<121>

125. AN DENSELBEN.

Rheinsberg, den 21. October 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und freuet mich sehr, dass mein allergnädigster Vater mit den geringen Marquen meines unterthänigsten Respects zufrieden scheinet. Ich nehme mir die Freiheit, Ihm in aller Untertänigkeit einige Provisions, die man hier gut haben kann, zu überschicken und wünsche von Herzen, dass mein allergnädigster Vater solche von Seinem Geschmack finden mag.

Bei dem Regiment ist noch Alles richtig und haben wir wenig Kranke.

Hier sind zwei Herren, so von Berlin wieder zurück nach Hamburg gehen, durchgekommen. Der eine ist ein gewisser Baron Oberg, dessen Schwager Ahlefeldt dem Hauptmann Grape im Holsteinischen einen Kerl von sechs Fuss geschaffet; der andere ist ein gewisser Bielfeld,a welcher aus Hamburg und mir erzählet, es würde anjetzo eine Komödie in Hamburg von einer deutschen Bande gespielet, welche zum Titel hätte, Harlequin Courier aus Orsowa, und soll es eine sanglante Satire auf den Herzog von Lothringen sein.

Der ich mit allem ersinnlichen Respect, Submission, Liebe und Erkenntlichkeit verharre, u. s. w.


a Friedrich hatte den Baron von Oberg und den nachherigen Baron von Bielfeld, welche bei seiner Aufnahme in den Freimaurer-Bund thätig gewesen waren, durch den Grafen von Truchsess-Waldburg zu sich einladen lassen. Siehe Lettres familieres et autres, de M. le baron de Bielfeld. Band I., S. 33 ff. Siehe auch unsern Band XVI., S. 221.