12573. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.

Meissen, 4. December 1760.

Mir ist Euer Schreiben vom 28. vorigen Monates eingeliefert worden; aus welchem Ich aber mit Missfallen ersehen, dass Ihr immer ohne Noth<140> und Ursache zu schreien gegen Mich fortfahret und nie zufrieden zu sein scheinet, daferne Ihr nicht dorten beständig eine Armee vor Euch stehen habet; Ich kann Euch auch nicht verhalten, dass Ich dergleichen Schreiens ganz müde bin. Ihr hättet Euch auch vorher schon, wenn Ihr sonsten gewollt und Attention darauf gehabt hättet, regen können, um die Stadt mit Holz und anderm dergleichen benöthigten zu versehen. Nunmehro aber müsset Ihr Geduld haben, und ist Mein Wille, dass Ihr deshalb an den Generallieutenant von Goltz schreiben, nöthigenfalls auch mit demselben in Eurem Chiffre correspondiren sollet. Dabei Ich Euch jedoch sagen muss, dass er deshalb nicht eine Minute eher noch später marschiren wird, als wie es sonsten die Umstände erfordern werden und leiden wollen.

Treskow soll mit dem Minister Schlabrendorff wegen der „Gelder vor die Garnison“ correspondiren.

Friderich.

Nach dem Concept.