<265>rechte Flügel aber schien durch kein Hindernis des Bodens verteidigt. Auf diese Stelle beschloß Friedrich alle Kräfte zu konzentrieren; der Feind sollte hier umgangen und dann mit voller Macht von der Seite angefallen werden. Bis Mittag ließ Friedrich seine Truppen, die durch die Hitze des Tages und den Marsch schon angegriffen waren, rasten; dann gab er das Zeichen zum Aufbruch. Aber der österreichische Feldherr bemerkte die Absicht Friedrichs und bemühte sich, seinen schwachen rechten Flügel zu verstärken.
Der Vortrab der Preußen begann den Kampf. Die Zietenschen Husaren, die Grenadiere, die den Vortrab ausmachten, fielen dem Feinde in die Seite und gewannen ihm, trotz der heftigsten Gegenwehr, bedeutende Vorteile ab. Aber plötzlich änderte Friedrich selbst seinen Plan. Er befahl, daß der übrige Teil seiner Armee Halt machen, sofort aufmarschieren und daß die Infanterie des linken Flügels gerade von vorn den feindlichen Reihen entgegenrücken solle. Prinz Moritz von Dessau, der das Haupttreffen kommandierte, suchte ihn auf die Gefahr, der man sich hiebei aussetzen würde, aufmerksam zu machen. Der König blieb bei seinem Befehl; aber der Prinz wiederholte seine Einwendungen und sagte endlich: ohne seine Pflicht zu verletzen und ohne die schwerste Verantwortung auf sich zu laden, könne er diesem Befehle nicht genügen. Dieser Widerspruch reizte den Zorn des Königs; mit entblößtem Degen