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10444. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Doberschütz, 18. October 1758.

Ich habe Euer Schreiben vom 12. dieses wohl erhalten und kann Euch darauf weiter nichts in Antwort sagen, als dass Ihr nur etwas Geduld haben müsset, bis dass Ich in kurzem in Stande sein werde, den Sachen dort eine andere Gestalt zu verschaffen, und müsset Ihr nur dahin sehen, den unseren einen guten Muth einzusprechen, damit sie die Contenance ja nicht verlieren.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


10445. AU LORD-MARÉCHAL D'ÉCOSSE.

Doberschütz, 19 octobre 1758.

C'est avec bien des regrets, milord Maréchal d'Ècosse, que je vous annonce la mort de mon brave maréchal Keith; et, comme si tous les malheurs devaient se réunir pour m'accabler, la princesse de Baireuth, cette sœur la plus chérie, et qui mérita le plus de l'être, vient aussi de m'être enlevée. Dieu vous conserve et vous ait en sa sainte garde!

Federic.

Quelle triste nouvelle et pour vous, et pour moi!

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig. 1


10446. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Dresden, 19. October 1758.

Eichel meldet, dass „heute früh“ von des Königs Majestät ein expresser Feldjäger eingetroffen sei.

Von Höchstderoselben habe durch den erwähnten Expressen die Nachricht erhalten, dass dorten noch alles in statu quo ist, ausser dass die feindliche Armee sich wegen ihres rechten Flügels einige Mouvements gemachet und solcher sich von denen Anhöhen, worauf er gestanden, herunter mehr nach der Plaine gegen die Seite von Bautzen zu gezogen haben soll. Es kann sein, dass der Feind dadurch einige Fierté wegen seiner vermeintlich erhaltenen letzteren Avantage marquiren will. Beide Armeen stehen also noch gar nahe gegen einander. Und da der Feldmarschall Daun letzthin einige Corps von der Kreiserarmee an sich gezogen haben soll, so seind heute noch gegen anbrechenden Tag des Prinz Heinrich Hoheit mit einem Corps von verschiedenen Bataillons und einem Train d'artillerie von hier aufgebrochen, um zu des Königs Majestät zu stossen, und muss es mithin sich in



1 Vergl. auch Œuvres Bd. 20. S. 272. Nr. 20 mit den Anmerkungen.