9348. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.360-4

Kerspleben, 20. September 1757.

. . . Was360-5 demnächst Ew. Liebden und Dero Operationes anbetrifft,360-6 da muss Ich Mich auf dasjenige verlassen, was Dieselbe zu thun nach<361> Dero Mir genugsam bekannten Diensteifer à propos finden werden, indem Ich hier von Deroselben keinen Succurs vonnöthen habe, sondern Ew. Liebden nur, so lange Ich nicht schreibe, allein auf dasige Gegenden und Orten Dero Attention richten und haben sollen. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Hier würde ich leichte fertig werden mit das Krop, das vor mir ist; aber, aber, die Menge der Feinde macht, dass, wann auch Prinz Eugen sein Geist auf mir schwebete, ich doch nicht würde allerwegens Fronte machen können. Kommt Zeit, kommt Rath. Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.



360-4 Prinz Moritz datirt seine Berichte vom 19. und 21. September aus Würzen.

360-5 Der erste Theil des Schreibens enthält die Erzählung von den Thaten des Generalmajors von Seydlitz bei Gotha, übereinstimmend mit dem an Prinz Ferdinand gesandten Bericht. Vergl. Nr.9347. Anm. 2. S. 358 u. Anm. 3. S. 359.

360-6 In dorso des Berichts des Prinzen Moritz vom 19. September befindet sich eine eigenhändige Weisung des Königs für den expedirenden Cabinetssecretär: „Ihm die Sache von Seydlitzen zu schreiben; im übrigen muss mir auf dasjenige verlassen“ etc. bis zum Schluss des Hauptschreibens.