1089. AN DEN CHURFÜRSTEN VON DER PFALZ IN MANNHEIM.

Berlin, 12. März 1743.

Ausser denen Remonstrationen, welche Ich, besage Meines an Ew. Churfürstliche Durchlaucht unter dem 9. gegenwärtigen Monats erlassenen Schreibens Meinem Ministre zu London, dem Obergerichtsrath Andrié wegen des unfreundlichen Betragens des commandirenden englischen Generals, Graf von Stair, in denen jülichschen Landen an dem grossbritannischen Hofe zu thun aufgegeben, habe Ich auch vor rathsam erachtet, den an Meinem Hoflager befindlichen englischen Minister, Lord Hyndford, über dirse Materie besprechen zu lassen. Es hat sich aber derselbe darauf geäussert, wie er Mühe hätte, denen deshalb eingelaufenen <350>Nachrichten Glauben beizumessen, und selbige vielmehr vor ein Artifice ansähe, wodurch man Mich gegen die Königin in Ungarn und derselben Alliirte zu aigriren suchte. Wenn es aber auch damit seine Richtigkeit hätte, so wäre er versichert, dass der Graf von Stair hierunter seinen Ordres und Instructionen schnurstracks zuwidergehandelt haben müsste, massen Se. Grossbritannische Majestät ihre vor Ew. Churfürstlichen Durchlaucht und Dero Lande hegende freundliche Gesinnungen in dem letzteren an Mich erlassenen Schreiben allzu klärlich exprimiret hätten, als dass er sich von deren Sincerität den geringsten Zweifel beigehen lassen könnte. Inzwischen würde er nicht unterlassen, davon an seinen Hof unverzüglich ausführlichen Bericht zu erstatten, und hielte sich persuadiret, dass derselbe keinen Anstand nehmen würde, sothanen Beschwerden, falls selbige gegründet wären, hinlänglich abzuhelfen und Ew. Churfürstliche Durchlaucht deshalb vollkommen klaglos zu stellen. Ich habe nicht ermangeln wollen, Ew. Churfürstlichen Durchlaucht von dieser vorläufigen Antwort besagten Ministri Communication zu geben, und wird man Meines Ermessens nun wohl abwarten müssen, welchergestalt sich der englische Hof ferner darüber äussern werde. Ich verharre übrigens unveränderlich etc.

Friderich.

H. Graf von Podewils. C. W. Borcke.

Nach dem Concept.