8995. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Schlabrendorff berichtet, Breslau 21. Mai: „Bei demjenigen Transport von Mehl und Hafer, welcher jetzo auf Ew. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl zur Armee nach Böhmen geschehen müssen, habe ich mich erinnert, dass Ew. Königl. Majestät mir in Hainau86-1 befohlen, dass ich, wann die Armee in Böhmen stände, den Salzdebit dahin zu befördern, mir angelegen sein lassen müsse. Ich habe dahero nicht nur jetzo 240 Tonnen Salz der Armee zugeschicket und solche an das Commissariat in Jung-Bunzlau adressiret, sondern auch schon vorhin beim Einmarsch in Böhmen gleich 120 Tonnen mitgegeben, von welchen mir das Commissariat bereits versichert, dass es gute Abnahme fände und mit Profit verkaufet würde. Ich würde im Stande sein, diesen Debit viel weiter zu poussiren, wann es mir nicht an Wagens zu dessen Dahin schaffung fehlte.“

[Im Lager von Prag, Mai 1757.]86-2

Es wird vor's erste nicht thig seind; aber den Salzdebit, glaube ich, wird man in jetzigem Krieg weiter poussiren können, auch die trautenauer Manufacturen ruiniren.

Friderich.

Eigenhändige Weisung für die Antwort; in margine des Berichts.



86-1 Vergl. Bd. XIV, 222. Anm. 3.

86-2 Die Ausfertigung wird etwa vom 26. Mai datirt gewesen sein.