<321>zurück und griff die noch stehenden Infanterietreffen der Russen, trotz des lebhaftesten Kartätschen- und Gewehrfeuers, mutig an. Bald kam auch Friedrich mit dem erprobtem Teile seiner Infanterie heran, und nun entstand wiederum ein Gemetzel, jenem gleich, welches dem rechten Flügel der Russen bereits den Untergang gebracht hatte. Mann kämpfte gegen Mann, keine Abteilung vermochte mehr Ordnung zu erhalten, Russen und Preußen, Infanterie und Kavallerie, alles war in dichten Knäueln durcheinandergedrängt. Friedrich selbst ward in Person auf eine Weise mit in das Gefecht verwickelt, daß seine Pagen um ihn her gefangen, verwundet und getötet wurden. Der furchtbare Staub des heißen Tages und der Pulverdampf hatten alle Gesichter unkenntlich gemacht; der König ward von seinen Truppen nur an der Stimme erkannt. Kein Teil wich dem andern an Mut, aber die Kriegszucht der Preußen trug den Sieg davon; es gelang den Führern, sie aus dem wilden Gewühl aufs neue in geregelten Scharen zusammenzuziehen, und als der Abend sank, waren die Russen, die nicht niedergemetzelt lagen, vom Kampfplatze zurückgedrängt.
Während Friedrich seine Armee zur Nachtruhe ordnete, suchten die Russen in einzelnen Haufen ihr Heil in der Flucht. Da sie aber überall die Brücken abgebrochen fanden, so hinderte dies die gänzliche Auflösung ihres Heeres, dessen Führer es sich nun auf alle Weise angelegen sein ließen, die Zerstreuten zu sammeln. Eine Schar von einigen tausend Russen hatte sich wieder auf dem Schlachtfelde aufgestellt. Gegen sie ließ Friedrich noch einmal Truppen marschieren; doch blieb dieser letzte, übrigens unbedeutende Angriff fruchtlos, da es teils an Munition fehlte, teils auch die Hälfte der Angreifenden, aus Bataillonen des linken Flügels bestehend, zum dritten