<333>serviren ist, zu defendiren und zu conserviren Euch angelegen sein lasset. Ich schicke Euch den Obristlieutenant und Flügel[adjutanten] von Stutterheim hin, um Euch dessen statt des gebliebenen Major Goltz zu bedienen; noch einen General kann ich Euch vor der Hand nicht schicken. Was Ich Euch hauptsächlich recommandire, ist, dass Ihr zuvorderst die Sache nicht sehr zu Herzen nehmen, sondern es als ein Unglück, so im Kriege arriviren kann, ansehen, demnächst aber denen Officiers und Leuten von Meinen dortigen Truppen allen Muth einsprechen sollet, damit sie die Köpfe nicht hängen lassen; da Ihr sie begreifen machen müsset, dass die Affaire eine abgeschlagene Attaque, aber nicht verlorene Bataille wäre, und dass deshalb noch gar nicht alles verloren sei; wie Ihr denen Leuten denn den Muth souteniren müsset, so viel Ihr könnet.

Friderich.1

Nach dem Concept.


9324. AN DEN KAMMERGERICHTSRATH VON EICKSTEDT.2

Quartier Rötha, 6. September 1757.

Vester, besonders lieber Getreuer. Ohnerachtet Ich Euch schreiben lassen, dass Ihr nur wiederum von Leipzig abreisen und zurück nach Berlin gehen könntet, so ist dennoch Mein anderweiter Wille, dass Ihr noch vor der Hand zu Leipzig bleiben und allda ein Schreiben von dem halberstädtschen Kammerdirector Dieterich abwarten sollet. Wenn Ihr solches nebst einem gewissen Pass erhalten haben werdet, alsdann und nicht eher, als welches Ich Euch hierdurch exprès verbiete, sollet Ihr einhegende Meine an Euch gerichtete Ordre3 allererst erbrechen und Euch nach deren Einhalt ponctuel richten, auch alles dasjenige prompt vollenziehen, was Ich Euch darin befohlen habe. Wornach Ihr Euch dann wohl zu achten habet. Es verstehet sich auch übrigens von Selbsten, dass, daferne Euch diese Meine Ordre nicht mehr zu Leipzig fände, sondern Ihr von dort schon abgereiset wäret, Ihr alsdenn von dem Orte, wo Euch diese Meine Ordre treffen möchte, wiederum dahin zurückreisen, auch Euren bisher gebrauchten Chiffre mitnehmen, im übrigen aber auch bei Eurer Retour dahin wegen der Sicherheit des Weges auf Eure Précautions denken und insonderheit angelegte Ordre an Euch



1 Am 4. September übermittelte Eichel an Podewils den königlichen Befehl, dass ein von Lehwaldt, d. d. Hauptquartier Wilkendorf 24. August, an Podewils eingesandter und von diesem unter dem 30. August dem Könige vorgelegter Bericht über die von den Russen in Ostpreussen begangenen Grausamkeiten veröffentlicht werden solle. Lehwaldt bezeichnet den Bericht als „Extract eines Schreibens d. d. Wehlau 22. August 1757“ ; Podewils hatte, noch bevor er den königlichen Befehl empfing, den Druck des Bulletins veranlasst. Vergl. u. A. „Berlinische Nachrichten“ vom 1. September, Nr. 105; Danziger „Beyträge“ Bd. III, S. 343—347.

2 Vergl. S. 145. 158. 226; Bd. XIV, 534.

3 Nr. 9325.