<267>halten und weiter zu verfolgen. Zweimal drangen die Reiter vor, aber sie mußten dem Geschützfeuer, das sie von der Seite empfing, weichen; zum drittenmal setzte sich Friedrich selbst an ihre Spitze, aber auch jetzt vermochten sie nicht standzuhalten.
Nun hatten jene siegreichen Scharen, die seit zwei Stunden im Feuer standen, sich verschossen; von keiner Seite konnte ihnen Verstärkung zugeführt werden. Sächsische Reiterhaufen, die von Polen aus zu der österreichischen Armee gestoßen waren, drangen auf sie ein, andere Scharen österreichischer Kavallerie folgten, ein wildes Gemetzel erhub sich. Die Sachsen, der argen Niederlage gedenkend, die sie vor zwölf Jahren erlitten, riefen bei ihren Säbelhieben triumphierend aus: Das für Striegau! Verzweifelt wehrten sich die Preußen; was nicht erlag, wandte sich endlich zur Flucht. Noch einmal sucht Friedrich dem Schicksal des Tages Trotz zu bieten. Er sprengt den Flüchtigen nach, er bemüht sich, sie zu sammeln, 40 Mann folgen seinen Befehlen, seinen Bitten; er führt diese, in der Hoffnung, daß auch die übrigen sich anschließen werden, unter klingendem Spiel gegen eine feindliche Batterie. Umsonst! auch die wenigen Getreuen fliehen aufs neue, sobald sie von den feindlichen Kugeln erreicht werden. Friedrich bemerkt es nicht; nur einige Adjutanten sind noch bei ihm, als er der Batterie allein entgegen reitet. Einer von diesen fragt ihn endlich: « Sire, wollen Sie denn die Batterie allein erobern? » Da hält Friedrich sein Pferd an, sieht das leere Feld um sich, zieht ein Fernrohr hervor und beobachtet die feindliche Batterie, deren Kugeln zu seinen Seiten niederschlagen. Endlich wendet er das Pferd und reitet stumm und langsam nach dem rechten Flügel