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VIERZEHNTES KAPITEL Ausbruch des Ersten schlesischen Krieges.

Unter den Aussichten auf mancherlei behaglichen Genuß hatte man den Herbst begonnen. Voltaire war, auf Friedrichs Einladung, nach Berlin gekommen; man konnte sich jetzt lebhafter und minder gestört, als bei jenem ersten flüchtigen Zusammentreffen, gegeneinander aussprechen. Neben Voltaire waren noch andere geistreiche Männer um Friedrich versammelt. Auch seine beiden Schwestern, die Markgräfinnen von Bayreuth und von Anspach, kamen zum Besuche. Wissenschaftlicher Verkehr, Konzerte, Festlichkeiten schienen eine längere Reihe von heiteren Tagen anzukündigen.

Da brachte ein Eilbote die Nachricht, daß Kaiser Karl VI. am 20. Oktober (1740) gestorben sei. Friedrich war eben in Rheinsberg, wo er sich von erneuten Fieberanfällen, die periodisch wiederkehrten, zu erholen suchte. Mit Gewalt schüttelte er das Fieber von sich und begann die Ausführung dessen, was er lange schon im Innern vorbereitet hatte. « Jetzt ist die Zeit da (so schrieb er in einem Billett an  »