952. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.

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Graf Otto Podewils berichtet, Haag 7. August: Lord Stair hat versprochen, nachdem der Gesandte ihm die Argumente

Charlottenburg, 12. August 1742.

Es soll ihm cito geantwortet werden, an Mylord Stair zu sagen,

der königlichen Rescripte dargelegt, „qu'il était déterminé pour engager sa cour à s'employer pour l'Empereur afin de lui faire ravoir la Bavière.“ Der Lord formulirt dem Gesandten seinen Standpunkt schriftlich dahin: „Si je savais pour sûr que le roi de Prusse souhaitait véritablement d'établir ou de voir établie une bonne barrière entre l'Empire et la France, alors je pourrais agir avec beaucoup plus de zèle et de confiance en faveur de l'Empereur. Mais si, au contraire, le roi de Prusse incline plutôt à conserver les choses sur le même pied incertain qu'elles ont été pendant si longtemps entre la France et l'Allemagne, alors je pourrais avoir lieu de considérer la cession de la Bavière dans toute une autre lumière.“

Der Gesandte glaubt, dass Lord Stair bei aller anscheinenden Offenheit nur sein System verfolgt, Preussen mit Frankreich zu verfeinden und dass deshalb bei allen Mittheilungen an den Lord die höchste Vorsicht geboten ist.

wie es Mir lieb wäre und erfreute, ihn in solchen Sentiments zu sehen, auf welche Art Ich hoffte, dass ein raisonnabler Friede zu Wege gebracht werden könnte. Um aber solchen zu Wege und den Frieden auf einen fennen Fuss zu bringen, so wäre es nothwendig, den Kaiser auf einige Art wegen seiner Prätensionen zu dedommagiren und ihm dabei zu seinen Erblanden zu verhelfen, sonsten Frankreich beständig Gelegenheit daher nehmen würde, einen neuen Krieg anzuspinnen. Und hätte man also auf gute Moyens zu denken, um den Kaiser durch Saecularisation einiger Stifter nebst andern guten Mitteln zu indemnisiren. Dieses alles soll der Graf Podewils mit einer doucen und sehr polien Art an Mylord Stair sagen, und alle Beredsamkeit anwenden, solches demselben goutiren zu machen. Insbesondere muss er dem Letzteren wegen Indemnisation des Kaisers und sonsten sehr délicat goutiren machen, damit er nur erst in eine Indemnisation entriret, alsdann sich das andere en égard der von dem Hause Oesterreich zu gebenden Satisfaction peu à peu finden wird. Wenn es nöthig ist, so muss dieses chiffriret werden.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.