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8149. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER BEI TSCHISCHKOWITZ.

[Lobositz,] 3. [October 1756].

Ich danke Ihnen, mein lieber Prinz, vor Ihre Nachrichten. Es ist sehr gut vor uns, dass sich der Feind auf Defensive setzet; dieses machet uns Luft. Dessen ohnegeachtet müssen Patrouillen nicht allein gegen Budin, sondern auch gegen Laun gehen. Die nach Laun können die Mouvements der Oesterreicher der Seiten dergestalt eclairiren, dass man gewisse ist, dass von ihrer Seite keine Detachements nach den Pashcopolo oder nach Bilin oder nach Sachsen geschicket werden. Ich embrassire Ihnen von Herzen, und recommandire Ihnen, mit der Fourage als ein guter Wirth umzugehen. Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.


8150. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER BEI TSCHISCHKOWITZ.

Der Herzog von Bevern übermittelt, Lager bei Tschischkowitz 3. October, den Rapport einer gegen Laun ausgesandten Patrouille: Laun sei mit 300 Husaren und Croaten besetzt, „sonsten sei aber weder Lager noch feindliche Truppen daselbst vorhanden. Es sei auch so wenig in Laun als Liebshausen … etwas von Magazin zusammengebracht … es stehe die ganze Armée hinter der Eger und Budin, von wo aus der Posten in Laun der letzte vom linken Flügel der Armée sein soll.“

[Lobositz, October 1756.]

Ihre Nachrichten stimmen mit allen mit denen überein, so mir Manstein schreibet, der von Dux über Bilin dahin hat patrouilliren lassen. Ich sollte glauben, Ihre Husaren könnten dorten auch Ausschreibungen thun. Vielleicht kriegen wir hierdurch etwas geliefert. Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig in dorso des Berichts vom 3. October.


8151. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Sedlitz, 4. October 1756.

Ew. Excellenz übersende hierbei die Deroselben gestern annoncirte1 Relation von der letzteren Bataille bei Lobositz, so mir solche von des Königs Majestät zugekommen ist, welche nach Höchstderoselben Intention überall an Dero Minister nach Engelland, Holland, Frankreich, Polen, Dresden, nach dem Reiche pp. fordersamst und nur gleich auf Specialbefehl gesandt werden soll. Wobei Ew. Excellenz melde, dass des Königs Majestät mir so eben sagen lassen, dass ich sogleich Deroselben nach dem Lager in Böhmen nachkommen soll,



1 Privatschreiben Eichel's vom 3. October.