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Selon ce que l'on me marque de Silésie, le grand convoi1 arrivera plus tôt qu'on ne l'avait cru; on dit que la tête sera le 30 à Troppau; cela étant, vous viendra toute la poudre et le canon qui vous manque, le 5 au plus tard. Si vous en écrivez à Retzow, vous pourrez apprendre le jour et l'heure que tout pourra être rendu à votre camp.

Je ne saurais encore voir clair où M. de Daun veut se placer. Les déserteurs disent que les mauvais chemins l'arrêtent beaucoup, et qu'il est obligé d'en faire accommoder de nouveaux pour traverser ce pays sur plus d'une colonne. Cependant, dans quelques jours, on verra clair dans ses desseins. Adieu, mon cher Maréchal, je vous embrasse.

Federic.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.


10018. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.

Quartier Prossnitz, 29. Mai 1758.2

Ew. Liebden Schreiben vom 28. habe Ich erhalten, und danke Ich Deroselben sehr vor Dero Attention, Mir alles sogleich zu melden, sobald und was Dieselbe nur von einer Veränderung vom Feinde sehen und hören. Ich habe gestern den Major und Quartiermeister-Lieutenant von Marwitz abgeschicket, um die Position, so gegen Ew. Liebden linken Flügel ist, zu besehen, im Fall der Feind sich vorwärts nach Muglitz nähern und nach Dero Flanque kommen sollte, damit Dieselbe Sich sodann so nehmen und drehen können, wie es erfordert wird.

Hier seind gestern Deserteurs vom Feinde angekommen, welche aussagen, dass bei Könitz nichts mehr als 2 schwache Bataillons mit 4 Husarenregimentern stünden, welches alles ein Corps von 3 à 4000 Mann, wie das von Jahnus, ausmachen kann. Was des Marschalls Daun Armee aufhielte, solches wären die gar üble Wege auf der Strasse von Brünn, die so fast impracticabel wären, und sagen gedachte Deserteurs sogar, dass der Feldmarschall Daun einen Wald durchhauen Hesse, um nur mit 2 Colonnen marschiren zu können, und da hiess es dann, er würde sein Lager bei Raditz,3 einem kleinen Flecken, so zwischen Wischau und Brünn belegen, nehmen.

Alles dieses aber seind nur noch lauter solche Sachen, welchen noch nicht zu trauen, mithin müssen wir also noch erwarten und sehen, wo sich die feindliche Armee recht und eigentlich hinwenden wird, um als-



1 Vergl. Nr. 10015.

2 Am 28. hatte der König dem Prinzen geschrieben, er glaube nicht, dass „Daun uns werde attaquiren wollen“ ; wenn von ihm was unternommen werden sollte, so würde es erst geschehen, wenn Olmütz mehr pressiret sein würde. In der verwichenen Nacht seien die Tranchées vor Olmütz eröffnet worden, „ohne dass unsererseits Ein Mann dabei geblieben oder verloren gegangen. Was Mir inzwischen dennoch nicht dabei gefallet, ist, dass es von der Stadt zu weit ab geschehen.“

3 Wohl Raussnitz, südwestl. von Wischau; Prinz Moritz fasst es in seiner Antwort als „Raussnitz“ auf.