<262>Prinz Moritz von Dessau, seinem Auftrage gemäß, den Übergang über die Elbe schnell genug bewerkstelligen und die Flüchtigen in die Seite nehmen können.
Der Sieg war errungen, aber mit vielem und schwerem Blute; die Preußen hatten 18,000 Mann verloren. Von Schwerin sagte Friedrich nachmals: « Sein Tod machte die Lorbeeren des Sieges verwelken! » Und außer ihm war noch eine bedeutende Anzahl ausgezeichneter Führer gefallen oder verwundet. Doch war der Verlust der Österreicher noch bedeutender. Auch sie verloren an Browne einen ihrer vorzüglichsten Feldherrn. Friedrich hatte letzterem, der an seinen Wunden wenige Wochen darauf starb, sein Beileid bezeigen und ihm den Tod Schwerins melden lassen.
Der größere Teil des österreichischen Heeres hatte sich nach Prag gerettet. Friedrich faßte den kühnen Gedanken, hier im großen Maßstabe zu wiederholen, was er im vorigen Jahre vor dem sächsischen Lager bei Pirna vollbracht hatte. Die weitläufige Stadt sollte belagert, die Armee zur Übergabe gezwungen werden. Schon am Abend nach der Schlacht ließ er sie dazu auffordern, doch erhielt er eine abschlägige Antwort. Nun schloß er die Stadt rings mit seinen Truppen ein, errichtete eine Reihe von Belagerungswerken und hoffte sie so in kurzer Frist durch Feuer und durch Hunger zur Übergabe zu nötigen. Die glühenden Kugeln, welche er in die Stadt hineinwerfen ließ, unterhielten eine fortwährende Feuersbrunst, der zusammengedrängten Menschenmasse begann es an Nahrungsmitteln zu fehlen, Krankheiten und Tod räumten furchtbar unter der Menge auf, der Mut der österreichischen