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5. AN DENSELBEN.

Görlitz, den 25. November 1745.

Wir haben den Feind, ohne den Degen zu ziehen, aus der ganzen Lausitz gejaget, und morgen muss der Prinz Carl nach Böhmen; achtzehn hundert Gefangene nebst Pauken, Standarten und Canons, nebst einigen vierzig Officiers haben wir darbei gekriegt.

Packe nicht mehr ein. Gottlob, dieses Mal ist es uns gelungen; ich gedenke den 2., oder 3., oder 4. December in Berlin zu sein.

Wir haben nicht hundert Todte und Blessirte. Sonsten stehet Alles hier sehr gut. Schreibe es Meyerinck, dass er es wisse, und sei nur dieses Mal guter Dinge. Morgen folgen wir den Flüchtigen auf Zittau, und damit so hat es hier ein Ende. Gott bewahre Dich.

6. AN DENSELBEN.

Ostritz, den 27. (November 1745).

Hier sind wir fertig und ist Alles aus. Ueberhaupt haben wir drei starke Magazine gekriegt, sechzehn hundert Gefangene, über vierzig Officiers, den Feind mit grösserem Schreck und Confusion aus der Lausitz nach Böhmen gejagt, als wenn er zwei Bataillen verloren hätte. Sie desertiren zu dreissig. Den 23. des Nachmittags um zwei Uhr sind wir hier ins Land gekommen, und heute Nachmittag vor zwei Uhr haben wir sie schon aus Zittau vertrieben. Alles ist in der grössten Flucht. Unsere Husaren haben bessere Equipage, als kein Officier von der Armee; sie schleppen sich mit magnifiquen Pferden und Kutschen herum und ist Alles für Spottgeld zu haben. Wenn es nur dem Fürstena in etwas glücket, so sind wir oben darauf. Die ganze Kurzweile


a Leopold von Anhalt-Dessau.