<282>sowie aus andern Beweisen pommerscher Treue, hat aber auch Friedrich nachmals, in seinem « politischen Testamente » seinen Nachfolgern erklärt, « daß sie sich vorzüglich auf die pommersche Nation verlassen und dieselbe als die erste Stütze des preußischen Staates ansehen könnten und müßten ». Nach diesem Vorbilde wurden nun auch in der Mark und im Magdeburgischen ähnliche Landmilizen eingerichtet. Als jene russische Armee sich aus Preußen zurückgezogen hatte, ließ Friedrich das dortige Korps seinen Pommern zu Hilfe kommen, so daß die Schweden bald nach Stralsund und Rügen zurückgedrängt waren.
Zugleich hatte Friedrich mit dem Herzoge von Richelieu Unterhandlungen angeknüpft. Dieser gehörte nicht zu der Partei der Marquise Pompadour, sondern zu derjenigen kleineren Partei des französischen Hofes, welche die Fortdauer des alten Bündnisses mit Friedrich gewünscht hatte. So machten ihn die feinen Schmeicheleien in Friedrichs Briefen und das willkommene Geschenk von 100,000 Talern bereit, auf diese Unterhandlungen einzugehen. Zwar waren die Verhältnisse nicht derart, um dem französischen Hofe Eröffnungen hierüber zu machen; doch verstand sich Richelieu gern dazu, vorderhand nicht weiter feindlich gegen die preußischen Provinzen zu verfahren. Auch an den König von England hatte Friedrich geschrieben, als die schmachvolle Konvention von Kloster Seeven bekanntgeworden war; er hatte ihn stolz aufgefordert, ihn jetzt nicht auf eine so entehrende Weise zu verlassen, wie es der Herzog von Cumberland in jener Konvention eingegangen war. Friedrich traf mit diesem Begehren den wunden Fleck im Gemüte König Georgs. Denn dieser selbst war über die Konvention im höchsten Grade entrüstet; er hatte den Herzog von Cumberland öffentlich mit den Worten empfangen: « Hier ist mein Sohn, der mich zugrunde gerichtet und sich selbst beschimpft hat! » und so bewies man sich englischerseits für jetzt wenigstens insofern willfährig, als man die Ratifikation der schimpflichen Konvention durch allerlei Ausflüchte zu verzögern suchte.
Ein Feind, den man in früheren Jahrhunderten als den furchtbarsten von allen angesehen hätte, ward auf eine leichte und fast ergötzliche Weise abgewiesen. Dies war die Reichsacht, die über Friedrich zu fällen der in Regensburg versammelte Reichshofrat sich jetzt, da der König von Preußen schon erdrückt schien, nach allen Kräften angelegen sein ließ. Am 14. Oktober erschien der Hofgerichtsadvokat April in der Würde eines kaiserlichen Notars, begleitet von zweien Zeugen, in der Wohnung des preußischen Gesandten zu Regensburg, Freiherrn von Plotho, diesem « die fiskalische Citation wegen der Achtserklärung zu insinuieren ». Das war eine « Vorladung des Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg, zu sehen und zu »