<138> zu gehen wegen des Feindes, obschon denselben bei Königgrätz zu attaquiren wegen seines festen Postens nicht möglich gewesen; aber da sie Mir so viel wegen der Russen in die Ohren schreien, so zwinget Mich solches zurückzugehen. Indess ist aller Tage Ende noch nicht gekommen. Ich hätte sonst hier wohl stehen bleiben können bis Ende August und hätte wenigstens ihre Ernte tranquillement abwarten können, so aber muss Ich machen, wegen der Russen mehr à portée zu sein. Besorget alles wohl nach meiner Intention.

Friderich.

Nach dan Concept.


10174. AU MAJOR DE PLACE D'O A GLATZ.

[Rohenitz,] 27 juillet [1758].

J'ai reçu votre lettre du 23. Quoique je sois bien fâché de faire transporter encore plus loin les malades et blessés de Glatz, cependant, comme les places pour tous n'y suffisent guère, il vaut mieux que vous les fassiez transporter à Breslau, dont je viens d'avertir aussi le sieur Cothenius. Le général Zieten que vous en avertirez, donnera, au cas qu'il le faut, quelque escorte pour faire passer sûrement ces malades jusqu'à envers Breslau.

Federic.

Nach dem Concept.


10175. AN DEN GENERALMAJOR VON LATTORFF IN COSEL.

Quartier Rohenitz, 28. Juli 1758.

Ich habe Eure beide Schreiben vom 25. dieses erhalten. Bei denen von Euch gemeldeten Umständen gebe Ich Euch in Antwort, wie Ich dem Generallieutenant Fouqué aufgegeben, Euch noch Kanoniers nebst einigen Mineurs von Neisse und Glatz zu schicken. Ich glaube wohl, dass des Feindes Absicht sein kann, Euch zu attaquiren; seid aber nur vigilant und habt Geduld, er muss doch dazu erst Canons hin haben und anbringen, und alsdann ist Zeit, daran zu gedenken. Ihr werdet gewiss Succurs bekommen.1 Jetzt kann Ich Euch keinen Renfort schicken; besser ist es, wann es mit dem Suceurs kommt.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


10176. AU MARGRAVE RÉGNANT DE BAIREUTH A BAIREUTH.

Quartier de Rohenitz, 28 juillet 1758.

La lettre que Votre [Altesse] a pris la peine de me faire du 12 de ce mois,2 m'a été fidèlement rendue, et les marques de votre chère



1 In gleicher Weise wird Lattorff durch einen königlichen Erlass, d. d. Klenny 3. August, beschieden.

2 Der Markgraf von Baireuth übersendet, Baireuth 12. Juli, dem Könige ein „Projet pour parvenir à une paix générale“ . Den gleichen Plan will er nach Frankreich senden, um zunächst zwischen Preussen und Frankreich eine Friedensunterhandlung einzuleiten. Frankreich soll alsdann die Kaiserin, Preussen die englische Regierung zum Frieden bewegen. Sachsen soll durch Geld oder Land entschädigt, der Westphälische und der Dresdener Friede sollen bestätigt, die über den schlesischen Handel und die schlesischen Grenzen vorliegenden Differenzen sollen geregelt werden. Um den Frieden ewig zu machen, soll die Bestimmung getroffen werden: falls sich eine neue Streitfrage zwischen der Kaiserin von Oesterreich und dem Könige von Preussen oder zwischen den Königen von Polen und Preussen ergebe, so solle der Streit nicht mit den Waffen, sondern vor einem europäischen Schiedsgericht ausgeglichen werden; dieses Schiedsgericht sollen Frankreich, England, Russland und Schweden bilden. Vergl. auch Schäfer i. d. Histor. Ztschr. Bd. XXI, 114 ff.