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Was die Nachrichten von Belagerungen in Schlesien angehet, so glaube Ich, dass es zu späte in der Jahreszeit sei, dass der Feind dergleichen reellement unternehmen könne.

Mich betreffend, so möchte Ich gerne auf die eine oder die andere Art hier was anfangen, so Ew. Liebden Hülfe bringen könnte. Ich werde auch darunter nichts vergessen; noch zur Zeit aber sein Meine hiesige Umstände noch so ungewiss, dass Ich ohnmöglich sogleich hier etwas positives darauf schreiben kann. Ich bin mit Estime Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


9415. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Naumburg, 13. October 1757.

. . . Ich1 habe Mühe, zu glauben, dass der Marschall so weit vorgerücket wäre; ich glaube es von Hadik, und wann ein mehreres sein sollte, so mache hier im Voraus Anstalten, wie ich mir selber dabei zu verhalten habe. Heute bin hier gekommen und morgen werde schon was gegen Leipzig detachiren.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der obige Zusatz eigenhändig.


9416. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Naumburg, 13. [October 1757], Abends.

Ich bin genöthiget, Ihnen sofort von meiner Resolution zu avertiren; ich werde Ihnen mit einem guten Rlumpen nach marschiren. Prinz Ferdinand Braunschweig kommt jenseit der Elbe bei Wittenberg vorbei, er wird den 15. von Wanzleben bei Magdeburg aufbrechen und sodann gegen Wittenberg marschiren. Halten Sie den Feind nur auf, so wollen wir ihm auf den Hals gehen, und kann das Ende der Kurzweile noch besser als der Anfang werden. Ich bringe Canonen und alles mit, die Pontonbrücke bei Wurzen habe nöthig, Hauss2 muss solche mit einem Bataillon besetzen. Adieu.

Zwei Grenadierbataillons werden morgen schon von hier abgehen, die sodann, die Brücke besetzen können.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.



1 In dem. Hauptschreiben gibt der König einige Anordnungen für den weiteren Marsch des Prinzen und verheisst, dass „wo es Mir nur einigermaassen wird möglich sein, Ich Ew. Liebden der Orten hin gewiss zu Hülfe kommen werde“ .

2 Der Commandant von Leipzig, vergl. S. 308.