<147>Die bunten Karten, während alle Welt
Die Blicke starr auf ihn gerichtet hält.
Die guten Leutchen tun nicht übel dran,
Doch unser Priester fühlt sich sehr geniert.
Er ist geschickt; man sagt, der wackere Mann
Das Glück mit seinen Fingern korrigiert.
Es scheint, daß plötzlich ihn ein Feuer packt:
Die Stirne runzelt sich, sein Blick wird wlld,
Und eine Flut von Worten, abgehackt,
Wie grollend, sioßweis von den Lippen quillt.
Ein jeder hängt gespannt an seinem Mund,
Als würden ihm Orakelsprüche kund,
Die durch ein Wunder ändern unser Leben,
Die Großes stürzen, Niedriges erheben.
Der flucht, und jener schwimmt in Wonne, grinst
Und Heimst ihn ein, den köstlichen Gewinst.

Da schlägt es neun; nun bricht man auf zum Essen.
Die Zeit, die man beim öden Spiel versessen,
Will jeder gern beim üppigen Mahl vergessen.

Seht ihr sie aufmarschiert in langen Reihen?
Gemessenen Schrittes nahn dreißig Lakaien,
Von ihrem Küchenmeister angeführt.
Noch stolzer als ein Römer dirigiert
Herr Hamoch sie; er leitet in den Saal
Mit großem Pompe das Lukullusmahl.
Hochtönend tauft er eine jede Speise,
Doch leider paßt dazu der Name nicht.
Da ist der Braten, hier das Vorgericht;
Er ordnet alles sachgemäß und weise.
Dort ist ein neu Ragout, hier sind Pasteten;
Den Kennern lobt er ihre Qualitäten.

Wie übel sich der Speisen Duft verbreitet,
Der Wirt ist glücklich, und ein Lächeln gleitet
Stolz über seine Züge; er sagt offen:
Herr Hamoch hat sich selber übertroffen.

Zu Tisch! Trotz ihrem zugeknöpften Wesen
Ist die Gesellschaft dennoch auserlesen.