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10550. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Dresden, 20. November 1758.

Mein Wille ist, dass Ihr mit Eurem ganzen Corps bis Würzen vorrücken sollet, den Generalmajor von Wedell aber sollet Ihr mit der Avantgarde und Husaren, auch ein paar Regimenter Dragoner vor- und auf Grimma marschiren lassen. Ich schicke daher den Capitän Oelsnitz, so der General Wedell mit sich nehmen kann, weil derselbe dortiger Orten schon gewesen und von allem Nachricht hat, was daselbst vorgenommen werden kann.

Ich werde in zwei Tagen, als nämlich den 22. dieses, von hier aus ein Corps gegen Freiberg poussiren, um des Feindes Retraite etwas zu beschleunigen, und damit er sich vor Winters nicht in die Berge einnisteln könne.

Sonsten dienet Euch zur Nachricht, wie hier die halbe Armee von Daun über die Berge herüber ist, etwas aber davon stehet noch bei Cotta; vielleicht wird ersteres seine Retraite und Rückmarsch beschleunigen.

Aus Pommern ist hier die Nachricht gekommen, dass die russische Armee, nachdem sie auf ihrem Wege noch überall sehr geplündert hat, nunmehro über Meine dasige Grenzen sämmtlich zurück ist. Driesen1 evacuiren sie von allem Proviant und haben Leute aufgeboten, die Werke zu demoliren, mithin sie es nächstens auch verlassen dörften.

Ich habe Euer Schreiben vom 18. dieses wohl erhalten.

Federic.

Oelsnitz, qui connaît toute cette contrée, pourra être utile à Wedell pour son expédition, que vous soutiendrez, si cela devenait nécessaire.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.


10551.AU PRINCE CHRÉTIEN-FRANÇOIS DE SAXE-COBURG.

Der bei Breslau gefangene und in seine Heimath entlassene Österreichische Oberst Prinz Christian Franz von Sachsen-Coburg2 erbittet, Ansbach 26. October, vom Könige die Erlaubniss, nach Wien zu reisen in Angelegenheiten seiner Stellung in der österreichischen Armee.

[Novembre 1758.]3

Qu'il devait être assuré de la bonne volonté du Roi, autant que ses affaires le permettaient, et que c'était en conséquence que Sa Majesté avait agréé qu'il aurait pu retourner auprès de sa famille sur sa parole d'honneur; mais quant au cas présent dont il s'agissait dans sa lettre, il ne convenait pas au Roi d'agréer ce qu'il exigeait de Sa Ma-



1 Vergl. S. 384.

2 Vergl. Bd. XVI, 184. 185.

3 Das Datum ist hier und bei dem folgenden Stück nicht näher zu bestimmen. Die Weisungen sind beidemal von der Hand Eichel's, der sich in Dresden befand, niedergeschrieben; können also erst in die Zeit nach der Ankunft des Königs in Dresden verlegt werden.