf zu antworten verhindert worden. Weil Ich Euch herzlich lieb habe und Euch gerne allen möglichen Gefallen erweise, so thut es Mir um so viel mehr leid, dass Ich Euch dieses Mal Eure Bitte, anitzo nach der Campagne zu gehen, nicht accordiren kann; denn die itzigen Umstände, worin Ich Mich befinde, und die Situation der publiquen Affairen, die gewiss in einer ganz besondern Crisi stehen, wollen es, nach denen Regeln der Klugheit, nicht permittiren, welches Ihr selbst mit der Zeit erkennen werdet. Es ist auch noch sehr ungewiss, ob was Rechtes am Rhein vorfallen werde, weil es dem Kaiser an der Hauptsache fehlet, dahero man sich an die Ausstreuung vorhabender Bataillen nicht zu kehren hat; also würde es bei so spät avancirter Jahreszeit zu nichts Anderm dienen, als die Gelder unnö<95>thig zu verschwenden und, wie voriges Jahr, ein Zeuge der kaiserlichen Inaction zu sein, welches eben nicht glorieux für einen Kronprinzen von Preussen sein kann. Ihr werdet Euch also beruhigen, zumalen Ich Euch als ein treuer Vater verspreche, dass Ihr gewiss künftiges Jahr, sogleich nach der Revue, von hier in die Campagne gehen sollet, und werde Ich Euch sodann die Equipage machen lassen.

Inzwischen habe Ich Euch hiedurch fragen wollen, ob Ihr Lust habt, auf fünf oder sechs Wochen, eine Lustreise nach Preussen zu thun, um die dortige Oekonomie und Landesart zu examiniren und kennen zu lernen, auch dabei zu sehen, woran es fehlt, dass es bisher dort nicht recht gehen wolle; welches Euch sehr nützlich sein kann, Alles was dorten sowohl bei den Städten, als auf dem Lande und in den Aemtern vorfällt, recht einzusehen, weil Ihr doch dereinst dies Land beherrschen müsset und überaus übel daran sein werdet, wenn Ihr bloss denen specieusen Berichten derer meistentheils eigennützigen Bedienten glauben müsset. Ich habe solches mehr als zu viel erfahren, und da es eines von Meinen schönsten Ländern ist, so muss Ich doch gestehen, dass es noch in schlechter und miserabler Ordnung ist. Wenn Ihr nun Lust habet, dahin zu gehen, so werde Ich Euch eine völlige Instruction geben, aufweiche Stücke Ihr eigentlich Acht zu geben habet, wie Ich die dortige Wirthschaft einzurichten befohlen und was noch daran zu desideriren ist. Ihr sollet auch autorisiret werden, Euch bei der Krieges- und Domänen-Kammer und überall, wo es nöthig, von allen Umständen genau zu informiren. Die Regimenter, so in Preussen sind, sollet Ihr bei dieser Gelegenheit gleichfalls besehen, ob sie so in Ordre sind, wie Ich es haben will, da Ihr denn Alles redressiren könnet, was etwa in der Ordre fehlet. Ich erwarte darüber Eure Meinung zu vernehmen und bin alle Zeit mit der aufrichtigsten Liebe, nebst Zurücksendung der zwei Briefe, u. s. w.

<96>

99. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 7. September 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben vom 6. in aller Unterthänigkeit empfangen und daraus ersehen, dass mein allergnädigster Vater mir die Permission zur Campagne nicht accordiren könne. Ich bin versichert, dass mein allergnädigster Vater Seine Ursachen dazu hat, und bescheidige mich deswegen in aller Unterthänigkeit, indem ich weiss, dass ich zum Gehorsam geboren bin, und möchte ich eher sterben, als darinnen im Geringsten fehlen, ohngeachtet dass ich gestehen muss, dass es mir sehr nahe gehen würde, wor was am Rhein vorginge, wor Ehre und Reputation zu gewinnen wäre. Ich sacrificire meinem allergnädigsten Vater Alles, und kann Er aus Diesem gewiss schliessen, dass Er mir nichts befehlen könne, wor ich Ihm nicht gehorsamen würde; also hat mein allergnädigster Vater nur zu befehlen, wie Er es mit mir will gehalten haben, und wie Er mich in Seinem Dienst brauchen wolle, dar ich denn nichts mehr wünschte, als die nöthige Capacität zu erlangen, Ihm in allen Stücken mit Nutzen dienen zu können. Meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben werde wie Gold verwahren, um künftig Frühjahr an Sein gnädiges Versprechen erinnern zu können, mich die Campagne künftiges Jahr thun zu lassen. Ich danke meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst dafür und bin versichert, unser Herrgott wird es Ihm tausendfältig mit Segen und Gesundheit belohnen. Der ich mich ganz unterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beständigen Gnaden empfehle und beharre bis an mein Ende mit unaufhörlichem Respect, u. s. w.

P. S. Eben erhalte die traurige Nachricht, dass mein Schwiegervater, der Herzog zu Braunschweig, gestorben sei;3_109-a ich habe <97>gedacht, ich würde den Tod vor Schrecken haben, indem man nicht gewusst, dass er krank wäre. Ich glaube, meine Frau wird sehr betrübt darüber sein; so wollte meinen allergnädigsten Vater bitten, ob Er erlauben wollte, dass ich nach Berlin dürfte, um sie zu trösten, und wollte unterthänigst fragen, auf was Art die Trauer bei uns sein solle, sowohl für sie als mich und die Domestiquen. Der ich mit unterthänigstem Respect ersterbe, u. s. w.

100. AN DENSELBEN.

Marienwerder, den 27. September 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Gestern bin ich hier nach Marienwerder angekommen3_109-b und habe heute die zwei hiesigen Compagnien besehen, zu sagen des Oberst-Lieutenants Meier und Rittmeisters Hans; sie sind alle beide recht hübsch, und ohngeachtet sie von Mannschaft und Pferden nicht extraordinär gross sind, so sind es schöne, wohl dressirte Kerls und ein schöner Schlag von gedrungenen Pferden. Die Kerls reiten wie die Puppen und habe ich sie sehen die Schwenkungen machen. Der Oberst-Lieutenant Meier hat schöne Recruten, zwei Flügelmänner, davon der eine, welcher ein Pole ist, wohl nicht weit von sechs Fuss haben wird; des Rittmeisters Hans Compagnie hat auch hübsche Recruten, auch einen Flügelmann, welcher hier in Preussen zu Hause gehöret und ist ein junger Kerl, welcher aber wohl nicht viel über elf Zoll hat. Ich habe ihre jungen Pferde auch gesehen, welche recht schön und gut bei Leibe sind; einige Leute sahen was blass aus und kommt es daher, dass die rothe Ruhr hier grassiret hat. Uebrigens kann ich meinem allergnädigsten Vater allerunterthänigst versichern dass bei guter Ordnung und Propreté bei dem Regiment nichts <98>fehlet und dass sie keine Ursache haben, sich vor künftiger Revue zu fürchten. In dem polnischen Preussen siehet es grausam wüste aus; man siehet nichts als Weiber und einige Kinder, und sollen die Leute sehr flüchten. Ein Detachement von fünf und zwanzig Dragonern von dem sächsischen Arnstedtischen Regimente ist mir begegnet welches auf Execution nach Danzig marschirte; die Pferde waren in ziemlichem Stande, aber sie haben Schecken, Füchse und Braune darbei, und sahen die Leute nicht gut aus. Morgen werde von hier nach Mohrungen über Riesenburg gehen und meinen Rapport aus Jurgaitschen an meinen allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit abstatten. Die Zeitung hat man hier, dass der polnische Pacifications-Tag wird gebrochen werden. Ich befehle mich ganz unterthänigst in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnaden und ersterbe bis an mein Ende mit unendlichem Respect und Submission, u. s. w.

101. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

(Gross-) Machenow, den 24. October 1735.



Mein lieber Sohn,

Es sind Eure beiden Schreiben vom 10. und 13. dieses3_111-a wohl eingelaufen. Dass Ich beide zugleich und nicht zeitiger beantworte, solches wird nicht fremde vorkommen, weil Ich acht Tage mit der Reise nach Wolfenbüttel, woselbst Ich Eure Schwester Charlotte nebst ihrem lieben Sohn in guten Umständen hinterlassen, zugebracht.3_111-b Inzwischen habe Ich aus Euren Berichten viel Vergnügen geschöpfet, weil Ihr Mir eine so deutliche und klare Vorstellung von dem Zustande und der Ordre der beiden dortigen Infanterie-Regimenter machet. Wegen der von Euch <99>bei denen Grenadier-Compagnien bemerkten Mängel habe Ich die abschriftlich beikommende Ordre ergehen lassen. Was Ihr Mir von dem König Stanislaus und seinen Polen gemeldet, ist Mir nicht wenig angenehm gewesen, und erwarte Ich das Uebrige bei Eurer, Gott gebe, glücklichen Zurückkunft mündlich zu vernehmen. Ich hoffe, dass Euch diese Reise in vielen Stücken nützlich sein werde. Für die Präsente, so Ihr Mir geschicket, bin Ich Euch obligiret; den Honig habe Ich für Mich behalten, die andern Sachen aber meiner Frau und Kindern gegeben, welche sich darüber gefreuet. Ich wünsche Euch übrigens beständige Gesundheit und besser Wetter zur Retour. Der Ich mit ersinnlicher Liebe bin und verbleibe, u. s. w.

102. VON DEMSELBEN.

(Gross-) Machenow, den 24. October 1735.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 16. dieses zu recht erhalten und daraus ersehen, was Ihr sowohl wegen derer dortigen Regimenter, als auch wegen des Kammerwesens ferner berichtet. Ihr habet recht wohl gethan, dass Ihr denen Officiers gesaget, was Ihr zu erinnern nöthig gefunden, imgleichen, dass Ihr ihnen gezeiget, woran es noch fehlet, damit sie solches redressiren können, insonderheit wegen derer Montirungs-Stücke, und lasse Ich deshalb eine Ordre an die Regimenter abgehen, dass denen Burschen Alles laut Reglements soll gegeben werden, widrigenfalls die Commandeurs dafür responsable sein sollen. Ich approbire auch, dass Ihr Euch von dem Zustand der dortigen Kammer recht informiret, und sowohl dem Präsidenten, als denen Räthen Meine Willensmeinung bekannt gemachet, selbige auch zu ihrer Schuldigkeit angewiesen habet. Wegen des Magazin-Korns werde Ich Ordre geben, dass damit noch soll in die Gelegenheit gesehen und denen Unvermögenden Nachsicht gegeben werden; imgleichen <100>werde Ich auch der Kammer anbefehlen, dass sie sich des Schulwesens besser mit annehmen und solches beschleunigen helfen soll, und ist Mir recht lieb, dass Ihr Euch dieser Sache insonderheit angenommen, wie Ihr denn auch wohl gethan, dass Ihr der Kammer den Mühlenbau anzufangen befohlen habet, weil solches Mein Wille und vorlängst schon ordonniret ist. Was Ich wegen der schmalen Stücke auf Euren vorhin bereits gethanen Vorschlag resolviret habe, solches werdet Ihr aus Meinem Antwortschreiben vom 18. dieses ersehen haben, und bin Ich wohl zufrieden, dass an denen niedrigen Orten, wo der Acker nässig ist, schmale Stücke von zwölf bis sechzehn Fuss gemachet werden, nachdem es die Umstände erfordern, und müssen an denen niedrigen Orten mehr Gräben gezogen weiden, das Wasser dadurch abzuleiten, welches Ihr der dortigen Kammer zugleich nochmals anbefehlen könnet. Uebrigens bin Ich mit Eurem Rapport in allen Stücken sehr wohl zufrieden und ist Mir besonders lieb, dass Ihr ins Detail gehet und Euch bemühet, den Grund der Sachen zu erforschen, welches das Vornehmste ist, und lasset sich sodann am besten davon urtheilen. Die mitgeschickte Probe von dem Brod und von dem Korn ist schlecht; es kommt aber auch viel darauf an, ob die Leute nicht zum Theil selbst Schuld daran sind, dass sie solch Korn einten, wenn sie schlecht bestellen, und sodann kann auch das Brod nicht besser sein. Ich verbleibe mit beständiger väterlicher Affection, u. s. w.

103. VON DEMSELBEN.

Wusterhausen, den 27. October 1735.



Mein lieber Sohn,

Ich habe Euren ferneren Bericht vom 20. dieses zu recht erhalten und ist Mir besonders angenehm, dass Ihr denen dortigen Regimentern Ihre Fehler gezeiget und sie recht unterrichtet habet. Ihr habet in allen Stücken vollkommen Recht und approbire Ich <101>Alles, was Ihr gethan und veranstaltet habt, und könnet Ihr versichert sein, dass Eure Application und Einsicht ein besonderes Vergnügen bei Mir verursachet hat und Ich davon vollkommen zufrieden bin. Es ist Mir auch lieb, dass Ihr die Sache wegen des Schulwesens so gut verglichen und die Leute deshalb sobald vereiniget habet. Ich hoffe nun bald das Vergnügen zu haben, Euch wieder bei Mir zu sehen und von Allem mündlich zu sprechen und zu versichern, dass Ich mit väterlicher Liebe und Affection bin, u. s. w.

104. VON DEMSELBEN.

Potsdam, den 19. November 1735.



Mein lieber Sohn,

Ich gehe, wills Gott, Dienstag nach Halberstadt und werde Dienstag dorten sein, meine Regimenter, die vom Rheinstrom kommen, zu besehen; also sollet Ihr Euch auch Dienstag Abend in Halberstadt einfinden. Der Ich stets Euer getreuer Vater verbleiben werde.

105. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 3. Februar 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Hierbei übersende meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit die monatlichen Listen vom Regiment, worbei in so weit Alles richtig ist. Meines allergnädigsten Vaters Ordre ge<102>mäss schreibe heute nach Pressburg an den Lieutenant Saldern und nach Wien an den Lieutenant Finck, um zurück nach dem Regiment zu kommen. Dieses wird dem Regiment einen grossen Stoss in der Werbung thun, indem wir unsere besten Leute aus den kaiserlichen Ländern gekriegt haben. Der ich mich ganz unterthänigst in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnaden empfehle und mit unaufhörlichem Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

106. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 6. Februar 1736.

Ich habe Euer Schreiben vom 3. dieses nebst den monatlichen Listen erhalten und ist Mir lieb, dass es bei Eurem Regiment noch Alles richtig ist. Dass das Verbot der Werbung in denen Erblanden dem Regiment nicht vortheilhaftig sei, bin Ich selbst versichert. Das ist der Dank für die gestellten zehn tausend Mann und alle Deference, so Ich für den Kaiser gehabt, und könnet Ihr daraus sehen, dass es nichts helfe, wenn man sich für denselben auch sacrificirete. So lange man uns nöthig hat, so lange flattiret man; sobald man aber glaubet, der Hülfe nicht mehr zu gebrauchen, so ziehet man die Maske ab und weiss von keiner Erkenntlichkeit. Die Betrachtungen, so Euch dabei einfallen müssen, können Euch Gelegenheit geben, Euch künftig in dergleichen Fällen zu hüten. Ich bin, u. s. w.

P. S. Die Lumpen zwei Monate Winterquartier-Gelder werden auch nicht gezahlet.

<103>

107. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Berlin, den 14. August 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Da wir das Glück haben, heute den Geburtstag meines allergnädigsten Vaters abermalen zu feiern, so wird mein allergnädigster Vater nicht ungnädig nehmen, dass ich Ihm meine darüber entstandene Freude an den Tag lege, mit dem inniglichen Wunsche, dass der höchste Gott meinen allergnädigsten Vater bei beständiger Gesundheit und Vergnügen noch lange Jahre behalten möge. Hierbei nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater eine Bagatelle zu präsentiren, mit der Bitte, Er wolle sie gnädigst annehmen und, wenn Er sie gebrauchet, darbei gedenken, dass ich mit aller ersinnlichen Submission, Treue, Respect und, wenn es mir erlaubet ist zu sagen, mit aller unterthänigsten Liebe bis an mein Grab verharre, u. s. w.

108. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 26. October 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und kann ich nicht meinem allergnädigsten Vater genugsam danken für die Gnade, so Er gehabt hat, uns Fasanen zu schicken. Ich kann meinem allergnädigsten Vater versichern, dass wir sie unser Tage nicht anders essen, als uns dabei erinnernde der unterthänigsten Dankbarkeit, so wir Ihm darfür schuldig sind.

<104>Gestern bin ich nach Mirow3_117-a gewesen. Um meinem allergnädigsten Vater eine Idee von dem Ort zu geben, so kann ich die Stadt zum Höchsten mit Grossen-Kreutz vergleichen; das einzige Haus drinnen, das man ein Haus nennen kann, ist nicht so gut, als das Priesterhaus dorten. Ich ging alsofort nach dem Schloss, welches ohngefähr wie das Gartenhaus in Bornim ist; rings herum aber ist ein Wall, und ein alter Thurm, der schon ziemlich verfallen ist, dienet dem Hause zum Thorweg. Wie ich an die Brücke kam, so fand ich einen alten Strumpfstricker, als einen Grenadier verkleidet, mit der Mütze, Tasche, und das Gewehr bei sich stehen, um ihn desto weniger an seiner Arbeit zu hindern. Als ich herankam, so frug er wor ich her käme und wor ich hin wollte, worauf ich ihm antwortete, ich käme vom Posthause und ginge über die Brücke, worauf der Grenadier ganz entzürnet nach dem Thurm lief, worselbsten er eine Thüre aufmachte und den Corporal herausrief. Dieser war aber eben aus dem Bette aufgestanden und hatte aus grosser Eile sich nicht die Zeit genommen, sich weder die Schuhe anzuziehen, noch sich die Hosen zuzumachen, und frug uns ganz verstöret, wor wir hin wollten und wie wir der Schildwache begegnet hätten. Ohne ihm aber einmal zu antworten, gingen wir unsere Wege nach dem Schlosse zu. Dieses hätte ich mein Tage für kein Schloss angesehen, wenn nicht zwei Laternen vorne an der Thüre wären gepflanzet gewesen, und dass nicht zwei Kraniche Schildwache darvor gestanden hätten. Ich kam ans Haus heran, und nachdem ich wohl eine halbe Stunde an die Thüre geklopfet hatte, so kam eine ganz alte Magd, die wohl aussähe als wenn sie des Prinzen Mirow seines Vaters Amme gewesen wäre; und als die gute Frau fremde Gesichter zu sehen kriegte, so war sie dermassen erschrocken, dass sie uns die Thüre vor der Nase zuschmiss. Wir klopften wieder, und als wir sahen, dass nichts zu thun war, gingen wir nach dem Stall, dar uns doch ein Knecht <105>sagte, der junge Prinz mit seiner Gemahlin wäre nach Neu-Strelitz, zwei Meilen von dort, und die Herzogin seine Mutter, welche in dem Hause wohnet, hätte ihm, um Staat zu machen, alle ihre Leute mitgegeben, also, dass ihr die alte Magd alleine übrig blieb. Es war noch frühe, also dachte ich, ich könnte nicht besser thun, als von der Gelegenheit profitiren, so kriegte ich Strelitz auch zu sehen. So nahmen wir Postpferde und waren zu Mittage dar. Neu-Strelitz ist eigentlich ein Dorf, dar nur eine Strasse drin ist, welche Kammerjunker, Kanzellisten und Domestiquen bewohnen, wor ein Wirthshaus drin ist. Ich kann es meinem allergnädigsten Vater nicht besser beschreiben, als die Strasse in Gumbinnen, wenn man nach dem Rathhause gehet, ausgenommen, dass kein Haus abgeweisset ist. Das Schloss ist schön und lieget an einem See, mit einem grossen Garten, so wie die Situation von Rheinsberg. Die erste Frage, so ich that, war nach dem Prinzen Mirow; so sageten sie mir, er wäre eben nach einem Orte gereiset, der heisset Kanow und lieget nur eine halbe Meile von Mirow. Buddenbrock,3_118-a welcher dorten bekannt ist, schaffte mir bei einem Kammerjunker was zu essen, dar denn der Böhme auch hinkam, welcher vor diesem Adjutant unter meines allergnädigsten Vaters Regiment gewesen ist, welcher mich gar nicht wieder gekennet, als bis ich es ihm gesagt, wer ich wäre. Selbiger hat mir erzählet, dass der Herzog von Strelitz schön nähen könnte und dass er schöne Casaquins nähete. Dieses machte mich curieux ihn zu sehen und liessen wir uns als Fremde präsentiren, welches mir auch so gut anging, dass mich keiner kennete. Ich kann ihn meinem allergnädigsten Vater nicht besser beschreiben, als den alten Stahl,3_119-a mit einer dicken blonden Abbé-Perrücke; es ist ein Herr, der sehr blöde ist; sein Hofrath Altrock saget ihm, um so zu sagen, Alles was er reden soll. Wie wir uns verabgescheidet hatten, so fuhr ich gleich weg nach Kanow, wor ich ohngefähr um sechs Uhr hinkam. Es ist ein pures Dorf, und das Lusthaus des Prinzen nichts anders, als ein ordinäres Jägerhaus, wie alle Heideläufer haben. Ich kehrte bei dem Müller ein und liess mich durch die Magd anmelden, worauf <106>ich durch den Haushofmeister in der Mühle complimentiret wurde und mit demselbigen nach der Residenz mich begab, worselbsten die ganze Mirowsche Familie versammelt war. Seine Mutter ist eine Prinzessin von Schwarzburg,3_119-b und noch die klügste von allen, die dorten zugegen waren; seine Tante war auch dorten. Die Frau Gemahlin ist klein, des Prinzen von Hildburghausen, von den Kaiserlichen, seine Nichte; sie war schwanger, scheint aber sonsten eine gar gute Prinzessin zu sein. Das Erstere, womit ich entreteniret wurde, war das Unglück, welches dem besten Koch geschehen wäre, welcher mit sammt dem Wagen, welcher Provisions sollte bringen, umgefallen wäre und sich den Arm gebrochen, und die Provisions wären dardurch alle zu nichte gegangen. Ich liess mich insgeheim darnach erkundigen, so war nicht ein wahr Wort daran. Endlich ging man an Tafel, dar es denn auch gewisse schien, als wenn denen Provisions nebst dem Koch ein Unglück geschehen wäre, denn gewiss in denen Drei Kronen in Potsdam ist viel besser Essen, als dorten. Der Discours über der Tafel war nichts, als von allen den deutschen Fürsten, so nicht recht klug sind; da war Weimar,3_119-c Gotha, Waldeck, Hoym, und wie die Häuser alle heissen, auf dem Tapis; und nachdem sich der gute Herr recht sehr besoffen hatte, stunden wir auf und hat er mir, mit seiner ganzen Familie, versprochen, mich zu besuchen. Kommen wird er gewiss; wie ich ihn aber los werden werde, das weiss Gott. Ich bitte meinen allergnädigsten Vater für diesen langen Brief unterthänigst um Vergebung, der ich mit allem ersinnlichsten Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

<107>

109. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 2. November 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich unterthänigst für meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben, wie auch für die Fasanen, so Er die Gnade gehabt, uns wieder zu schicken; und ist mir eine besondere Freude zu vernehmen gewesen, dass meine Schwester von Braunschweig in Potsdam kommen wird. Mein allergnädigster Vater wird wohl die Gnade haben, zu erlauben, dass ich Ihm bei der Gelegenheit auch unterthänigst aufwarten darf.

Der Prinz von Mirow ist noch nicht gekommen, ohngeachtet er es doch versprochen hat; ich zweifle aber nicht, dass er kommen wird, indem ihn die Grosse der Reise wohl nicht aufhalten wird.

Bei dem Regiment ist noch so weit Alles richtig und haben wir wenig Kranke.

Der ich mich ganz gehorsamst zu meines allergnädigsten Vaters beständigen Gnaden empfehle und mit allem ersinnlichen Respect und Submission bis an mein Ende verharre, u. s. w.

110. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 8. November 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädigstes Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und bedanke mich sehr für die Gnade, so mein allergnädigster Vater gehabt hat, mir Schwäne zu schicken; meine Frau ist auch ungemein erfreuet gewesen <108>über das schöne Präsent, so mein allergnädigster Vater ihr geschickt hat. Der General Praetorius3_121-a ist gestern hier gekommen und hat Abschied von uns genommen; es scheinet, als wenn er sehr ungern weggehet.

Heute Nacht um drei Uhr so wecken mich meine Leute auf und sagen mir, es wäre eine Stafette an mich mit Briefen gekommen; ich stehe sofort eiligst auf, und als ich den Brief erbreche, so ist er vom Prinzen Mirow, welcher mir schreibet, dass er heute Mittag hier sein würde. Ich habe mich wohl was geärgert, habe aber doch das Lachen nicht lassen können über die eilende Stafette, so er mir eine Meile weit geschicket. Hier habe Alles angestellet, um ihn zu empfangen, als wäre es der Kaiser selbst, und hoffe ich Materie zu haben, meinen allergnädigsten Vater mit künftiger Post gewiss lachen zu machen. Der ich mich zu Dessen beständigen Gnaden ganz unterthänigst empfehle und mit aller ersinnlichen Submission bis an mein Ende mit allem untertänigsten Respect verharre, u. s. w.

Hierbei nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater eine kalte Pastete zu schicken.

111. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 11. November 1736.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und danke meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst für die gnädigen Wünsche, so Er uns thut.

<109>Des Prinzen von Mirow Visite ist gar zu curieuse gewesen, auf dass ich nicht meinem allergnädigsten Vater alle Umstände davon berichte. Ich habe in meinem letzten Schreiben meinem allergnädigsten Vater gemeldet, wie dass der General Praetorius bei uns gekommen wäre; so fand sich selbiger eben bei mir, wie ich mit dem Prinzen von Mirow in die Kammer kam; so fing der General Praetorius an : « Voilà le prince Cajuca, » und das so laut, dass es alle Leute höreten. Kein Mensch konnte das Lachen lassen, und hatte ich alle Mühe, dass ich es so drehete, dass er nicht böse wurde. Kaum war der Prinz im Hause, dass man mir sagen kam, dass, dem armen Prinzen zum Unglück, der Prinz Heinrich3_122-a gekommen wäre, welcher ihn denn dermassen aufzog, dass wir Alle gedacht todt vor Lachen zu bleiben. Er wurde immer gelobet und absonderlich über seine schöne Kleidung, sein gutes Air und seine ungemeine Leichtigkeit im Tanzen. Ich habe auch gedacht, es würde kein Aufhören des Tanzens werden. Den Nachmittag, um ihm den Rock zu verderben, so haben wir im Regen nach dem Vogel geschossen : er wollte wohl nichts sagen, aber man konnte doch sehen, dass er sich um den Rock sehr hatte. Den Abend so kriegte er einige Gläser in den Kopf und wurde recht lustig, sagte, wie er nothwendig wegen Staats- und considerabler Angelegenheiten wieder nach Hause müsste, welches aber doch bis in die Nacht um zwei Uhr verschoben wurde. Ich glaube, dass er sich des Tages darauf nicht mehr wird viel zu erinneren wissen. Der Prinz Heinrich ist nach seinem Regiment und der General Praetorius nach Berlin gereiset, von dar er bald wegreisen wird.

Der ich mich ganz unterthänigst, u. s. w.

<110>

112. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 28. März 1737.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bin sehr erfreuet gewesen, aus meines allergnädigsten Vaters Schreiben zu sehen, dass die geringen Provisions, so ich mir die Freiheit genommen habe, meinem allergnädigsten Vater zu schicken, Ihm nicht unangenehm gewesen sind. Ich nehme mir abermalen die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater etwas zu überschicken. Ich wollte wünschen, dass ich nur was hätte, das von meines allergnädigsten Vaters Geschmack sein möchte; so würde keine grössere Freude in der Welt haben, als es meinem allergnädigsten Vater zu offriren.

Bei dem Regiment ist noch Alles richtig; der Oberst-Lieutenant bessert sich auch recht gut, und befinden sich nicht mehr als zwei und vierzig Kranke bei dem ganzen Regiment.

Der Prinz von Mirow ist gestern hier gewesen, und hat hier mit uns nach dem Vogel mit der Büchse geschossen. Er kann nicht gut sehen und schiesset immer durch ein Fernglas.

Meine Frau leget sich meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Füssen. Der ich mit unaufhörlichem Respect, Submission und Liebe bis an mein Ende beharre, u. s. w.

113. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 12. August 1787.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen, worfür ich ganz unterthänigst danke.

<111>Bei dem Regiment ist noch in so weit Alles richtig, und haben wir nur wenig Kranke.

Heute habe einen alten Mann gesprochen, welcher unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm als Cornet gedienet hat. Anno 1670 ist er in Dienst gekommen, und hat den ganzen Krieg gegen die Franzosen und darnach mit dem seligen Kurfürsten im Elsass gethan; ist auch mit bei Fehrbellin gewesen, und hat mir viele Umstände recht verständig erzählet. Der Mann ist ein und neunzig Jahre all und hat noch alle seine Sinne, nur dass ihm das Sprechen was undeutlich ist, weilen er meistens die Zähne verloren hat.

Meine Frau empfiehlet sich meinem allergnädigsten Vater zu Gnaden und ich beharre mit unaufhörlichem Respect, u. s. w.

114. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 26. October 1737.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe zwei von meines allergnädigsten Vaters Briefen in aller Unterthänigkeit zu empfangen die Ehre gehabt, und kann mein allergnädigster Vater von mir gewiss versichert sein, dass Seine Befehle mir heilig sind und ich niemalen ermangeln werde, Seinem Willen in allen Stücken nachzuleben. Indessen gehet mein inbrünstiger Wunsch zu Gott, dass er meinen allergnädigsten Vater bei langem Wohlsein und beständiger Gesundheit erhalten wolle, indem kein Vater besser und getreuer für seine Kinder die Vorsorge tragen kann, als Er die Gnade hat zu thun.

Bei dem Regiment ist noch Alles richtig und gehet es, Gottlob, mit unsern Kranken ziemlich gut.

Meine Frau leget sich meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Füssen. Ich nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater eine Kleinigkeit in Seine Küche zu schicken. <112>Der ich mit allem ersinnlichen Respect bis an mein Ende verharre, u. s. w.

115. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 1. December 1737.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bin von Herzen erfreuet zu vernehmen, dass, Gottlob, das Podagra meinen allergnädigsten Vater verlassen hat, und gehen meine inbrünstigen Wünsche dahin, dass mein allergnädigster Vater bei völliger Gesundheit und Vergnügen lange Jahre ohne dergleichen schmerzhafte Krankheiten sein möge.

Hierbei übersende meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit die monatliche Liste von dem Regiment, worbei sich noch in so weit Alles richtig befindet; und ob wir zwar gefährliche Kranke haben, so hoffe derentwegen doch, dass es nichts mit ihnen wird zu sagen haben.

Meine Frau, welche sich meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Gnaden empfiehlt, und ich, verlangen von Herzen, uns meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Füssen zu legen und erwarten derentwegen Seinen gnädigsten Befehl, ob Er erlauben wolle, dass uns die Gnade in Berlin widerfahren möge. Der ich mit allem ersinnlichen Respect, Treue und Submission bis an mein Ende verharre, u. s. w.

<113>

116. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 16. November 1788.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Ordre wegen der Verpflegung des Regimentes, im Fall des Marsches, in aller Unterthänigkeit empfangen und ergreife die Gelegenheit mit vielem Plaisir, meinem allergnädigsten Vater auch in dieser Uebernahme der Lieferung des Fleisches zu zeigen, dass ich mir in der Welt nichts angelegener lassen sein will, als in allen Stücken meinem allergnädigsten Vater nach meinem Vermögen zu dienen und das Beste meines unterhabenden Regiments, soviel es in meinen Kräften ist, zu befördern. Ich wünsche nichts mehr, als nur reellere und wichtigere Occasions zu haben, um meinem allergnädigsten Vater zu zeigen, dass ich, bis an den letzten Blutstropfen, mit unveränderlicher Treue, Respect und Liebe verharren werde, u. s. w.

117. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 24. November 1738.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass noch Alles bei dem Regiment in gutem Stande ist. Der Hauptmann Wylich zu Diersfordt hat von den Herren von Geldern Erlaubniss gekrieget, dorten zu werben, wordurch ich hoffe, dass er vielleicht was Gutes ausrichten wird.

<114>Ich nehme mir auch in aller Unterthänigkeit die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater zu gratuliren zu meiner Schwester aus Braunschweig glücklicher Niederkunft von einem Sohne. Wor Gott mein Gebet erhöret, so wird mein allergnädigster Vater nichts als von lauter Glück und Segen, sowohl in Seiner Familie, als in allen Seinen Vorhaben zu gewarten haben. Indem ich mit einem unaufhörlichen Respect, Liebe und Submission bis an mein Ende verharre, u. s. w.

118. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 1. März 1789.



Allergnädigster König und Vater,

Es ist mir sehr erfreulich zu vernehmen, dass meines allergnädigsten Vaters Gesundheit sich, Gottlob, bessert; ich wünsche, dass ich, so lange ich lebe, solche erfreuliche Zeitungen von meines allergnädigsten Vaters Gesundheit hören möge, worüber sich alle redlich gesinnte Leute freuen müssen.

Hierbei nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater marinirten Lachs zu übersenden; ich weiss, dass ihn mein allergnädigster Vater gern gegessen hat. Ich kann meinem allergnädigsten Vater durch nichts Grosses dienen, noch Zeichen meiner unterthänigen Ergebenheit geben; es bleibet mir nichts übrig, als Ihn von Herzen zu ehren und mit Bagatellen aufzuwarten. Ich werde stets mit allem ersinnlichen Respect und Submission verharren, u. s. w.

<115>

119. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 8. März 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Es thut mir herzlich leid zu vernehmen, dass es sich mit meines allergnädigsten Vaters Krankheit noch nicht gänzlich gebessert hat; ich will hoffen, dass das nächstkommende Frühjahr das Beste darbei thun wird und dass ich die Gnade haben werde, meinen allergnädigsten Vater völlig restituiret zu sehen.

Hierbei nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater ein Lamm zu überschicken.

Hier ist bei dem Regiment noch Alles richtig und haben wir keine sonderliche Kranke.

Unsere Küche in Rheinsberg wäre beinahe eingefallen, indem der Schornstein eine Borste bekommen; und als ich hierüber die Balken gleichfalls visitiren liess, so fanden sich solche an dem alten Gebäude gänzlich verstocket. So bin nunmehro beschäftigt, solches zu repariren, und weilen ich gegen Zechlin in der Heide ein Vorwerk anlegen wollte, so kommt mir solches Holz, das geschlagen wird, sehr zu Passe, und befinden sich darunter kostbare Eichen, so, wie ich glaube, weit und breit nicht gefunden werden.

Meine Frau empfiehlet sich meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Gnaden, und wir wünschen alle herzlich, bald mit der Zeitung meines allergnädigsten Vaters vollkommener Genesung erfreuet zu werden. Der ich mit unaufhörlichem Respect bis an mein Ende beharre, u. s. w.

<116>

120. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 15. März 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und freue mich sehr, dass es mit meines allergnädigsten Vaters Gesundheit sich bessert.

Ich nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater Hummer zu schicken; es wird mir eine sonderbare Freude sein, wenn mein allergnädigster Vater im Stande ist, sie selber zu verzehren.

Bei dem Regiment ist noch in so weit Alles richtig, bis auf ein Complott, so in Nauen ist entdecket worden; der Urheber davon ist von des Majors Quadt Compagnie, ist vor acht Jahren vom Regiment schon einmal desertiret gewesen und anjetzo vor drei Monaten auf einem Transport Recruten wieder erkannt worden und, wie ich es vorigen Herbst meinem allergnädigsten Vater berichtet, in Nauen arretiret worden. Sobald das zweite Bataillon hier einrücket, so werde Kriegesrecht halten lassen, und weilen der Kerl sehr graviret ist, so glaube, dass sie ihm das Leben absprechen werden. Dieses Exempel wird nicht undienlich sein und will ich hoffen, dass dardurch andere schlimme Gemüther von ihrem Vorhaben mögen gestöret werden.

Der Hauptmann Bardeleben ist dieser Tage mit drei schönen Recruten zum Regiment gekommen, worvon der grösseste ein Deserteur von den Kaiserlichen ist und misset sechs Fuss und einen halben Zoll.

Wir sind vorige Woche in Mirow gewesen; der Herzog hat sich aber wegen Unpässlichkeit nicht eingefunden.

Ich werde nicht ermangeln, mich in Potsdam einzufinden gegen die Zeit, so mein allergnädigster Vater mir bestimmet hat, in Dessen beharrliche Gnaden ich mich ganz unterthänigst empfehle und mit unaufhörlichem Respect bis an mein Ende beharre, u. s. w.

<117>

121. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 10. Mai 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters beide gnädige Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und werde nicht ermangeln, mich mit dem Regimente gehöriger Zeit in Berlin einzufinden. Es ist mir sehr lieb, dass mein allergnädigster Vater mit der Verbesserung meines Regimentes zufrieden ist, und werde ich weder Mühe noch Fleiss sparen, auf dass es sich niemalen verschlimmere und mein allergnädigster Vater jederzeit Ursache haben möge, davon zufrieden zu sein. Freitag werden wir die neuen Fahnen, so wir gekrieget haben, anschlagen; bei den vorigen hat mein allergnädigster Vater selbsten die Gnade gehabt, einen Nagel mit anzuschlagen, und würde es dem Regimente und mir Glück bringen, wenn mein allergnädigster Vater so gnädig wäre und beföhle Einem, in Seinem Namen anzuschlagen.

Der Lieutenant Thoss ist noch nicht aus Italien zurück, jedoch bin ich ihn stündlich vermuthend.

Ich nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater frische Erdbeeren allerunterthänigst zu überschicken, der ich mit unaufhörlichem Respect und Submission bis an mein Ende beharre, u. s. w.

Gut, Söldener soll für mich anschlagen.3_132-a

<118>

122. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 17. Mai 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Rangliste der Armee mit allem unterthänigen Respect erhalten und berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass wir Freitag die Fahnen angeschlagen haben, da denn der Oberst-Lieutenant Söldener in meines allergnädigsten Vaters Namen den Nagel mit angeschlagen hat. Gestern haben wir sie beschworen, und wünsche ich von Herzen, dass wir sie zu meines allergnädigsten Vaters Gloire und zur Ehre der Armee mögen vor den Feind bringen, und unter meines allergnädigsten Vaters Anführung alle Seine Feinde und Missgönner besiegen.

Morgen mit dem Frühesten werde hier aufbrechen um nach Nauen zu marschiren. Wir lassen drei Kranke vom Regiment hier; übrigens so erwarte noch den Lieutenant Thoss alle Stunde und denke noch, dass er gegen den Einmarsch zum Regiment kommen wird. Der ich mit unaufhörlichem Respect bis an mein Ende beharre, u. s. w.

123. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 12. Juni 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass ich mit sieben Compagnien allhier eingerücket bin und dass bei dem Regiment Alles richtig und wohl ist. Die Leute haben gut marschiret und haben wir keine Marode gehabt. Anjetzo werde ausschicken, die Cantons zu visitiren und zu sehen, ob <119>etwa Leute gewachsen wären, so wir künftig Jahr einstellen können.

Im Uebrigen kann ich nicht umhin, meinem allergnädigsten Vater nochmalen allerunterthänigst zu danken für alle unverdiente Gnade, so Er mir bewiesen. Ich kann meinem allergnädigsten Vater allerunterthänigst versichern, dass kein Mensch erkenntlicher, als ich, darfür sein kann. Nichts ist mir lieber in der Welt, als meines allergnädigsten Vaters unschätzbare Gnade, und bitte meinen allergnädigsten Vater, zu glauben, dass, ohngeachtet mir das magnifique Präsent, so mein allergnädigster Vater mir gemachet, sehr lieb und sensible gewesen,3_133-a ich meinen allergnädigsten Vater ohne alles Interesse liebe und ich Alles in der Welt für Ihn thun wollte, ohne die geringsten Absichten, die mich personnellement angehen,3_134-a und aus keiner andern Ursache, als Ihm gefällig zu leben und mich aller Seiner Gnaden und Wohlthaten würdig zu machen. Mein allergnädigster Vater wird, so lange ich lebe, keine andere Actions von mir sehen, als die diesen Versicherungen conform sind; und würde ich mich scheuen müssen, allen ehrliebenden Leuten unter die Augen zu gehen, wenn ich solchen gnädigen Vater nicht in Liebe und <120>Ehren hielte, wie solches meine Schuldigkeit ohnedem mit sich bringet.

Ich nehme mir die Freiheit, meinem allergnädigsten Vater einen Käse zu schicken, welcher mir ist aus Holland geschicket worden. Hier sind noch keine Melonen reif und soll der Frost, welcher Mittwoch Nacht eingefallen ist, dem Obste vielen Schaden gethan haben. Der ich mit allem Respect, Liebe und Submission bis an mein Ende verharre, u. s. w.

Für die Recruten, so der König dieses Jahr 1739 von meinem Regiment genommen :

Den Unter-Officier Hamilton
Marville4,500 Thlr., laut Rechnung,
Nehlsen2,090 Thlr., laut Rechnung,
Neneda2,000 Thlr., laut Rechnung.
Von Oberst-Lieutenant Söldener :
Repini1,200 Thlr., laut Rechnung.
Von Hauptmann Hellermann :
Felber1,075 Thlr., laut Rechnung.
Summa10,865 Thlr.

(gez.) Friderich.

124. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 25. September 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich berichte meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst, dass nichts Neues bei dem Regimente vorgefallen ist und wir wenig Kranke haben.

Hier ist der englische Mylord durchpassiret,3_135-a welcher in Potsdam gewesen ist. Er gehet nach Hamburg, um von da wieder zu Schiffe nach England zu reisen. Weilen ich gehöret, dass mein allergnädigster Vater haben wollte, dass ihm Höflichkeiten geschehen sollen, so habe ihm so viel angethan, wie ich gekonnt habe.

Der Prinz von Mirow ist auch hier gewesen, und eine gewisse Frau von Veltheim aus Braunschweig.

Sobald als es das Wetter zugeben wird, so werde mir die Freiheit nehmen, meinem allergnädigsten Vater frische Austern und Seefische allerunterthänigst zu überschicken. Der ich mit dem allerersinnlichsten Respect, Submission und Liebe verharre, u. s. w.

<121>

125. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 21. October 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und freuet mich sehr, dass mein allergnädigster Vater mit den geringen Marquen meines unterthänigsten Respects zufrieden scheinet. Ich nehme mir die Freiheit, Ihm in aller Untertänigkeit einige Provisions, die man hier gut haben kann, zu überschicken und wünsche von Herzen, dass mein allergnädigster Vater solche von Seinem Geschmack finden mag.

Bei dem Regiment ist noch Alles richtig und haben wir wenig Kranke.

Hier sind zwei Herren, so von Berlin wieder zurück nach Hamburg gehen, durchgekommen. Der eine ist ein gewisser Baron Oberg, dessen Schwager Ahlefeldt dem Hauptmann Grape im Holsteinischen einen Kerl von sechs Fuss geschaffet; der andere ist ein gewisser Bielfeld,3_136-a welcher aus Hamburg und mir erzählet, es würde anjetzo eine Komödie in Hamburg von einer deutschen Bande gespielet, welche zum Titel hätte, Harlequin Courier aus Orsowa, und soll es eine sanglante Satire auf den Herzog von Lothringen sein.

Der ich mit allem ersinnlichen Respect, Submission, Liebe und Erkenntlichkeit verharre, u. s. w.

<122>

126. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 25. October 1739.



Allergnädigster-König und Vater

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und freuet mich sehr, dass mein allergnädigster Vater dasjenige, so ich Ihm geschicket, gnädig aufgenommen; ich nehme mir die Freiheit, Ihm mit dieser Post in aller Unterthänigkeit etwas wieder zu überschicken.

Bei dem Regiment ist hier Alles richtig und bei der nauenschen Garnison gleichfalls.

Ich bin anjetzo im Begriff, Rheinsberg aufs Neue zu verpachten und habe ich drei Pächter, so daraufbieten, welches dem Strop, so Zechlin und die Glashütte gepachtet hat, gar nicht anständig ist.

Meine Frau leget sich meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst zu Füssen und ich beharre mit aller ersinnlichen Liebe, Respect und Submission, u. s. w.3_137-a

127. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.

Potsdam, den 26. Mai 1740.



Mein geliebter Sohn,

Ich habe Euer Schreiben vom 24. dieses wohl erhalten, daraus Euer herzliches Mitleid mit Meinen elenden Umständen, auch Eure löbliche Entschliessung, in allen Stücken Meinem väterlichen Rathe zu folgen, ersehen. Ich bin sehr davon attendriret und habe nicht den geringsten Zweifel an dem Effect Eures Versprechens und Eurer guten Sentiments, wenn Gott über Mein <123>Leben gebieten sollte, wie es das Ansehen hat. Dass Ihr gegen Pfingsten anhero kommen wollet,3_137-b solches ist Mir sehr lieb, und wird Mir ein rechtes Vergnügen sein Euch, so Gott will, noch zu embrassiren.

Die Nachrichten von dem Lande sind zwar noch schlecht; weil aber nun das warme Frühlingswetter eintritt und das Vieh genugsam Gras kriegen wird, so hoffe, es werde noch erträglich sein.

Ich bin mit treuer Liebe,



Mein geliebter Sohn,

Euer sehr wohl affectionirter
und getreuer Vater,
Fr. Wilhelm.

<124><125>

ANHANG.3_139-a

1. LA PRINCESSE ROYALE AU ROI FRÉDÉRIC-GUILLAUME Ier.

Berlin, 3 septembre 1735.



Sire,

Votre Majesté me permettra que par celle-ci je me recommande à l'honneur de ses bonnes grâces, qui me sont inestimables, et je prends la liberté de la faire ressouvenir de ma plus humble prière que je lui ai faite touchant le Prince royal, de lui faire la grâce de donner la permission d'oser aller en campagne. Je crois qu'il serait au comble de sa joie, car c'est bien naturel qu'un jeune homme aime à voir de telles choses, et particulièrement le Prince royal, qui a de l'ambition, et qui fait métier de la guerre. Il y pourra toujours profiter. Je prie donc encore une fois très-humblement et très-instamment V. M., si elle a quelques grâces et bontés pour moi, comme elle me l'a assuré si souvent, de lui accorder la permission d'y aller. V. M. me pourra rendre heureuse par là; car, comme V. M. a eu la grâce de me choisir pour sa belle-fille, grâce que je reconnaîtrai toute ma vie, et lui en serai redevable jusqu'au dernier soupir, V. M. voudra aussi bien avoir que je sois heureuse. Elle me le pourra rendre par là, puisque le Prince royal m'en a tant priée de le faire, et m'ayant écrit qu'il m'en aurait une reconnaissance éternelle et sans égale. V. M. ait la grâce de le faire, et elle verra qu'elle trouvera toujours un fils au Prince royal et une fille à moi, qui reconnaîtrons toute notre vie les grâces et bontés de V. M., auxquelles je me recommande plus outre avec le Prince royal, et la prie très-humblement <126>d'être très-persuadée que, tant que nous vivrons, nous serons avec le plus respectueux attachement, étant sans cesse avec la plus parfaite soumission,



Sire,

de Votre Majesté
la très-humble et très-obéissante fille
et servante,
ÉLISABETH.

2. LE ROI FRÉDÉRIC-GUILLAUME Ier A LA PRINCESSE ROYALE.

Potsdam, 6 septembre 1735.



Madame ma fille,

J'ai eu le plaisir de recevoir vos deux dernières lettres, et je vous sais bon gré de toutes les marques qu'il vous a plu me donner de votre tendre souvenir. Je vous tiendrai aussi bon compte de l'amitié que vous témoignez à ma chère fille Sophie. Cependant j'aurais souhaité de pouvoir vous accorder la demande que vous m'avez faite touchant l'envie que mon fils votre époux a d'aller en campagne. Mais la situation des affaires tant publiques que particulières est telle, que si vous en étiez au fait, vous trouveriez vous-même que des raisons très-importantes y mettent un obstacle invincible. Le temps de la campagne est d'ailleurs presque passé, et il ne vaudra pas la peine ni les dépenses d'y aller si tard. Ainsi vous agréerez, s'il vous plaît, que je remette à la prochaine campagne ledit voyage. J'aurai soin d'y préparer tout ce dont le prince aura besoin, et de vous convaincre de la tendre et parfaite amitié avec laquelle je suis et serai toute ma vie,



Madame ma fille,

Votre, etc.

<127>

II. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF. (VOM 2. OCTOBER 1745 BIS 1755.)[Titelblatt]

<128><129>

1. AN DEN GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

Soor, den 2. October 1745.

Denke Dir wie wir uns geschlagen haben, achtzehn gegen fünfzig. Meine ganze Equipage zum Teufel,3_143-a Annemarie ist todt gehauen, der Champion muss auch todt sein; Eichel, Müller, der Dechiffreur und Lesser3_143-b sind noch nicht ausgefunden. Wann das Unglück einmal will, dem fallet es allemal auf den Hals. Der Koppen muss mir zehn tausend Thaler schicken. Wärest Du hier gewesen, ich hätte nichts verloren; aber Du kennst den dummen Rietzen, der sich gar nicht zu helfen weiss, und ich hatte so viele gefährliche Umstände auf dem Halse, dass ich ohnmöglich daran denken konnte. Nun ist die Campagne gewiss vorbei und werde ich sie endigen können, wann es mir gefällt. Sei Du nur ruhig. Rothenburg wäre bald gestorben. Knobelsdorff ist den 1. gekommen. Der gute brave Wedell ist todt; Albert auch,3_143-c ist nicht viel verloren; Blanckenburg und Bredow auch.3_143-d

Helfe der Himmel weiter. In solcher grossen Gefahr und Noth bin ich mein Tage nicht gewesen, als den 30., und bin doch herausgekommen. Gott bewahre Dich. Mache doch meine Sachen alle in Berlin, wie ich es haben will, und werde gesund.

Friderich.

<130>

2. AN DENSELBEN.

(Trautenau) den 9. October 1745.

Ich danke Dir für alle Deine Mühe. Schicke nichts mehr, denn den 20. rücken wir in Cantonnirungs-Quartiere; den 3. November werde in Berlin sein. Es hat bei Soor schärfer gegangen, als niemalen, und bin ich in der Suppe bis über die Ohren gewesen. Siehst Du wohl, mir thut keine Kugel was. Die Flöte von Quantz habe gekriegt, sie ist aber nicht recht gut; ich habe Quantzen eine in Verwahrung gegeben, die ist besser; gieb sie mir in Berlin, wenn ich hinkomme.

Köppen soll die Füchse für den kleinen Prinzen Friedrich bezahlen. Lasse von meinen jungen Pferden vier nach Berlin kommen, zwei dousen und zwei wilde, den 2. November. Hier haben wir noch alle Tage Bataille; dieses thut nichts; wann Alles wird zu Boden gehen, so wird es mit uns am besten stehen.

Rothenburg ist wieder gesund. Nimm Dich wohl in Acht. Lesser ist noch nicht wieder hier. Schicke mir Medicin. Gott bewahre Dich.

3. AN DENSELBEN.

(Trautenau) den 15. October (1745).

Ich habe Deinen Brief gekriegt und ist mir lieb, dass es sich mit Dir bessert. Das Geld ist auch gekommen. Die Barberina kann bis zum 24. Geduld haben, dann kann ihr Köppen das Geld zahlen.

Wegen der Opera, so gebe ich zu Kleidern für Sänger und Tänzer fünf tausend Thaler; aber die ersten Acteurs müssen gut gekleidet werden : die Gasparini in Silber und magnifique, der Salimbeni auch, etc. Ich weiss wohl nicht, wann ich so eigentlich nach Berlin komme; Du wirst es gewiss fünf oder sechs Tage <131>vorher erfahren. Ich fürchte mich recht dar wieder hinzukommen.

Der Klempner der soll los sein; zwei blecherne Platten sind nicht werth, einen Menschen nach Spandow zu schaffen.

Gieb meinen Brief an Duhan ab.3_145-a Gott bewahre Dich.

4. AN DENSELBEN.

(Lager bei Rohnstock) den 24. October (1745).

Ich gehe erstlich den 28. hier weg, wor nicht sich etwas zwischen hier und der Zeit verändern sollte, und werde, wann Alles bei dem Alten bleibet, den 31. von Breslau nach Grünberg, und den 1. November Abends in Berlin sein. Sollte aber hier auf den Gränzen was rege werden, so komme ich nicht, sondern werde noch erstlich Nachricht darvon geben.

Die Leinwand kaufe nur; wegen der Pferde ist gut und das Kupferzeug auch. Wegen der Wagen ist ganz recht; die unmündigen Esel auf den Gestüten kann der Oberstallmeister auch kommen lassen.

Ich wollte gern, dass die Dose, so ich bestellet habe, eben so gemacht werde, wie die der Prinz Carl geplündert hat. Den Herzog von Holstein bitte auch zum Essen, wann ich hinkomme. Es siehet hier noch was weitläuftig aus und kann ich noch nicht sagen, ob sich Alles in die Winterquartiere zur Ruhe begeben wird : doch gehe ich nicht vom Fleck bis dass ich gewiss bin, dass die Spitzbuben auch stille sitzen werden.

Gott bewahre Dich indessen. Das Commando Garde du Corps ist fort und bringet Fahnen, Pauken und Standarten genug mit.3_146-a

<132>

5. AN DENSELBEN.

Görlitz, den 25. November 1745.

Wir haben den Feind, ohne den Degen zu ziehen, aus der ganzen Lausitz gejaget, und morgen muss der Prinz Carl nach Böhmen; achtzehn hundert Gefangene nebst Pauken, Standarten und Canons, nebst einigen vierzig Officiers haben wir darbei gekriegt.

Packe nicht mehr ein. Gottlob, dieses Mal ist es uns gelungen; ich gedenke den 2., oder 3., oder 4. December in Berlin zu sein.

Wir haben nicht hundert Todte und Blessirte. Sonsten stehet Alles hier sehr gut. Schreibe es Meyerinck, dass er es wisse, und sei nur dieses Mal guter Dinge. Morgen folgen wir den Flüchtigen auf Zittau, und damit so hat es hier ein Ende. Gott bewahre Dich.

6. AN DENSELBEN.

Ostritz, den 27. (November 1745).

Hier sind wir fertig und ist Alles aus. Ueberhaupt haben wir drei starke Magazine gekriegt, sechzehn hundert Gefangene, über vierzig Officiers, den Feind mit grösserem Schreck und Confusion aus der Lausitz nach Böhmen gejagt, als wenn er zwei Bataillen verloren hätte. Sie desertiren zu dreissig. Den 23. des Nachmittags um zwei Uhr sind wir hier ins Land gekommen, und heute Nachmittag vor zwei Uhr haben wir sie schon aus Zittau vertrieben. Alles ist in der grössten Flucht. Unsere Husaren haben bessere Equipage, als kein Officier von der Armee; sie schleppen sich mit magnifiquen Pferden und Kutschen herum und ist Alles für Spottgeld zu haben. Wenn es nur dem Fürsten3_147-a in etwas glücket, so sind wir oben darauf. Die ganze Kurzweile <133>kostet uns nicht dreissig Todte und siebzig Blessirte. Dieses Land ist wohlfeiler erbeutet, als wie eine Fourage auf einen Tag in Böhmen. Die Oesterreicher haben keine bleibende Stätte und laufen ohne zu rasten; in einigen Tagen sind sie zu Prag. In drei Tagen so gehen unsere Patrouillen bis Dresden. Denke, welcher Schrecken es ihnen sein wird. Wären wir unglücklich gewesen, vielleicht wäre es nun eben so zu Berlin.3_147-b Gott sei Dank darvor; es gehe uns nur weiter gut, und sonderlich bei Halle, sonsten helfen unsere Anstalten und angewandten Sorgen doch nichts. Ich erwarte Zeitungen darher, nachdem ich nicht säumen werde, nach Berlin zu kommen. Gott bewahre Dich.

7. AN DENSELBEN.

(Den 14. December 1745.)

Nun gehet es auf Meissen und die Porzellan-Fabrique los,3_148-a wie Du es sagest, und kommt von beiden Seiten das Unglück unsern Feinden auf den Hals. Der Friede wird ihnen angeboten,3_148-b und will mir es nicht gelingen, so ist meine Seele an allem Uebel unschuldig. Ich thue das wenigste Böse hier, was ich kann; aber eine feindliche Armee im Lande ist ein grosses Unglück und ein Schade dar Gott einen jeden darvor bewahre, der es abwenden kann.

<134>Meine Gesundheit ist durch etwas Ruhe wieder etwas in Ordnung gekommen, aber der Schlaf und Appetit fehlet mir und bin ich wie die schwangeren Weiber, die unordentliche Lüste haben; aber es will doch nicht recht fort.

Ich kann den Tag nicht bestimmen von meiner Rückkunft; indessen werde ich mit Ehren die berliner Thüren wiedersehen und bringe entweder den Frieden oder den völligen Untergang meiner Feinde mit. Mache man zu vielen guten Sachen Anstalt. Acht Tage später verschlagen bei so wichtigen Gelegenheiten nichts; das aber nehme mir vor, diesen Winter mir auf alle Weise, wie Du wohl weisst, was zu gute zu thun. Ich weiss nicht, wor mich mein Stern noch herum promeniren wird; indessen mache was ich kann und lasse die Sachen gehen, in so weit ich sie nicht ändern kann. Hier ist Alles besser preussisch als sächsisch. Gott bewahre Dich.

8. AN DENSELBEN.

Eine Meile von Dresden, den 16. (December 1745).

Du wirst wissen was hier passiret ist.3_149-a Wir haben viel Leute verloren, aber die sächsische Armee ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet. Morgen kommen wir an Dresden. Meine heutigen Nachrichten sind : Prinz Carl und die Sachsen ziehen sich nacher Böhmen; ich gedenke den 20. in Berlin zu sein und nach grossen Beschwerden was Ruhe zu gemessen.

Lasse Du man Alles dorten machen, so gut Du kannst; ich gedenke so viel Geld und Porcelaine mitzubringen, dass ich darfür meine Bagage ersetze.

Sachsen zwischen Dresden und Meissen ist völlig ruiniret, das Uebrige nicht. Hier ist Vieh und Getreide weg, und die Armee muss noch wieder zurückmarschieren. Mich jammern die Todten <135>und Blessirten unendlich; aber doch ist besser bei Dresden, als bei Berlin.

Der Friede siehet wieder weitläuftig aus. Gott weiss was es werden wird. Simson sein Schreiben ist gut, und soll er man die Pferde bringen.

Gott bewahre Dich.

Die Oesterreicher und Sachsen sind nach Böhmen und wir morgen in Dresden.

9. AN DENSELBEN.

Dresden, den 19. (December 1745).

Ich kann noch nicht sogleich nacher Berlin kommen; ich wollte gerne den Frieden auch mit bringen. Heute wird hier Arminius gespielet3_150-a und ist alle Tage Musik oder Opera. Ich schicke für hundert tausend Thaler Porcelaine nacher Berlin; davon werde ich Gotzkowsky3_150-b bezahlen und für fünfzig tausend Thaler verkaufen. Siehe nur zu, wie man es kann los werden.

Die Esel sind in der ganzen Welt nicht so theuer, dass man tausend Thaler dafür giebt; ich will drei hundert bis vier hundert dafür zahlen und überhaupt vierzig in meiner Equipage haben. Die Wagen bestelle nur alle wieder, so wie es gewesen ist, Halftern desgleichen; aber Maulthierdecken werde selber bestellen. Indessen hoffe ich, dass ich Alles bei meiner Rückkunft werde fertig finden. Gott bewahre Dich. Dass Leining3_150-c doch für mich sorget.

<136>

10. AN DENSELBEN.

(1751 oder 1752.)

Ich danke Dir für Deine schönen Sachen. Ich schicke Dir Alles zurücke; Gesundheit ist besser wie alle Schätze der Welt; pflege Dich erst, dass Du besser wirst, dann können wir Gold und Silber machen, und wenn Du ja quaksalbern willst, so mache lieber Proben mit Gold und Silber, als wie mit allerhand verfluchten Medicinen auf Deinen Leib. Es ist kein Scherz damit, und wenn man einmal todt ist, so kommt keiner, der einen wieder aufwecket.

Die arme Biche3_151-a muss schon todt bleiben, weil sie zehn Doctors hincuriret haben; Mene3_151-b soll nichts einnehmen als wie petit-lait und kein Hunde-Doctor soll sie nicht angreifen. Gott bewahre Dich. Sei einmal gescheidt und nimm Dich in Acht wie ein Mensch, der nicht Schuld an seinem Tode sein will.

11. AN DENSELBEN.

(Ende August 1753.)

Macht man Kinder, so hat man Sorgen; macht man keine nicht, so machen einem die Schwesterkinder genug. Hier sind deren heute zwei angekommen,3_151-c die sagen, der alte Onkel ist ein Geizhals; und ledig kann es nicht ausgehen. Der arme Onkel hat sich mit den Schwestern verblutet und nimmt seinen Recours an <137>Madame Nothnagel; sonsten wird es garstig aussehen. Ich denke, dem einen wollte ich einen goldenen Degen mit Diamanten besetzet schenken und dem anderen eine Uhr mit Diamanten; die Preise müssen aber gleich sein sonsten mache ich Jalousie.

Ich freue mich, dass es sich mit Dir bessert. Wann Cothenius3_152-a kommen wird, so wollen wir wieder Consilium halten; ich habe einen Anschlag, aber auf meine Hörner nehme ich ihn nicht. Habe nur so lange Geduld.3_152-b Gott bewahre Dich.

12. AN DENSELBEN.

(September 1753.)

Meine Schwester von Baireuth kommt künftigen Donnerstag;3_152-c zu deren Empfängniss wirst Du wohl Alles besorgen; sie will keine Complimente haben, also werden wir ausser dem Kostgelde keine sonderliche Ausgaben haben. Der kleine Ansbacher hat den Degen mit vielem Plaisir angenommen; die Uhren werde ich auch bald an den Mann bringen; ich glaube, wenn ich eine ganze Boutique hätte, in einer Viertelstunde würde ich sie los.

Ich will hoffen, dass es mit Dir besser gehet und es nichts zu sagen hat; Montag muss ich nach Berlin und Dienstag komme ich wieder. Gott bewahre Dich.

Deinen Brief habe ich gestern Abend empfangen; ich bin wie Thomas : lege ich nicht meine Finger in sein Seitenmal, so glaube ich nicht.3_153-a

Fch.

<138>

13. AN DENSELBEN.

(1753 oder 1754.)

Ich sehe wohl, mein lieber Fredersdorf, Du wirst Dein Tage nicht klug werden; kaum ist ein Goldmacher ad absurdum gebracht, so hast Du schon einen andern wieder; glaube doch den Leuten allen nicht. Gieb nur der Frau ihr Silber wieder und sage ihr nur, ich wünschte, sie möchte sich einen guten Vorrath davon machen; dergleichen Chimären da kommt nichts mit heraus. Der neue Goldmacher wird vielleicht gar mit Betrug herausgehen und Dich noch um Deine Backebeeren bringen. Ich habe alle meine Plans verbrannt und werde in den ersten zehn Jahren keine neue machen. Gedenke an Deine Gesundheit; das ist besser als an solche Narrenpossen, da gewiss nichts mit heraus kommt. Gott bewahre Dich.

14. VON DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

Potsdam, den 10. April 1734.

Ew. Königliche Majestät werden aus einliegendem Bericht allergnädigst ersehen den Unterschied derer Preise von dem Marmor, so bis Dato aus Holland verschrieben worden; ich habe durch die dritte Hand von eben dem Kaufmann welchen verschrieben, wo der vorige gekommen, wo Ew. K. M. den Kubik-Fuss mit sechs Thalern acht Groschen bezahlet haben, und der, so ich verschrieben, kostet nur der Kubik-Fuss drei Thaler acht Groschen. Wollten Ew. K. M. den Contract umstossen, so derjenige verschrieben hat, der ihn so theuer behandelt, so profitirten Ew. K. M. fünftausend sieben hundert Thaler.

<139>Die Madame Loria ist heute hergekommen und hat mir einliegenden Brief geschicket, worauf ich Ew. K. M. allergnädigste Resolution erwarte.

Die zwei hundert Thaler werde an den Fähnrich Restzowsky bezahlen und den 24. in Rechnung bringen. Ew. K. M. sind nicht liederlich; dieses dient zu Ew. K. M. kostbaren Gesundheit.

Prinz Ferdinand bekommt diesen Monat auch wieder Geld und wird dieser Monat ein wenig stark sein.

Von der nachbestellten Arbeit, wovon die Rechnung ihr bezahlet werden, könnten wohl ein paar tausend Thaler übrig bleiben, welche Ew. K. M. Disposition bleiben. Sobald Alles wird abgezahlet sein, werde es unterthänigst anzeigen. Dem Geheimen Rath Droop werden Ew. K. M. wohl schon geantwortet haben.

Mit mir geht es recht gut, und ob mir gleich die Füsse wie Butterfässer sind, so hoffe, und wie auch Cothenius saget, dieses ein Nachlass von der langen Krankheit ist, welches nichts zu sagen hat. Ich bin ganz vergnügt und ruhig, und warte nur auf den Mai, ausgehen zu können, um meine demüthige Danksagung Ew. K. M. zu machen. Unser Herrgott vergelte Ew. K. M. alle Wohlthaten, so Sie mir erzeiget und mein Leben erhalten haben. Ich ersterbe

Ew. Königlichen Majestät
unterthänigster treuer Knecht,
Fredersdorf.

15. AN DEN GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

(April 1754.)

Was ich für drei Thaler haben kann, werde ich nicht mit sechsen bezahlen; also lasse nur einen anderen Accord machen. Wenn Madame Loria den Abschied haben will, so stehet es ihr frei, und muss man nur Richtigkeit mit ihr machen.

<140>Tropen3_155-a seinen Anschlag lasse ich examiniren, ob es Wind oder solide ist. Wor was überbleibet von unserer Schuld, so muss man Tropen seine acht tausend Thaler damit completiren.

Im Uebrigen freue ich mich über Deine Gesundheit, und mit den Füssen wollen wir wohl fertig werden. Gott bewahre Dich.

16. AN DENSELBEN.

(April 1754.)

Deine verzweifelten Goldmacher quälen mich ums Geld. Schicke dem Herrn Trop seinen Brief mit meinem Marginale zurücke. Ich weiss nicht, was mich für ein Teufel geplaget hat, seinen närrischen Accord zu unterschreiben. Nun sitze ich und kann ihn nicht bezahlen.

Ich freue mich, dass Deine Gesundheit noch so leidlich ist; man muss mit Wenigem vorlieb nehmen, wenn man nicht Alles kriegen kann. Bleibe nur bei Deiner Diät und guter Ordnung, und schlafe wann Du kannst.

Dienstag gehe ich wieder nach dem betrübten Berlin. Gott bewahre Dich.

17. AN DENSELBEN.

(April 1754.)

Ich habe gestern Weisszeug gekriegt; da mache nur die gewöhnlichen Präsente drum. Du wirst schmälen, ich glaube, dass gestern für hundert achtzig Thaler Kirschen gegessen worden; ich werde mir eine liederliche Reputation machen.

<141>Es freuet mich recht sehr, dass es mit Dir gut gehet, und hoffe ich nun, dass es von Dauer sein wird.

Man saget in Berlin, die Astrua wäre wieder rappelköppisch; sie hat aber ihren Accord und den muss sie einmal halten. Gott bewahre.

Die Opern-Leute sind solche Canaillen-Bagage, dass ich sie tausendmal müde bin.

18. AN DENSELBEN.

(April 1754.)

Wor heute gegen Mittag die Sonne scheint, so werde ich ausreiten. Komm doch ans Fenster, ich wollte Dich gerne sehen; aber das Fenster muss feste zubleiben und in der Kammer muss stark Feuer sein. Ich wünsche von Herzen, dass es sich von Tage zu Tage mit Dir bessern möge. Gestern habe ich Deine Besserung celebrirt mit zwei Bouteillen Ungerischen Wein ....

19. AN DENSELBEN.

(Juni 1754.)

Ich habe in Baireuth3_157-a mit Meffanio abgeredet, er soll mir einen jungen Buben kaufen in Rom, der eine schöne Stimme hat; mache ihm doch dorten Credit und schreibe ihm darum. Dann so ist ein Sänker in Neapoli, der heisset Menzoni; dem muss man skreibe, ob er sik will engagir vor künftig Jahr, denn der Monsieur Amadori mir nit gefall und der andere soll sink wie ein <142>Enkel, und ich liebe was Gutes, Schlekt mir nit gefall. Gott bewahre Ihre Hokwohlgebor und gebe Kesundheit und Kräften, auk Schlaf und viel andere kute Sak.

Carl hat sich die Nase durchgekratzt; ich muss ihm die Vorderpfoten auf den Rücken binden lassen.

20. AN DENSELBEN.

(1754.)

Ich schicke Dir das Dessin vom grünen Wagen zurück, da kann nur meiner darnach gemacht werden; den rothen lasse ich noch corrigiren und wann die Zeichnung wird fertig sein, so schicke ich sie Dir zu.

Wegen des Saals, so bleibet die Tapete drin und ist es gut.

Wegen des Geldes der Loria wirst Du wohl besorgen. Ich leide immer an der Niere, Milz und Leber; das alte Luder ist nicht mehr werth, als dass es der Teufel holet. Gott bewahre Dich, und in vier Wochen, ehe nicht, kannst Du ausgehen.

21. VON DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

(1754).



Majestät,

Die Madame Vestris hat Hummeln im Leib; ihr Bruder ist ein schön Figur als Duprez und sie ist auch schon alt. Es kostet viel; sollten aber der Loria ihre sechs hundert Thaler zum Intermezzo <143>employiret werden, so bleiben doch von Bellavita3_159-a und Knobelsdorff3_159-b neunzehn hundert Thaler. Die Denis will Augmentation haben.

Ich ersterbe

Ew. Königlichen Majestät
unterthänigster treuer Knecht,
Fredersdorf.

22. AN DEN GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

(1754.)

Ich gebe keinen Groschen mehr, wie er hat; die Denis und ihr Mann müssen von keiner Augmentation reden, oder ich jage sie zum Teufel, und solche Canaillen kriegt man doch wieder.

23. AN DENSELBEN.

(1754.)

Monsieur Vestris ist nicht klug; wer wird einem Tänzer vier tausend Thaler geben, der Schwester drei tausend und dem Bruder tausend Thaler? Das müssten Narren sein. Sage man dem Denis, der Vestris wollte sich hier engagiren, ich wollte ihn aber lieber behalten, wenn er noch einen Accord machen wollte. Oder man muss sehen, ihn für beständig zu engagiren; dann menagire ich das Reisegeld hin und zurück, was auch viel macht. Die <144>drei tausend zwei hundert Thaler werde ich den 24. Mai bezahlen. Ich muss Geld zu Kanonen, Montirungs-Stücken, Pontons, etc. ausgeben, und kann nicht so viel für Haselanten verthun. Madame Loria will wieder nach Italien, also gewinne ich sechs hundert Thaler Pension zum Intermezzo. Gott bewahre Dich.

24. AN DENSELBEN.

(Den 9. Juli 1754.)

Ich kann recht gut essen und die Köche können dieselbigen Essen machen; nur müssen sie nicht die Hälfte von denen Ingredienzien stehlen, sonsten gehen alle Tage elf Thaler mehr drauf. Ich versichere Dir, dass unser Frass nicht kostbar, aber nur delicat ist.

Was thut der Teufel? Er schicket mir einen Major3_160-a mit Recruten aus Baireuth; dar gehöret eine goldene Tabatiere vor. Sollte ich auch an den Bettelstab, so muss ich sie kaufen. Lasse nur eine für hundert fünfzig Thaler aus Berlin kommen.

25. AN DENSELBEN.

(Juli 1754.)

Ich danke Dir für den Lüstre und die Pendule.

Ohngeachtet ich von denen Oesterreichern ihren Unternehmungen gut instruiret bin, so wird es doch nicht schaden, wenn man den Menschen engagiret; nicht im Frieden, aber während des Krieges kann er gute Dienste leisten.

<145>Es freuet mich, dass es sich mit Dir bessert; erkälte Dich nur nicht, dann wird die Zeit gewiss gut vergehen.

Ich saufe den Brunnen nach der Kunst und vergesse die Kirschen nicht dabei. Gott bewahre Dich.

26. AN DENSELBEN.

(August 1754.)

Zulage kann ich weder an Denis, noch an einen anderen geben; darzu bin ich weder reich genug, noch sind die Leute mehr werth. Wenn sie durchaus für ihr Tractament nicht bleiben wollen, muss man andere kommen lassen, die gut sind und für denselbigen Preis Capriolen schneiden.

Petit kann den Menschen schicken; und kann er eine hübsche Hure mitkriegen, so ist es auch gut, denn die fehlet uns auch.

Carl dem werde ich auf seinen Geburtstag einen jungen Hasen mit einem Husarenpelz schenken.

Es freuet mich, dass Du nun schläfst und in so weit Dich erholet; nur müssen wir den 16. gut über haben. Das sollte mich sehr freuen, wenn dieser Monat gut vorüber gehet; wann auch Cothenius vorhero kühlende Mittel gäbe, das sollte wohl helfen, dass wir den Tag besser übergingen. Ich wünsche es von Herzen; indessen nimm Dich nur in Acht vor Allem was Du selber weisst, das Dir schaden kann. Gott bewahre.

<146>

27. VON DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDFRSDORF.

Potsdam, den 18. August 1754.

Ew. Königlichen Majestät allergnädigstem Befehle nach soll das nöthige Essen und Lichte für des Prinzen Friedrich besorget werden. Was Wein und Bier und das nöthige Tafelzeug, wie auch Service anlanget, werden Ew. K. M. ihm gleichwohl aus unserer Menage geben lassen; ich werde einen Ueberschlag von Allem machen.

Monsieur und Madame Denis sind auf keine Art zu persuadiren. Sie bitten unterthänigst, dass sie im October können fortkommen; wenn aber Ew. K. M. jedem tausend Thaler Zulage geben wollen, so wollen sie sich noch auf einige Jahre engagiren.

Baron Sweerts rühmt eine .... Komödiantin, und fraget an, ob er sie soll kommen lassen.

Wo ich jemalen habe Apparence gehabt, gesund zu werden, so denke ich es anitzo; denn nach dem letzten Zufall finde ich überhaupt eine grosse Veränderung. Wenn es so continuiret, so werde ich mir ..... forciren und Ew. K. M. immer und ewigen Dank wissen. Sobald ich im Stande bin, werde ich ausgehen, um Ew. K. M. den unterthänigsten Dank fussfälligst zu machen.

28. AN DEN GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF.

(August 1754.)

Es thut mir leid, dass das Denissche Geschlecht so intraitable ist; aber Geld kriegen sie nicht einen Groschen mehr von mir und wird ihnen nirgend einer so viel geben, als sie hier haben.

<147>An Sweerts, wegen der Komödiantin, so weiss er ja wohl, dass wir, um die Truppe zu completiren, mehrere Subjecte nöthig haben. Eine Mademoiselle ist ganz gut, aber es müssen noch drei Schurken dazu.

Bleibe Du man immer ein und gehe nicht eher aus, als wenn Du zwei Pfund Rindfleisch in einer Mahlzeit aufessen kannst. Gott bewahre.

Montag ist das Lager zu Spandow; Freitag bin ich wieder hier, Montag nach Berlin, Dienstag nach der Silesie.

Gott bewahre.

29. AN DENSELBEN.

(1754.)

Es freuet mich sehr, dass es sich mit Dir bessert; nun nimm Dich nur gut in Acht mit Essen und Trinken und ordentlichem Gebrauch der Medicin, so hoffe ich und glaube, Du wirst mit der Zeit ganz gut werden.

Ich schicke Dir Deine Berichte mit Antwort zurück. Ich strecke mich nach meiner Decke; zwei tausend acht hundert Thaler kann ich nicht zu Präsenten machen; so hoch gehen meine Activa nicht. Die Astrua und Carestini3_164-a haben nun Händel und fordern den Abschied; es ist Teufels-Krop, ich wollte, dass sie der Teufel alle holte; die Canaillen bezahlet man zum Plaisir und nicht Vexirerei von ihnen zu haben.

Ich gehe morgen weg, komme aber Montag wieder; alsdann kriegt mich kein Teufel aus Potsdam, oder der König von England muss mit seinen Russen her, mich hier zu belagern.

Den 20. gehet das Carnaval in Berlin an und den 25. komme ich erst hin, verstehet sich im December. Gehe bei Leibe nicht aus; ich bin ganz zufrieden, wenn ich nur höre, dass es sich mit Dir bessert, und Du musst nicht vor März aus dem Hause gehen.

<148>Hier schicke ich Dir einen Pass; man muss darin meine Hand nachgemacht haben. Erkundige Dich doch, wo das Siegel hergenommen ist. Es ist ein Bursche vom Bredowschen Regiment, der ausgetreten gewesen ist, und nun zum Regiment ist eingezogen worden. Gott bewahre.

30. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Ich schicke Dir 3000 Thaler auf unsere Ausgabe-Rechnungen;

2000 Thalerfür den Monbijou-Bau,3_165-a dar muss der Secretär von der Königin quittiren; die Quittung schicke mir;
2000 Thalerfür die Decoration, Repräsentation, die Kleider der Opera;
7000 Thaler;

darüber ich mir eine Quittung ausbitte.

Wor mein Fieber länger ausbleibt, so bin ich gewiss den Sonnabend in Berlin. Es ist hier ein Gehuste in dem Schlosse, als wenn tausend Märzschafe wären herein getrieben worden. Gott bewahre Dich.

31. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Ich schicke Dir ein ganzes Pack Apotheker-Rechnungen zurück; von den achtzehn tausend Thalern, so übrig sind, müssen sie bezahlet werden, und bleibe ich noch drei tausend Thaler schuldig. <149>Um aber inskünftige nicht mehr dergleichen zu haben, so lasse ich mir ein Buch machen, worin 1. der Anschlag von dem diesjährigen Potsdamschen Bau ist; 2. die neuen Kammern und was ich darauf bezahlt habe; 3. für den Garten, was dies Jahr dorten soll gemacht werden; 4. die Reparaturen vom Dach nebst Kosten. Alsdann so können sie mir keine Streiche machen.

Nimm Dich jetzunder sehr in Acht; nun kommt bald die schlimme Zeit, und wenn Du die nur überstanden, so hoffe ich, dass Du durch bist. Gott bewahre Dich.

32. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Das Baden habe ich angefangen; man muss sehen, ob es möglich ist, eine alte Canaille jung zu machen. Du musst Dich durchaus nicht mehr schinden lassen, mag geschehen was will; Du kannst solche brutale Curen nicht ausstehen.

33. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Ich schicke Dir ein rares Elixir, das von Theophrastus Paracelsus kommt, welches mir und allen die davon genommen haben Wunder gethan hat. Nimm nur von dieser Medicin; es leidet aber keine Quaksalberei darneben, sonsten benimmt es einem für seine Lebtage die männlichen Kräfte der Liebe.

<150>

34. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Die Stallrechnung ist zu grob; ich habe vier und zwanzig Pferde mehr wie sonsten, Ration à vier Thaler, macht sechs und neunzig Thaler; das übrige ist gestohlen. Das Essen ist nicht hundert Thaler werth gewesen, also mit dem goldenen Service hundert fünfzig sammt dem Confect gestohlen; den Tag vom Ball fünfzig Thaler gestohlen; das übrige geht an.3_167-a

35. AN DENSELBEN.

(1754 oder 1755.)

Ich habe gestern das Buch gekriegt, worfür ich danke.

Nun kommt bald wieder die schlimme Zeit heran; so nimm Dich nur gut in Acht. Glaube doch nicht so leichte, ich bitte Dich, dass ein oder ander Charlatan Dir helfen wird. Keiner würde es lieber sehen, als ich allein. Bis Dato hat die Erfahrung gelehret, dass es mit dergleichen Curen immer schlecht abgelaufen ist; also bitte ich Dich, bleibe nur bei unserer Doctorei. Du hast nicht so viel Gesundheit übrig, dass was auf das Spiel zu setzen ist; und giebt Dir so ein idioter Kerl hitzige Medicin, so schmeisst er Dich so über den Haufen, dass weder Hülfe noch Rettung übrig bleibet. Du musst Dir selber nicht gut sein, dass Du solche Proben mit Deinem Körper vornehmen willst. Lasse uns doch noch ein paar Monate walten, und dann, wenn Du was hazardiren willst, so thue was Du willst; allein jetzunder geht es auf Tod und Leben. Glaube mir, ich verstehe mehr von Anatomie und Medicin, wie Du, Alter; Deine Krankheit lässet sich nicht zwingen, sie ist compliciret, und gehöret ein habiler <151>Doctor darzu, die Mittel so einzurichten, dass was das eine helfen soll, das andere nicht schadet. Es thut mir leid, dass man Dir nicht gleich helfen kann; allein wie hast Du nicht mit Deinem Körper Haus gehalten! Allerhand Medicin, die meisten schädlich, eingenommen; alle acht Tage andere Doctors, zuletzt den Duvergé, der die Karre gar in Dreck geschoben, also dass mich noch wundert, dass Du am Leben bist. Ohnmögliche Dinge muss man nicht prätendiren; also ist hier nichts anders zu thun, wenn man der Vernunft folgen will, als das Geblüte zu versüssen, der Materie ihren Lauf zu lassen, keine treibende Mittel zu nehmen, dem Fieber zu widerstehen, die Hämorrhoiden, wann sie kommen, zu adouciren und auf solche Weise das Frühjahr zu gewinnen, dar dann mit Brunnen und Kräutern vielen übeln Umständen kann abgeholfen werden; aber dass man Dich achtzehn Jahre alt machen soll, das gehet nicht an. Ich schreibe Dir die pure Wahrheit; ich wollte wünschen, dass Deine Umstände besser wären, allein nun muss man sie vorlieb nehmen, wie sie sind, und nur denken, das Uebel, was man kann, zu verhindern. Ich meins gewiss gut mit Dir, und wann ich einen Menschen finden könnte, der wirklich im Stande Dir zu helfen wäre, so wollte ich ihn von Japan kommen lassen; allein einem jeden, der Dir was vorsagt, leichtsinnig zu glauben, das ist gar zu gefährlich und bin ich Dir zu gut, um Dir das zu rathen. Gott bewahre Dich.

36. AN DENSELBEN.

Wenn ein Mittel in der Welt wäre Dir in zwei Minuten zu helfen, so wollte ich es kaufen, es möchte auch so theuer sein, wie es immer wollte; allein, mein lieber Fredersdorf, Du hast dreissig Doctors probiret, sie haben Dich eher verschlimmert, als Deinen Zustand verbessert. Es wundert mich nicht, dass Dir die Krankheit überdrüssig ist; wenn es von mir dependirte, so <152>wäre nichts, das ich nicht thäte, um Dir gleich zu helfen. Lasse doch, wenn Cothenius nicht da ist, an ihn schreiben, denn ich habe nicht gewusst, dass es sich mit Dir verschlimmert gehabt hat. Cothenius hat mir noch, wie er ist nach Potsdam gegangen, versichert, dass er alle Hoffnung hätte, Dich durchzubiegen. Wüsste ich einen besseren Doctor, ich wollte ihn Dir gleich schicken; allein einen Charlatan zu nehmen das werde ich nicht thun, und würde es mir ewig reprochiren. Ich versichere Dir, dass mich Dein Zustand genug betrübet; allein, was kann ich dabei thun, als wünschen, dass Du bald eine rechte Besserung haben mögest? Gott bewahre.

Mittwoch werde ich nach Potsdam kommen und wird mir nichts angenehmer sein, als gute Nachricht von Dir zu haben.

37. AN DENSELBEN.

Es ist mir recht lieb, dass Du diesmal wieder durch bist; allein, wessen Schuld ist es? Meine baiersche Köchin berühmt sich, dass sie Dich in der Cur hat, Lachmann brauchst Du dermank, und wer weiss wie viel andere Doctors. Ich muss Dir die reine Wahrheit sagen, Du führst Dich wie ein ungezogener Fant auf und, wenn Du gesund wärst, wie ein unvernünftiger Mensch. Mach doch einmal ein Ende mit der närrischen Quaksalberei, da Du gewiss, wor Du nicht davon ablässest, Dir den Tod mit thun wirst, oder Du wirst mich zwingen, Deine Leute in Eid und Pflicht zu nehmen, auf dass sie mir gleich angeben müssen, wenn ein neuer Doctor kommt oder Dir Medicin geschicket wird. Hättest Du mir gefolget, so würdest Du diesen Sommer und Herbst gut zugebracht haben; aber die närrische und ohnmögliche Einbildung, in acht Tagen gesund zu werden, hat Dich fast ein Mörder an Deinem Leibe gemacht. Ich sage es Dir rein <153>heraus : wirst Du Dich jetzunder nicht von allen Deinen idioten Doctors, alten Weibern, etc. losschlagen, so werde ich Cothenius verbieten, den Fuss in Dein Haus zu setzen und werde mich nicht weiter um Dich bekümmern; denn wenn Du so närrisch bist, dass Du Dich nach so vielen Proben durch solches liederliches Gesindel willst ums Leben bringen lassen, so magst Du Deinen Willen haben; aber so wird Dich auch kein Mensch beklagen.

Du hast mir zwar viel versprochen, aber Du bist so leichtgläubig und so leichtsinnig, dass man auf Deine Worte keinen Staat machen kann. Siehe nun selber, was Du thun willst, und morgen gieb Deine Resolution; denn es muss der Sache ein rechtes Ende werden, sonsten crepirst Du, meiner Seelen, aus purem Uebermuth.

38. AN DENSELBEN.

Du hast diesmal keinen Weihnachten verdient, Deine unartige Krankheit hat mir viel zu schaffen gemacht. Nun studire ich mit Cothenius, um zu sehen, ob es nicht möglich wäre, Dir bald zu helfen; aber noch sind wir nicht recht eins. Ich wünsche von Herzen, dass die Besserung von Tage zu Tage zunehmen möge, und dass Du wieder Kräfte sammeln mögest. Hier ist eine Rechnung, den 24. Januar zu bezahlen. Ich gehe Donnerstag nach Berlin. Lasse doch durch Cothenius schreiben, wie es mit Dir ist, dass ich alle Tage Nachricht habe. Hüte Dich vor Allem, was Dir schaden kann, vor Aergerniss hauptsächlich, und warte nur mit Geduld, bis man Dir was Positives sagen kann. Gott bewahre.

Antworte mir nicht; Du bist zu matt und würdest Dir nur Schaden thun.

<154><155>

III. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN ABT TOBIAS STUSCHE. (VOM 24. NOVEMBER 1742 BIS ZUM 28. SEPTEMBER 1755)[Titelblatt]

<156><157>

1. AN DEN ABT STUSCHE.

Potsdam, den 24. November 1742.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Es ist Mir leid gewesen, aus Eurem Memorial vom 16. dieses zu ersehen, wie sehr Euer Stift bei den gewesenen Kriegsunruhen gelitten und wie bekümmert Ihr darüber seid. Wenn aber diese Fatalitäten unvermeidlich gewesen, auch dieses Stift so gelinde als möglich bei Repartition der Winterquartier-Douceur tractiret worden, Euch auch wohl wissend, wie wenig solche gegen die Prästation der mährischen und böhmischen Stifte in Vergleich kommen können, hingegen gewiss zu hoffen steht, Ihr werdet Euch, nach gewünschtem Frieden, wegen Eurer einträglichen Ländereien, bei einer guten Haushaltung bald wieder erholen; so trage Ich zu Euch und dem guten Stift das gnädige Vertrauen, Ihr werdet Euch als getreue Unterthanen in allen Stücken aufführen und Euch willig finden lassen, die allgemeinen Lasten, so zum Besten des Landes erfordert werden, für Euer Theil mitzutragen, auch die freiwillig offrirten fünftausend Thaler Recognitions-Gelder für Eure Wahl-Confirmation gerne zu erlegen. Ich werde dagegen allezeit zeigen, dass Ich sei, u. s. w.

<158>

2. AN DENSELBEN.

Breslau, den 17. März 1744.



Hochwürdiger, lieber Getreuer,

Es ist Mir ein sehr angenehmes Präsent gewesen, welches Ihr Mir mittelst Uebersendung der schönen Früchte gemachet; und wie Mir solche Marque von Attention zu besonders angenehmem Wohlgefallen gereichet, so danke Ich Euch dafür und verbleibe, u. s. w.

3. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 1. Mai 1744.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben erhalten und sind Mir die dabei gesandten Erstlinge von Pflaumen angenehm gewesen, werde Euch auch nächstens eine Marque Meines gnädigen Andenkens geben. Wegen der Steuer-Quota müsset Ihr Mir noch Geduld haben, weil die billige Moderation durch den neuen Etat kommen wird. Ich bin, u. s. w.

<159>

4. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 8. Juli 1744.



Würdiger, lieber Getreuer,

Es ist Mir Euer Schreiben, worinnen Ihr Mir Eure Devotion bei Gelegenheit Meiner gehaltenen Brunnen-Cur auf eine sinnreiche Weise zu erkennen gegeben, sehr angenehm. Ich danke Euch für Eure gute Intention und werde Mir angelegen sein lassen, Euch und Eurem Convent allemal bei Gelegenheit zu zeigen, dass Ich sei, u. s. w.

5. AN DENSELBEN.

Berlin, den 29. Januar 1745.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich bin Euch für die, mittelst Eures Schreibens vom 22. dieses, abgestatteten Compliments zu Meinem erlebten Geburtstag obligiret. Anlangend Euer Gesuch wegen Erleichterung der Einquartierung, so bin Ich gnädig geneigt, Euch bald möglichst zu soulagiren. Wann aber Alles noch in Bewegung ist und man zur Sicherheit dergleichen Beschwerden unmöglich ändern kann, so werdet Ihr, nach der Mir bekannten treuen Devotion, noch etwas in Geduld stehen, zumalen Ich Euch versichere, dass, sobald es nur immer möglich, Ich das gute Stift von der Last befreien werde. Ich bin, u. s. w.

<160>

6. AN DENSELBEN.

Im Lager bei Liebau, den 19. October 1745.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe Euer Felicitations-Schreiben wegen der von dem Allerhöchsten Mir abermals über Meine Feinde verliehenen grossen Victorie zu recht erhalten. Gleichwie Ich von Euren dadurch bezeigten treugemeinten Sentiments persuadiret bin, also könnet Ihr dagegen sicherlich glauben, dass Ich Euch in stetem gnädigen Angedenken habe und es Mir lieb sei, dass Ihr noch wohl seid, und wird es Mir übrigens angenehm sein, wann Ihr, da Ich nun bald nach Breslau kommen werde, alsdann dorthin zu Mir kommen werdet. Ich bin, u. s. w.

7. AN DENSELBEN.

Dresden, den 23. December 1745.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Eure treugemeinte Gratulation wegen des bisherigen glücklichen Fortgangs Meiner Waffen gereichet Mir zu gnädigstem Gefallen. Ihr könnet versichert sein, dass Ich wegen des versprochenen Porcelaines ohnvergessen sein und Mein Wort halten werde, zumalen nicht zu zweifeln ist, dass Euer andächtiges Gebet zu dem guten Successe viel beigetragen haben werde. Ich bin, u. s. w.

<161>

8. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 5. Januar 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Die mittelst Eures Schreibens vom 29. vorigen Monats Mir bezeigte Freude über den von dem Allerhöchsten Mir nunmehro wiederum verliehenen glorieusen Frieden, gereichet Mir zu so mehreren! Vergnügen, je versicherter Ich von Eurem treu und redlich gesinnten Herzen bin; und wie Ich Euch dagegen zu dem abermals angetretenen neuen Jahre und allen folgenden felicitire, also werde auch bei aller Gelegenheit gerne zeigen, dass Ich sei, u. s. w.

3_179-aIch halte meine Gelübde und schicke Ihm Porcelaine, Champagner-Wein und Stoff zum Pontificiren.3_179-b

9. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 29. Januar 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Es ist Mir besonders lieb gewesen, aus Eurem Schreiben vom 17. dieses Eure Dankbarkeit, Vergnügen und Devotion über die <162>Euch letzthin geschickten Zeichen Meines gnädigen Andenkens, auch zu was gutem Endzweck Ihr solche employiren wollet, zu ersehen. Wie Ich nun von Eurem treugesinnten Bezeigen bei Gelegenheit Meines verflossenen Geburtstages sehr zufrieden bin und Eure andächtigen Wünsche, mit einigen Tropfen guten Champagners begleitet, nebst einem frohen Touche und Vivat, nicht sonder glücklichen Erfolg bleiben können; also könnet Ihr Euch allezeit Meiner Propension, Gnade und Schutzes versichern, inmassen Ich stets bin und verbleibe Euer wohlaffectionirter König.

10. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 8. März 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 28. vorigen Monats die Freude, so Ihr über Meinen jüngsthin erschienenen Namenstag,3_180-a des Morgens durch ein öffentliches Dankfest in Eurem neuen Pontifical und des Mittags am Tische durch ein treugemeintes Touche bezeigen wollen, mit Vergnügen vernommen und erkenne solches Merkmal Eurer aufrichtigen Devotion mit gnädigstem Dank. Den an sothanem Freudentage vollends drauf gegangenen Rest Eures Champagner-Weins werde Ich schon ersetzen und warte nur auf die Ankunft des neuen, den Ich jetzo kommen lasse. Ich bin übrigens, u. s. w.

<163>

11. AN DENSELBEN.

Charlottenburg, den 6. Mai 1746.



Würdiger, besonders lieber und Getreuer,

So angenehm es Mir auch sonsten ist, wann Ich die Gelegenheit habe Euch Gnade und Gefälligkeit erweisen zu können, so sehe Ich Mich doch ausser Stande, Euch in der Sache, wovon Ihr in Eurem Schreiben vom 19. vorigen Monats Meldung gethan, einige Hülfe angedeihen zu lassen, indem solche dadurch aus Meinen Händen gekommen ist, dass die Gelder, so Ihr wegen der erhaltenen Confirmation bezahlet habet, schon längst zum Besten der schlesischen Lande verwandt worden; und da Ihr solche dermalen aus denen Depositen-Geldern des Oberamts zu Breslau anlehnsweise empfangen habet, so kann dasselbe nicht anders als, das Capital sowohl als wie die davon fallenden Interessen, zum Besten der Depositalien und zu Erhaltung des publiquen Treue und Glaubens von Euch wieder zu fordern; mithin, da Ich ausser Stande bin, Euch davon zu dispensiren, Ihr schon solche Veranstaltung machen werdet, damit gedachtes Oberamt befriedigt und dessen Depositen-Casse dadurch in der nöthigen Richtigkeit erhalten werde. Ich bin übrigens Euer wohlaffectionirter König.

12. AN DENSELBEN.

Pyrmont, den 2. Juni 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben vom 23. vorigen Monats mit denen dabei übersandten ersten Früchten aus Eurem Garten allhier erhalten und bin Ich Euch für diese obligiret, verbleibe übrigens Euer wohlaffectionirter König.

<164>Ich werde bald in Camenz zusprechen; wenn Ich nach Breslau komme, so muss Er Mich besuchen.3_182-a

13. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 29. November 1746.



Hochwürdiger, besonders lieber Getreuer,

Wie Ich Euch für die in Eurem Schreiben vom 21. dieses gegen Mich bezeigten Sentiments obligiret bin, so habe Ich Euch hierbei Mein Antwortschreiben an den General-Abt des Cisterzienser-Ordens, sub volanti, zur weitern Beförderung zusenden wollen. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

14. AN DENSELBEN.

Berlin, den 1. December 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 26. November ersehen, was Ihr Euch wegen des General-Majors von Fouqué3_183-a besorget. Ihr habet aber im geringsten nicht nöthig, Euch dergleichen Ombrage in den Kopf zu setzen. Die ganze Sache kommt darauf an, dass Ihr die anbefohlene Zahl tüchtiger Leute liefert, welches, wenn Ihr nur gehörig dazu thut, sehr bequemlich geschehen <165>kann. Ich hoffe allezeit Anlass und Gelegenheit zu haben zu sein Euer wohlaffectionirter König.

Ich wünsche Ihm ein gutes Fest.3_183-b

15. AN DENSELBEN.

Berlin, den 23. December 1746.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Es gereichet Mir Eure abgestattete Gratulation zu dem instehenden Jahreswechsel zum gnädigen Vergnügen. Ich wünsche Euch und Eurem Stifte dazu gleichfalls alles ersinnliche Glück, und wird Euch der Fredersdorf eine Marque Meines gnädigen Andenkens schicken. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

16. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 16. April 1747.



Würdiger, andächtiger, lieber Getreuer,

Ich habe in Eurem Schreiben die Merkmale Eurer devotesten Dankbarkeit für die erhaltene Abtei Leubus nebst der Camenzer Prälatur ersehen. Ich wünsche Euch nochmals dazu Glück und allen himmlischen Segen, nebst fröhlicher Gesundheit, und zweifle nicht, Ihr werdet Euch dabei in allen Stücken durch Treue gegen Gott und Mich, auch als ein Licht der Kirchen distinguiren. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

<166>

17. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 2. Mai 1747.



Würdiger, lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben nebst den Erstlingen von Euren Baumfrüchten erhalten und gereichet Mir Eure bezeigte Devotion zum gnädigen Gefallen. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

18. AN DENSELBEN.

Berlin, den 24. December 1750.



Würdiger, lieber Getreuer,

Der devote Wunsch, welchen Ihr Mir in Eurem Schreiben vom 16. dieses zu dem nächst bevorstehenden Jahreswechsel erstatten wollen, gereichet Mir gegen Euch zu besonders gnädigstem Gefallen und erwiedere Ich solchen gerne dahin, dass Euch das anzutretende neue Jahr ein Jahr von guter Gesundheit und allem Vergnügen sein möge, wobei Ihr Euch Meiner ferneren Gnade und Protection versichert halten könnet. Sonsten werde Ich Euch das von Mir versprochene Portrait mit nächstem zusenden lassen, welches bereits geschehen sein würde, dafern nicht noch einige Arbeit an solchem geschehen müssen. Ich bin Euer gnädiger König.

<167>

19. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 11. März 1751.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich bin Euch für Euren treu devoten Glückwunsch zu Meinem Namenstage und die demselben beigefügten Abdrücke von beiden Euch anvertrauten Klöstern sehr obligiret; und wie Ich Euch dafür nächstens wiederum ein Präsent machen werde, also verbleibe Ich auch beständig Euer wohlaffectionirter König.

20. AN DENSELBEN.

Potsdam, den 8. October 1753.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben vom 30. September, die Gerechtsame des dortigen Landrechts-Collegii betreffend, zu recht erhalten, und weil Ich, da Ich von der eigentlichen Beschaffenheit dieser Sache gar nicht informiret bin, die vorhin deshalb an Mich eingesandte Vorstellung schon unterm 13. vorigen Monats an den Etats-Minister Freiherrn von Danckelman remittiret habe, um darauf eine denen Rechten und Umständen gemässe Veranlassung zu machen; so zweifele Ich nicht, dass solches bereits geschehen und Alles so gefasset sein werde, dass weder Euch en particulier, noch denen Landständen überhaupt auf einige Art präjudiciret werden müsse. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

<168>

21. AN DENSELBEN.

Breslau, den 2. November 1753.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben vom 30. vorigen Monats nebst denen beigefügten Früchten wohl erhalten und danke Euch für die Mir hierunter bezeigte Attention. Es thut Mir recht leid, dass Ihr Euch nicht wohl befindet und Ich also für dieses Mal das Vergnügen nicht haben können, Euch allhier bei Mir zu sehen. Ich wünsche Euch von Herzen eine baldige Besserung und verbleibe Euer wohlaffectionirter König.

22. AN DENSELBEN.

Berlin, den 22. December 1754.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich bin Euch für Eure unterm 16. dieses Mir überschriebene treu devote Gratulation zu dem bevorstehenden Feste und Jahreswechsel sehr obligiret; und wie Ich an Eurem und derer Euch anvertrauten Stifte wahren Wohlstande jederzeit aufrichtigen Antheil nehme, also wünsche Ich auch Euch und ihnen des Himmels reichen Segen und ein immerwährendes vollkommenes Wohlergehen von Herzen an, und Ihr könnet insbesondere versichert sein, dass Ich beständig sein werde Euer wohlaffectionirter König.

<169>

23. AN DENSELBEN.

Berlin, den 26. Januar 1755.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich bin Euch für den unterm 20. dieses Mir abgestatteten treu devotesten Glückwunsch zu Meinem Geburtstage sehr obligiret und könnet Ihr versichert sein, dass die Euch anvertrauten Stifte Meiner Gnade und Protection sich beständig zu erfreuen haben und Ich insbesondere Euch bei aller Gelegenheit ferner zeigen werde, dass Ich in der That sei Euer wohlaffectionirter König.

24. AN DENSELBEN.

Charlottenburg, den 28. September 1755.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich ertheile Euch auf Euer Schreiben vom 1. dieses hierdurch in Antwort, wie Ich den Disput, worein das Stift Camenz mit der Stadt Frankenstein wegen der Wege-Reparation gerathen ist, auf Euer einseitiges Vorstellen nicht decidiren kann, sondern die Sache muss bei der breslauischen Krieges- und Domänen-Kammer gehörig untersuchet und rechtlich entschieden werden. Ich werde auch deshalb die nöthige Verfügung ergehen lassen, sobald nur der neue Kammer-Präsident in Breslau eingetroffen sein wird, und könnet Ihr Euch sodann desfalls wieder melden. Ich bin Euer wohlaffectionirter König.

<170><171>

IV. FRIEDRICHS BRIEF AN FRAU VON MANTEUFFEL. (DEN 18. DECEMBER 1730.)[Titelblatt]

<172><173>

AN FRAU VON MANTEUFFEL.

Gegeben Cüstrin, den 18. December 1730.

Seiner Königlichen Hoheit Unserm gnädigsten Kronprinzen und Herrn wird so eben unterthänigst vorgetragen, dass die Frau Landräthin von Manteuffel, wider ihr Versprechen, sich dennoch unterstehen wolle, ihren Stab fortzusetzen und von hier nach Pommern zu gehen. Wie nun Höchstgedachte Seine Königliche Hoheit an solchem strafbaren Unternehmen nicht anders als Missfallen bezeigen können, da Sie der Frau Landräthin Gegenwart höchst ungern entbehren wollen; so protestiren Sie wider die intendirte Desertion nicht allein hierdurch auf das feierlichste, sondern werden auch bei dem Gouvernement alles wider solche vorzunehmende Echappade dienliche anzuwenden nicht ermangeln. Welches Sie der Frau Landräthin nicht verhalten wollen, der Sie übrigens, wofern sie sich eines Bessern besinnet, mit Gnaden gewogen bleiben.

Friderich.

<174><175>

V. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN HAUPTMANN VON HACKE. (DEN 15. JULI 1732.)[Titelblatt]

<176><177>

AN DEN HAUPTMANN VON HACKE.

Ruppin, den 15. Juli 1732.



Mein lieber Herr von Hacke,

Mein Gott, was hat mir Buddenbrock für eine Zeitung gebracht! Ich soll nichts aus Brandenburg kriegen, mein lieber Hacke? Ich habe darauf dreissig Mann aus der Compagnie ausrangiret, und wor soll ich sie nun wieder kriegen? Ich wollte wohl dem Könige eben so wohl, wie der Dessauer, grosse Kerls geben, aber Geld habe ich nicht, und kriege und prätendire auch nicht sechs Mann für einen. So heisst es wohl recht : Wer da hat, dem wird gegeben, und wer nichts hat, dem wird genommen von dem, das er hat. Das ist keine Kunst, dass des Fürsten und die magdeburgischen Regimenter schön sind, wenn sie Geld vollauf haben und kriegen darnach noch darzu dreissig Mann umsonst. Ich armer Teufel aber habe nichts und werde auch mein Tage nichts kriegen. Bitte Ihn, lieber Hacke, bedenke Er doch das; und wor ich kein Geld habe, so führe ich dem Könige künftiges Jahr Asmus allein als Recruten vor und wird mein Regiment gewiss Krop sein. Sonsten habe ein deutsches Sprichwort gelernet, das heisset : Versprechen und Halten, etc.3_197-a Ich verlasse mich allein auf Ihn, mein lieber Hacke; wor Er nicht hilft, so wird es schlecht aussehen. Heute habe wieder ange<178>klopfet, und wor das nicht hilft, so ist es gethan. Wenn ich noch könnte Geld geliehen kriegen, so wäre es noch gut, aber daran ist nicht zu denken; so helft mir doch, lieber Hacke; ich versichere, dass ich es allezeit danken werde, der ich jederzeit



Meines lieben Herrn Hauptmanns

ganz ergebener Diener und Freund
bin,
Friderich.

<179>

VI. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN LIEUTENANT VON DER GRÖBEN. (DEN 17. UND DEN 27. AUGUST 1734.)[Titelblatt]

<180><181>

1. AN DEN LIEUTENANT VON DER GRÖBEN.

Weinsheim, den 17. August 1734.

Herdek Teremtetem!3_201-a

Mitgegangen, mitgehangen, so sagte jener Wirth von Bielefeld; so wird es mir armen Teufel auch wohl gehen, denn ich schlentre mit der Armee mit und der Franzose wird wohl das Beste von uns kriegen. Wir wollen wieder über den Neckar, und die verfluchten Kerls wollen uns nicht darüber lassen. Was mich nur bei der Sache ärgert, ist, dass in der Zeit, dass wir uns die grösseste Mühe von der Welt geben, um durch militärische Strapazen heroisch zu werden, so sitzest Du Teufel zu Hause ....

Die Equipage vom Duc de Bouillon haben unsere Husaren gefangen bei Landau. Hier stehen wir im Moder bis an die Ohren, und sind funfzehn Mann vom Regiment von Alt-Baden im Moder versunken. Der Moder kommt daher, dass bei Heidelberg ein Wolkenbruch geschehen, welcher die Dörfer Fuhrenheim und Sandhausen ganz und gar verschwemmt hat.

Der Hauptmann von Stojentin, Flanssischen Regiments, hat in einer Affaire d'honneur eine Wunde am Kopf gekriegt; er lebet aber noch und man hoffet, er kommt darvon.

Hier ist der Exercir-Teufel auch in die Kaiserlichen gefahren, denn der Prinz Eugen exerciret nun ärger, wie wir; er ist öfters drei Stunden selber dabei, und fluchen die Kaiserlichen so viel auf uns, dass es grausam ist.

Adieu. Wor Dich der Teufel nicht holet, so meritirest Du es; also vale!

<182>Grüsse die Officiers3_202-a und sage, ich hoffe bald zehn Mann zu schicken.

Friderich.

2. AN DENSELBEN.

Bei Weiblingen, den 27. August 1734.

VOLLER GRILLEN UND ANDERER POSSEN ERFÜLLETER CAVALIER,

Ob ich zwar lange nicht von Deinen lieben Händen
Was Schriftliches gekriegt, darein Du thätest melden.
Wie es um Deiner stehe und ob auch noch bei Dir
Die Confusion behalt den Triumph für und für.
.............................................
.............................................
.............................................
Der edle Rebensaft sticht mir heut ins Gehirne,
So dass ich gar vergess den Lauf derer Gestirne;
Also schliesset Poet, wünschet Dir gut zu leben,
Und wird Dir tausendmal sonst gute Nacht gegeben.

Grüsse alle Officiers. Heute schicke zehn Mann von hier; ich glaube, dass sie gut sein werden, fünfe habe schon, zwei über sechs Fuss und alle beide zwanzig Jahr zum höchsten alt; die andern sind alle über zehn. Enfin, vierzig Mann kriege gewiss; aber dann ist hier nichts mehr, was bei den Kaiserlichen die Rede werth sei. Adieu. Lebe wohl.

Friderich.

Mitrowski Dein Camerad lässt tausendmal grüssen; die andern habe heute nicht gesehen.

<183>

VII. FRIEDRICHS BRIEFE AN DEN CONSISTORIAL-RATH REINBECK (DEN 6. UND DEN 19. ODER 20. JUNI 1740.)[Titelblatt]

<184><185>

1. AN DEN CONSISTORIAL-RATH REINBECK.

Charlottenburg, den 6. Juni 1740.



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ihr habet nochmals an den Regierungs-Rath Wolff zu schreiben, ob er sich nunmehro nicht entschliessen könne, in Meine Dienste zu gehen, und würde Ich ihm alle raisonnable Conditiones accordiren. Ich bin

Euer wohlaffectionirter König.

Ich bitte Ihn, sich um des Wolffen Mühe zu geben. Ein Mensch, der die Wahrheit sucht und sie liebet, muss unter aller menschlichen Gesellschaft werth gehalten werden; und glaube Ich, dass Er eine Conquete im Lande der Wahrheit gemacht hat, wor Er den Wolff hierher persuadiret.3_207-a

Friderich.

<186>

2. AN DENSELBEN.

Charlottenburg (den 19. oder 20. Juni 1740).



Würdiger, besonders lieber Getreuer,

Ich habe aus Eurem Schreiben3_208-a vernommen, wie der Regierungs-Rath Wolff Meine Dienste annehmen will, welches Mir lieb ist Ich bin entschlossen, ihn in Berlin zum Aufnehmen der Societät der Wissenschaften zu placiren, und kann er daselbst gleichfalls seine Lectiones halten, weil es ihm an Zuhörern nicht fehlen wird. Ich will ihm auch ein Tractament von zwei tausend Thalern geben wobei er sein gutes Auskommen und zugleich mehrere Bequemlichkeiten als zu Marburg haben dürfte. Ihr könnet ihm davon Nachricht geben und Ich bin

Euer wohlaffectionirter König.

Wenn der Wolff hier kommen wird, so hat es keine Schwierigkeit, denn unsere Akademie muss nicht zur Parade, sondern zur Instruction sein.3_208-b

Friderich.

<187>

VIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN ETATS-MINISTER VON VIERECK. (DEN 12. JUNI 1740.)[Titelblatt]

<188><189>

AN DEN ETATS-MINISTER VON VIERECK.

Ruppin, den 12. Juni 1740.



Mein lieber Etats-Minister von Viereck,

Nachdem Ich den Inhalt Eures Berichts von der Einrichtung und Fonds der Societät der Wissenschaften, nebst dem Etat über die Einnahme und Ausgabe bei solcher, ersehen habe, so habe Ich darauf resolviret, dass in letzterem von nun an die odiöse Ausgabe für die sämmtlichen Königlichen Narren3_211-a cessiren, dahergegen die davon ausgesetzt gewesenen jährlichen zwei hundert Thaler der bekannte Professor der Mathematik zu Berlin Naudé hinwiederum haben solle. Ich werde auch noch ferner für obgedachte Societät alle Vorsorge trafen und derselben von Meiner Huld und Protection reelle Marquen zu geben nicht ermangeln.

<190><191>

IX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZEN LEOPOLD VON ANHALT DESSAU. (DEN 9. NOVEMBER 1741.)[Titelblatt]

<192><193>

AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZEN LEOPOLD VON ANHALT-DESSAU.

Breslau, den 9. November 1741.



Durchlauchtiger Fürst,
Freundlich lieber Vetter,

Nachdem ehegestern die sämmtlichen Stände des Herzogthums Nieder-Schlesien Mir die solenne Erbhuldigung allhier geleistet, so habe nicht anstehen wollen, Ew. Liebden so wohl, als denen in der Anlage3_215-a benannten Officiers einige von denen so genannten Huldigungs-Medaillen zuzusenden.3_215-b Ew. Liebden haben dem<194>nach ihnen solche in Meinem Namen zuzusenden, zugleich aber denen, welche von ihnen mit in der Bataille von Mollwitz gewesen, zu vermelden wie dass Ich ihnen diejenige Medaille schickte, zu welcher sie die Stempel gemacht hätten. Ich bin

Ew. LIEBDEN
freundwilliger Vetter,
Friderich.

Prenez de bonnes précautions contre les Autrichiens.3_216-a

<195>

X. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN MAJOR WILHELM SENNING. (DEN 27. MAI 1742.)[Titelblatt]

<196><197>

AN DEN MAJOR WILHELM SENNING.

Lager bei Brzezy, den 27. Mai 1742.



Mein lieber alter guter Senning,

Ich danke Euch, dass Ihr an den guten Begebenheiten Theil nehmt, womit das Glück Mich begünstigt. Ihr habt sehr Recht, Euch für Mich zu interessiren, denn Ihr wisst, wie sehr Ich Euer Freund bin. Aus Frieden entsteht Krieg, sagt man immer; aber sicherer noch entsteht aus Krieg Friede. Nach der letzten Schlacht halte Ich dafür, dass die Oesterreicher ausser Stande sind, den Krieg noch länger fortzusetzen, und so viel Ich urtheilen kann, werde Ich als friedlicher Bewohner von Charlottenburg oder Rheinsberg Euch bald wieder umarmen und Euch mündlich versichern können, wie viel wahre Achtung und Freundschaft Ich für Euch habe. Lebt wohl, mein lieber Senning.

Friderich.

<198><199>

XI. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM GRAFEN VON DÖNHOFF AU QUITTAINEN, IN OSTPREUSSEN. (DEN 24. AUGUST UND DEN 7. SEPTEMBER 1753.)[Titelblatt]

<200><201>

1. VON DEM GRAFEN VON DÖNHOFF AUF QUITTAINEN.

(Den 24. August 1753.)

Ew. Königliche Majestät sind zu gerecht und leutselig, als dass Höchstdieselben einem Dero treugesinntesten Vasallen ungnädig nehmen sollten, wenn derselbe um nichts mehr bittet, als falschen Zeugnissen, so wider ihn divulgiret, nicht zu glauben. Nachdem vor dreizehn Jahren der selige König mir krankheitshalber den Abschied ertheilet, und ich solches in tiefster Submission Ew. K. M. meldete, erhielt zur Antwort, Ew. K. M. wünschten, dass es mir in Zukunft nach Wunsch ergehen möge. Wenn nun hierauf im Carlsbade wieder genesen und nach der Intention Dero glorwürdigsten Herrn Vaters Majestät hier in Preussen etabliret, nicht in fremde Dienste gegangen, sondern mit richtiger Vormundschaft der Kinder des seligen Obersten Dohna, welcher in Campagne blieb, und anderer Arbeit fatiguire; so erfahre mit Chagrin, dass Ew. K. M. bei Höchstderoselben letzten Anwesenheit hier in Preussen,3_223-a über öffentlicher Tafel, mit Verachtung von mir gesprochen, ich wäre ein Herrenhuther und hätte um der so genannten Pietät willen quittiret. Wie nun niemals mit der gedachten Secte in Connexion gewesen, noch davon Fait gemacht, als bedaure, dass die engen Schranken eines Briefes an Ew. K. M. mir nicht verstatten, zu Höchster Approbation mein Glaubensbekenntniss abzulegen. Da meine Pietät aber kein an<202>deres Fundament hat, als Fürchte Gott, ehre den König,3_224-a so bitte mit tiefster Ehrfurcht, Ew. K. M. wollen mir und meinen Söhnen, welche zum Nutzen und Dienst des Vaterlandes erziehe, mit Königlicher Huld und Gnade zugethan bleiben. Ich werde mit unverbrüchlicher Treue dafür leben und sterben Ew. K. M., u. s. w.

2. AN DEN GRAFEN VON DÖNHOFF.

Im Campement bei Spandow,
den 7. September 1753.



Hochwohlgeborner, lieber Getreuer,

Ich habe Euer Schreiben vom 24. vorigen Monats erhalten und ertheile Euch darauf in Antwort : dass Ihr dasjenige, was Ich etwa bei Meiner letzteren Anwesenheit in Preussen von Euch gesprochen haben mag, nicht so übel auslegen müsset; Ich habe solches Leuten so nachgeredet, die Mir es vorerzählet haben; indessen ist solches aus keiner Verachtung gegen Euch geschehen, sondern Ihr könnet versichert sein, dass Ich Euch ästimire und Euch und Eurer Familie jederzeit mit Königlicher Huld und Gnade zugethan bleiben werde. Ich bin Euer wohlaffectionirter König,

Friderich.

<203>

XII. INSTRUCTION FÜR DEN GENERAL-LIEUTENANT VON FINCK. (DEN 12. AUGUST 1759.)[Titelblatt]

<204><205>

INSTRUCTION FÜR DEN GENERAL-LIEUTENANT VON FINCK.

(Oetscher, den 12. August 1759.)

Der General Finck kriegt eine schwere Commission. Die unglückliche Armee, so Ich ihm übergebe, ist nicht mehr im Stande mit den Russen zu schlagen; Hadik wird nach Berlin eilen, vielleicht Loudon auch. Gehet der General Finck diesen beiden nach, so kommen die Russen ihm in den Rücken; bleibt er an der Oder stehen, so kriegt er den Hadik diesseits. Indessen so glaube, dass wann Loudon nach Berlin wollte, solchen könnte er unterweges attaquiren und schlagen. Solches, wor es gut gehet, giebt dem Unglück einen Anstand und hält die Sachen auf. Zeit gewonnen ist sehr viel bei diesen desperaten Umständen.3_227-a Die Zeitungen aus Torgau und Dresden wird ihm Cöper, Mein Secretär, geben. Er muss Meinem Bruder, den Ich Generalissimus bei der Armee declariret, von Allem berichten. Dieses Unglück ganz wieder herzustellen gehet nicht an; indessen was Mein Bruder befehlen wird, das muss geschehen; an Meinen Neveu muss die Armee schwören.

Dieses ist der einzige Rath, den Ich bei denen unglücklichen Umständen im Stande zu geben bin. Hätte Ich noch Ressourcen, so wäre Ich dabei geblieben.3_227-b

Frch.

<206>Weilen Mir eine schwere Krankheit zugestossen, so übergebe das Commando Meiner Armee währender Krankheit, bis an Meine Besserung, an den General Finck, und kann er im Nothfall von des Generals Kleist Corps imgleichen disponiren, nachdem es die Umstände erfordern; imgleichen von denen Magazinen in Stettin, Berlin, Cüstrin und Magdeburg.

Fch.

Madlitz, den 17. August 1759.



Mein lieber General-Major von Wunsch,

Euer Schreiben vom 16. dieses an den General-Lieutenant von Finck ist hieselbst richtig eingekommen, und müsset Ihr nur hinfüro, da Ich nunmehr von Meiner Unpässlichkeit wiederum hergestellet bin, Eure Berichte Mir immediate abstatten.

Fch.

<207>

XIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN OBERSTEN VON DER HEYDE. (DEN 22. MÄRZ 1761.)[Titelblatt]

<208><209>

AN DEN OBERSTEN VON DER HEYDE.

Meissen. den 22. März 1761.



Mein lieber Oberst von der Heyde,

Die rühmwürdige Defension, so Ihr zu wiederholten Malen von der Euch anvertrauten Festung Colberg gethan habt und welche Euch sowohl bei der jetzigen Welt eine wohl meritirte Reputation zuwege gebracht hat, als auch Meine gnädige Erkenntlichkeit verdienet, hat Mich bewogen, das Andenken davon durch gegenwärtige Medaille3_231-a auch auf die späteste Nachwelt bringen zu lassen, welche Ihr hierbei von Mir zu empfangen habt. Ihr könnet dabei versichert sein, dass bei dem ferneren getreuesten Betragen in Meinen Diensten, dessen Ich Mich versichert halte, Ich Euch noch weitere Marquen Meiner Erkenntlichkeit geben und darthun werde, wie Ich bin

Euer wohlaffectionirter König,
Friderich.

<210><211>

XIV. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN BARON H. A. VON LA MOTTE FOUQUÉ. (DEN 2. MAI 1763.)[Titelblatt]

<212><213>

AN DEN BARON H. A. VON LA MOTTE FOUQUÉ.

Potsdam, den 2. Mai (1763).



Mein lieber General der Infanterie von Fouqué,

Es wird von Euch dependiren, wann Ihr, nach Eurem heutigen Schreiben, die darin gemeldete Reise nach Brandenburg thun wollet, um Euch daselbst, wegen Eurer jetzigen schlechten Gesundheitsumstände, einer Cur zu bedienen; dabei aber wird es Mir dennoch lieb sein, wann Ihr Mir die Gefälligkeit erweisen und vorerst noch einige Tage hier bleiben werdet. Ich gebe auch an den Geheimen Rath Cothenius zu Berlin die Ordre, dass derselbe nächstens hierher nach Potsdam kommen soll, damit Ihr solchen, wegen Eurer Gesundheitsumstände und einer deshalb zu brauchenden Cur, selbst consultiren und Euch dessen Raths bedienen könnet. Ich bin Euer wohlaffectionirter König,

Federic.

<214><215>

XV. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN GENERAL-LIEUTENANT VON RAMIN. (APRIL 1773.)[Titelblatt]

<216><217>

AN DEN GENERAL-LIEUTENANT VON RAMIN.

(April 1773.)

Es ist eine Dompräbende in dem hohen Stift zu Cammin eröffnet worden, und weilen Mir der General Ramin sehr wie ein Domprobst vorkommt, so habe Ich nicht geglaubet solche in bessere Hände, wie die seinigen, zu geben, sehr versichert, dass, wann er nicht in den Kirchen zum besten pontificiret, er doch einen sehr tüchtigen Domprobst bei der berlinischen Garnison abgeben wird; also bitte ihn, dieses anzunehmen.

Frch.

<218><219>

XVI. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN CONRECTOR MORITZ. (DEN 21. JANUAR 1781.)[Titelblatt]

<220><221>

AN DEN CONRECTOR MORITZ.

Berlin, den 21. Januar 1781.

Mahlten alle deutsche Dichter, wie Ihr in Euren Mir zugefertigten Gedichten,3_243-a mit so viel Geschmack, und herrschte in ihren Schriften eben der Verstand und Geist, welcher aus den beigelegten zwei kleinen Briefsammlungen3_243-b hervorblickt, so würde Ich bald Meine landesväterlichen Wünsche erfüllt und die deutschen Schriftsteller an Würde und Glanz den auswärtigen den Rang streitig machen sehen. Eure drei Schriften eröffnen Mir dazu eine angenehme Aussicht; sie haben Meinen völligen Beifall, und Ich ermuntere Euch zu fernerer Vervollkommnung der vaterländischen Sprache als Euer gnädiger König,

Friderich.

<222><223>

XVII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN KAMMER-MUSICUS J. P. KIRNBERGER. (DEN 25. FEBRUAR 1781.)[Titelblatt]

<224><225>

AN DEN KAMMER-MUSICUS J. P. KIRNBERGER.

Potsdam, den 25. Februar 1781.

Seine Königliche Majestät von Preussen etc. Unser Allergnädigster Herr können Sich von dem angekündigten Werke3_247-a des prinzlichen Kammer-Musici Kirnberger in Berlin nicht überreden, dass solches etwas Neues und vorzüglich Nützliches für die Tonkunst und musikalische Composition enthalten könne, da der General-Bass bereits vor vielen Jahren zu einer gewissen Vollkommenheit gebracht worden ist,3_247-b und wollen demnach solches gedachtem Kirnberger auf seine Vorstellung von ehegestern hiermit nicht verhalten.

Friderich.

<226><227>

XVIII. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN DOCTOR BLOCH. (DEN 27. MÄRZ 1781.)[Titelblatt]

<228><229>

AN DEN DOCTOR BLOCH.

Potsdam, den 27. März 1781.

Seine Königliche Majestät von Preussen Unser Allergnädigster Herr lassen dem Doctor Bloch auf seine allerunterthänigste Anzeige vom 25. dieses und in Ansehung des darin gethanen Antrages hierdurch zu erkennen geben, dass es nicht nöthig ist, von den Kammern eine Liste von den Fischen zu erfordern; denn das wissen sie schon allerweges, was es hier im Lande für Fische giebt. Das sind auch durchgehends dieselben Arten von Fischen, ausgenommen im Glatzischen; da ist eine Art, die man Kaulen nennt, oder wie sie sonst heissen; die hat man weiter nicht. Sonsten aber sind hier durchgehends einerlei Fische, die man alle weiss und kennt; und darum ein Buch davon zu machen, würde unnöthig sein, denn kein Mensch wird solches kaufen. Die zugleich mit eingereichten Kupferabdrücke von einigen Fischen erfolgen hierbei wieder zurück.

Friderich.

<230><231>

XIX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN PROFESSOR MYLLER. (DEN 22. FEBRUAR 1784.)[Titelblatt]

<232><233>

AN DEN PROFESSOR MYLLER.

Potsdam, den 22. Februar 1784.



Hochgelahrter lieber Getreuer,

Ihr urtheilet viel zu vortheilhaft von denen Gedichten aus dem zwölften, dreizehnten und vierzehnten Saeculo, deren Druck Ihr befördert habet und zur Bereicherung der deutschen Sprache so brauchbar haltet. Meiner Einsicht nach sind solche nicht einen Schuss Pulver werth und verdienten nicht aus dem Staube der Vergessenheit gezogen zu werden. In Meiner Büchersammlung wenigstens würde Ich dergleichen elendes Zeug nicht dulden, sondern heraus schmeissen. Das Mir davon eingesandte Exemplar mag dahero sein Schicksal in der dortigen grossen Bibliothek abwarten. Viele Nachfrage verspricht aber demselben nicht Euer sonst gnädiger König,

Friderich.

<234><235>

XX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN PROFESSOR MÜCHLER. (DEN 24. APRIL 1785.)[Titelblatt]

<236><237>

AN DEN PROFESSOR MÜCHLER.

Potsdam, 24. den April 1785.



Besonders lieber Getreuer,

Denkmäler von verdienstvollen Männern sind von je her als Aufmunterungen zu ihrer Nachahmung gestiftet worden. Ein Freiherr von Leibniz, ein Sulzer, ein Lambert3_259-a verdienen nicht weniger, dass ihr Andenken durch eben dergleichen geehrt und ihre Verdienste auf die Nachwelt gebracht werden. Vielleicht reizen auch ihre Ehrenzeichen manchen zur Nachahmung. In dieser Hoffnung genehmige Ich nunmehro Euren gestrigen Antrag, ihnen eine Denksäule nebst ihren Bildnissen en Medaillons zu setzen. In der Mitte des Platzes vor Meinem grossen Bibliothek-Hause wird solche am schicklichsten stehen. Daselbst verstatte Ich Euch, ihnen solche errichten zu lassen, und Ihr könnet Euch nur deshalb bei Meinem General-Lieutenant von Möllendorff, als dortigem Gouverneur, melden, welcher solches nachzulassen heute Ordre erhält von Eurem gnädigen Könige,

Friderich.

<238><239>

XXI. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN RECTOR HEYNATZ. (DEN 12. AUGUST 1785.)[Titelblatt]

<240><241>

AN DEN RECTOR HEYNATZ.

Potsdam, den 12. August 1785.



Hochgelahrter, lieber Getreuer,

Ich danke Euch für das Mir unter dem 10. zugesandte Exemplar Eurer Anweisung zur Deutschen Sprache. Dieses kleine Werk ist ein neuer Beweis Eures Diensteifers in Eurem Berufe, weil Ihr darin auch den Anfängern nützlich werden wollet. Wenn diese gleich anfangs gegen die Sprachfehler verwahret werden, so können sie hernach mit weniger Mühe es in dieser Sprache weit bringen; und was ist rühmlicher für einen Deutschen, als rein deutsch sprechen und schreiben. Ich wünsche, dass Ihr dazu noch fernerhin viel beitragen möget, und bin Euer gnädiger König,

Friderich.

<242><243>

XXII. FRIEDRICHS BRIEFE AN DIE VERWITTWETE FRAU VON TROSCHKE. (DEN 21. UND DEN 23. JANUAR 1786.)[Titelblatt]

<244><245>

1. AN DIE VERWITTWETE FRAU VON TROSCHKE.

Potsdam, den 21. Januar 1786.



Liebe Besondere,

Mir ist der schleunige Tod des Obersten von Troschke, Alt-Woldeckschen Regiments, Eures Mannes, ungemein nahe gegangen. Ich verliere an ihm einen sehr braven und guten Officier; diesen Ruf hatte er allgemein und Ich wusste sehr wohl seine vorzüglichen Verdienste zu schätzen. Der von Euch zurückgesandte Orden Pour le mérite desselben und Euer Dank für die ihm zugewandten Gnadenbezeigungen werden Euch und Euren Kindern ewige Denkmäler Meiner ihm zugewandten wohlverdienten Huld bleiben. Hierbei will Ich es aber nicht bewenden lassen, sondern Ihr könnt versichert sein, dass Ich so wenig die Wittwe eines so verdienstvollen Officiers als dessen hinterlassene Kinder gewiss nicht verlassen werde. Zu dem Ende vertrauet Mir ohne Rückhalt die Beschaffenheit Eurer sämmtlichen häuslichen Umstände an, in welchen er Euch verlassen hat, auch die Anzahl und das Alter Eurer Kinder, und dann will Ich sehen, was Ich für Euch und sie thun kann, als Euer gnädiger König.

Ihren seligen Mann habe Ich in Ehren gehalten wie ein Exempel von einem rechtschaffenen Officier; und weil er leider mit Tode abgegangen, so werde Ich an Vaterstelle für seine Kinder sorgen, und was Ich dem Vater zugedacht, für die Kinder und die Mutter thun. Schicke Sie Mir nur die Liste von Ihrem Vermögen ein, so verspreche Ich Alles so zu machen, dass die Familie zufrieden sein wird.3_268-a

Friderich.

<246>

2. AN DIESELBE.

Potsdam, den 23. Januar 1786.



Liebe Besondere,

Mir ist es recht lieb, von Euren Familienumständen nach Absterben Eures Mannes, des braven Obersten von Troschke, durch Euer Schreiben von gestern genau benachrichtiget zu sein. Ich werde nun darauf bedacht sein, Euch und seine hinterlassenen Kinder Meine Huld und Vorsorge verspüren zu lassen. Zu dem Ende habe Ich Euch vorerst, für Euren Unterhalt und Erziehung Eurer Kinder, die Einkünfte seiner gehabten Amtshauptmannschaft Carzig in der Neumark von fünf hundert Thalern heute angewiesen, und dann werde Ich zwischen hier und Trinitatis sorgen, dass dessen Güter auf wenigstens zwanzig tausend Thaler an Werth steigen und so hoch gebracht werden sollen. Hieran sollet Ihr und Eure Familie ein immerwährendes Denkmal haben von der Vorsorge Eures gnädigen Königs,

Friderich.

3. AN DEN STAATS-MINISTER VON WERDER.

Potsdam, den 22. Januar 1786.

Da Mein Freund der Oberst von Troschke gestorben, so will Ich, dass die Wittwe die Amtshauptmannschaft, so er gehabt, behalte. Hiernächst will Ich ihr ein in der Neumark gelegenes Gut kaufen und die dazu erforderlichen zwanzig tausend Thaler anweisen. Sämmtliche bei den westphälischen Fräuleinstiften entstehende Vacanzen sollen weder verkauft noch auf irgend eine andere Art vergeben, sondern für die Troschkeschen Töch<247>ter aufgehoben werden. Wenn sie heirathen, will Ich zwei derselben ausstatten.

Friderich.

4. AN DAS GENERAL-DIRECTORIUM.

Potsdam, den 23. Januar 1786.

Die Wittwe des Obersten von Troschke, Alt-Woldeckschen Regiments, geborne von Oppell, in Berlin, soll die Einkünfte von fünf hundert Thalern jährlich aus dessen Amtshauptmannschaft Carzig in der Neumark zu ihrem Unterhalt und Erziehung ihrer Kinder fernerhin erhalten und damit auf den Etat gebracht werden, und Seine Königliche Majestät von Preussen etc. Unser allergnädigster Herr Überlassen das dazu erforderliche der fördersamsten Verfügung des General-Directorii.

Friderich.

Ich werde zwischen hier und Trinitatis ein Gut für zwanzig tausend Thaler für ihre drei Sohne kaufen. Sie behält die Amtshauptmannschaft, und bei dem Geist Hellen Departement muss sie sich melden, um zu sehen, ob Ich nicht im Cleveschen und Westphalen gute Klosterstellen für ein paar Töchter schaffen kann. Auch wenn sich zwei Töchter verheirathen können, so will Ich sie aussteuern.3_270-a

<248>Am 24. Januar schrieb der König im allgemeinen an das Geistliche Departement, ob keine Stiftsstellen erledigt wären, womit er einige Fräulein versorgen könne. Der Staats-Minister Freiherr von Zedlitz vermuthete, dass dies eine Versorgung der Töchter des verstorbenen Obersten von Troschke zum Endzweck habe, und berichtete, dass in Rücksicht dieser Vermuthung er Seiner Majestät folgende Vorschläge thun wolle : die älteste Tochter sei die älteste Exspectantin auf Schildesche. Zwar hätten Seine Majestät derselben die vor wenigen Wochen daselbst vacant gewordene katholische Präbende, um sie an eine qualificirte Person zu resigniren, ertheilt; indessen hange es von Seiner Majestät ab, ob ihr demohngeachtet auch die Exspectanz zu lassen, wodurch sie also die erste vacant werdende evangelische Stelle erhalten würde. Die zweite Tochter sei die dritte Exspectantin auf Marienborn, und da sie wegen ihrer Jugend doch noch keine Stiftsstelle besitzen könne, so werde sie wohl die Zeit abwarten können, bis sie zur Hebung komme. Bei der dritten von zehn und der vierten von acht Jahren sei der nämliche Fall, und werde Seiner Majestät anheim gestellt, oh der einen nicht eine Exspectanz auf Heiligengrabe und der andern auf Schildesche ertheilt werden solle, damit auch diese eine Aussicht zu dereinstiger Versorgung hätten.

Alle diese Vorschläge sind von Seiner Majestät genehmigt und bestätigt worden.3_271-a

Als Frau von Troschke den König bat, dass er ihr erlauben möge, die ihrem Manne, 1781, verliehene katholische Präbende ihrem ältesten Sohne, dem Lieutenant, abzutreten, schrieb der König am 30. Juni 1786 an das Geistliche Departement : seine Absicht sei vom Anfang gewesen, dass der Verkauf dieser Präbende auf alle nur mögliche Weise begünstiget und alle dagegen sich hervorthuende Schwierigkeiten aus dem Wege geräumet werden sollten. Dieses müsse auch noch in Ansehung der Wittwe und Erben, ohne alle Widerrede, geschehen; wie aber solches am besten anzufangen und nach den Rechten in Richtigkeit zu bringen sei, überlasse er des Ministers Ermessen und erinnere nur, dass er dabei die Familie, so viel nur irgend geschehen könne, vorzüglich begünstigt wissen wolle.3_271-b

<249>

ANHANG.[Titelblatt]

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I. SCHREIBEN DES KÖNIGS AN DEN ETATS-MINISTER FREIHERRN VON ZEDLITZ. (DEN 5. SEPTEMBER 1779.)[Titelblatt]

<252><253>

AN DEN ETATS-MINISTER FREIHERRN VON ZEDLITZ.



Mein lieber Etats-Minister
Freiherr von Zedlitz,

Da Ich gewahr geworden, dass bei den Schulanstalten noch viele Fehler sind und dass besonders in den kleinen Schulen die Rhetorik und Logik nur sehr schlecht oder gar nicht gelehrt wird, dieses aber eine vorzügliche und höchst nothwendige Sache ist, die ein jeder Mensch in jedem Stande wissen muss und das erste Fundament bei Erziehung junger Leute sein soll, denn wer zum besten raisonniret, wird immer weiter kommen, als einer, der falsche Consequences ziehet; so habe Euch hierdurch Meine eigentliche Willensmeinung dahin bekannt machen wollen. Wegen der Rhetorik ist der Quintilien,3_277-a der muss verdeutschet und darnach in allen Schulen informiret werden; sie müssen die jungen Leute Traductions und Discours selbst machen lassen, dass sie die Sache recht begreifen, nach der Methode des Quintilien; man kann auch ein Abrégé daraus machen, dass die jungen Leute in den Schulen Alles desto leichter lernen; denn wenn sie nachher auf Universitäten sind, so lernen sie davon nichts, wenn sie es aus der Schule nicht schon mit dahin bringen. Zum Unterricht in der Logik ist die beste im Deutschen von Wolff; solche ist wohl ein bischen weitläuftig, aber man kann sie abrégiren <254>lassen. Die ersten Schulen sind immer Schuld daran, wenn die jungen Leute nichts lernen; die Lehrer lassen die jungen Leute nicht selbst arbeiten, sondern sie herum laufen, und halten sie nicht genug zum Lernen an. Lateinisch müssen die jungen Leute auch absolut lernen, davon gehe Ich nicht ab; es muss nur darauf raffiniret werden, auf die leichteste und beste Methode, wie es den jungen Leuten am leichtesten beizubringen; wenn sie auch Kaufleute werden, oder sich zu was anderm widmen, wie es auf das Genie immer ankommt, so ist ihnen das doch allezeit nützlich, und kommt schon eine Zeit, wo sie es anwenden können. Im Joachimsthal und in den andern grossen Schulen muss die Logik durchgehends gründlich gelehret werden, auch in den Schulen der kleinen Städte, damit ein jeder lernt einen vernünftigen Schluss machen in seinen eigenen Sachen; das muss sein. Die Lehrer müssen sich auch mehr Mühe geben mit dem Unterricht der jungen Leute und darauf mehr Fleiss wenden, und mit wahrem Attachement der Sache sich widmen; dafür werden sie bezahlet, und wenn sie das nicht gebührend thun und nicht ordentlich in den Sachen sind, und die jungen Leute negligiren, so muss man ihnen auf die Finger klopfen, dass sie besser attent werden. Die Rhetorik nach dem Quintilien und die Logik nach dem Wolff, aber ein bischen abgekürzet, und das Lateinische nach den Auctoribus classicis muss mit den jungen Leuten durchgegangen werden, und so müssen sie unterrichtet werden, und die Lehrer und Professores müssen das Lateinische durchaus wissen, so wie auch das Griechische; das sind die wesentlichsten Stücke mit,3_278-a dass sie das den jungen Leuten recht gründlich beibringen können und die leichteste Methode dazu ausfindig zu machen wissen. Ihr müsset daher mit der Schulverbesserung in den grossen Städten, als Königsberg, Stettin, Berlin, Breslau, Magdeburg, etc. zuerst anfangen. Auch ist die Elisabeth-Schule zu Breslau, wo gute Leute gezogen werden, die hernach zu Schulmeistern genommen werden können. Bei den kleinen Schulen muss erst angefangen werden, denn da wird der Grund gelegt; die jungen Leute mögen hiernächst auf einen Juristen, Professor, Secretär, oder was es ist, studiren, so müssen sie das <255>alles, auch Lateinisch, wissen. Eine gute deutsche Grammatik, die die beste ist, muss auch bei den Schulen gebraucht werden, es sei nun die Gottschedsche, oder eine andre, die zum besten ist.

Von grossem Nutzen würde es sein, wenn die jungen Leute so in einem Schulhause beständig beisammen wären, wofür die Eltern was gewisses bezahlten; so würden sie weit mehr lernen, als wenn sie zu Hause sind, wo sie die Eltern nur herum laufen lassen; wie im Joachimsthal, da können sie gut studiren, da sind sie immer bei einander. Die Rhetorik und Logik ist für alle Stände, alle Menschen haben sie gleich nöthig; nur muss die Methode des Unterrichts ein bischen reformiret werden, damit die jungen Leute besser lernen. Und wenn ein Lehrer oder Professor darin sich hervor thut, so muss man denn sehen, wie man dergleichen Lehrer auf eine Art avantagiret, dass sie aufgemuntert und die andern gereizet werden, sich auch zu befleissigen, dass sie nicht so grob sind. Die Auctores classici müssen auch alle ins Deutsche übersetzet werden, damit die jungen Leute eine Idee davon kriegen, was es eigentlich ist; sonsten lernen sie die Worte wohl, aber die Sache nicht. Die guten Auctores müssen vor allen übersetzet werden ins Deutsche, als im Griechischen und Lateinischen der Xenophon, Demosthenes, Sallust, Tacitus, Livius, und vom Cicero alle seine Werke und Schriften, die sind alle sehr gut; desgleichen der Horatius und Virgil, wenn es auch nur in Prosa ist.3_279-a Im Französischen sind auch excellente Sachen, die müssen ebenfalls übersetzet werden. Und wenn denn die jungen Leute was gearbeitet haben, so muss das gegen die deutsche Uebersetzung gehalten, und ihnen gewiesen werden, wo sie unrechte Wörter angebracht und gefehlet haben. Gegenwärtig geschiehet der Unterricht nur schlecht, und es wird nicht genug Attention auf die Erziehung in den Schulen gewandt, drum lernen die Kinder auch nicht viel; die ersten Fundamente sind nicht <256>nutze. Wer zum besten raisonniren kann, wird immer zum weitesten kommen, besser als der, der nur falsche Schlüsse ziehet. Für junge Leute, die beim Commerce gehen wollen, sind so ein Haufen gute Bücher, woraus sie das Commerce einer jeden Nation in der ganzen Welt kennen lernen können; für Leute, die Officiers werden, ist die Historie nöthig; auch für andre Leute, und zwar muss solche gleich zum Anfange gelehret werden, denn es sind Abrégés genug davon da. Anfänglich muss man sie nur kurz unterrichten, und bei den alten Zeiten nicht zu lange sich aufhalten, doch so, dass sie eine Kenntniss von der alten Geschichte kriegen. Aber in den neuern Zeiten, da muss man schon etwas genauer damit gehen, damit die jungen Leute solche gründlich kennen lernen, und das gehet auch spielend an. In Ansehung der Geometrie, da sind schon andre Mittel, um ihnen solche zu lehren; und was die Philosophie betrifft, die muss von keinem Geistlichen gelehrt werden, sondern von Weltlichen, sonsten ist es eben so, als wenn ein Jurist einem Officier die Kriegskunst lehren soll; er muss aber alle Systemes mit den jungen Leuten durchgehen und durchaus keine neue machen. Von der Metaphysik müssen sie auch was durchgehen. Aber vom Griechischen und Lateinischen gehe Ich durchaus nicht ab bei dem Unterrichte in den Schulen. Und die Logik ist das allervernünftigste, denn ein jeder Bauer muss seine Sachen überlegen, und wenn ein jeder richtig dächte, das wäre sehr gut. Die Rhetorik muss den jungen Leuten, wie schon gesagt, ebenfalls gründlich beigebracht werden. Man muss auch darauf Acht geben, dass die Kinder fleissig in die Schulen kommen, und wenn das nicht geschieht, muss das den Vätern und Eltern gemeldet werden, dass sie sie dafür strafen; denn warum schicken sie sonst die Kinder in die Schule, als dass sie was lernen sollen; sonst können sie sie ja nur zu Hause behalten.

Dass die Schulmeister auf dem Lande die Religion und die Moral den jungen Leuten lehren, ist recht gut, und müssen sie davon nicht abgehen, damit die Leute bei ihrer Religion hübsch bleiben, und nicht zur katholischen übergehen; denn die evangelische Religion ist die beste, und weit besser wie die katholische. Darum müssen die Schulmeister sich Mühe geben, dass die Leute <257>Attachement zur Religion behalten, und sie so weit bringen, dass sie nicht stehlen und nicht morden. Diebereien werden indessen nicht aufhören, das liegt in der menschlichen Natur; denn natürlicher Weise ist alles Volk diebisch, auch andere Leute, und solche, die bei den Cassen sind und sonst Gelegenheit dazu haben. Im Lauenburgischen und Bütowschen ist es noch mehr, wie an andern Orten nöthig, die Education der Kinder in eine bessere Ordnung zu bringen, denn da fehlet es noch sehr daran. Im Altenburgischen ist eine sehr gute Erziehung, die Leute sind da alle so ordentlich und vernünftig; wenn man von daher könnte Schulmeister kriegen, die nicht so theuer wären, so würde das sehr gut sein. Ihr werdet sehen, wie das zu machen steht; sonsten ist es auf dem platten Lande genug, wenn sie ein bischen lesen und schreiben lernen; wissen sie aber zu viel, so laufen sie in die Städte und wollen Secretärs und so was werden. Deshalb muss man auf dem platten Lande den Unterricht der jungen Leute so einrichten, dass sie das Nothwendige, was zu ihrem Wissen nothwendig ist, lernen, aber auch in der Art, dass die Leute nicht aus den Dörfern weglaufen, sondern hübsch da bleiben. Nach dieser Meiner Willensmeinung und Vorschrift werdet Ihr daher bemühet sein, alles in den Schulen besser einzurichten und zu reguliren, damit Meine landesväterliche Intention bestens erreicht wird. Ich bin übrigens Euer wohlaffectionirter König,

Potsdam, den 5. September 1779.

Friderich.

<258><259>

II. FRIEDRICHS REDE AN SEINE GENERALE UND STABS-OFFICIERE VOR DER SCHLACHT BEI LEUTHEN. (DEN 3. DECEMBER 1757.)[Titelblatt]

<260><261>

FRIEDRICHS REDE AN SEINE GENERALE UND STABS-OFFICIERE VOR DER SCHLACHT BEI LEUTHEN.

(Gehalten in Parchwitz, den 3. December 1757, und vollständig abgedruckt aus Retzow's Charakteristik.)

Der König berief seine Generale und Stabs-Officiere zu sich, und mit der ihm eigenthümlichen Beredsamkeit und mit seelenvollem Ausdruck hielt er ihnen jene sehr merkwürdige Rede, deren Hauptinhalt mir unvergesslich geblieben ist. Noch nach einer langen Periode von Jahren, da ich dies schreibe, belebt sie meine Empfindungen für den grössten König und Menschen, wenn ich jene mir so wichtige Epoche meines Lebens in meiner Einsamkeit überdenke. -

Ihnen, meine Herrn, - so redete der König die Versammlung an - ist es bekannt, dass es dem Prinzen Carl von Lothringen gelungen ist, Schweidnitz zu erobern, den Herzog von Bevern zu schlagen und sich Meister von Breslau zu machen, während ich gezwungen war, den Fortschritten der Franzosen und Reichsvölker Einhalt zu thun. Ein Theil von Schlesien, meine Hauptstadt, und alle meine darin befindlich gewesenen Kriegsbedürfnisse sind dadurch verloren gegangen, und meine Widerwärtigkeiten würden aufs höchste gestiegen sein, setzte ich nicht ein unbegränztes Vertrauen in Ihren Muth, Ihre Standhaftigkeit und Ihre Vaterlandsliebe, die Sie bei so vielen Gelegenheiten mir be<262>wiesen haben. Ich erkenne diese dem Vaterlande und mir geleisteten Dienste mit der innigsten Rührung meines Herzens. Es ist fast keiner unter Ihnen, der sich nicht durch eine grosse, ehrenvolle Handlung ausgezeichnet hätte, und ich schmeichle mir daher, Sie werden bei vorfallender Gelegenheit nichts an dem mangeln lassen, was der Staat von Ihrer Tapferkeit zu fordern berechtigt ist. Dieser Zeitpunct rückt heran; ich würde glauben, nichts gethan zu haben, liesse ich die Oesterreicher in dem Besitze von Schlesien. Lassen Sie es sich also gesagt sein, ich werde gegen alle Regeln der Kunst die beinahe dreimal stärkere Armee des Prinzen Carl angreifen, wo ich sie finde. Es ist hier nicht die Frage von der Anzahl der Feinde, noch von der Wichtigkeit ihres gewählten Postens; alles dieses, hoffe ich, wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen und die richtige Befolgung meiner Dispositionen zu überwinden suchen. Ich muss diesen Schritt wagen, oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen, oder uns alle vor seinen Batterien begraben lassen.3_286-a So denke ich, - so werde ich handeln. Machen Sie diesen meinen Entschluss allen Officieren der Armee bekannt; bereiten Sie den gemeinen Mann zu den Auftritten vor, die bald folgen werden, und kündigen Sie ihm an, dass ich mich berechtigt halte, unbedingten Gehorsam von ihm zu fordern. Wenn Sie übrigens bedenken, dass Sie Preussen sind, so werden Sie gewiss sich dieses Vorzuges nicht unwürdig machen; ist aber einer oder der andere unter Ihnen, der sich fürchtet alle Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.3_287-a

<263>Diese Rede des Königs durchströmte die Adern der anwesenden Helden, fachte ein neues Feuer in ihnen an, sich durch ausgezeichnete Tapferkeit hervor zu thun, und Blut und Leben für ihren grossen Monarchen aufzuopfern, der diesen Eindruck mit der innigsten Zufriedenheit bemerkte. Eine heilige Stille, die von Seiten seiner Zuhörer erfolgte, und eine gewisse Begeisterung, die er in ihren Gesichtszügen wahrnahm, bürgte ihm für die völlige Ergebenheit seiner Armee. Mit einem freundlichen Lächeln fuhr er darauf fort :

Schon im voraus hielt ich mich überzeugt, dass keiner von Ihnen mich verlassen würde; ich rechne also ganz auf Ihre treue Hülfe und auf den gewissen Sieg. Sollte ich bleiben, und Sie für Ihre mir geleisteten Dienste nicht belohnen können, so muss es das Vaterland thun. Gehen Sie nun ins Lager und wiederholen Ihren Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört haben.

So lange hatte Friedrich II. in dem Tone der Ueberzeugung geredet, um den Enthusiasmus seiner Zuhörer anzufachen; jetzt aber, da er sich von der unwiderstehlichen Gewalt seiner Worte überzeugt hielt, sprach er wieder als König und kündigte die Strafen an, die er über diejenigen verhängen wollte, die ihre Schuldigkeit verabsäumen würden.

Das Regiment Cavallerie, sagte er, welches nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht absitzen und mache es zu einem Garnison-Regimente. Das Bataillon Infanterie, das, es treffe worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Montirung abschneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herrn; in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.

So verstand der grosse König die seltene Kunst, zu einer und eben derselben Zeit Zutrauen zu erwecken und Gehorsam einzuprägen. <264>Seine Beredsamkeit und ein gewisser gemessener Ausdruck, den er auf seine Reden zu legen wusste, waren so hinreissend, dass - ich will es kühn behaupten - auch der roheste, gefühlloseste Mensch, ja selbst derjenige, der mit ihm unzufrieden zu sein gegründete Ursache haben mochte, enthusiastisch für ihn werden musste, wenn er Friedrich so aus dem Herzen reden hörte.

Die Begeisterung, die er der Versammlung einzuflössen gewusst hatte, ergoss sich bald über alle übrige Officiere und Soldaten der Armee. Im preussischen Lager ertönte ein lauter Jubel. Die alten Krieger, die so manche Schlacht unter Friedrich II. gewonnen hatten, reichten sich wechselseitig die Hände, versprachen einander treulich beizustehen, und beschworen die jungen Leute, den Feind nicht zu scheuen, vielmehr, seines Widerstandes ungeachtet, ihm dreist unter die Augen zu treten. Man bemerkte seitdem bei jedem ein gewisses inneres Gefühl von Festigkeit und Zuversicht, gemeiniglich glückliche Vorboten eines nahen Sieges. Mit Ungeduld erwartete das Heer den Befehl zum Aufbruch, und diese kleine Schaar - wiewohl auserlesener Soldaten - ging willig und zufrieden ihrem Schicksal entgegen. Was konnte nicht der König mit solchen Truppen ausrichten, und was bewirkte nicht durch sie sein fruchtbares Genie! Er nutzte aber auch den Enthusiasmus seiner Armee, brach von Parchwitz auf, und richtete seinen Marsch auf Neumarkt.

<265>

SUPPLÉMENT[Titelblatt]

<266><267>

I. SUPPLÉMENT AUX OEUVRES HISTORIQUES DE FRÉDÉRIC.[Titelblatt]

<268><269>

I. RAISONS DE MA CONDUITE MILITAIRE. (JUILLET 1757.)

Beaucoup de personnes, peu instruites de la véritable situation des affaires, ont glosé sur la conduite que j'ai tenue avec mes armées après la bataille de Prague.3_293-a Je vais exposer avec simplicité et vérité les motifs de mes actions; c'est aux connaisseurs à juger qui de mes critiques ou de moi a raison.

L'on dit que le siége de Prague était une entreprise téméraire, et que, au lieu de bloquer cette armée défaite, il fallait lui laisser la liberté de s'échapper, pour la poursuivre ensuite. Je réponds que la bloquade3_293-b d'une armée battue, mais cependant nombreuse, était une entreprise très-difficile, mais qui aurait réussi, si, comme on en était informé du commencement, l'ennemi n'avait pas eu de si gros magasins de vivres, ou si Léopold Daun n'avait pas pu rassembler des forces si nombreuses. Voici le cas de la question. Nous avions battu l'ennemi en bataille rangée; son aile droite était coupée et séparée de sa gauche; j'étais marché avec tout ce que j'avais pu assembler de cavalerie et d'infanterie pour couper les fuyards de la Sasawa, <270>ce qui réussit si bien, que je les poussai jusque sous le Wyssehrad, et les forçai de se jeter pêle-mêle dans la ville. J'avais détaché après les fuyards qui avaient passé la Sasawa auprès de Beneschau. Si je laissais ressortir ceux de Prague, je remettais en question ce qui avait été une fois décidé, et je laissais échapper une occasion unique de faire quarante mille hommes prisonniers de guerre; nous les avions si étroitement serrés, des deux côtés de la ville, par nos postes et nos redoutes, qu'ils n'osaient plus penser à tenter une sortie. L'on espérait, par le moyen du feu et des bombes, de détruire quelques-uns de leurs magasins et de les prendre par famine. C'était l'unique moyen raisonnable pour les obliger à la reddition. Vouloir les assiéger, c'aurait été entreprendre l'impossible, vu la nombreuse garnison; prendre la ville par assaut, c'aurait été se jouer de la vie des hommes et hasarder plus que la prudence ne le permet à aucun généraL. cette bloquade, jointe au bombardement, avait si bien approché les choses du but que l'on désirait, que cette armée bloquée n'aurait pu tenir que jusqu'au 28 de juin tout au plus, après quoi elle aurait été obligée de mettre les armes bas.

Si nous n'avions rencontré d'autres obstacles que ceux du siége et de la nombreuse garnison de Prague, nous aurions réussi sans faute; mais voici les difficultés qui nous furent les plus nuisibles, et qui à la fin nous surmontèrent. L'on sait que le maréchal Daun était en pleine marche, avec un corps de quatorze mille hommes, pour joindre M. de Browne auprès de Prague; l'on sait que ce corps se trouvait le jour de l'action auprès de Böhmisch-Brod. Je détachai le prince de Bevern, avec quinze bataillons et soixante-dix escadrons, pour éloigner ce corps, dont le voisinage nous était dangereux. Le prince de Bevern le poussa, à la vérité, mais pas avec toute la vigueur que j'aurais désirée; il prit cependant les magasins de Nimbourg, de Suchdol, de Kolin et de Kuttenberg, et poussa M. de Daun jusqu'à Czaslau. Celui-ci reçut beaucoup de renforts, et, sur cette nouvelle, je résolus de resserrer les postes de Prague et de me détacher avec seize bataillons et trente escadrons pour joindre le prince de Bevern. Pendant ces entrefaites, M. de Daun avait à son tour tourné le prince de Bevern, et l'avait obligé de quitter les hau<271>teurs de Kuttenberg; et comme je me trouvais en pleine marche pour le joindre à Kuttenberg, je le vis arriver à Kaurzim, où j'avais pris un camp de passage.

Les critiques objectent à ceci que si j'avais pu renforcer le prince de Bevern de seize bataillons et d'autant d'escadrons, en le faisant du commencement, je l'aurais mieux mis en état d'exécuter ce que j'exigeais de lui, et que certainement il aurait alors chassé Léopold Daun de la Bohême. Je leur réponds qu'ils ont grande raison, mais qu'il m'était impossible de détacher tant de monde du siége de Prague avant que d'avoir occupé des postes plus resserrés; que nous en avions pris quelques-uns l'épée à la main; que, pour s'établir dans d'autres, il fallait remuer beaucoup de terre; que la bataille de Prague avait coûté seize mille morts et blessés, et que l'ouvrage des batteries, les gardes et le travail de terre consumaient tant de monde, que le soldat n'avait que de deux jours un jour de repos; que la prise de Prague était notre objet principal, et que, du commencement, si nous avions envoyé nos forces contre M. de Daun, nous aurions pu manquer l'un et l'autre.

Encore passe, dit-on, que vous n'ayez pas envoyé tant de troupes après Daun; mais pourquoi ne point suivre la règle des grands capitaines, qui ont évité de combattre avec les armées d'observation, et se sont la plupart contentés d'occuper des postes, d'empêcher les secours que l'ennemi pourrait introduire dans la ville assiégée, et de contenir par des mouvements et des marches savantes les entreprises des généraux qui leur étaient opposés? J'ose leur répondre hardiment, premièrement, que leur règle n'est pas générale; que, au siége de Dunkerque, M. de Turenne combattit aux Dunes Don Juan d'Autriche, le prince de Condé, Estevan de Gamare, les battit et prit la ville; que, lorsque Louis XIV assiégeait Mons, le duc d'Orléans son frère, ou plutôt M. de Luxembourg, qui commandait l'armée d'observation, battit auprès de Mont-Cassel le prince d'Orange, qui voulait secourir la ville; que le prince Eugène battit les Turcs auprès de Belgrad; que le comte de Saxe, assiégeant Tournai, battit le duc de Cumberland à Fontenoi, et qu'un reproche très-fondé que l'on fait à la mémoire du maréchal de La Feuillade et <272>de Marsin est de n'être pas sortis des retranchements de Turin pour marcher sur le prince Eugène, qui s'approchait à grands pas de Turin, et que la France perdit l'Italie, l'année 1704, uniquement parce que les Français restèrent renfermés dans leurs retranchements, et ne s'opposèrent point aux progrès du prince Eugène. Voilà des exemples suffisants pour justifier la conduite d'un général moderne, qui doit suivre les grands modèles, et auquel la mémoire doit tenir lieu d'expérience; mais je ne m'en tiens pas là, et je dois ajouter des raisons particulières qui m'ont déterminé au parti que j'ai pris.

Presque toute l'Europe s'était liguée contre la Prusse; je ne devais point attendre que toutes ces forces unies vinssent fondre sur moi. Le duc de Cumberland avait besoin de secours; les cercles de l'Empire assemblaient des troupes; trente mille Prussiens qui, au mois de juillet, seraient marchés dans l'Empire auraient dissipé tous les fantômes des cercles, et auraient peut-être encore rechassé les Français de la Westphalie. La raison de politique voulait donc qu'on se débarrassât de l'ennemi le plus proche, pour que l'on pût détacher contre les autres. Plus d'une raison de guerre voulait la même chose. Premièrement, l'armée prussienne campée à l'entour de Prague, surtout celle de Michele, avait de la peine à trouver des fourrages, et il fallait lui assurer un terrain de trois milles pour qu'elle trouvât de quoi subsister; en second lieu, il fallait la couvrir du côté d'Aurzinowes et de la Sasawa, par où l'ennemi aurait pu envoyer de gros détachements, pour empêcher que les Autrichiens, attaquant les troupes de la bloquade à dos, ne facilitassent à ceux de la ville le moyen de percer, de culbuter un quartier, et de s'échapper ainsi. Or, je ne pouvais point trouver de poste pour l'armée d'observation qui remplît tous ces objets; M. de Daun avait plus de quinze mille hommes de troupes légères; dès que le poste de Kuttenberg se trouvait abandonné, l'armée prussienne à Kaurzim ne pouvait couvrir en même temps son magasin de Nimbourg, qui pouvait être pris l'épée à la main, et la Sasawa; Nimbourg se trouvait à deux milles de notre gauche, et la Sasawa à trois milles à notre droite; l'ennemi pouvait passer cette rivière où bon lui semblait; les collines, les bois et les défilés qui sont aux <273>deux rives de son bord nous en rendaient l'approche difficile et meurtrière, à cause du nombre de pandours qui occupaient la plupart des gorges et des forêts de ses environs.

Ces raisons seules auraient suffi pour résoudre le combat; il y en avait encore de plus importantes. Il ne restait à la maison d'Autriche que l'armée de Daun; cette armée bien battue, la garnison de Prague était prisonnière de guerre, et il était à présumer que la cour de Vienne, se trouvant sans ressources, aurait été forcée de faire la paix. J'avais donc beaucoup plus à gagner qu'à perdre en risquant la bataille. L'exemple de grands généraux, des raisons de guerre qui étaient propres à la situation où je me trouvais, des raisons de politique aussi puissantes, surtout l'espérance de parvenir bientôt à la paix générale, tout enfin me portait à préférer aux résolutions timides le parti le plus généreux.

Le proverbe qui dit que la fortune seconde les audacieux3_297-a est vrai pour la plupart du temps. Comme la bataille était résolue, je me proposais d'attaquer l'ennemi, parce que ce parti est toujours le meilleur. On ne savait pas où les Autrichiens étaient campés. J'étais sur le point de marcher vers Swoyschitz, lorsque je vis que l'armée autrichienne se déployait, et commençait à occuper ce poste. Ceci m'obligea de changer ma disposition, puisqu'une chaîne d'étangs et des défilés nous empêchaient de les attaquer dans ce camp. Nous marchâmes vers Planian; notre droite vint à Kaurzim, et notre gauche sur des hauteurs au delà du grand chemin qui de Böhmisch-Brod mène à Kolin. Le lendemain, nous marchâmes pour attaquer l'ennemi. Voici ma disposition et les raisons que j'eus de la faire telle. Les hauteurs que l'ennemi occupait formaient un angle; sa droite était sur des collines, mais elle n'était point appuyée; le centre se brisait, et la gauche formait la perpendiculaire dont la droite était la base, et le centre l'angle; devant la gauche et derrière l'armée se trouvait une chaîne d'étangs; le front du poste aussi bien que les hauteurs étaient bordés d'une grande quantité <274>d'artillerie. Sur cela, je me disposais à faire mon effort principal avec la gauche, de refuser ma droite,3_298-a de prendre l'ennemi en flanc par les hauteurs qui sont vers Kolin, et de le pousser vers tous ces défilés qu'il avait à dos et dans son flanc gauche. Cette manœuvre lui rendait une partie de son armée inutile. Si elle avait été exécutée, son canon ne m'aurait pas fait grand mal, parce qu'il ne pouvait agir que contre une section de mes troupes; et s'il avait été poussé vers ces étangs, son infanterie était en grande partie obligée de mettre les armes bas. Je n'ai d'autre reproche à me faire que de ne m'être pas porté à l'extrémité de notre gauche pour reconnaître ce terrain, qui se trouva plus étendu qu'on ne l'avait décrit. Mon malheur voulut que dans un clin d'œil toute mon infanterie s'engageât contre mes ordres avec l'ennemi, que ma cavalerie n'obéît point aux officiers généraux qui voulurent la mener à notre gauche, et qu'un concours de causes secondes me lût entièrement contraire. Dès que toute mon infanterie se fut engagée mal à propos, la seconde ligne y entra incontinent, et je n'eus pas un bataillon à ma disposition pour soutenir l'attaque de la gauche. Ma gauche avait emporté trois postes, et chargé à sept reprises contre des troupes fraîches qu'on lui avait opposées; quatre bataillons frais gagnaient la bataille; la droite de l'ennemi était totalement battue. Il s'en manqua donc de bien peu que l'affaire ne réussit pas entièrement selon nos souhaits.

La déroute de la droite m'obligea de me retirer vers les neuf heures. L'armée marcha à Nimbourg; elle avait perdu dix mille hommes de la meilleure infanterie, ce qui la rendait trop faible pour soutenir le poste de Planian. Dès qu'il n'y avait plus de corps d'observation entre l'armée de Daun et la bloquade de Prague, il fallait en lever le siége. Je m'y rendis en diligence, et le 20 je marchai tambour battant, avec toutes les troupes qui environnaient le Grand-Côté, à Brandeis, sans que ceux de la ville osassent me suivre. Le maréchal Keith fut canonné en se retirant. Je fis occuper le poste de Bunzlau, et marchai à Lissa, <275>tenant Bunzlau à un mille à ma droite, et Nimbourg à un mille à ma gauche. Le maréchal Keith devait marcher à Michowitz. Les conjonctures des temps m'obligeaient de former deux armées : l'une devait s'opposer aux Autrichiens, faire une guerre défensive pour couvrir la Lusace et la Silésie; l'autre devait couvrir la Saxe et s'opposer en même temps aux Français de la Westphalie, au corps du prince de Soubise, aux troupes des cercles, et aux Suédois, qui menaçaient d'envahir la Poméranie. Je pris pour moi cette tâche, la jugeant la plus difficile, et je donnai à mon frère, étayé de mes meilleurs généraux, le commandement de l'armée destinée à couvrir la Lusace.3_299-a Mon frère a de l'esprit, des connaissances, le meilleur cœur de l'univers, mais point de résolution, beaucoup de timidité, et de l'éloignement pour les partis vigoureux.3_300-a Je me mis en marche pour joindre le maréchal Keith, que je crus à Welwarn, et que je trouvai acculé à Leitmeritz. Je pris dans ce camp des mesures pour m'emparer d'avance de toutes les gorges et de tous les passages qui mènent en Saxe. Nadasdy vint se camper avec dix mille hommes à Gastorf. J'avais d'ailleurs trois à quatre mille hommes de troupes légères sur les flancs dans les montagnes, avec cela trois mille blessés et un grand magasin à Leitmeritz. Cette ville, commandée par les montagnes des environs, ne pouvait être défendue que par un corps qui occupât ces avenues. J'y postai treize bataillons et vingt escadrons sous les ordres de mon frère Henri, qui s'en acquitta à merveille. L'armée de mon frère fit une marche vers Leipa pour s'approcher de Zittau, où était son magasin, et d'un secours de six mille hommes que le général Brandeis lui amena de Silésie. Toutes nos affaires allèrent passablement jusqu'au 14 de juillet, que Daun prit le camp de Niemes, sur le flanc gauche de mon frère. Il y avait un poste à Gabel, qui faisait la communication de Zittau à notre armée. Mon frère souffrit que l'ennemi se campât sur son flanc, sans changer sa position. Il sut que Gabel était attaqué, et, au lieu d'y marcher avec toute l'armée, il laissa prendre ce poste, ce qui lui coupait <276>le meilleur chemin pour sa retraite vers la Lusace. Il ne marcha que le 17, pour gagner Zittau, par des défilés et des chemins très-difficiles. Il laissa aux ennemis le temps d'occuper tous ces passages avec leurs troupes légères; aussi perdit-il, en se retirant, presque tout son équipage. Il arriva auprès de Zittau après Daun, de sorte que les autres occupaient les hauteurs, dont il ne put plus s'emparer. L'ennemi bombarda la ville, y mit le feu, la réduisit en cendres; tout ce que l'on put faire se réduisit à en retirer la garnison tant bien que mal. Mon frère se retira ensuite à Löbau sans perte, et de Löbau il marcha à Bautzen. Toutes ces fausses manœuvres m'obligèrent de changer de mesures; j'évacuai la Bohême sans perdre ni bagage, ni magasin, ni blessés. Je fis toute la diligence possible pour gagner Pirna, où je passai la rivière avec seize bataillons et vingt-huit escadrons, et je joignis l'armée de mon frère le 29 de juillet. Le maréchal Keith me suivit; le prince Maurice fut posté à Cotta, avec quatorze bataillons et vingt escadrons, pour couvrir l'Elbe, et le maréchal Keith marcha sur Bautzen.

Dans la fâcheuse situation où j'ai trouvé les affaires, il ne me restait de ressource que dans les partis violents. Pour bien juger de cette situation, il faut se rappeler ici le tableau général de l'Europe. Soixante mille Russes marchent contre la Prusse; un corps s'est emparé de Memel, la grande armée s'est retranchée à dix milles de la frontière, du côté de Kauen;3_301-a nombre de galères menacent les bords de la mer d'une descente. Lehwaldt se voit réduit à couvrir la capitale, et à attendre que quelqu'un de ces corps s'approche de lui, pour le battre. J'ai des nouvelles que le duc de Cumberland est battu, et que quarante mille Français de Westphalie marchent vers le pays de Halberstadt. Tout ce que j'ai pu faire, c'est de jeter les six bataillons de la garnison de Wésel à Magdebourg, de sorte qu'il s'y trouve dix bataillons. Le prince de Soubise marche du côté de Weimar pour tomber sur la Saxe; les Suédois ont déjà près de dix mille hommes à Stralsund. J'ai envoyé deux régiments d'infanterie à Stettin; il y a deux bataillons qui s'y trouvent actuellement; je lève, outre <277>cela, dix bataillons de milice;3_301-b ce qui, joint ensemble, fait seize bataillons. Un corps de huit à dix mille Hongrois est entré en Silésie du côté de Landeshut, et un autre corps aussi nombreux doit pénétrer du côté de Teschen.

Si mon armée se trouvait aussi nombreuse quelle l'était au commencement du printemps, je pourrais avec peine faire face à la plupart de mes ennemis. A présent, je ne puis former qu'une armée et m'opposer avec elle à l'ennemi le plus dangereux.3_302-a Si je balance à chasser les Autrichiens de la Lusace, ils enverront de gros détachements dans l'Électorat, et y mettront tout à feu et à sang; si j'attaque les Autrichiens, et que je perde la bataille, j'accélère ma perte d'un mois; mais si j'ai encore assez de fortune pour les battre, je puis nettoyer la Lusace, y laisser un corps sur la défensive, détacher vers la Silésie, marcher vers le pays de Halberstadt pour m'opposer aux Français, et gagner du temps.3_302-b C'est donc, dans cette fâcheuse situation,3_302-c le parti le plus sûr, le plus généreux et le plus honorable.

Je me suis cru obligé de rendre compte à l'État et à la postérité de ma situation et des raisons qui m'ont fait prendre un parti plutôt qu'un autre, afin que l'on ne pût flétrir ma mémoire par des accusations injustes. Je ne doute pas qu'il n'y ait eu dans le monde de beaucoup plus habiles gens que moi; je suis très-convaincu que je suis très-éloigné de la perfection. Mais s'il s'agit d'amour de la patrie et de zèle pour sa conservation et sa gloire, je le dispute à toute la terre, et je conserverai ces sentiments jusqu'au dernier soupir de ma vie.

Federic.

<278><279>

II. APOLOGIE DE MA CONDUITE POLITIQUE. (JUILLET 1757.)

L'on dit ordinairement que les rois ne sont responsables de leur conduite qu'envers Dieu. Cela ne doit s'entendre que dans le sens illimité de leur pouvoir. Aucun prince ne peut les rendre responsables de leurs actions; les états du pays n'ont pas l'autorité de les interroger sur les motifs de leurs résolutions. Il n'en est pas moins vrai qu'un bon prince, sans déroger à sa dignité, peut et doit instruire le peuple, dont il n'est que le chef ou le premier ministre,3_303-a des raisons qui l'ont obligé de prendre un parti plutôt qu'un autre. Pour moi qui, grâce au ciel, n'ai ni l'orgueil qu'inspire le commandement, ni l'insupportable morgue de la royauté, je ne me fais aucun scrupule de rendre compte de ma conduite au peuple dont le hasard de la naissance m'a fait souverain. Mes intentions ont été pures, mes vues n'ont tendu qu'à assurer le repos et la tranquillité de l'État; j'ai la conscience si nette, que je ne crains point de penser tout haut et de montrer à découvert les ressorts les plus cachés de mon âme.

Tout le monde sait que les troubles qui déchirent l'Europe ont pris leur naissance en Amérique, et que la pêche de la mer<280>luche en contention entre les Anglais et les Français, avec quelques terres incultes du Canada, ont donné lieu à la guerre cruelle qui afflige notre continent.3_304-a Cette guerre était si éloignée des possessions des princes de l'Allemagne, que l'on a de la difficulté à comprendre comment cet embrasement a passé d'une partie du monde à une autre qui semble n'y être aucunement liée. A présent, grâce à la politique de notre siècle, il n'y a aucune dissension dans le monde, aussi petite qu'elle soit, qui ne puisse gagner et brouiller en peu de temps toute la chrétienté.

Mais il n'est pas question ici de traiter des propositions générales ou de se répandre en vaines déclamations; il faut en venir au fait et entrer en matière. L'année 1755, la Prusse se trouvait alliée de la France et de la Suède. La reine de Hongrie, qui avait sans cesse en vue le recouvrement de la Silésie, à laquelle elle avait renoncé par deux traités formels, la reine de Hongrie, dis-je, remuait toute l'Europe contre nous. Elle était en alliance avec l'Angleterre et la Russie; à force de guinées anglaises elle avait porté les Moscovites à faire tous les ans des ostentations3_304-b sur les frontières de la Livonie et de la Courlande. Le roi de Pologne, comme électeur de Saxe, s'était si fort attaché à la fortune de la maison d'Autriche, son animosité contre la Prusse était si connue, que l'on ne pouvait s'attendre de sa part qu'à des coups de trahison, c'est-à-dire qu'il ne serait pas des premiers à se déclarer contre nous, mais qu'il profiterait du premier malheur pour nous accabler, à quoi la situation de son pays lui donnait toutes les facilités. Depuis l'année 1748, pendant la paix, jusqu'à la guerre d'à présent, j'ai été si bien au fait de toutes les intrigues de ces cours ennemies, que j'ai eu toute leur correspondance entre mes mains; cela est clair et prouvé par les papiers justificatifs de ma conduite, qui sont imprimés et entre les mains de tout le monde. Dès que la guerre commença en Amérique entre les Français et les Anglais,3_305-a je prévis que de conséquence <281>en conséquence j'y pourrais être engagé, et je résolus de faire tout ce qui dépendrait de moi pour n'y point être mêlé. Dès l'automne de l'année 1755, les Français, craignant qu'ils ne pourraient pas gagner la supériorité sur mer sur les Anglais, méditèrent d'attaquer le roi d'Angleterre dans ses possessions d'Allemagne, espérant de terminer dans le pays de Hanovre les différends qu'ils avaient en Amérique avec les Anglais. Ils jetèrent d'abord les yeux sur moi, supposant qu'il me suffisait d'une occasion pour me battre. Notre traité défensif avait exclu en termes précis tous les démêlés qu'ils pouvaient avoir dans un autre monde de nos garanties. M. Rouillé passa légèrement sur cette difficulté, et dit en termes formels à Knyphausen, mon envoyé, « qu'il y avait un bon trésor à Hanovre, et qu'on me l'abandonnerait. » Je lui fis simplement répondre que c'était une proposition à faire à Mandrin,3_305-b et non pas à un roi de Prusse. Sur cela, le roi d'Angleterre rechercha mon amitié, et me fit faire des propositions par le duc de Brunswic, qui tendaient à assurer le repos de l'Allemagne par un traité de neutralité. Je ne voulus m'engager à rien avant que d'être sûr si la Russie suivrait plutôt les impulsions de la cour de Vienne, ou celles des Anglais. J'en écrivis à Klinggräff, à Vienne, qui m'assura que la cour de Vienne n'avait point d'argent, que les Anglais tenaient les cordons de la bourse, et que les Russes, comme les Suisses, n'étaient que pour ceux qui les payaient. La cour de Londres m'assura en termes formels qu'elle pouvait répondre de la Russie, et que je n'avais rien à appréhender de ce côté-là. D'autres nouvelles particulières confirmaient la disette d'argent où l'on se trouvait à Pétersbourg, de sorte que toutes les probabilités me portaient à croire que la Russie suivrait aveuglément le parti des Anglais, du moins qu'elle ne se déclarerait point contre les alliés du roi de la Grande-Bretagne. Mon alliance avec la France finissait au mois de mai de l'année 1756.3_306-a Il fallait prendre un parti. Les Français me pressaient d'agir. Si j'avais déféré à leurs désirs, je me serais vu engagé dans une guerre contre la maison d'Autriche, la Russie, l'Angleterre, et la plupart des princes d'Allemagne; si <282>je faisais une alliance avec le roi d'Angleterre, je ne paraissais avoir à craindre que la reine de Hongrie. Le parti du traité de neutralité me parut donc le plus sûr, et je le choisis préférablement à d'autres, parce que je le crus seul capable de maintenir la paix en Allemagne. L'hiver de l'année 55, le duc de Nivernois vint à Berlin avec des propositions d'un nouveau traité, et pour me faire condescendre à la diversion du pays de Hanovre, il me proposa la possession de l'île de Tabago. Je lui répondis franchement que je ne voulais point aller sur les brisées du comte de Saxe, auquel cette île avait été une fois donnée, et que je ne ferais point la guerre en marchand. Je lui montrai ensuite le traité que j'avais fait avec le roi d'Angleterre, et je lui dis que je n'avais eu d'autre raison de le faire qu'un sincère désir de conserver l'Allemagne tranquille. Les Français furent extrêmement piqués de ce traité, quoiqu'ils n'eussent aucune raison de l'être; ils s'étaient mis dans l'esprit que je serais le Don Quichotte de toutes leurs querelles, et qu'ils me feraient faire la guerre ou la paix comme ils le jugeraient à propos. Pour moi, j'ai cru, et je le crois encore, qu'un prince souverain a le droit de contracter des alliances avec qui il lui plaît, et que ce n'est qu'aux puissances tributaires ou mercenaires à suivre les ordres de leurs maîtres ou de ceux qui les payent. Mon intention était de maintenir la tranquillité de l'Allemagne, et j'avais espérance d'y réussir jusqu'au printemps de l'année 1756, que j'appris qu'un gros corps de Russes s'assemblait en Courlande. Cela me parut d'autant plus extraordinaire, que j'étais bien sûr, par les liaisons que j'avais avec les Anglais, que cela ne pouvait pas venir d'eux. J'entrai sur cela en quelques explications avec le ministère de Londres, et dès que je m'aperçus que les mouvements n'étaient pas concertés avec le roi d'Angleterre, cette manœuvre me donna de grands soupçons sur la conduite des Russes. J'appris au mois de juin, comme j'étais à Magdebourg, que cette armée se renforçait, et toutes les circonstances, jointes à des correspondances qui sont imprimées, me portèrent à présumer que la Prusse avait à craindre une invasion de ce côté; sur quoi je fis marcher quelques régiments en Poméranie pour être à portée de se joindre aux troupes de Prusse. Ce mouvement, qui ne pouvait donner aucune jalousie à la reine <283>de Hongrie, occasionna quelle fit filer un grand nombre de ses troupes en Bohême. L'on sait comme cette démarche donna lieu à des explications qui occasionnèrent la guerre.

Dès que je fus informé que les troupes autrichiennes remuaient dans toutes les provinces, j'envoyai ordre à Knyphausen de parler à M. Rouillé, pour l'avertir qu'un orage se formait en Allemagne, et que, s'il le voulait conjurer, il en était temps en faisant des remonstrations3_307-a à la cour de Vienne, avec laquelle la France venait de conclure une alliance. M. Rouillé répondit sèchement que la France ne pouvait ni ne voulait se mêler de cette affaire. Après la réponse ambiguë et arrogante que le comte Kaunitz donna à Klinggraff, je me voyais forcé à la guerre. La reine de Hongrie l'avait résolue, et si j'avais attendu plus longtemps, ce n'aurait été que donner le temps à mon ennemi pour s'arranger entièrement. Il fallait prévenir pour n'être point prévenu. Si j'attaquais la reine de Hongrie du côté de la Silésie, je sentais l'impossibilité dans laquelle j'étais de lui faire grand mal, et je donnais au roi de Pologne, électeur de Saxe, mon voisin le plus dangereux, le temps de mettre, moyennant des subsides, une armée de quarante mille hommes sur pied. D'ailleurs, s'il y avait moyen de réussir en Bohème, c'était du côté de la Saxe, où l'Elbe et la connexion avec la Marche fournit le moyen de se soutenir.

Voilà au vrai les raisons qui m'ont porté à choisir le parti que j'ai pris, préférablement à d'autres. Comment pouvais-je deviner que la France enverrait cent cinquante mille hommes dans l'Empire? comment pouvais-je deviner que cet Empire se déclarerait, que la Suède se mêlerait de cette guerre, que la France payerait des subsides à la Russie, que les Anglais ne soutiendraient pas le pays de Hanovre, malgré les garanties qu'ils en ont données, que les Hollandais se laisseraient tranquillement enfermer par les Français et les Autrichiens, que le Danemark laisserait agir les Russes et les Suédois sans en prendre de l'ombrage, en un mot, que les Anglais m'abandonneraient? Les politiques ne peuvent point lire dans l'avenir; ce que le vulgaire nomme hasard, et ce que les philosophes appellent causes secondes, <284>échappe à leur calcul. Nous avons des principes pour diriger notre jugement, et ceux-là consistent dans l'intérêt des princes et dans ce qu'exigent d'eux les alliances dans lesquelles ils se trouvent; encore ce dernier point est-il sujet à question. Or, par les traités, la France n'était obligée d'assister la reine de Hongrie que par un secours de vingt-quatre mille hommes. La France n'avait aucun traité avec le roi de Pologne, aucune liaison ne l'obligeait à le secourir. Louis XIV fit la guerre au duc de Savoie, beau-père du duc de Bourgogne. Jamais les liens du sang n'ont influé dans la politique des rois; comment prévoir que les larmes de la Dauphine, les calomnies de la reine de Pologne et les mensonges de la cour de Vienne induiraient la France dans une guerre diamétralement opposée à ses intérêts politiques? Depuis un temps immémorial, la France a été en guerre avec l'Autriche, leurs intérêts sont diamétralement opposés; la politique de la France a été de tout temps d'avoir un allié puissant dans le Nord, dont les diversions lui puissent être utiles. La Suède, qui la servait autrefois, a perdu son pouvoir et son influence dans les affaires du continent. Il ne lui restait donc que la Prusse.3_309-a Qui pouvait imaginer qu'un renversement d'esprit inexplicable et l'intrigue de quelques caillettes lui fît abandonner ses intérêts et le seul système qui lui est convenable? Pourquoi payer des subsides en Russie? pourquoi armer la Suède? pourquoi exciter l'Empire contre la Prusse, si ce n'est pour détruire cette puissance? Cette conduite serait-elle en haine du traité de neutralité conclu à Londres? Cette vengeance me paraîtrait bien outrée. Serait-ce en faveur de quelques cessions que la reine de Hongrie aurait faites à la France en Flandre? Ce leurre me paraîtrait bien grossier, et je ne sais si pour les suites la France ne doit pas prévoir que, malgré toutes ces belles apparences, l'accroissement de la maison d'Autriche, pour lequel elle travaille à présent si chaudement, tournera avec le temps à son plus grand désavan<285>tage. La France prend pour prétexte de son entrée dans l'Empire la garantie du traité de Westphalie. L'année 1745, lorsque nous entrâmes en Saxe, ces garants de la paix de Westphalie me félicitèrent sur mes heureux exploits. Comment donc ce qui était bon l'année 1745 devient-il mauvais l'année 57? Pourquoi la Suède fait-elle une levée de boucliers, parce que mille hommes de troupes légères ont traversé quelques villages du pays de Würzbourg?3_309-b Nos ennemis n'ont pas pu même donner de couleur à leurs actions, les prétextes même leur ont manqué. Était-il possible de prévoir que dans une guerre très-sérieuse, et qui intéresse la nation anglaise, le système et la liberté de l'Europe, les cabales et les divisions intestines prévaudraient si fort contre l'intérêt de la nation, que les ministres oublieraient les intérêts de l'Europe pour leurs querelles domestiques? Comment pouvais-je prévoir que, m'ayant promis une escadre pour la Baltique, ils me la refuseraient tout net le moment où j'en aurais le plus de besoin? Si je ne dis rien du fantôme de l'Empire qui travaille pour ses tyrans, c'est que sa faiblesse a plié de tout temps sous la puissance prépondérante dont il a craint les menaces. Mais la Hollande qui rompt les traités qu'elle a eus avec l'Angleterre, et qui se laisse entourer de tous les côtés par les Français; mais les Danois qui voient que la Suède revient contre ses traités, et que, après avoir repris la Poméranie, elle pourra de même répéter toutes les cessions qu'elle a faites; mais ce même Danemark qui voit tranquillement le pouvoir que les Russes usurpent dans la Baltique, et qui ne se prépare aucune ressource pour se conserver le Holstein lorsqu'il plaira au grand-duc de Russie devenu empereur de vouloir le reprendre : voilà de ces événements que la prudence humaine ne saurait prévoir. Qu'on m'accuse, si l'on veut, au tribunal de la politique; je soutiens que, depuis la ligue de Cambrai,3_310-a l'Europe n'a pas vu de complot aussi funeste que celui-ci, que même la ligue de Cambrai ne saurait ni ne se peut comparer au dangereux triumvirat3_310-b qui s'élève à présent, qui s'attribue le droit de proscrire des <286>rois, et dont toute l'ambition n'est pas encore développée. Accusera-t-on un voyageur d'imprudence, contre lequel trois voleurs de grand chemin, avec leurs troupes, se sont ligués, s'il est assassiné au coin d'un bois par lequel ses affaires l'obligeaient de passer? Tout le monde ne se mettra-t-il pas plutôt à la piste des voleurs pour les prendre et les consigner entre les mains de la justice, qui leur donnera leur vrai salaire?3_311-a

Pauvres humains que nous sommes! Le public ne juge point de notre conduite par nos motifs, mais par l'événement. Que nous reste-t-il donc à faire? Il faut être heureux.

Les Archives de l'État conservent (F. 80. T) les autographes des deux pièces qui précèdent, pièces composées dans les temps désastreux qui suivirent la bataille de Kolin. M. Eichel, conseiller intime de Cabinet, a mis sur la feuille de papier qui sert d'enveloppe à ces documents : « Fait au mois de septembre 1757. » Mais l'avant-dernier alinéa des Raisons nous fait présumer que le Roi les avait écrites avant le 15 août,3_311-b jour où il marcha contre les Autrichiens, comme il le raconte dans notre t. IV, p. 154 et suivantes. Les Raisons, dix pages in-4, signées Federic, mais sans date, traitent le même sujet que le chapitre VI de ce tome quatrième; l'Apologie, sept pages in-4, sans date ni signature, correspond aux chapitres II et III du même volume. Les Raisons et l'Apologie sont écrites sur du papier à marge noire; le Roi portait le deuil de sa mère, morte le 28 juin 1757.

<287>

II. SUPPLÉMENT A LA CORRESPONDANCE DE FRÉDÉRIC AVEC SES AMIS.[Titelblatt]

<288><289>

I. LETTRE DU COMTE DE ROTTEMBOURG A FRÉDÉRIC. (4 DÉCEMBRE 1740.)[Titelblatt]

<290><291>

DU COMTE DE ROTTEMBOURG.3_317-a

Paris, 4 décembre 1740.



Sire,

Mon premier soin, en arrivant ici, a été de voir monsieur le cardinal,3_317-b pour lui faire part des bontés que Votre Majesté a pour moi de me prendre dans son service. Il a d'abord été étonné du parti que j'ai pris d'abandonner ce pays-ci et un maître qui a toujours eu, à ce qu'il dit, de l'amitié pour moi, de même que lui. Il m'a fait les plus belles protestations du monde de toutes les bonnes intentions qu'il a eues et aurait toujours pour moi. Je lui ai fait sentir mes raisons, que S. E. a trouvées bonnes; elle m'a même promis de les faire goûter au Roi, et qu'il me rendrait tous les services qui dépendront de lui dans ce pays-ci, par rapport à mes affaires pécuniaires. Je suis fort aise, Sire, qu'on ait pris ma démission à cette cour avec autant de douceur; cela épargnera la peine à V. M. d'entrer dans aucun détail ni demande à mon égard.

Pour ce qui regarde ma femme, je trouve mille difficultés, tant en elle que dans sa famille, pour la mener avec moi en Prusse. Elle ne me répond jusqu'à présent que par des soupirs <292>et des pleurs; j'espère cependant qu'elle prendra le parti de me suivre, n'ayant que ce seul parti de raisonnable pour elle. Je sens bien que le premier moment lui doit être douloureux de penser de quitter sa famille et Paris, qui a bien des attraits pour les femmes; elles ne connaissent pas les pays étrangers, et elles s'imaginent que hors d'ici point de salut. Ce n'est pas pour flatter V M., je crois qu'il n'y a point de cour qui soit plus polie et plus aimable que la vôtre, Sire; j'en ai la plus grande idée du monde. Je donne une preuve bien essentielle de l'attachement et du respect que j'ai pour vous, Sire, en abandonnant un pays où je suis élevé et où j'ai bien des amis et parents, sans compter les agréments de la vie dont je jouis. Toutes ces raisons ne peuvent pas contre-balancer un moment l'envie que j'ai de me rendre auprès de V. M. Je la supplie très-humblement de me mander quand elle ordonne que je parte d'ici.3_318-a Mes affaires ne seront point aussi longues à finir que j'ai pensé, étant obligé de laisser la plus grande partie de mon bien in statu quo, par rapport au douaire de ma femme, qui est hypothéqué dessus.

Je supplie V. M. d'avoir la bonté de m'envoyer un passe-port pour l'entrée de mes meubles à Berlin; M. le cardinal a eu la bonté de m'en accorder un pour la sortie de ce royaume-ci.

Il n'est question ici, Sire, que de vous et de votre armement;3_318-b cela donne belle matière aux politiques de raisonner.

M. le cardinal m'a assuré hier que M. Suhm est mort à Varsovie.3_318-c Je suis persuadé que sa perte fera de la peine à V. M., connaissant les bontés qu'elle a eues pour lui.

J'envoie à V. M. deux bouteilles de garus; je la supplie très-humblement de ne pas négliger de s'en servir. C'est le plus souverain remède qu'il y ait dans le monde pour l'estomac et pour faire de bonnes digestions; on en fait à Paris le plus grand cas <293>qu'il soit possible; en mon particulier, j'ai obligation de la vie à ce remède.

Je renouvelle les assurances du profond respect3_319-a avec lequel je suis,



Sire,

de Votre Majesté
le très-humble et très-obéissant
serviteur et sujet,
Rottembourg.3_319-b

<294><295>

II. CORRESPONDANCE DE FRÉDÉRIC AVEC LE COMTE DE HODITZ. (24 FÉVRIER ET 3 MARS 1766.)[Titelblatt]

<296><297>

1. DU COMTE DE HODITZ.3_323-a

Rosswalde, 24 février 1766.



Sire,

Le prince Frédéric-Auguste votre sérénissime neveu m'écrit que vous vous portez à merveille. Quelle nouvelle pour un cœur qui vous aime autant que le mien! Retournons à Landeck, Sire, de grâce retournons-y. Bénies en soient les eaux qui ont affermi votre santé, et bénie la solitude qui m'a fait goûter les plaisirs du ciel par votre présence!3_323-b Vous célébriez, le 24 de janvier, l'auguste jour de votre naissance. Ah! Sire, vous faites l'ornement du siècle et la joie de mon cœur. Vivez donc aussi jusqu'à l'oubli des siècles; et pour vous prouver que l'esprit de Rosswalde ne se nourrit que de vous, j'ai envoyé à monseigneur le prince Frédéric de Brunswic la description de la fête que j'ai donnée à Rosswalde le 24 de janvier, à l'occasion de ce grand jour, en présence d'au delà de quarante de vos officiers civils et militaires. J'y ai ajouté toute la musique et les beaux vers lyriques latins de l'abbé Tanzini, fameux poëte toscan, qu'il a faits pour ce jour glorieux, en forme de panégyrique, avec ma réponse française là-dessus. Cet abbé est actuellement en chemin pour Berlin, d'où il veut passer en Angleterre, et de là retourner dans sa patrie, où il a un petit bénéfice. Il est connu de l'abbé Landi.3_323-c C'est un homme tout poëte, de sorte que je crois que <298>l'envie lui prendra un jour de dire la messe en vers. Quoi qu'il en soit, ses vers sont dignes de la latinité d'or. Si vous daigniez les voir, Sire, j'espère que vous en conviendriez. Je me donne en même temps la liberté de vous envoyer dix-huit barils du meilleur brunze3_324-a que j'aie pu trouver. Pourquoi ne suis-je pas en état de vous rendre maître du monde, comme vous l'êtes de mon cœur, car je ne connais d'autre félicité que celle de vivre et de mourir, avec tout l'amour, zèle et dévouement imaginable,



Sire,

Votre très-humble, très-obéissant,
très-soumis, très-attaché et
très-fidèle serviteur,
Le comte de Hoditz.

Oh! que vous êtes aimé ici, Sire, et de quelle façon, grand Dieu! Puissiez-vous pénétrer dans les replis les plus cachés de notre cœur! Quel amour et fidélité n'y trouveriez-vous pas! De grâce, faites-vous rapporter nos vœux en musique, Sire. L'amour s'énonce dans toutes les langues.

2. AU COMTE DE HODITZ.

Potsdam, 3 mars 1766.



Monsieur le comte de Hoditz,

La lettre que vous m'avez écrite du 24 de février m'a été remise avec la provision de brunze que vous avez bien voulu y joindre. Je reçois avec sensibilité toutes les marques d'attention que vous <299>vous empressez à me donner. La manière dont vous exprimez vos vœux pour moi exige une gratitude particulière, et le témoignage de votre attachement, que vous avez fait éclater à l'occasion du jour de ma fête, me prouve l'exactitude avec laquelle vous n'en laissez passer aucune pour les faire connaître. Soyez assuré que je suis charmé de recevoir ces preuves non équivoques de vos sentiments, et que je vous en saurai tout le gré que vous pouvez attendre de ma part. Sur ce, etc.

<300><301>

III. LETTRES DE DALEMBERT A FRÉDÉRIC (7 FÉVRIER 1764 - 29 MARS 1766.)[Titelblatt]

<302><303>

1. DE D'ALEMBERT.3_329-a

Paris, 7 février 1764.



Sire,

La philosophie, accueillie et honorée dans vos États, méprisée ou persécutée presque partout ailleurs, et pénétrée, comme elle le doit, de la protection éclairée que Votre Majesté lui accorde, vient d'en recevoir de nouveaux témoignages. MM. Helvétius et de Jaucourt ont appris, il y a peu de jours, par une lettre du secrétaire de l'Académie des sciences, l'honneur que V. M. leur a fait à tous deux, et ils me chargent de mettre à vos pieds leur admiration, leur profond respect et leur reconnaissance. Permettez-moi, Sire, d'y joindre aussi la mienne. V. M. connaît mon estime et mon amitié pour eux, et en les rendant mes confrères dans une compagnie célèbre qu'elle honore de sa protection, elle a voulu me donner une nouvelle preuve de ses bontés, après toutes celles que j'en ai déjà reçues.

Plein du désir le plus vif de témoigner à V. M. mon attachement inviolable pour elle et l'ambition que j'ai de lui plaire, j'ai travaillé, autant que le dérangement de ma santé a pu me le permettre, aux augmentations qu'elle a désiré que je fisse à mes Eléments de philosophie, et je me suis attaché surtout aux objets que V. M. a bien voulu m'indiquer elle-même comme ayant besoin d'être éclaircis. J'ai fait de mon mieux, en pensant que j'aurais le grand Frédéric pour lecteur; mais quand je pense que je l'aurai aussi pour juge, je ressemble à Dieu lorsqu'il eut fait <304>l'homme;3_330-a j'ai honte de mon ouvrage, et je me repentirais comme lui de l'avoir fait, si je pouvais me repentir d'avoir obéi à vos ordres.

La calomnie, lasse du silence et du mépris que je lui ai opposés, a pris enfin le parti de se taire, et moi celui de n'y plus penser; j'ai senti, comme l'ami du Misanthrope de Molière, qu'on ne doit pas plus s'étonner de voir des hommes fourbes et méchants

Que de voir des vautours affamés de carnage,
Des singes malfaisants, et des loups pleins de rage.

Continuez, Sire, à rendre heureux (autant qu'ils peuvent l'être) ces hommes qui ne le méritent guère, à les apprécier ce qu'ils valent, et surtout à leur apprendre par vos écrits et par votre exemple à être sages et justes. On m'assure que V. M. se porte bien, que ses Mémoires sont achevés,3_330-b et qu'ils sont dignes de leur auteur. Faites, Sire, comme César, avec lequel vous avez déjà tant d'autres traits de ressemblance; souffrez que ces Mémoires précieux, monument de votre modestie et de votre gloire, servent à l'instruction des guerriers, des héros et des philosophes.

M. Euler m'écrit que V. M. se propose d'assurer incessamment le sort de M. son fils, et m'en paraît pénétré de reconnaissance. Il est digne, Sire, de vos bontés par la supériorité de ses talents, par l'honneur qu'il fait depuis plus de vingt ans à l'Académie, et par son dévouement pour V. M., dont la gloire, j'ose le dire, est intéressée à conserver et à distinguer un homme d'un si rare mérite.

Si V. M. a besoin de jésuites pour dire la messe, nous en aurons vraisemblablement bientôt à lui envoyer quelques-uns, qui ne vaudront pas à la vérité M. Euler. Ils viennent de faire paraître pour leur défense un ouvrage violent qui a pour titre : Il est temps de parler; on croit que les parlements leur diront pour réponse : Il est temps de partir. La philosophie prend la liberté de recommander très-humblement à V. M. leurs confrères de Silésie, qui ont donné de si bons repas aux généraux autrichiens. <305>Elle supplierait aussi V. M., si elle l'osait, de s'intéresser auprès d'un puissant prince de ses amis pour la réédification très-peu édifiante d'un certain temple; mais elle craindrai, d'exposer les constructeurs à être engloutis une seconde fois, et elle ne veut la mort de personne.

M. de Voltaire vient de faire un ouvrage sur la Tolérance,3_331-a où il s'efforce de persuader aux chrétiens d'être tolérants, parce que leur religion est intolérable. Je doute que cette manière de les convaincre les rende fort bénévoles. Il faut traiter les dévots comme la sibylle fait Cerbère dans l'Énéide,3_331-b leur jeter du gâteau, et non pas des pierres, pour les empêcher d'aboyer. Puisse la philosophie, pour ses intérêts, être bien avec tout le monde, depuis le Grand Turc votre allié jusqu'aux évêques in partibus! Ceux qui la cultivent, et moi en particulier, ont encore quelque chose de mieux à désirer, c'est d'être bien avec leur estomac; il est encore plus difficile de digérer ce qu'on mange que ce qu'on entend dire et ce qu'on voit faire.

Je m'aperçois, Sire, un peu tard, que j'abuse étrangement des bontés et du temps de V. M.; je lui en demande pardon, et je la supplie de recevoir les assurances du profond respect avec lequel je serai toute ma vie,



Sire,

de Votre Majesté
le très-humble et très-obéissant serviteur,
d'Alembert.

<306>

2. DU MÊME.3_332-a

Paris, 3 mai 1765.



Sire,

Avant que de répondre aux différents articles de la lettre dont Votre Majesté m'a honoré, il en est un qui m'intéresse sans comparaison plus que tous les autres : c'est celui de sa santé et de son état. Le peu qu'elle veut bien m'en dire me donne une inquiétude qui a été augmentée par les nouvelles publiques. Que deviendraient, Sire, la philosophie et les lettres, si elles perdaient un protecteur et un modèle tel que vous? Pour ce qui me regarde en particulier, j'oserais dire à V. M. ce que disait Horace à Mécène dans l'ode XVII du IIe livre, avec cette différence que Mécène se plaignait de ses maux, et que V. M. souffre patiemment les siens; que Mécène désirait mille fois plus de vivre que ne le désire V. M.; et que sa vie m'est plus précieuse mille fois que celle de Mécène ne l'était à Horace.

Les règlements de V. M. pour son Académie sont également dignes et d'une si belle institution, et de son auguste fondateur. C'est un excellent plan d'éducation, dressé par un prince philosophe. Après avoir lu et relu ces règlements avec toute l'attention possible, je n'y ai rien trouvé, Sire, ni à réformer, ni à ajouter. Je prie seulement V. M. de recommander au professeur de rhétorique de bien faire sentir à ses élèves, ce qu'on ne dit pas assez aux jeunes gens, combien la déclamation, l'enflure, l'exagération, sont opposées à la véritable éloquence. J'espère aussi que le professeur de philosophie leur inspirera pour la métaphysique obscure et contentieuse le mépris qu'elle mérite. Horatius Coclès est vraisemblablement une faute de copie; c'est Curtius, chevalier romain, qui se jeta dans l'abîme, ou plutôt qu'on prétend s'y être jeté.3_333-a V. M. a fait la part du prêtre bien petite : deux heures par semaine, et un seul sermon pour le dimanche; je pense comme elle que cela est suffisant; je désirerais, de plus, que le sermon roulât uniquement sur la morale, et que la reli<307>gion leur fût enseignée séparément, sans mêler mal à propos, comme on fait, l'une avec l'autre, parce qu'il arrive trop souvent de ce mélange mal entendu que, en devenant incrédules, ils deviennent malhonnêtes gens; c'est un des grands inconvénients de l'éducation ordinaire.

M. Helvétius m'a appris lui-même son arrivée et l'accueil que V. M. lui a fait. Il ne connaissait que le héros et le grand roi, il connaît à présent le philosophe digne d'être aimé; il a trouvé V. M. au-dessus de sa renommée, et c'est assurément beaucoup dire.

Je ne sais pourquoi V. M. paraît presque honteuse de la poésie dont elle fait son délassement. Elle soupçonne, je le sais, ma philosophie de ne pas aimer les vers. Mais ma philosophie mériterait bien peu ce nom, si elle pensait de la sorte; elle ne connaît point d'écrivains préférables aux excellents poëtes; elle ne méprise que les vers dont l'auteur ne sait ni penser, ni peindre, ni sentir; et c'est assurément, Sire, ce qu'on ne saurait reprocher aux vôtres. Tout est hochet d'ailleurs en ce monde, à commencer par la philosophie; il n'y a de dangereux que les hochets des théologiens, parce qu'ils en font des massues pour assommer les sages; pour ces hochets-là, il faut les arracher, si on peut, à ceux qui s'en servent, les mettre en pièces, et les leur jeter à la tête. C'est ce qu'on a tâché de faire, quoique tout en douceur, dans l'Histoire de la destruction des jésuites, que sans doute V. M. aura reçue; aussi les fanatiques des deux partis, les jansénistes surtout, jettent les hauts cris contre l'auteur; ces animaux-là, qui se font assommer dans leurs greniers pour la gloire de Dieu, trouvent mauvais qu'on leur donne sur les oreilles des coups de plume pour l'honneur de la raison.

Le détail où V. M. veut bien entrer sur ma santé me pénètre de la plus vive reconnaissance. Mon estomac est enfin rélabli, grâce au régime que je suis après l'avoir cherché longtemps et avoir chassé les médecins; mais il y a succédé une faiblesse de tête qui vient de la diminution de nourriture, et qui, m'interdisant souvent toute application, a retardé, à mon très-grand regret, la réponse que je devais à V. M.

On dit que l'Attila, l'Alaric, le Tamerlan du Gévaudan, contre <308>lequel tant de bras ont été si longtemps armés en vain, vient enfin de succomber au nombre de ses ennemis.3_334-a Je commence presque à le plaindre, depuis que V. M. soupçonne que ce pourrait être le marquis. Si cet ennemi redoutable fût demeuré victorieux, s'il n'avait pas été un être malfaisant, s'il n'avait fait la guerre que malgré lui, et n'eût voulu que la paix, je sais bien, Sire, à qui on pourrait le comparer avec plus de justice.

Je prends la liberté de recommander M. Thiébault, le professeur de grammaire, aux bontés de V. M.; j'espère qu'il continuera à s'en rendre digne.

Je suis avec le plus profond respect et les plus vifs sentiments d'admiration, d'attachement et de reconnaissance, Sire, etc.

3. DU MÊME.3_335-a

Paris, 19 juillet 1765.



Sire,

M. de Catt me mande qu'il a fait part à Votre Majesté de l'injustice criante que j'éprouve, et à laquelle je n'aurais pas dû m'attendre après tant de travaux et de sacrifices faits à ma patrie. Il ajoute que V. M. l'a chargé de me dire que la place de président de l'Académie est toujours vacante, et qu'elle attend que je vienne la remplir. Je sais, Sire, tout ce que je dois à vos bontés, et la circonstance présente me les rend plus chères et plus précieuses que jamais; mais je prie V. M. de me permettre de lui parler avec franchise et d'entrer avec elle dans des détails que ma situation semble autoriser.

Sire, j'ai quarante-sept ans; ma santé est considérablement altérée et affaiblie; je ne suis presque plus capable de travail. <309>Au dépérissement de mon estomac, qui n'est pas encore rétabli, a succédé une insomnie qui m'interdit toute application; je ne suis plus, grâce au travail et aux chagrins, que l'ombre de moi-même, et je ne dois plus avoir d'autre objet que de traîner avec le moins de douleur qu'il me sera possible le peu de temps peut-être qui me reste à vivre. Pendant le séjour que j'ai eu le bonheur de faire auprès de V. M., et dont le souvenir sera toujours présent à mon cœur, j'ai reconnu, à n'en pouvoir douter, que l'air du pays m'était contraire; j'en ai eu la preuve par des accidents que je n'avais pas connus jusque-là, des maux de tête accompagnés d'étourdissements et de faiblesse dans les jambes, des courbatures et des douleurs de rhumatisme, que j'attribue à la nature de l'air que je respirais, très-différent de celui où je suis né. La première moitié de ma vie a été assez triste et assez tourmentée; dois-je m'exposer à rendre la seconde languissante et douloureuse? Je sais que j'ai peut-être bien des persécutions à craindre dans le pays que j'habite; celle que j'essuie aujourd'hui, et qui est sans exemple, semble me les annoncer; mais je n'écrirai plus, et peut-être me laissera-t-on vivre en paix. J'ai d'ailleurs deux ou trois amis dont la société fait toute ma consolation, et qui ne pourraient se transplanter avec moi. Je sais que je trouverais V. M.; mais qui me répondra que je ne lui survivrai pas? et alors que deviendrais-je? Car elle doit être bien persuadée que si j'allais m'établir dans ses États, ce serait uniquement pour elle, et non pour y occuper une place dont je cloute que je sois capable, et pour y jouir d'une fortune à laquelle je n'ai jamais aspiré. Je vais ménager avec le plus grand soin ce qui me reste de force, pour aller encore une fois, s'il m'est possible, au printemps prochain, mettre aux pieds de V. M. les sentiments que je lui dois, et que j'emporterai au tombeau. Sans ses bienfaits, je ne pourrais pas même vivre actuellement à Paris, et je serais obligé de me retirer à la campagne pour y attraper le bout de l'année, et pour satisfaire en même temps à des charges volontaires, mais indispensables, qui absorbent près de la moitié de mon très-petit revenu, et qui m'obligent de vivre avec la plus grande économie. Si j'avais le malheur de perdre V. M., je serais obligé d'aller vivre et mourir pauvre dans quelque <310>solitude; Bayle et Spinoza ont vécu et sont morts ainsi, et je ne vaux pas mieux que ces deux philosophes.

Voilà, Sire, les liens qui m'attachent, je ne puis plus dire à ma patrie, car la France refuse de l'être, mais au sol que j'habite et à l'air que je respire. V. M. a trop d'humanité et de justice pour ne les pas approuver, et même pour ne pas me trouver à plaindre. Je ne doute point que les hommes qui me persécutent à l'insu du Roi mon souverain, pour lequel V. M. connaît mon respect et mon attachement, n'abusent de ma situation et des motifs qui me font rester en France, pour me refuser la justice qu'ils me doivent; mais l'estime de V. M., et les marques qu'elle veut bien m'en donner, me dédommageront de leurs mauvais traitements; cette estime est le seul bien qui me reste, et celui que je désire le plus de conserver.

On m'assure que V. M. est contente du petit ouvrage sur la Destruction des jésuites; si elle avait quelques critiques à me faire,3_337-a j'en profiterais pour une seconde édition.

Je suis avec le plus profond respect, et avec une reconnaissance et un attachement plus vif que jamais, Sire, etc.

4. DU MÊME.

Paris, 31 décembre 1765.



Sire,

La lettre que Votre Majesté m'a fait l'honneur de m'écrire,3_337-b quoique pleine de bonté et d'intérêt, m'a mis dans une situation affligeante : elle m'a fait craindre d'avoir perdu, au moins à quelques égards, l'estime de V. M., le bien le plus précieux à mon cœur, et le seul qui mette quelque consolation dans ma vie. V. M. sait que depuis plus de deux ans ma santé a souffert des dérangements considérables; ils ont abouti à une maladie qui <311>m'a mis aux portes du tombeau, et dont j'ai bien de la peine à me rétablir. Est-il surprenant, Sire, que cette situation me fasse regarder la vie avec indifférence? et V. M. peut-elle croire que ma maladie et ma disposition actuelle soient la suite du refus qu'on m'a fait d'une misérable pension, si modique qu'elle ne suffit pas même à de nouvelles charges que le devoir et l'humanité m'imposent? Il est vrai, Sire, que j'ai été quelque temps blessé de ce refus, parce que je demandais justice et non grâce, et que jamais on n'avait fait un pareil outrage à aucun de mes confrères dans les mêmes circonstances; mais mon amour-propre a eu bientôt lieu de se consoler par les cris que ce refus a excités dans toute l'Europe littéraire, et qui ont enfin forcé le ministre à cesser d'être absurde et injuste. Ce qu'il y a de certain, Sire, c'est que depuis qu'on a enfin jugé à propos de me donner cette pension, ma santé n'en est pas meilleure, et qu'ainsi le dérangement de ma frêle machine tient apparemment à d'autres causes. Elle succomberait tout à fait, si je croyais avoir perdu quelque chose dans l'opinion de V. M., si elle n'était pas persuadée que le désintéressement qu'elle m'a connu est toujours le même, et qu'il n'y a rien que je ne sois prêt à faire pour l'en convaincre.

Recevez, Sire, avec votre bonté ordinaire, mes très-humbles compliments sur la perte récente que V. M. a faite,3_338-a et mes vœux sincères pour la durée et le bonheur de ses jours. C'est avec ces sentiments et avec le plus profond respect que je serai toute ma vie. Sire, etc.

Je prends la liberté, Sire, de demander à V. M. ses bontés pour M. Candi,3_338-b qui lui est adressé par M. Helvétius, et qui doit lui être présenté incessamment.

<312>

5. DU MÊME.

Paris, 29 mars 1766.



Sire,

M. Bitaubé,3_339-a qui retourne à Berlin, s'est chargé de mettre aux pieds de V. M. les sentiments de respect et de reconnaissance que je lui dois à tant de litres, et dont j'ose croire qu'elle est bien persuadée. Ces sentiments, Sire, prendraient, s'il était possible, une nouvelle force par l'impuissance où ma faible santé me met en ce moment d'aller moi-même les renouveler à V. M. C'est le plus grand chagrin que me cause mon état, sur lequel j'ai d'ailleurs pris mon parti, et qui finira quand il plaira à la destinée ou à la nature. J'envie à M. Bitaubé l'honneur qu'il aura d'approcher V. M., si elle veut bien le lui permettre. Je crois qu'elle le trouvera digne de ses bontés; il a bien mis à profit le temps qu'il a passé en France, et il en est parti avec les regrets et l'estime de tous ceux qui l'ont connu.

On m'écrit, Sire, que M. Euler quitte Berlin pour Pétersbourg.3_339-b J'avais cru que les bontés de V. M. le fixeraient à jamais dans ses États, et je ne puis, comme je le lui ai écrit à lui-même, que désapprouver beaucoup à tous égards le parti qu'il veut prendre, ou qu'il a peut-être déjà pris, et dont j'ignore encore les vrais motifs. Quelles que soient ses raisons, je dois avouer, Sire, que cette perte me paraît presque irréparable pour l'Académie. Je ne connais qu'un seul homme qui pût y remplacer dignement M. Euler; c'est un géomètre de Turin, nommé M. de la Grange,3_339-c qui est encore jeune, aussi estimable par son caractère que par ses talents, et destiné, je crois, à aller plus loin en mathématiques que M. Euler et qu'aucun de nous. Il a déjà remporté avec la plus grande distinction deux prix dans l'Académie des sciences de Paris, et vraisemblablement ce ne seront pas les derniers. Je crois qu'il ne serait pas éloigné d'aller s'établir à Berlin, si on lui faisait un sort plus heureux que celui qu'il a <313>dans sa patrie; car il n'est pas mieux traité à Turin que je le suis en France. Si V. M., comme je le présume, juge nécessaire de remplacer le grand vide que le départ de M. Euler va laisser dans l'Académie, j'exécuterai les ordres qu'elle voudra bien me donner à ce sujet, et, sans la compromettre, je pressentirai M. de la Grange sur ses dispositions et sur ce qu'il pourrait désirer.

La dernière lettre que V. M. m'a fait l'honneur de m'écrire au sujet de ma situation et des injustices que j'ai essuyées m'a pénétré de la plus vive reconnaissance; j'y ai trouvé les sentiments d'un philosophe, et permettez-moi d'ajouter, Sire, les bontés d'un père. Pourquoi ne donnerais-je pas à V. M. le plus doux et le plus respectable de tous les noms qui attachent entre eux les hommes? J'ai suivi ses conseils, j'ai fait à un homme en place injuste les remercîments que je lui devais suivant l'usage; mais j'espère n'être pas dans le cas de lui en faire souvent de pareils, étant bien déterminé à ne plus m'exposer à de pareils refus. En lisant, Sire, et relisant vos dernières lettres, et en admirant la sagesse de vos leçons, dont j'ai profité, je me suis rappelé un mot bien vrai du respectable mylord que V. M. aime et estime à si juste titre : « Voilà, me disait-il un jour en me montrant V. M., voilà le véritable philosophe. » Je sens tous les jours de plus en plus combien mylord Marischal avait raison. Conservez, Sire, ce philosophe au monde, qui a besoin de pareils exemples; conservez-vous pour le bonheur de vos sujets, et j'ose ajouter, pour la consolation d'un de vos disciples en philosophie, qui a du moins le mérite de bien sentir tout le prix d'un tel maître et d'un tel modèle, et de lui être inviolablement dévoué.

J'ai lu les Lettres sur les miracles3_341-a dont V. M. m'a fait l'honneur de me parler. Il y en a de bien raisonnées; il y en a de plaisantes; il y en a que l'auteur aurait pu retrancher. L'auguste parlement de Paris ne leur a point encore fait la grâce de les brûler suivant son usage; il a pour le présent d'autres affaires, et l'embarras où il se trouve laisse respirer un peu la philosophie, dont nos pédants en robe n'ont pas moins juré la perte que des jésuites, mais qui ne périra pas comme eux.

<314>Continuez, Sire, à faire de votre vivant des miracles que la raison ne contredira point, et qui valent bien ceux que tant d'hommes inutiles et méprisés pendant leur vie ont prétendu faire après leur mort. Un grand roi est fait pour l'histoire, et non pour le calendrier.

Mais je m'aperçois un peu tard que j'abuse du temps et de l'indulgence de V. M. par une trop longue lettre; je termine donc celle-ci en la priant de me conserver ses bontés, et d'être bien persuadée du profond respect, de l'attachement inviolable et de l'admiration avec laquelle je serai toute ma vie, Sire, etc.

<315>

IV. CORRESPONDANCE DE FRÉDÉRIC AVEC L'ÉLECTRICE MARIE-ANTONIE DE SAXE. (DECEMBRE 1764 ET MARS 1770.)[Titelblatt]

<316><317>

1. DE L'ÉLECTRICE MARIE-ANTONIE DE SAXE.3_345-a

Dresde, décembre 1764.3_345-b



Sire,

Si l'amitié n'aveugle entièrement que les gens ordinaires, elle influe toujours dans les jugements de ceux même qui ont le plus d'esprit. Eh bien, Sire, je croirai que j'ai quelque peu de mérite, et que les bontés de Votre Majesté le lui exagèrent à elle-même; mon amour-propre ne perdra rien à ce petit arrangement. Voilà, Sire, ma réponse à la courte mais obligeante lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire le 24 du passé.3_345-c

Le colonel de Stutterheim aura l'honneur de remettre celle-ci à V. M. Je ne puis me refuser la satisfaction de recommander cet officier à vos bontés. Vous serez content de son esprit et de son caractère. Il connaît mes sentiments pour V. M.; permettez, Sire, qu'il ait l'honneur de vous en entretenir quelquefois; il vous convaincra de la haute considération et du sincère attachement avec lequel j'ai l'honneur d'être, etc.

<318>

2. A L'ÉLECTRICE MARIE-ANTONIE DE SAXE.

(Mars 1770.)



Madame ma sœur,

Ni mon peu de capacité ni les douleurs de la goutte n'ont pu m'empêcher de satisfaire aux volontés de Votre Altesse Royale. Vous avez désiré, madame, l'ébauche d'un manuel qu'on pût mettre entre les mains des jeunes gens,3_346-a et j'ai eu l'audace de le crayonner : mais je me suis aperçu, en le faisant, que les trois différents états des hommes, savoir, le noble, le bourgeois et l'agriculteur, en demandaient de différents; c'est ce qui m'a borné à ce qui peut être relatif à la jeune noblesse. En dépouillant cet ouvrage des choses qui lui sont propres, on en formerait facilement un extrait pour la bourgeoisie. A l'égard des agriculteurs, comme leur vie est plus simple, que leurs vices sont moins raffinés, mais plus grossiers, il aurait fallu adopter une méthode différente; mais il serait facile de le composer en suivant les mêmes principes, que j'ai assez détaillés dans cet ouvrage. Cet ouvrage, madame, est le vôtre plutôt que le mien, car j'ose vous assurer que, sans l'encouragement que vous m'avez donné, j'aurais hésité à l'entreprendre. Bon Dieu, que dirait le bon empereur Charles VII, si quelqu'un lui annonçait dans les champs Élysées, dont je le crois habitant, qu'un souverain des Obotrites s'avise d'adresser un catéchisme à son illustre et respectable fille? Je crois, madame, qu'il enverrait l'Obotrite catéchiser les esturgeons et les soles au fond de la mer Baltique. Mais j'obtiendrais mon pardon, si je lui disais : « Sacrée Majesté, vous qui avez daigné être mon ami pendant votre vie, sachez que je n'ai fait qu'obéir à votre fille. » Puissiez-vous, madame, brûler au plus vite mon catéchisme, s'il vous ennuie. Puisse V. A. R. n'avoir jamais la goutte, sous la main cruelle de laquelle je gémis.3_347-a et <319>puissiez-vous vous souvenir dans vos heures de loisir de celui de tous les mortels qui vous estime et vous admire le plus sincèrement! Ce sont les sentiments avec lesquels je suis à jamais, madame ma sœur, etc.

Nous croyons devoir placer ici quelques éclaircissements que nous a fournis M. le comte de Hohenthal, envoyé de Saxe à la cour de Berlin :

1o Le prisonnier dont il a été fait mention dans notre t. XXIV, p. 200 et 201, était le lieutenant Dassdorf, détenu à Spandow depuis dix ans.

2o L'ouvrage de tapisserie dont il a été parlé l. c, p. 202, 204, 205, 206 et 209, était un paravent à quatre feuilles, qui se trouve maintenant dans la chambre à coucher de Frédéric, au Nouveau-Palais, à Potsdam.

3o Le maître de chapelle qui passa par Berlin en 1777 (l. c., p. 334) était M. Naumann.

<320><321>

V. LETTRE DE FRÉDÉRIC A CATHERINE II, IMPÉRATRICE DE RUSSIE. (22 AVRIL 1781.)[Titelblatt]

<322><323>

A CATHERINE II, IMPÉRATRICE DE RUSSIE.3_351-a

Le 22 avril 1781.



Madame ma sœur,

Entre tant de merveilles qui signalent le règne de Votre Majesté Impériale, la publication du code maritime3_351-b qui protége le commerce contre toute piraterie n'en est pas une des moindres, et celle qui avait donné de si sages lois à la plus grande monarchie de l'Europe pouvait en donner, à d'aussi justes titres, à l'empire des mers. Témoin et admirateur d'aussi nobles entreprises, j'ai cru devoir profiter, pour le petit commerce de ce pays, de la protection que V. M. I. daigne si généreusement lui accorder. Elle me permettra de la remercier et de lui témoigner toute l'étendue de ma reconnaissance de ce qu'elle a consenti à mon accession à ce traité.3_351-c Elle peut être fermement persuadée que je ne relâcherai jamais les liens qui m'attachent à son auguste personne, ainsi qu'aux intérêts permanents de la Russie, et que je rechercherai constamment toutes les occasions qui pourront les resserrer davantage, comme aussi en prolonger la durée au delà de la fin de mes jours. Même quand mon temps sera passé, et que j'irai peut-être aux champs Élysées, je m'entretiendrai avec le czar Pierre le Grand, que j'ai vu dans ma jeunesse,3_352-a de tout ce qui <324>s'est passé depuis sa mort. Il entendra avec étonnement comment les flottes russes ont été victorieuses en Archipel, l'humiliation de Mustapha, le Pont-Euxin chargé de vaisseaux de la grande Catherine, l'indépendance du kan des Tartares, puis la paix de Teschen dictée par cette même Impératrice, l'Océan rendu libre par ses lois, la Hollande protégée par sa générosité, et, en même temps que ces grandes entreprises se passent aux yeux de l'Europe attentive, la Russie, dans son intérieur, devenant de jour en jour plus florissante sons la sage administration de son auguste souveraine. Pourvu, madame, qu'après ma mort je ne conserve qu'un soupçon d'âme, V. M. I. peut être sûre que cet entretien aura lieu tel que j'ai l'honneur de le lui tracer; et supposé que l'empereur Pierre Ier doutât de mon récit, j'appellerais Marie-Thérèse et Mustapha même comme les témoins de ce que j'ai avancé. Aucun d'eux ne pourrait me donner un démenti; Thérèse même avouerait que, indépendamment de certains arrangements qu'elle avait pris avec Mustapha, elle avait été obligée de céder à l'ascendant vainqueur de la grande Catherine. Mais je ne sais où je m'égare; il était bien question de parler, en vieux radoteur, des morts et des champs Élysées à celle qui rend sa vie si mémorable par les actions les plus signalées. Pardonnez-moi, madame, cette faiblesse de vieillard. Mais mon âge ni rien au monde ne m'empêcheront d'être avec persévérance de l'attachement le plus inviolable et avec la plus haute considération,



Madame ma sœur,

de Votre Majesté Impériale
le fidèle frère, admirateur
et allié,
Federic.

<325>

VI. CORRESPONDANCE DE FRÉDÉRIC AVEC LE CHEVALIER DE CHASOT. (6 AVRIL 1765-17 JANVIER 1782.)[Titelblatt]

<326><327>

1. DU CHEVALIER DE CHASOT.3_357-a

Lübeck, 6 avril 1765.



Sire,

L'intérêt que je prendrai toujours très-vivement à la gloire de Votre Majesté doit aussi me rendre attentif à tout ce qui peut regarder sa santé. Je vous ai vu plus d'une fois, Sire, tourmenté de maux de dents affreux; deux fois j'ai eu l'honneur de vous mener un nommé Cornou pour vous plomber une dent et apaiser vos douleurs. Je n'en connaissais pas de meilleur à Berlin; mais j'ai l'honneur d'assurer V. M. que le porteur de cette lettre, nommé L'Allemand, disciple de Capron et appelé en Russie, est un des plus habiles dentistes de l'Europe. Il a fait ici, en présence de plusieurs médecins, des opérations qu'on admire, et soulagé entièrement quantité de personnes qui souffraient cruellement depuis plusieurs années. Je vous supplie, Sire, de regarder avec bonté l'intention qui me fait prendre aujourd'hui la liberté de vous recommander ce dentiste très-expert, en cas que <328>V. M. en eût besoin. Je suis avec le plus grand attachement et le plus profond respect,



Sire,

de Votre Majesté
le très-humble et très-obéissant
serviteur,
Chev. de Chasot.3_358-a

2. AU CHEVALIER DE CHASOT.

Berlin, 4 janvier 1782.



Monsieur de Chasot,

Je suis bien persuadé de la sincérité des vœux que vous faites pour la conservation de mes jours, connaissant particulièrement vos sentiments pour moi. Je les agrée avec reconnaissance, en vous souhaitant dans cette circonstance une bonne santé et l'accomplissement de tout ce qui peut contribuer à votre bien-être, surtout que les finances françaises dont vous avez joui autrefois se soient également retrouvées, priant Dieu sur ce, M. de Chasot, qu'il vous ait en sa sainte et digne garde.

La pension que Necker a rayée, je vous souhaite qu'elle ressuscite, car je crois que le commandant ou gouverneur de Lübeck en a grand besoin.3_358-b

Federic.

<329>

3. AU MÊME.

Berlin, 17 janvier 1782.



Monsieur le lieutenant-général de Chasot,

Je partage vos peines et vos espérances pour vos deux fils dans mon service. Mais, par l'intérêt que je prends à votre sort, je vous conjure de ne pas vous laisser abattre par les coups de fortune que vous avez éprouvés. Vos deux fils sont une fois placés,3_359-a et feront leur chemin dans mon armée, s'ils sont sages et appliqués au service; et au reste mon amitié vous est assurée pour la vie. Sur ce, je prie Dieu, M. le lieutenant-général de Chasot, qu'il vous ait en sa sainte et digne garde.

Federic.


3_103-a Die letzten Worte sind von dem Cabinets-Rathe, als Bescheid des Königs, auf dem Rücken des Briefes bemerkt.

3_103-b Dieses Patent, vom 29. Juni, ist abgedruckt in Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung von J. D. E. Preuss, S. 481-483.

3_106-a Den 3. September bat die Kronprinzessin den König schriftlich um die Erfüllung der Wünsche ihres Gemahls. Siehe den Anhang am Schlusse dieses Briefwechsels.

3_109-a Der Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig starb den 3. September 1735.

3_109-b Von der Reise des Kronprinzen nach Preussen ist auch Band XVI., S. 145 und 146, und Band XXVII. 11, S. 33 und 34, die Rede.

3_111-a Der Kronprinz war den 8. October in Königsberg angekommen, von wo er den 21. wieder abreiste.

3_111-b Siehe Band XXVII. II, S. 33.

3_117-a Mirow war die Residenz des Herzogs Carl Ludwig Friedrich von Mecklenburg-Strelitz. eines Stiefbruders des regierenden Herzogs Adolph Friedrichs III., geboren den 23. Februar 1708 und vermählt den 15. Februar 1735 mit der Prinzessin Albertine Elisabeth, Tochter des Herzogs Ernst Friedrich von Hildburghausen. Er starb den 4. Juni 1752.

3_118-a Siehe Band XXVI., S. 62 und 317.

3_119-a Siehe Band I., S. 263, und Band XXII., S. 210 und an.

3_119-b Christine, Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen, die dritte Gemahlin Herzog Adolph Friedrichs II. von Mecklenburg-Strelitz.

3_119-c Siehe Band XXVI., S. 595.

3_12-a Friedrich hatte am 5. August in Steinsfurth, zwischen Heilbronn und Sinzheim, auf der Reise mit dem Könige, sich der väterlichen Härte durch die Flucht entziehen wollen. Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, S. 75 und folgende; siehe auch die Mémoires de la margrave de Baireuth, Band I., S. 211 und folgende.

3_12-b Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, S. 117 ff.

3_121-a Seit dem Herbste 1782 dänischer Gesandter in Berlin. Siehe Band XVII., S. 226, und Band XXV., S. 543.

3_122-a Siehe Band XXVII. II, Avertissement, Art. II.

3_13-a Diese Worte erinnern an die sechste Strophe des berühmten Kirchenliedes : « O Gott, du frommer Gott. » welches Johann Heermann, zur Zeit des dreissigjährigen Krieges Prediger in Köben, gedichtet hat. Friedrichs Soldaten sangen dieses Lied, namentlich die zweite Strophe, auf dem Zuge zur Schlacht bei Leuthen.

3_132-a Von der Hand des Königs.

3_133-a Das magnifique Präsent, von welchem hier die Rede ist, waren die 10,860 Thaler, welche der König dem Kronprinzen für die aus dessen Regimente, bei der Revue am 9. Juni, für sein Regiment ausgewählten Recruten gegeben hatte. Es hat sich darüber Friedrichs eigenhändige Rechnung erhalten, welche also lautet :

3_134-a Am Rande des Originals steht, von des Cabinets-Raths Hand, als Antwort des Königs : « Wünsche, dass darmit mag so continuiren; soll nur hübsch haushalten. »

3_135-a Lord Baltimore mit Algarotti. Siehe Band XIV., S. VI, Art. XV., und S. 81-87; Band XVI., S. 415, Nr. 88; und Band XVIII., S. 1.

3_136-a Friedrich hatte den Baron von Oberg und den nachherigen Baron von Bielfeld, welche bei seiner Aufnahme in den Freimaurer-Bund thätig gewesen waren, durch den Grafen von Truchsess-Waldburg zu sich einladen lassen. Siehe Lettres familieres et autres, de M. le baron de Bielfeld. Band I., S. 33 ff. Siehe auch unsern Band XVI., S. 221.

3_137-a Spätere Briefe von Friedrich an seinen Vater besitzt das Archiv nicht.

3_137-b Friedrich kam schon Freitag, den 27. Mai, Abends, von Rheinsberg in Potsdam bei dem Könige an, welcher den 31. Nachmittags halb vier Uhr starb. Siehe Band XXII., S. 13 und 14, Nr. 130, und Band XXVI., S. 14, Nr. 15.
Der Pfingstsonntag fiel im Jahre 1740 auf den 5. Juni.

3_139-a Siehe oben, S. 106.

3_14-a Die Sprüche Salomonis, Capitel XXL, Vers 1.

3_14-b Der Cabinets-Rath Schumacher hat oben am Rande dieses Briefes bemerkt, dass derselbe ihm, den 29. November 1780, eingerissen zugestellt worden.

3_143-a Siehe Band XVII., S. 322 und 323. Der König hat in dem Briefe nicht an Biche gedacht, von welcher er in einem späteren, ungedruckten Briefe an seinen Bruder Wilhelm sagt : « Nadasdy m'apris, le 30 septembre 1745, ma levrette anglaise qui s'appelle Biche, que mon laquais Claus conduisait. »

3_143-b Hofrath Johann George Lesser, Leib- und Feld-Medicus.

3_143-c Ein Bruder der Königin. Siehe Band XXVI., S. 27.

3_143-d Siehe Band III., S. 155.

3_145-a Siehe Band XVII., S. 324, Nr. 21.

3_146-a Diese Siegeszeichen kamen den 9. November in Berlin an.

3_147-a Leopold von Anhalt-Dessau.

3_147-b Vor der glücklichen Expedition vom 22. bis 26. November, von welcher der König in seinen Werken, Band III., S. 171-175, spricht, war durch den andringenden österreichischen General Grafen Grünne die Gefahr für Berlin so drohend, dass der Geheime Cabinets-Rath Eichel (Band XXVI., S. 354), in einem Briefe vom 21. November 1745 (ohne Ortsangabe) an den Geheimen Cabinets-Minister Grafen von Podewils, anfragte, ob es « bei dieser terriblen Crise der Affairen » nicht rathsam sei, die precieusesten Sachen, das goldene Tafel-Service, die Insignien, nebst andern secreten Sachen und Original-Documenten in der Stille einzupacken und geheim nach Stettin zu schicken. Das Archiv-Cabinet wurde nach Stettin gebracht, das Haupt-Archiv nach Spandow.

3_148-a Siehe Band III., S. 176.

3_148-b A. a. O., S. 176, 177 und 205 ff.

3_149-a Schlacht bei Kesselsdorf, den 15. December.

3_150-a Siehe Band III., S. 191 und 192.

3_150-b Siehe Band XIX., S. 161, 225 und 237.

3_150-c Kammerdiener.

3_151-a Biche starb Ende December 1751. Siehe Band XXVII. I, S. 231, und oben, S. 143.

3_151-b Alcmene. Siehe Band XXVI., S. 330. Von den beiden Windspielen Diane und Thisbe ist Band XIII., S. 17, und Band XXVII. I, S. 464, die Rede.

3_151-c Die Erbprinzen von Ansbach und von Braunschweig. Von dem ersteren spricht der König in dem Briefe an seine Schwester von Baireuth, vom 25. Juni 1753; siehe Band XXVII. I, S. 263 und 264. Ueber beide siehe Band VI., S. 246 und 251, Art. 17 und 18.

3_152-a Leibarzt des Königs. Siehe Band XIII., S. 34; Band XIX., S. 38; Band XX., S. 187; Band XXII., S. 323; und Band XXV., S. 350.

3_152-b Friedrich macht gern den medicinischen Rathgeber. Siehe Band XVI., S. 408; Band XVIII., S. 68, 69, 179 und 180; Band XIX., S. 413, 44 und 433 : Band XXL, S. 376; Band XXIV., S. 238 ff. und S. 437.

3_152-c Den 4. October 1753. Siehe Band XXVII. I, S. 267.

3_153-a Evangelium Sanct Johannis, Cap. XX., V. 20.

3_155-a Fredersdorf schreibt Droop.

3_157-a Friedrich kam den 23. Juni 1754 von Baireuth nach Potsdam zurück.

3_159-a Decorationsmaler.

3_159-b Der Baron von Knobelsdorff war den 16. September 1753 gestorben. Siehe Band VII., S. 37-42.

3_16-a Wie sehr es dem Könige Friedrich Wilhelm I. am Herzen gelegen, seinem Sohne die Ansichten von der absoluten Gnadenwahl zu benehmen, ersieht man am deutlichsten aus seinem Briefwechsel mit dem Feldprediger Müller, welcher den Lieutenant von Katte auf seinem Todeswege, am 6. November 1730, begleitet hatte, und welcher unmittelbar von dem Richtplatze in das Gefängniss des Kronprinzen gehen musste, um ihn zur Reue zu bewegen und ihm vorzustellen : « in was vor einem grossen Irrthum er steckete, dass er glaubete, dass Einer zu Diesem, der Andere zu Jenem prädestiniret wäre, also, wer zum Bösen prädestiniret wäre, könnte nichts als Böses thun, und wer zum Guten, nichts als Gutes, also es nicht zu ändern wäre. » Siehe Beitrag zur Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen, welcher einen merkwürdigen Briefwechsel über den ehemaligen Aufenthalt des gedachten Königs zu Cüstrin enthält, Berlin, 1788, S. 10, 17, 18, 20-24, 37, 38, 39 und 40.

3_16-b Diesen Brief hat der König von Wort zu Wort dictirt und unterzeichnet.

3_160-a Wahrscheinlich der Major Treskow. Siehe Band XXVII. I, S. 278.

3_164-a Carestini kam 1750 an Salimbeni's Stelle, und ging 1754 weg. Siehe Band XXVII. I, S. 226.

3_165-a Siehe Band XXVI., S. 668.

3_167-a Siehe Die Lebensgeschichte des grossen Königs Friedrich von Preussen, ein Buch für Jedermann, von J. D. E. Preuss, Band I., S. 141 und 142.

3_17-a Siehe die Mémoires de la margrave de Baireuth, Band I., S. 167 und 168.

3_17-b Nach demselben Werke, Band I., S. 194, kam der Ritter Hotham den 2. Mai 1730 in Berlin an.

3_179-a Eigenhändig.

3_179-b Der Abt Tobias, welcher, selbst ein geistvoller Mann, den grossen Monarchen unendlich liebte, liess aus diesem überschickten Stoffe zum Pontificiren ein Messgewand machen und den preussischen Adler darauf sticken. An Friedrichs nächstem Namenstage hielt er in dem neuen Ornate, der noch jetzt an hohen Festen in der nun zur Pfarrkirche umgeschaffenen Klosterkirche gebraucht wird, ein feierliches Hochamt und Te Deum. Dieses war ein sehr grosser Beweis der treuen Gesinnung des Prälaten, weil das Kloster, die Unterthanen desselben und die rings umher wohnenden Edelleute in ihrem Herzen noch ganz dem wiener Hofe anhingen. Tobias hatte dem Könige Nachricht gegeben, wie er das Geschenk anwenden wolle, worauf sich die beiden folgenden Briefe beziehen.

3_18-a Das Autograph dieses Briefes ist zerrissen und wird in Stücken aufbewahrt.

3_180-a Der 5. März.

3_182-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_183-a Gouverneur von Glatz.

3_183-b Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_197-a

Versprechen und Halten
Ziemt wohl Jungen und Alten.

Siehe Die Deutschen Sprichwörter gesammelt (von Carl Simrock). Frankfurt am Main, 1846. S. 517, Nr. 10909.

3_201-a Oder vielmehr Ördek teremtete, ein ungarischer Fluch, welcher so viel bedeutet als : Der Teufel hat Dich geschaffen. Siehe Band XXVII. I, S. 27.

3_202-a In der Garnison Ruppin und Nauen.

3_207-a Die Nachschrift ist eigenhändig. Siehe das Facsimile am Ende dieses Bandes.

3_208-a Vom 19. Juni 1740.

3_208-b Die Nachschrift ist eigenhändig. Siehe das Facsimile am Ende dieses Bandes.

3_21-a Siehe oben, Seite 6.

3_211-a Siehe Band XXV., S. 531, und oben, S. 8.

3_215-a

1. General der Infanterie Prinz LeopoldM. in Gold.
2. General-Lieutenant von Kalcksteindito.
3. General-Lieutenant von Jeetzedito.
4. General-Major von DerschauM. in Silber.
5. Oberst von Lestwitz, von Jeetzedito.
6. Oberst von Bismarck (von Baireuth)dito.
7. Oberst von Bornstedt, von Gesslerdito.
8. Oberst-Lieutenant von Götze, von Prinz LeopoldM. in Gold.
9. Oberst-Lieutenant von Buntsch (von Prinz Carl)M. in Silber.
10. Oberst-Lieutenant von Hobeck (von Prinz Bevern)dito.
11. Oberst-Lieutenant (Marquis) von Varenne (von Truchsess)dito.
12. Major von Retzow (von Kalckstein)dito.
13. Major von Lüderitz (von Prinz Friedrich)dito.

3_215-b Von Johann Kittel in Breslau. Vorderseite : FRIDERICVS BORVSSORVM REX. SVPR. SILES. INF. DVX. Das dem Beschauer rechts gewandte Brustbild des Königs im Harnisch, mit umgeschlagenem Hermelin-Mantel und dem Bande des Schwarzen Adlerordens. Kehrseite : JVSTO VICTORI. Das Königreich Preussen in Gestalt einer weiblichen Figur, die Krone auf dem Haupte und den Scepter in der Rechten, empfängt von einer tief sich beugenden weiblichen Gestalt, welche die Provinz Schlesien bedeutet und an dem Wappenschilde mit dem Adler kennbar ist, den herzoglichen Hut. Im Abschnitt : FIDES SILES. INF. VRATIS D. XXXI. OCT. MDCCXLI. Die Huldigung, von welcher Friedrich in seinen Werken (Band II., S. 102 und 103) nur mit wenigen Worten spricht, erfolgte in der That nicht, wie die Medaille besagt, den 31. October, sondern, wegen der verzögerten Einnahme von Neisse, erst den 7. November.

3_216-a Nur der Name des Königs und die französische Nachschrift sind eigenhändig.

3_223-a Der König kam den 14. Juni 1753 in Königsberg an und ging sogleich in das Lager bei Kalthof, wo er bis zum Ende der Manœuvres, den 9., verblieb, an welchem Tage er wieder nach Königsberg ging. Den 10. kehrte er nach Berlin zurück.

3_224-a I. Petri, Cap. II., Vers 17.

3_227-a Siehe Band XXVI., S. 265.

3_227-b A. a. O., S. 228.

3_231-a Siehe oben, Vorwort des Herausgebers, Art. XIII.

3_24-a Der Oberst von Wreech, auf Tamsel bei Cüstrin, war mit einer Enkelin des sächsischen Feldmarschalls von Schöning vermählt, welche eine Frau von grosser Liebenswürdigkeit war. Friedrich hat damals mehrere Briefe und Gedichte an Frau von Wreech gerichtet, welche sich Band XVI., S. 7-20 finden.

3_24-b Es ist bekannt, dass Friedrich niemals Vergnügen an der Jagd gefunden hat. Siehe besonders das vierzehnte Capitel seines Antimachiavels, Band VIII., S. 119-123, auch Bd. XXIII., S. 241. Der Brief, vom 2. März 1740, in welchem König Friedrich Wilhelm I. dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau seine besten Jagdhunde zum Geschenk anbietet, fängt an : « Weil ich in dieser Welt ausgejaget habe, und also die Parforce-Jagd ganz aufgeben will, um die unnützen Kosten einzuziehen, indem mein ältester Sohn auch kein Liebhaber der Jagd ist, noch werden wird, so, u. s. w. » Siehe L. von Orlich, Geschichte der schlesischen Kriege, Band I., Seite 286.

3_243-a Siehe oben, Vorwort des Herausgebers, Art. XVI.

3_243-b Diese beiden Briefsammlungen handeln Vom Unterschiede des Akkusativs und Dativs oder des mich und mir, sie und ihnen, u. s. w., und erschienen 1780; dann 1781 unter dem Titel : Kleine Schriften die deutsche Sprache betreffend.

3_247-a Grundsätze des General-Basses als erste Linien zur Composition, von Joh. Phil. Kirnberger, Berlin, bei Hummel (1781), in 4.

3_247-b Friedrich hat bei diesen Worten vielleicht an den Traite de l'Harmonie, par Rameau, Paris, 1722, gedacht, von welchem d'Alembert, unter dem Titel : Elements de Musique theorique et pratique, suivant les principes de M. Rameau, A Paris, 1752, einen Auszug gegeben hat.

3_25-a Friedrich meint den Kammer-Director Hille. Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung. S. 123 und 124-127.

3_259-a Siehe oben. Vorwort des Herausgebers, Art. XX.

3_268-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_270-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_271-a Berlinische Monatsschrift, Band VII., S. 188.

3_271-b Dr. Anton Friedrich Büsching, Character Friedrichs des Zweiten, Königs von Preussen. Zweite Ausgabe. Halle, 1788, S. 202.

3_277-a Friedrich hatte von diesem seinem Lieblings-Schriftsteller eine gute Uebersetzung : Quintilien. De l'Institution de l'orateur. Traduit par l'abbé Nic. Gédoyn. Diese Uebersetzung findet sich noch im Jahre 1784 auf einer Liste von einigen funfzig Werken, welche der König von dem Buchhändler Pitra verlangte.

3_278-a Siehe Band IX., S. 135; Band XXIV., S. 659 und 660; Band XXV., S. 196.

3_279-a Nach dem schriftlichen Zeugnisse des Ministers von Hertzberg hat die Unterredung des Königs mit dem Rector Arletius in Breslau, den 13. Mai 1779, « Gelegenheit gegeben, dass der König gerathen, die lateinischen Schriftsteller mehr zu übersetzen und auch dem Herrn von Zedlitz befohlen, darauf zu sehen, dass dieselben, besonders Quinctilian, mehr in unsern Schulen tractirt würden. » Siehe Johann Caspar Arletius. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte Schlesiens, von Dr. Julius Schmidt. Breslau, 1841, S. 17 und 18.

3_28-a General-Major Otto Gustav von Lepel.

3_286-a D'Alembert sagt in seinem Éloge de milord Maréchal, A Paris et à Berlin. 1779, S. 82, indem er der Aeusserungen des Königs vor und nach der Schlacht bei Leuthen gedenkt : « On lui représenta que l'armée ennemie était double de la sienne : Je le sais, repondit-il, mais il ne me reste plus d'autre ressource que de vaincre ou de périr; je les attaquerai; fussent-ils sur les clochers de Breslau. » Siehe auch J. D. E. Preuss, Friedrich der Grosse im siebenjährigen Kriege und in seinen späteren Regentensorgen, eine historische Portrait-Skizze, Berlin, 1855, S. 14.

3_287-a Dieser besondere Zusatz war der Rath, den General Wobersnow dem Könige gab, als dieser bekümmert schien, ob auch seine Officiere bereit sein würden, sich mit ihm in die bevorstehenden augenscheinlichen Gefahren willig zu stürzen. Friedrich milderte indess den Ausdruck, dem Wobersnow die stärkste Energie, d. h. Ein H.......t, der mir nicht folgt, zu geben vorschlug. (Anmerk. des Herrn von Retzow, a. a. O., S. 241.) Uebrigens kannte der König das Wort Hundsfott sehr gut; ja, es findet sich in seiner eigenhändigen Danksagung an die Armee für den Sieg bei Chotusitz, vom 19. Mai 1742. Siehe Erinnerungen an Friedrich den Grossen, in Bezug auf seine Armee, am 24. Januar 1854 in der Militärischen Gesellschaft vorgetragen von J. D. E. Preuss (Als Manuscript gedruckt), S. 10.

3_293-a Voyez t. IV, p. 137 et suivantes.

3_293-b Mot formé par le Roi, pour blocus. Voyez t. IV, p. 106, et t. XXVII. I, p. 331.

3_297-a Le vieux proverbe, Fortes fortuna adjuvat se trouve dans le Phormion de Térence, acte I, scène IV, vers 26, et dans les Tusculanes de Cicéron, liv. II, chap. 4.

3_298-a Frédéric dit dans les Principes généraux de la guerre, art. XXV, no 7 : « C'est dans ces occasions que mon ordre de bataille oblique peut être employé très-utilement, etc. »

3_299-a Voyez t. IV, p. 150-154; t. XXVI, p. 137, no 46, et suivantes.

3_3-a Der Major Wilhelm Ernst Finck von Finckenstein, vom Regimente des Königs, wurde den 23. Juli 1717 zum Oberst-Lieutenant und, wie es scheint, gleichzeitig zum Commandeur der damals gestifteten Compagnie der Kronprinzlichen Cadets ernannt, welche Friedrich in dem Briefe sein Regiment nennt. Diese Anstalt wurde bald vermehrt und, im Monat Juni 1720, bis auf vier Compagnien gebracht, die nun Königl. KronprinzL. corps des Cadets hiessen. Der Oberst-Lieutenant Finck von Finckenstein starb im August 1727.

3_3-b Siehe Band XXVI., Seite 406.

3_3-c Dieser Brief ist mit geführter Hand geschrieben.

3_30-a Den 19. September. Siehe Band XVI., S. 18, und Band XXVII. II, Avertissement, Art. III.

3_30-b Johann von Wedell. Siehe Band II., S. 40 und 168.

3_300-a Voyez t. XXVI, p. X et XI; t. XXVII. I, p. 69; et le Journal secret du baron de Seckendorff, p. 145.

3_301-a Voyez t. XXVI, p. 160.

3_301-b Voyez le Recueil des déductions, manifestes, etc., par le ministre d'État comte de Hertzberg, Berlin (1788), t. I, p. V et VI, et p. IX et suivantes.

3_302-a Voyez, t. IV, p. 154.

3_302-b Voyez t. XXVI, p. 260; t. XXVII. I, p. 3; et ci-dessus, p. 227.

3_302-c Le 24 septembre 1757, Frédéric envoya du camp de Kerpsleben, près d'Erfurt, au ministre d'État comte de Finckenstein l'ordre de transporter à Magdebourg, au besoin, le trésor, les caisses et les services d'or et d'argent. Voyez, sur l'ensemble de la situation, t. XXVII. I, p. 331 et suivantes. Il est parlé ci-dessus, p. 147 et 148, note b, d'un cas analogue qui s'était présenté en 1745.

3_303-a Voyez t. I, p. 142; t. VIII, p. 72, 190 et 335; t. IX, p. 225.

3_304-a Voyez t. IV, p. 12 et suivantes; t. VI, p. 10; et t. XVIII, p. 127.

3_304-b Frédéric emploie ici ce mot au lieu de démonstration, comme il le fait souvent dans son Histoire de la guerre de sept ans, par exemple t. IV, p. 21. Voyez aussi t. XIX, p. 127, no 96.

3_305-a Voyez t. XXVI, p. 131.

3_305-b Voyez t. IV, p. 34, et t. XXVII. I. p. 294.

3_306-a Voyez t. IV, p. 35.

3_307-a Mot formé par le Roi, pour remontrances.

3_309-a A l'occasion du traité conclu avec la France en 1744, Frédéric dit à M. Dumesnil, brigadier des armées du roi de France, qui lui avait été envoyé par le maréchal de Noailles : « Je suis bien aise de remplacer les Suédois, qui étaient autrefois les alliés favoris de la France; à présent, c'est un corps sans âme; pour moi, j'en ai une, et l'on en sera content. » Voyez Flassan, Diplomatie française, seconde édition, Paris, 1811, t. V, p. 228.

3_309-b Voyez t. IV, p. 138 et 139.

3_310-a Voyez t. XIX, p. 252, et t. XXVII. I, p. 336.

3_310-b Voyez t. XII, p. 100, 103, 137 et 161.

3_311-a Voyez t. XIX, p. 177 et 178; t. XXVI, p. 236; et t. XXVII. I, p. 336.

3_311-b On lit dans le Militärischer Nachlass des General-Lieutenants Victor Amadeus Grafen Henckel von Donnersmarck, t. I, partie II, p. 264. et 265, que les Raisons de ma conduite militaire étaient achevées le 1er août. Le comte Henckel les connaissait très-bien, comme on peut le voir par ce qu'il en dit à cette date, l. c., p. 265.

3_317-a Cette lettre appartient à la correspondance de Frédéric avec le comte de Rottembourg (t. XXV, p. XIV et XV, art. V, et p. 567-618). L'autographe en est conservé aux Archives de l'État (F. 94. Fff). Notre t. XXVII. I renferme, p. 232, 233 et 234, d'intéressants détails sur la mort du comte.

3_317-b Le cardinal de Fleury. Voyez t. II, p. 8 et suivantes.

3_318-a Le 28 février 1741, les Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen annoncèrent que le colonel comte de Rottembourg, venant de Paris, était arrivé à Berlin. Le Roi était parti pour la Silésie le 19 du même mois. Le comte de Rottembourg le suivit, et, à la bataille de Mollwitz, il commandait l'avant-garde. Il devint général-major le 31 octobre 1741.

3_318-b Voyez t. II, p. 60 et suivantes.

3_318-c Voyez t. XVI, p. xv, art. XVI.

3_319-a Le mot respect est omis dans le manuscrit.

3_319-b On lit au bas de l'autographe de cette lettre les mots suivants, de la main d'un conseiller de Cabinet : Obl : (probablement obligeant); Pass soll haben.

3_323-a Cette lettre et la suivante sont le complément des lettres de Frédéric au comte de Hoditz que nous avons imprimées t. XX, p. 287-284. Les autographes en sont conservés aux Archives de l'État (F. 96. J).

3_323-b Voyez t. XX, p. 242 et t. XXIV, p. 21, 22, 23, 100, 102, 438 et 440.

3_323-c Poëte italien au service du Roi, arrivé à Berlin au mois de décembre 1765.

3_324-a Voyez t. XX, p. 245.

3_329-a Ces lettres servent à compléter la correspondance de Frédéric avec d'Alembert, que l'on trouve dans notre t. XXIV. Nous les imprimons d'après les autographes, que M. Maercker. conseiller intime des Archives, a eu la bonté de nous communiquer.

3_330-a Genèse, chap. VI, v. 6.

3_330-b Voyez t. IV, p. II, et t. XX, p. 329 et 330.

3_331-a Œuvres de Voltaire, t. XLI, p. 213 et suivantes.

3_331-b Livre VI, v. 419 et suivants.

3_332-a Réponse à la lettre de Frédéric, du 24 mars 1765, t. XXIV, p. 435-438.

3_333-a Voyez t. IX, p. 92.

3_334-a Voyez t. XIX, p. 444 et 445; t. XXIV, p. 437.

3_335-a La réponse de Frédéric à cette lettre est datée du 20 août, et se trouve t. XXIV, p. 438-440.

3_337-a Voyez t. XXIV, p. 439 et 440.

3_337-b Lettre du 23 novembre, t. XXIV, p. 443 et 444.

3_338-a Voyez t. XXVI, p. 630, 631 et 632.

3_338-b L'un des cinq Français mis par le Roi, en 1766, à la tête de la régie dont il parle t. VI, p. 85, et t. XIX, p. 446 et 447. M. Candi fut tué en duel, au mois de décembre de la même année, par M. de Lattre, un de ses collègues.

3_339-a Voyez t. XXIII, p. 463.

3_339-b Voyez t. XX, p. XIV-XVI, 233 et 234, nos 21 et 22.

3_339-c Voyez t. XXIV. p. 444 et suivantes.

3_341-a Questions sur les miracles, par Voltaire. Voyez ses Œuvres, t. XLII, p. 143 et suivantes.

3_345-a Cette lettre et la suivante, que la direction des Archives royales de Dresde a eu la bonté de nous communiquer au mois d'avril 1855, ont été copiées, l'une sur la minute de l'ÉIectrice, l'autre sur l'original écrit par un secrétaire et signé Federic. Elles servent à compléter la correspondance du Moi avec l'électrice Marie-Antonie de Saxe, imprimée dans notre t. XXIV.

3_345-b Frédéric répondit à celte lettre le 23 décembre. Voyez t. XXIV, p. 82, no 33.

3_345-c L. c., p. 81 et 82, no 32.

3_346-a Il s'agit du Dialogue de morale à l'usage de la jeune noblesse. Voyez t. IX, p. VII et VIII, art. IX, et p. 115-130. Voyez aussi t. XXIV, p. 211, 212 et 213.

3_347-a Voyez t. XX, p. 189; t. XXIII, p. 171 et 172; et t. XXIV, p. 531, 532 et 536.

3_351-a Communiquée en copie par M. Nicolas Tourgueneff, à Paris.

3_351-b Déclaration du 28 février 1780.

3_351-c Frédéric accéda le 8 mai 1781 au traité de neutralité armée. Voyez la Convention pour le maintien de la liberté du commerce et de la navigation neutre conclue entre les cours de Prusse et de Russie, dans le Recueil des déductions, manifestes, etc., par M. de Hertzberg, t. I, p. 457 à 464.

3_352-a Pierre le Grand avait été cinq fois à Berlin : le 20 juillet 1697; du 11 au 13 octobre 1712, en allant au Carlsbad; du 27 novembre au 1er décembre de la même année, en revenant du Carlsbad; le 11 mars 1713, en revenant de Hollande; enfin du 19 au 28 septembre 1717. C'est à ce dernier séjour du Czar que Frédéric fait allusion. Voyez les Mémoires de la margrave de Baireuth. t. I, p. 40.

3_357-a Cette lettre, dont l'autographe est conservé aux Archives de l'État (F. 92. Zz), et les deux suivantes, que nous tenons de madame de Bredow, née comtesse de Chasot, à Markau près de Nauen, complètent la correspondance de Frédéric avec le chevalier de Chasot, que nous avons imprimée t. XXV, p. 319-329. Voyez aussi t. XXVI, p. 569 et 570; t. XXVII. I, p. 52.
Le chevalier de Chasot, né à Caen en Normandie, le 18 février 1716, mourut à Lübeck le 24 août 1797. Une affaire d'honneur, dans laquelle il tua un officier, le força de quitter sa patrie et de se réfugier auprès du prince Eugène, pendant la campagne que celui-ci faisait aux bords du Rhin, en 1734. Il dit dans ses Mémoires (inédits) que ce fut là que Frédéric le prit à son service; ce ne serait donc pas à la cour de Mecklenbourg. comme nous l'avons dit t. XXV, p. III.

3_358-a On lit au bas de l'autographe de cette lettre ces mots, au crayon, de la main d'un conseiller de Cabinet : Zu spät, die Zähne fort.

3_358-b De la main du Roi.

3_359-a Voyez t. XXV, p. 327 et 328, no 9.

3_37-a Friedrich war vom 23. November bis zum 4. December, zur Feier der Vermählung seiner ältesten Schwester, in Berlin gewesen. Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, S. 144-147, und Mémoires de la margrave de Baireuth, Band I., S. 347-350.

3_40-a Siehe Band I., S. XX.

3_41-a Der Neue Graben oder Friedrich-Wilhelms-Canal, von welchem der König Band I., Seite 76 unserer Ausgabe spricht, ist von Michael Matthias Smids, aus Rotterdam, 1662-1669, gebaut worden.

3_41-b Siehe Band I., S. 94.

3_43-a Siehe Band XXVII. II, S. 17.

3_44-a Siehe J. D. E. Preuss, Friedrich der Grosse im siebenjährigen Kriege und in seinen späteren Regentensorgen. Berlin, 1855, S. 25 und 26.

3_44-b Siehe Band XVI., S. 40 und 41.

3_44-c Friedrich meint das Reglement an die ganze königl. preussische Infanterie, vom 1. März 1726, von welchem die erste Auflage den 28. Februar 1714, die zweite den 20. Februar 1718 erschienen war, und den 1. Juni 1743 eine neue verbesserte Ausgabe (sechs hundert vier und fünfzig Octavseiten) erschienen ist.

3_51-a Rif oder ryve bedeutet soviel als verschwenderisch.

3_51-b Die beiden Nachschriften sind von der Hand des Königs.

3_52-a Statt beten muss vielleicht zu erbitten gelesen werden.

3_53-a Das damalige Kürassier-Regiment No. 8.

3_54-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_57-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_59-a Friedrich spricht von diesem Vorschlage des Königs in seinen Briefen an Grumbkow, vom 11. und vom 16. Februar 1732. Siehe Band XVI., S. 39, 40 und 42.

3_6-a Das war die Leibcompagnie des Infanterie-Regiments von Gersdorff, der ehemaligen Grenadier-Garde (Nr. 18 der Stammliste von 1806), welche von 1716 bis zum letzten Regierungsjahre Friedrich Wilhelms I. in Cöpenick stand, und dann nach Spandow verlegt wurde. Siehe Die Uniformen der Preussischen Garden (von dem Oberst-Lieutenant und Flügel-Adjutanten von Thümen, gegenwärtig General-Lieutenant und Vice-Gouverneur von Mainz), Berlin. bei Gropius, 1840, in 4., S. 16. Friedrich verlieh eben dieses Regiment, den 10. November 1742, seinem Bruder dem Prinzen August Wilhelm. Siehe Band IV., S.161; Band XXVI., S. 129, Nr. 36, und S. 203, Nr. 38.

3_60-a Siehe Band XXVI., S. 14, und Band XXVII. I, S. 381.

3_60-b Siehe oben, S. 16.

3_60-c Siehe Band XXI., S. 360.

3_60-d In Bezug auf diesen Brief schreibt der Hofmarschall des Kronprinzen von Wolden an den König, Cüstrin, den 5. Februar : « Ew. K. M. per Estafette abgelassenes Handschreiben habe diese Nacht um zwölf Uhr an den Kronprinzen zu übergeben die Ehre gehabt, worauf er sofort durch eine andere Estafette in aller Submission geantwortet, auch einliegendes an Ihro Majestät die Königin geschrieben hat .... » Siehe J. D. E. Preuss, Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrichs des Grossen, Band II., S. 206, Nr. 97. Die hier erwähnte Antwort des Kronprinzen, vom 5., und das Schreiben desselben an die Königin haben sich nicht gefunden; wohl aber das Antwortschreiben der Königin an ihren Sohn vom 7. Februar, welches wir Band XXVI., S. 77 unserer Ausgabe gegeben haben.

3_62-a Die Nachschrift ist eigenhändig.

3_65-a Vergleiche Band XVI., S. 43, 46 und 49, den Brief des Kronprinzen, vom 19. Februar, an den General von Grumbkow, und die Antworten von diesem an den Kronprinzen und an den Hofmarschall von Wolden, beide vom 22. Februar. - Den 26. Februar kam Friedrich von Cüstrin in Berlin an, und den 29. ward er zum Obersten und zum Chef des 15. Infanterie-Regiments (Garnison Ruppin und Nauen) ernannt. Siehe Bd. XVI., S. 52, und J.D.E. Preuss, Friedrich der Grosse mit seinen Verwandten und Freunden, S. 384 und 385.

3_65-b Siehe Band XVI., S. 60-62, Nr. 14.

3_66-a Siehe Band XXVII. I, S. 7, 8 und 9.

3_67-a Bei Lichtenrade. Siehe (David Fassmann) Leben und Thaten des Königs von Preussen Friderici Wilhelmi, Band I., S. 886 und 898; Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Prinzessin Wilhelmine. Markgräfin von Baireuth. Tübingen. 1810, Band I., S. 234-236; und Mémoires de Frédérique-Sophie-Wilhelmine, margrave de Baireuth. Brunswic, 1810, Band I., S. 332-334.

3_68-a Siehe Band XVI., S. 70, 71 und 72.

3_71-a Die beiden letzten Zeilen sind von der Hand des Königs.

3_72-a Siehe die Mémoires de la margrave de Baireuth, Band II., S. 61 und 62.

3_75-a Die Worte zu machen sein haben wir hinzugefügt.

3_76-a Der Markgraf von Baireuth kam noch den 17. October in Ruppin an.

3_78-a Auf acht Pferde, und ein Pferd zu reiten.

3_8-a Siehe Band XXV., S. 531.

3_8-b Duhan de Jandun, der wissenschaftliche Erzieher des Kronprinzen, fängt seine Projets sur la manière de montrer à Monseigneur le Prinre royal l'histoire universelle du dernier siècle also an : « Sa Majesté voulant que Monseigneur le Prince royal s'applique presentement à l'histoire moderne, contenue dans le livre qu'on appelle leThéâtre de l'Europe, je me propose, pour épargner à monseigneur la peine de lire ce long ouvrage; de lui en recueillir les événements les plus remarquables selon l'ordre du livre. » Neben den Worten les plus remarquables hat der König mit eigener Hand bemerkt : tous les événements. Siehe Fr. Cramer, Zur Geschichte Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs II. Leipzig, 1835, dritte Auflage, S. 51 und 52.

3_85-a Das Königliche Staats-Archiv besitzt (Fach 117. P.) ein Actenstück, betitelt : Der von dem Kronprinzen Friedrich auf Befehl seines Herrn Vaters Friedrich Wilhelms I. angefertigte Anschlag von dem Amte Ruppin. 1782. Dieses Actenstück ist grossentheils von Kanzelleihand geschrieben; Mehreres von dem Kronprinzen selber. Die darin befindlichen Briefe von Friedrich und von seinem Vater haben wir in die vorliegende Sammlung aufgenommen.

3_87-a Siehe Band XXVII. 1, S. 14.

3_87-b Diese letzten beiden Zeilen sind von des Königs Hand.

3_88-a Ueber die ganze Reise des Kronprinzen, von Berlin an, siehe Band XXVII. I, S. 14 ff. Siehe auch Band I., S. 192. und Band XVI., S. 141-143.

3_9-a Das Theatrum europaeum, welches, von verschiedenen Verfassern bearbeitet, seit 1662, in ein und zwanzig Folianten, in Frankfurt am Main erschien, fängt mit dem Jahre 1617 an, und endet der erste Band mit dem Jahre 1628 : Band II. umfasst die Jahre 1629-1632; Band III. giebt die Jahre 1633-1638; Band IV., die Jahre 1639-1642, u. s. w. In diesem vierten Bande beginnt auch die brandenburgische Geschichte zur Zeit des Grossen Kurfürsten; der ein und zwanzigste Band enthält die Jahre 1716-1718, also auch noch die ersten Regierungsjahre König Friedrich Wilhelms I.

3_92-a Siehe Band I., S. 193, und Band XIV., S. 185.

3_93-a Siehe Band XXVII. I, S. 20 ff.

3_93-b Dieses Wort ist undeutlich geschrieben.

3_94-a Siehe Band XXVII. I, S. 24, Nr. 19, und S. 26.

3_95-a Die Schlacht bei Guastalla, den 19. September. Siehe Band I., S. 193.

3_96-a Siehe Band XXVII. I, S. 23.

3_96-b Markgraf Wilhelm. Siehe Band III., S. 63.

3_I-a Siehe Band XVI., Seite 273, 275, 280, 283, 284, 290, 304, 320 und 321, und Band XXI., S. 29, 30, 39 und 40. Vergleiche auch den Brief des Königs an den Marquis d'Argens vom 25. Juli 1761, Band XIX., S. 276, und seine Aeusserungen im Gespräche mit Gottsched, am 15. October 1757, in Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, von J. D. E. Preuss, S. 32 und 33.

3_II-a Siehe Band XXVI., S. 1-73.

3_III-a Siehe Band XIV., S. 29 und 30; Band XVI., S. 172, 173, 174 und 175; Band XVII., S. 300, 301, 301, 309; Band XX., S. 125 und 126; Band XXI., S. 101; Band XXVII. I, S. 3 und folgende; Band XXVII. II, S. 21, Nr. 10. Siehe auch Lettres familières et autres, de M. le baron de Bielfeld, A la Haye, 1763, Band I., S. 33, 34, 37-90, 92 und 95.

3_III-b Siehe Band XVI., S. 88, 93, 98, 105, 222 und 360.

3_III-c Siehe Band XVIII., S. 208, und Band XIX., S. 227. Auch an Voltaire schreibt Friedrich, den 14. September 1738 (Band XXL, S. 262) : « Ma vie n'a été qu'un tissu de chagrins; et l'école de l'adversité rend circonspect, discret et compatissant, etc.; » und in der Épître à mon Esprit (Band X., S. 257) :

Dites que mon berceau fut environné d'armes,
Que je fus élevé dans le sein des alarmes,
Dans le milieu des camps, sans faste et sans grandeur,
Par un père sévère et rigide censeur, etc.

3_III-d Siehe Band L, S. 145-202.

3_III-e A. a. O., S. 201 und 202.

3_III-f Siehe Band XVI., S. 172 und 173, Nr. 29; Band XXL, S. 342 und 398; Band XXII., S. 13 und 14. Siehe auch Band XVIII., S. 16 und 17, das Billet von Keyserlingk.

3_IV-a Siehe Band XXVII. I, S. 3 und 4. Friedrich sagt in dem Briefe an Voltaire vom 25. April 1750, Band XXII., S. 279 :

C'est assez lorsqu'en sa jeunesse
On a tâté de la prison.

Auch nach der Capitulation des Generals von Finck bei Maxen gedachte der König seiner Leiden in Cüstrin, wie man das aus dem noch ungedruckten Journal seines Vorlesers de Catt ersieht, welcher in demselben, am 22. November 1759, Folgendes sagt : « Le soir je fus (auprès du Roi) depuis trois et demi jusqu'à neuf. Il était bien afflige, revenait à la meme idee : J'aurai donc apporté mon malheur en Saxe. Je tâchais de le distraire, mais cette image revenait toujours. Voyez comme j'ai été malheureux, traité durement par un père, enfermé trois mois seul dans une chambre. A midi on m'apportait à manger par une petite fenêtre. On me donnait en même temps une chemise. Je n'avais que Bossuet sur les Variations, et Basnage. Le malheur m'a toujours poursuivi; je n'ai été heureux qu'à Rheinsberg. Ah! si cette paix vient, pourra-t-on me blâmer de vivre un peu pour moi-même, de me retirer et vivre tranquille? » Die Handschrift, aus welcher diese Stelle entnommen ist und welche aus de Catts Nachlasse stammt, gehört dem Herrn Geheimen Rath Klaatsch.

3_IV-b Siehe Band I., S. 191 und 192; Band VIII., S. 6 und 7; Band XI., S. 77 und 98.

3_IV-c Siehe unten, S. 135.

3_IV-d A. a. O., S. 136.

3_V-a Die Nummern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 21, 24, 33, 53, 55, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 92, 93, 94, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 108, 116, 117, 118, 119, 120, 123, 125, 126 und 127.

3_V-b Nummer 112.

3_V-c Die Nummern 16, 17, 22, 23, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 51, 52 und 54- Die Originale von diesen Briefen waren uns von dem General-Lieutenant und Kriegs-Minister Herrn Job von Witzleben mitgetheilt worden.

3_V-d Die Nummern 56, 57, 79, 91, 95, 107, 109, 110, 11, 113, 114, 115, 121, 122 und 124. Die vier Nummern 109, 113, 115 und 122 befinden sich auch in (C. D. Küsters) Officier-Lesebuch, Theil IV., S. 106 und 125, und Theil V., S. 18 und 33.

3_V-e Die Nummern 11 und 12.

3_V-f Nummer 50.

3_VI-a Der Baron von Bielfeld sagt in dem Briefe aus Rheinsberg vom 30. October 1789 (Lettres familières et autres, Band I., S. 75) : « Le premier valet de chambre du Prince royal, M. Fredersdorf, est un grand et bel homme, qui a de l'esprit et de la finesse, qui est poli, prévenant, adroit, souple, attaché à sa fortune et cependant magnifique. Je crois qu'il jouera un grand rôle quelque jour. »

3_VI-b (Friedrich Nicolai) Freymüthige Anmerkungen über des Herrn Ritters von Zimmermann Fragmente über Friedrich den Grossen. Berlin, 1791, Theil I., S. 262 und 263. Siehe auch unten, S. 151, 153, 154, 155 und 156, die Nummern 10, 13, 14, 15 und 16.

3_VI-c Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1758, den 14. Januar, Nr. 6.

3_VII-a Die Nummern 29, 38 und 28 unserer Ausgabe. Nummer 28 ist von Herrn Loffhagen zu Mühlhausen, in Thüringen, zur Benutzung gütigst eingesandt worden.

3_VIII-a Siehe von Hahnke, Leben der Königin Elisabeth Christine, S. 104.

3_VIII-b Siehe Kurze Geschichte der ehemaligen Cisterzienser-Abtei Camenz in Schlesien, von einem Mitgliede derselben, Gregor Frömrich. Glatz, 1817, S. 158 und 159. Die hier, als Uebersetzung aus dem Lateinischen eines ehemaligen Geistlichen, ohne Zeitangabe, mitgetheilte Sage, wird von der, in der Kirche zu Camenz aufgestellten Inschrift fast gleichlautend als Thatsache aus dem Jahre 1745 ausgesprochen.

3_VIII-c A. a. O., S. 171.

3_X-a Siehe Band III., S. 62; Band XX, S. 124; Band XXVI., S. 99 und 128.

3_X-b Siehe die Königlich priviligirte (Vossische) Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, 1848, den 29. Januar, S. 3, Artikel Breslau, den 23. Januar.

3_X-c Siehe Friedrichs des Grossen Briefe an seinen Vater, geschrieben in den Jahren 1782 bis 1789 (herausgegeben von F. W. M. von Hahnke), Berlin, 1838, S. 60 und 96.

3_X-d Siehe Band XVI., S. 97, und Character Friedrichs des Zweiten, von Büsching, S. 20.

3_XI-a Siehe Band XVI., S. 12-20, und Band XXVII. I, S. 12 und 13.

3_XI-b Siehe Band XVI., S. IX und X, Art. VIII.

3_XI-c Siehe Band XXI., S. 16.

3_XII-a Siehe Band XXVII. I., S. 28 und 282.

3_XIII-a Senning ist den 29. Januar 1711, im Alter von vier und dreissig Jahren, Major im Ingenieur-Corps geworden; einen höheren Grad hat er nicht erlangt. Unseren, den Listen des Ingenieur-Corps entnommenen Nachrichten entgegen, nennt die Haudesche Zeitung vom 19. September 1743 ihn, bei der Nachricht von seinem Tode, Oberst Johann von Senning.

3_XIII-b Siehe Lettres familières et autres, de M. le baron de Bielfeld, Band I., S. 67, und unseren Band XXVI., S. 20.

3_XIII-c Siehe Band V., S. 31-33.

3_XIII-d Siehe Band IV., S. 154; Bd. V., S. 4, 18, 19, 20, ff., 29, 30; Bd. XXVI., S. 186 und 230.

3_XIV-a Wir vermuthen, dass diese undatirte Instruction den 12. August 1759. in dem Dorfe Oetscher, geschrieben worden, wie der Brief des Königs an den Cabinets-Minister Grafen von Finckenstein, vom 12. August 1759, Band XXV., S. 340.

3_XIV-b Vergleiche Band V., S. 22.

3_XIX-a Siehe Band XXIV., S. 166 und 168.

3_XV-a K. W. von Schulung, Der siebenjährige Krieg, Band II., S. 139.

3_XV-b Siehe Band XVII., S. 397, und Band XIX., S. 246.

3_XVII-a Sechs deutsche Gedichte, dem Könige von Preussen gewidmet, von C. P. Moritz. Berlin, bei Wever, 1781, sechzehn Octav-Seiten.

3_XVII-b Goethe's Werke, Ausgabe letzter Hand, Band XXVII., S. 248. Siehe auch in dem Briefwechsel zwischen Goethe und F. H. Jacobi, Leipzig, 1846, S. 119 und 174, Goethe's Briefe an F. H. Jacobi, vom 2. Februar 1789 und 19. August 1793.

3_XXI-a Bei dieser Zählung ist zu bemerken, 1. dass sich, Band XXVII. in, S. 139 und 140, unter den deutschen Briefen zwei französische befinden, nämlich der Brief der Kronprinzessin an den König und dessen Antwort; 2. dass eben so unter den französischen Briefen neun deutsche stehen, nämlich Band XVI., S. 205, Friedrichs Brief an Frau von Rocoulle; Band XX., S. 136, Friedrichs Brief an den Baron H. A. von La Motte Fouqué; Band XXV., S. 331 und 347, Friedrichs Briefe an den General Otto von Schwerin und an den Grafen von Finckenstein; Band XXVI., S. 77, ein Brief der Königin Sophie an ihren Sohn; endlich Band XXVII. II, S. 7, 8, 10 und 11, drei Briefe von Friedrich an den Markgrafen Heinrich und ein Brief von diesem an jenen.

3_XXII-a Siehe unsere Anzeige des Pölchauschen Fundes in der Allgemeinen Preussischen Staats-Zeitung, Berlin, 1835, den 12. Mai, S. 541, und Friedrich der Grosse als Schriftsteller, von J. D. E. Preuss, Berlin, 1837, S. 302-306. Ein beschreibender Katalog des oben genannten Musikalien-Schatzes ist uns nicht bekannt.

3_XXII-b Siehe Büschings Character Friedrichs II, Halle, 1788, zweite Auflage, S. 87, wo aber, Zeile 10, statt des 6. September, der 5. September gelesen werden muss.

3_XXIII-a Siehe Band IX., S. 1, 39, 87, 115 und 131, die Abhandlungen Nr. I., III., VII, IX. und X.; siehe auch Band VII, S. 103, die Abhandlung De la littérature allemande, welche mit der Lettre sur l'éducation, Band IX., S. 131-147 zum Theil verwandten Inhalts ist; endlich Band XXIV., S. 642, 644, 658-660.

3_XXIII-b Siehe Band II., S. 65 und 66.

3_XXIII-c Siehe Friedrich der Grosse als Schriftsteller, von J. D. E. Preuss, S. 300 und 301, und York's Leben, von Droysen, Berlin, 1851, Band I., S. 17 und 18 (Neue Auflage von 1854, Band I., S. 15).

3_XXIV-a J. Caesar De bello gallico, lib. I., cap. 40, und Vertot Histoire des chevaliers de Malte, nouvelle édition, Paris, 1761, Band V., S. 2 und 3. (Die erste Ausgabe dieses Vertotschen Werks ist vom Jahre 1726.)

3_XXIV-b Band I., S. 323 der ersten Ausgabe; S. 283 und 284 der Ausgabe vom Jahre 1794. Georg Friedrich Tempelhoff, seit 1757 Artillerist in der preussischen Armee, wurde erst nach der Schlacht bei Hochkirch Officier.

3_XXIV-c Berlin, bei Unger, Dritte Auflage, 1787, S. 28-31. Daraus ist die Rede übergegangen in die Charakteristik Friedrichs des Zweiten, Königs von Preussen (herausgegeben von Dr. Ch. G. D. Stein), Berlin, bei Unger, 1798, Theil III., S. 37-39.

3_XXIV-d Hohenzollern, 1790, S. 54 und 55. Als Verfasser dieser Briefe wird der Kurhessische Major Rudolph Wilhelm von Kaltenborn genannt.

3_XXIV-e Berlin, 1792, S. 14.

3_XXIV-f Berlin, bei Himburg, 1802, Theil I., S. 240-243.

3_XXV-a Abgedruckt in dem Journal für Staatskunde und Politik, herausgegeben von Jaup und Crome, Frankfurt am Main, 1790, Erster Jahrgang, Erstes Stück, S. 70-101. Ueber die Folgen dieser Bekanntmachung siehe die Selbstbiographie von Dr. Crome, Stuttgart, 1833, S. 204-207.

3_XXV-b Die Verbesserungen der zweiten Auflage sind besonders erschienen, unter dem Titel : Zusätze und Berichtigungen zur Charakteristik der wichtigsten Ereignisse des siebenjährigen Krieges, in Rücksicht auf Ursachen und Wirkungen, von F. A. von Retzow, vormals Königlich Preussischem Hauptmann. Für die Besitzer der ersten Auflage. Berlin, 1804, vier und fünfzig Seiten, in-8.

3_XXV-c Minerva. Ein Journal historischen und politischen Inhalts, herausgegeben von J. W. von Archenholz, Mai 1802, Band XLII., S. 193-262. Das ist derselbe Abschnitt, welcher sich in der Charakteristik, 1802, Theil I., S. III-160, findet.

3_XXV-d Siehe Band XV., S. 181.

3_XXVII-a Siehe unten, S. 286 und 287.

3_XXVII-b Band IV., S. 142; Band V., S. 194; Band XXVI., S. 146.

3_XXVII-c Wir haben diese Stelle aus des Barons von Putlitz gedruckten Memoiren (S. 90 und 91) entnommen, sind aber nicht im Stande, den genaueren Titel anzugeben, auch nicht, ob dieselben als ein eigenes Buch oder in einer Zeitschrift erschienen.