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2. AN DENSELBEN.

Den 25. Februar 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass mein lieber Papa noch ein wenig Gnade für mich behalten, und dass Er mich nicht vergessen hat. Ich nehme die Freiheit, die Liste von meiner Compagnie zu senden; es thut mir aber recht leid, dass ich die Gnade nicht haben kann, dieselbe meinem lieben Papa selber zu überreichen, und dass Er so lange nicht hier gewesen. Ich wünsche, dass mein lieber Papa mit meinem Sehreiben zufrieden sein möge : und, weil ich diesen Brief selber dictiret, bitte, ihn zu meinem Andenken zu verwahren, und allezeit ein wenig Gnade für mich zu behalten. Ich bin mit unterthänigstem und kindlichem Respect meines lieben Papa's

gehorsamster Diener und Sohn,
Friderich.

3. AN DENSELBEN.

Den 7. October 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass sich mein lieber Papa recht gesund zu Potsdam befindet. Ich habe gehöret von dem General von Beschefer, dass mein lieber Papa von da nach Magdeburg wird gehen. Wenn ich solches gewusst, hätte ich gebeten mich mit zu nehmen. Wenn mir aber mein lieber Papa die Gnade thun wollte, und mich lassen nachkommen, würde es mir sehr lieb sein. Gestern habe ich einen Hasen mit meinen neuen Hunden gehetzet, welchen wir auf Papas Gesundheit verzehren werden. Ich bin meines lieben Papa's

treuer Diener und Knecht,
Friderich.