<520>nade,1 so kann ich Ihm wenig schreiben; hier wird bei der Gelegenheit die Geduld theuer. Auf diese beide Sachen kömmt mein Glück und Ungelück auf den ganzen Krieg an, ich erwarte das Schicksal und die Zeitungen und hoffe, der Himmel und die braven Truppen werden alles zum guten ausführen. Wenn dies vorbei ist, so werde ich an Retzow schreiben. Bald Zeitungen! Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.


8188. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER VON TSCHISCHKOWITZ.

Der Herzog von Bevern meldet, Lager von Tschischkowitz 8. October: Was anbelangt „den Marsch der 600 Pferde, welche von Libochowitz nach Budin diesseits der Eger gegangen sein sollen … so glaube, dass dieses ganze Mouvement aus keiner anderen Ursache vom Feinde geschehen, als weil sie geschen die Fouragirung und deren Bedeckung sowohl aus Ew. Königl. Majestät als diesem Lager ausrücken, und dass solche sich rechter Hand in den Bergen hereingezogen, sie geglaubet haben, dass man etwas auf ihnen zu tentiren versuchen werde, sie also den nächsten Weg diesseits nach ihrer Armée sich gezogen.“

[Lobositz,] 9. [October 1756].

Ich bin ganz und gar von Ihrem Sentiment wegen der Mouvements von den 600 Pferden. Endlich werden sie doch anfangen unsere Fourage zu beunruhigen, und werden wir ins künftige mehr rechts gehen müssen. Von Manstein habe Nachricht,2 dass alle die Commandos nach Kaaden und Kommotau nur ausgegangen seind, um Lieferungen nach der österreichischen Armée zu besorgen, und sehe ich bis dato an allen ihren Anstalten nichts, das mir gefährlich scheinet. In Sachsen haben sie eine Collecte von vier Bataillons vor meiner Armée gemacht,3 welcher Renfort mir sehr zu Passe kommen wird. Adieu, mein lieber Prinz,

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.


8189. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER VON TSCHISCHKOWITZ.

[Lobositz,] 9. [October 1756].

Es ist bei dem Szekely'schen Regiment4 das Plündren eingerissen, ich höre deswegen von allen Seiten Klage. Dieses ist Schuld an alle die Gefangene, so vom Feind gemacht werden. Es ist nöthig, dass Sie die Leute scharf halten, sonsten komme ich in 6 Monat en détail



1 Winterfeldt meldet, Lager bei Sedlitz 9. October, ein aus Schlesien kommender Postillon habe erzählt, „dass er vorgestern, am Donnerstag Vormittag, nach der Gegend, wo der Feldmarschall [Schwerin] steht, unterwegens sehr stark und lange kanoniren gehört.“

2 Bericht Manstein's, d. d. Dux 8. October.

3 Vergl. S. 512.

4 Vergl. S. 489.