<176>fielen den Österreichern in die Hände, und da keine Hilfe ankam, so zog er sich endlich, doch in vollkommener Ordnung, mit dem Überreste seiner tapfern Schar zu der Armee zurück. Diese Tat erwarb ihm den Ehrennamen des preußischen Leonidas. Der Prinz Karl von Lothringen (der den Namen des Anführers der österreichischen Armee führte) vermochte dem kühnen Feinde seine Bewunderung nicht zu versagen. « Wie glücklich », so sprach er zu seinen Offizieren, « wie glücklich würde die Königin sein, wenn sie in ihrem Heere Offiziere hätte, die diesem Helden glichen! »
Durch den Übergang der österreichischen Armee war das Schicksal des diesjährigen Feldzuges entschieden. Friedrich mußte sich entschließen, Prag aufzugeben, wo er von Schlesien abgeschnitten gewesen wäre, und nach Schlesien zurückzukehren, wo allein für seine Truppen zweckmäßige Winterquartiere zu finden waren. Der Rückmarsch geschah in drei Kolonnen und in so guter Ordnung, daß die Feinde keine anderweitigen besonderen Vorteile über die Preußen erlangen konnten. Der Nachtrupp der Kolonne, bei welcher Friedrich sich befand, wurde bei Pleß heftig von einem Korps Panduren angegriffen; als aber die letzteren, mitten im Gefechte, das Geschrei von Schweinen aus dem Dorfe vernahmen, eilten sie unverzüglich zu dieser willkommenen Beute zurück und ließen die Preußen ungestört über den Bach Metau vorrücken. Nur die Prager Besatzung war auf ihrem Rückzuge, durch die Unvorsichtigkeit und Unentschlossenheit ihres Anführers, des Generals Einsiedel, größeren Unannehmlichkeiten und selbst Verlusten ausgesetzt. Friedrich gab deshalb dem General