<213>Auch außerhalb Berlins, namentlich in Potsdam, ließ Friedrich mancherlei Gebäude auf seine Kosten ausführen. Die beiden Residenzen verschönerte er zugleich durch eine ansehnliche Zahl bequemer Bürgerhäuser. Von dem Bau des Schlosses Sanssouci bei Potsdam wird im folgenden näher berichtet werden. Friedrich hat oft die Entwürfe zu seinen Bauten selbst gefertigt, oft auch gaben ihm die Werke von Palladio, Piranesi und anderen Meistern die Ideen dazu; die Architekten hatten unter dem königlichen Dilettanten keine ganz leichte Stellung.
Nicht minder eifrig war Friedrich für den Glanz der Schaubühne bemüht. Oper und Ballett wurden in höchster Vollkommenheit ausgeführt und gaben dem öffentlichen Leben Berlins ein eigen festliches Gepräge. Die vorzüglichsten Sänger, Sängerinnen und Tänzerinnen berief Friedrich zum Schmuck seiner Bühne. Unter diesen ward besonders die Tänzerin Signora Barberina, bei der sich körperliche Anmut und feine geistige Bildung in seltnem Maße verbanden, hoch gefeiert, und auch der König unterließ es nicht, ihr seine Huldigungen darzubringen. Nach der Oper pflegte er gern, wenn sie getanzt hatte, in ihrem Kabinette den Tee einzunehmen; zuweilen auch ward sie von Friedrich selbst in vertrauter Gesellschaft zum Abendessen eingeladen. Dies war eine seltne Auszeichnung, da Friedrich schon in dieser Zeit fast ausschließlich nur im Kreise der männlichen Freunde verkehrte. Noch gegenwärtig sieht man in den königlichen Schlössern von Berlin und Potsdam das Bildnis der anmutigen Tänzerin, von Pesne gemalt, mehrfach wiederholt; sie ist