<134> daraus, dass man die Vorstadt von Königgrätz jenseit der Elbe etwas fortificiren lässet. Dies kann unter dem Prätexte geschehen, sowohl um die Bäckerei zu decken, als wie auch, dass man für einen Pandurenanfall besorget wäre.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst.


10167. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Opotschno, 22. Juli 1758.

Ew. Liebden gebe hierdurch in Nachricht, wie Ich morgen bis Libritz1 marschiren und das fehlende Mehl zu denen 150,000 Portiones2 mitbringen werde. Es werden diese Wagens weiter morgen nicht fortkommen können, und da Ich es doch den 23. noch zur Armee haben wollte, als wird dieses das einzige Mittel sein, dass Sie morgen früh die Pferde von den Brodwagens nach Libritz schicken mit Escorte von einem Bataillon, welche es morgen noch zur Armee bringen können. Ich denke ohngefähr gegen 12 Uhr in Libritz einzutreffen.

Friderich.

Wor es so gehet, wie ich es wünsche, so sollte es wohl angehen, dass wir den Feind den 25. angreifen könnten.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.


10168. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Opotschno, 22. Juli 1758.

Ew. Liebden gebe hierdurch in Antwort, wie Ich nicht allein mit dem Corps von Lattorff, sondern auch noch mit 4 Bataillons von General Fouqué,3 den Möhring'schen und Puttkammer'schen Husaren und dem Dragonerregiment von Württemberg zur Armee stossen werde.

Ich habe zwar Mir vorgenommen, morgen nur bis Obersitz4 zu marschiren und das Mehl, so der General Lattorff mitbringet, zu decken und sicher zu überbringen; allein sollte es noth sein, so kann Ich doch morgen noch zur Armee stossen und etliche Bataillons bei dem Mehl zurücklassen, wenigstens werde Ich für Meine Person morgen da sein, und marschire Ich morgen früh um 4 Uhr von hier ab; deswegen Dieselben Mir morgen avertiren können, ob es nöthig ist, dass Ich den Marsch forcire. Meiner Meinung nach ist es immer gut, wie der selige Feldmarschall Schwerin sagt: « Frische Eier, gute Eier! »5; deswegen Ew.



1 Oestl. von Smirschitz.

2 Vergl. S. 133.

3 Vergl. S. 131.

4 Der Ort ist nicht zu bestimmen; vielleicht verschrieben für das im vorangehenden Schreiben genannte Libritz (auch Libersitz geschrieben).

5 Die letzten Worte des Feldmarschalls Schwerin zum Könige vor der Schlacht bei Prag. Vergl. Bd. XV, 114.