<269>Es war die erste Schlacht, die Friedrich verloren hatte. Sein Verlust belief sich auf nahe an 14,000 Mann, der der Österreicher nur auf wenig über 8000. Der schlimmere Verlust war das gebrochene Selbstvertrauen. Über das ganze Heer, das sich bis dahin für unüberwindlich gehalten, verbreitete sich eine Mutlosigkeit, welche erst neuer glänzender Siege bedurfte, um wieder der alten Zuversicht Platz zu machen. Als den Offizieren des Belagerungsheeres bei Prag die Niederlage bekannt gemacht ward, folgte eine dumpfe Stille von mehreren Minuten; der sonst so sanftmütige Prinz Wilhelm von Preußen aber brach in lautes Wehklagen über das Benehmen seines königlichen Bruders aus.
Jetzt durfte Friedrich nicht länger an einen Angriffskrieg in Böhmen denken; die Belagerung von Prag mußte aufgehoben werden. Friedrich selbst war gleich von Nimburg dahin geeilt, die nötigen Anordnungen zum Abzuge zu treffen. Am zweiten Tage nach der verlornen Schlacht verließ das preußische Heer die Verschanzungen mit klingendem Spiele, ohne daß der Prinz von Lothringen, welcher die Österreicher