12548. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Meissen, 27. November 1760.

Was Ihr in Eurem Bericht vom 23. dieses meldet,121-5 davon kann Ich nicht anders als sehr zufrieden sein und approbire solches dergestalt, dass Ich es nicht besser, als Ihr bisher dort gethan, fordern noch verlangen kann, gestalten Ich dann auch bei ersterer Gelegenheit bedacht sein werde, Euch eine reelle Marque Meiner Erkenntlichkeit zu geben. Ich entrire sehr wohl in alle Raisons, so Ihr habet, noch nicht sonderlich zu detachiren,121-6 welches Ich dann gleichfalls approbire,<122> im übrigen aber Euch freie Hände gebe, alles dorten in Euren Operations zu thun, was Ihr meinet dort vornehmen zu können; was Ihr aber nicht thun könnet, wird zurückbleiben müssen.122-1

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



121-5 Vergl. Nr. 12552.

121-6 Goltz hatte berichtet: „So lange sie . . noch so stark in hiesiger Gegend stehen, so lange kann ich auch noch nichts gegen Strehlen und Münsterberg, am allerwenigsten aber was nach Oberschlesien oder nach der Oberlausnitz detachiren.“

122-1 Dem Prinzen Eugen von Württemberg wird am 26. November geschrieben, der König finde die Vorkehrungen, die der Prinz in Hinterpommem und Mecklenburg gegen die russischen Truppen zu nehmen beabsichtige, sehr gut; es sei aber zu früh, um schon an die künftige Campagne gegen die Schweden zu denken. Ferner wird dem Prinzen mitgetheilt, dass Goltz „die Oesterreicher von Landeshut und aus der dortigen Gegend vertrieben“ und dass Hülsen „die Reichstruppen über Oelsnitz nach Franken verdränget hat“ . [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv.] — Dem General Lattorff wird am 27. November für seine Nachrichten vom 17. gedankt, „und da nach solchen der Feind sich bisher in Oberschlesien noch aufhält und ausgebreitet hat, so hoffe Ich, dass solches nicht lange mehr währen soll, und der Generallieutenant von Goltz hiernächst auch schon Mittel finden werde, solchen auch dort zu delogiren“ . [Berlin. Generalstabsarchiv.]