10331. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Schönfeld, 18. September 1758.

Wiewohl Ich vermittelst Meiner Antwort244-4 auf Euer Schreiben vom 15. dieses, welche erstere mit ebendemselben Feldjäger abgegangen, welcher Mir Euer Schreiben überbracht, Euch schon umständlich beschieden habe, wie Ihr Euch dorten wegen der Russen verhalten sollet, so finde Ich dennoch vor nothwendig, Euch solches hierdurch nochmalen kurz und punktweise zu wiederholen, auf dass darunter kein Missverständniss vorgehen könne.

Und zwar erstlich sollet Ihr mit Eurem Corps durchaus nicht eher aus Eurer Position weggehen, bevor nicht die Russen von Landsberg ganz weg sind und Ihr Landsberg besetzt haben werdet. Zweitens, dass Ihr alsdann ein Corps nach Driesen detachiret, um diesen Ort wieder wegzunehmen. Alsdann und drittens könnet Ihr auf die Schweden marschiren. Dieses ist Meine positive und stricte Ordre, nach welcher Ihr Euch absolute achten und folgen sollet.

Ich habe Euch schon vorhin bekannt gemacht,244-5 dass Ich von hier schon den Generalmajor von Wedell mit 8 Bataillons und 5 Escadrons gegen die Schweden detachiret habe; also wenn Ihr auch, wenn die<245> Russen dorten erst weg sind und eher nicht, daselbst wegen Driesen und sonsten 10 oder 11 Bataillons lasset und danebst ein Husarenregiment wegen der flüchtigen Russen dort lasset, so bleibet Ihr doch allemal gegen die Schweden noch stärker, als es nöthig ist. Dieses ist Eure positive Instruction.

Vous ne pouvez partir qu'après que mes troupes auront occupé Landsberg.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.



244-4 Vergl Nr. 10324.

244-5 Vergl. Nr. 10313.