<249>wenn er ein feindliches Heer im Rücken behalte. So blieb es bei der strengen Einschließung des sächsischen Lagers; diese nahm jedoch den größern Teil seiner Truppen in Anspruch und verhinderte ihn, mit Nachdruck gegen die österreichische Armee in Böhmen aufzutreten.
Die letztere hatte sich, zwar immer noch nicht mit allem Nötigen ausgerüstet, in zwei Korps gegen die Grenzen von Sachsen und von Schlesien zusammengezogen. Dem einen Korps trat eine besondere preußische Armee, unter Schwerin, aus Schlesien entgegen. Doch bezogen die Österreicher hier ein so vorteilhaftes Lager, daß sie dadurch jede Schlacht vermieden und daß zwischen diesen Armeen nur unbedeutendere Gefechte vorfallen konnten. Dagegen hatte König August Gelegenheit gefunden, dem österreichischen Hofe seine täglich drohendere Lage vorzustellen und um schleunigen Entsatz zu bitten. So erhielt nun das zweite Korps der Österreicher, welches der Feldmarschall Browne anführte, den Befehl, zur Befreiung der Sachsen entscheidende Schritte zu tun. Browne versammelte alsbald seine Armee zu Budin und schickte sich an, über den Egerfluß vorzurücken.
Zur Beobachtung dieses österreichischen Korps war von Friedrich derjenige Teil seiner Truppen, den er bei der Einschließung des sächsischen Lagers entbehren konnte, bereits gegen die böhmische Grenze vorausgeschickt. Diese Truppen bemächtigten sich der Engpässe, welche die Verbindung zwischen Sachsen und Böhmen verteidigen, und benachrichtigten Friedrich von den Bewegungen des Feindes. Die Verbindung der Österreicher mit den Sachsen zu verhindern, mußte jetzt Friedrichs vorzüglichstes Augenmerk sein; er entschloß sich, jenen mit den vorausgesandten Truppen, einem freilich nur geringen Teile seiner Macht, sofort entgegenzugehen. Er eilte zu ihnen und führte sie aus dem Gebirge gegen die Ebenen der Elbe hinab.