<166>struiren, auch die wienersche schriftliche Antwort1 durch ein sehr wohl ausgearbeitetes Promemoria2 beantworten möchten. Höchstdieselbe liessen Ew. Excellenz zu dem Ende noch nachstehende Gedanken communiciren, welche Dieselbe bestens erwägen und gebührenden Ortes mit einer solchen gegebenen recht guten Tournure mit einfliessen lassen möchten, nämlich:

Dass in dem Friedenstractat von keiner weiteren Garantie die Rede wäre, als dass Ich der Königin von Hungarn ihre teutsche Provinzien garantirte, so wie sie Mir überhaupt die Meinige zu garantiren versprochen hätte. Von keiner weitern Garantie wäre die Rede,3 und an den Friedenstractat hielten wir uns lediglich in gegenwärtigem Fall, ohne was neues drein zu mengen. Wenn sie auch verlangete die Pragmatique zu garantiren, so könnte ihr doch nicht mehr garantiret werden, als was sie wirklich noch besässe; exempli gratia, Brabant und dergleichen mehr hätte sie jetzo nicht, also könnte es ihr nicht garantirt werden. Da man jetzo zu einem Congress in Breda schreiten wollte, so wäre es jetzo noch nicht Zeit, von einer Garantie der Pragmatique zu reden, sondern man müsste erst sehen, wie es bei dem Congress darunter gehen würde. Es könnte geschehen, dass die Königin von Hungarn bei dem künftigen Frieden Cessiones erhielte, so würde sie sich alsdann selbst eher im Wege gestanden, als beförderlich gewesen sein, wenn man jetzo schon von einer Garantie der Pragmatique vage sprechen wollte.

Auf was Art der Hochselige König die Pragmatique garantiret, wäre Sr. Königl. Majestät unbekannt; die neuen zwischen Sr. Königl. Majestät und der Königin von Hungarn geschlossenen Tractate hebten



1 Ein Promemoria, Wien 14. August 1746, Antwort auf ein preussisches Promemoria vom 4. Mai 1746.

2 Dasselbe ist dem Grafen Otto Podewils am 27. August zugesandt und am 16. September in Wien von ihm übergeben worden.

3 Das österreichische Promemoria vom 14. August macht die Ertheilung der Reichsgarantie für den dresdner Frieden davon abhängig, dass der König von Preussen die Garantie der Pragmatischen Sanction übernehme, wozu ihm Artikel 9 des Friedens eine Verpflichtung auferlege, welcher der unmittelbar vorangehende Artikel keinen Abbruch thun könne. Die beiden Artikel lauten: (8) „Sa Majesté l'impératrice-reine de Hongrie et de Bohême et Sa Majesté le roi de Prusse se garantiront mutuellement, de la manière la plus forte, leurs Etats, savoir Sa Majesté l'impératrice-reine de Hongrie et de Bohême tous les Etats de Sa Majesté Prussienne sans exception, et Sa Majesté le roi de Prusse tous les Etats que Sa Majesté l'impératrice-reine de Hongrie possède en Allemagne.“ Artikel 9: „Sa Majesté le roi de la Grande-Bretagne, outre la garantie particulière dont elle veut bien se charger de ce présent traité dans toute son étendue, voudra bien encore prendre sur soi de joindre ses soins à ceux des deux hautes parties contractantes, pour le faire non seulement garantir par la république des provinces unies des Pays-Bas, mais aussi par tout l'Empire, et de faire comprendre, inclure et garantir dans le futur traité de paix générale et par toutes les puissances qui y prendront part, tous les Etats et pays de Sa Majesté le roi de Prusse, et en particulier le traité de paix de Breslau et le traité présent de paix, tout comme les États et pays de Sa Majesté l'impératrice-reine de Hongrie et de Bohême.“