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24.

Der General Fouqué bleibt noch etliche Tage stehen,1 und der Commandant d'O zu Glatz soll mit dem Markgrafen correspondiren, wie denn auch der Markgraf die Briefe von vorgedachtem Commandanten sowohl als von dem General Treskow, so an Se. Königl. Majestät einlaufen, erbrechen kann.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


10200. AN DEN GEHEIMEN KRIEGSRATH EICHEL.

[Grüssau, 10. August 1758.]2

Der Commandantenchifffe3 soll sofort vor den Markgraf Karl abgeschrieben werden, dass er ihm heute noch kriegt.

Friderich.

Und eine Order an Schlabrendorff,4 immer Fahrzeuge parat zu haben, wann es nöthig wäre, über der Oder bei Breslau oder Leubus zu kommen, dass ich sie kriegen könnte.

Friderich.

Eigenhändig.


10201. AN DEN GENERALMAJOR VON LATTORFF IN COSEL.

Hauptquartier Kloster Grüssau, 10. August 1758.

Ich habe Euer Schreiben vom 7. dieses erhalten. Ich bin ungemein von Euch und der Conduite, so Ihr gegen den Feind gehalten, um selbigen wegzujagen, da er Euch zu nahe gekommen, zufrieden,5 worunter Ihr wie ein braver Officier gehandelt, und werde immer mehr dadurch in der guten und gnädigsten Opinion, so Ich von Euch gehabt, confirmiret, dass Ihr ein tüchtiger Officier und rechtschaffener General seid, so Meine Estime und Mein Vertrauen meritiret.

Was die Oberschlesier bei der dasigen Garnison angehet, da autorisire Ich Euch, dass Ihr bei Desertionsfällen nur sogleich Execution



1 Nach einem Bericht vom 8. befand sich Fouqué in Braunau.

2 Das eingesetzte Datum ergiebt sich daraus, dass die befohlene Ordre an Schlabrendorff dieses Datum führt.

3 Der Chiffre, den die Commandanten der schlesischen Festungen erhalten hatten. Vergl. Bd. XI, 34 und 35 mit Anm. 1.

4 Vergl. Anm. 2. Am 10. ergehen an Schlabrendorff ausserdem noch zwei andere Erlasse. In dem einen, ebenfalls aus Grüssau datirten, wird er angewiesen, „gute und exacte polnische Karten“ dem Könige zuzusenden; nach dem zweiten, aus Landshut datirten, soll Schlabrendorff veranstalten, „dass Feldschers mit Bandagen und benöthigter Medizin zum Verbinden sofort nach Glogau geschickt werden“ . [Die Ausfertigungen der drei Erlasse im Generalstabsarchiv.]

5 Lattorff berichtet, Cosel 7. August, er habe den Feind, der sich im nächsten Dorfe jenseits der Oder habe festsetzen wollen, mit grossem Verlust daraus vertrieben.