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10468. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Doberschütz, 24. October1 1758.

Ich habe Euren Bericht vom 21. dieses richtig erhalten, und denke Ich den 26. dieses bei Görlitz zu sein, und da Ich glaube, dass die Oesterreicher alles anwenden werden, um Mich nicht nach Schlesien zu lassen, so supponire Ich, dass dieser Marsch zu einer Bataille Gelegenheit geben wird, und dass, wann diese Leute geschlagen, in Schlesien alles von selbst wegfallen werde. Meine Vortruppen werden also vielleicht schon den 28. dieses Schlesien erreichet haben, oder der Feind müsste etwa nach der Mark zu gehen intendiren wollen, auf welchen Fall Ich ihm dahin2 auf dem Marsche attaquiren müsste; weiter lasset sich von denen jetzigen Umständen nichts sagen.

Meine Idee ist übrigens, dass Ich Mehl aus Schweidnitz, wenn Ich bei Jauer marschire, bekommen könne, zu welchem Ende gut sein wird, dass Ihr das zum Transport von etwan 200 Winspel Mehl von Schweidnitz zur Armee benöthigte Fuhrwesen parat haltet. Mein Proviantfuhrwesen und zu leben bis zum 6. oder 8. November habe Ich bei Mir.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


10469. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Dresden, 25. October 1758.

...Von des Königs Majestät . . . habe ich durch andere nur bloss erfahren, dass Höchstdieselbe den 23. dieses noch in Dero vorigen Position gestanden, Tages darauf aber aufbrechen wollen, pour3 tourner l'armée ennemie du côté de Gœrlitz, afin d'engager, s'il est possible, une affaire décisive et de secourir de là la Silésie qui est fort menacée du côté de Neisse.

Quant à la nouvelle alarme qu'un corps des troupes ennemies donne ici même pour Berlin,4 je me réfère à la lettre du général Schmettau. Ce que je crains encore, c'est que par là la correspondance ne souffre. Il faut que je me borne à cela, vu qu'on vient me dire que les chemins ne sont plus sûrs auprès de Torgau, peut-être parcequ'on attribue un dessein à Laudon qui doit avoir marché hier de Camenz à Grossenhain, chemin qui mène droit ou vers Torgau ou vers Berlin.

Bei nächster Gelegenheit ein mehreres zu melden, muss mit Ew. Excellenz gnädigen Erlaubniss mir vorbehalten.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



1 So das Datum im Concept und in der ersten abgegangenen Ausfertigung. Dieser ersten wurde eine zweite, im Hauptschreiben mit dem Datum „Bautzen 25. October“ versehene Ausfertigung am 26. nachgesandt; ihr war ein aus Görlitz vom 26. datirtes P.S. angehängt, Nr. 10471.

2 Wohl gleich „auf dem Marsche dahin; im Concept: „daher auf dem Marsche“ .

3 Von hier an in Chiffern bis zum Schluss des Französischen.

4 Vergl. Nr. 10470.