EINUNDDREISSIGSTES KAPITEL Schluß des Feldzuges von 1758. Hochkirch.
Als Friedrich die böhmischen Grenzen verließ und gegen die Russen zog, dünkte es seinen übrigen Gegnern die günstigste Zeit, nun auch ihrerseits angriffsweise gegen seine Besitzungen zu verfahren. Die preußischen Truppen, die in Sachsen und Schlesien standen, waren an der Zahl nicht sonderlich bedeutend; man konnte ihnen sehr überlegene Massen entgegenstellen, und man meinte, daß vorderhand das Genie des Königs eben nicht weiter zu fürchten sei. Die Reichsarmee, die in Franken ihre Winterquartiere genommen und sich ansehnlich verstärkt hatte, rückte nun in Böhmen ein und wandte sich gegen die sächsischen Grenzen. Daun zog mit der großen österreichischen Armee nach der Lausitz und errichtete dort seine Magazine. Hier konnte er, je nach den Umständen, mit der Reichsarmee gemeinschaftlich gegen Sachsen operieren oder nach Schlesien einrücken, oder auch den vorschreitenden Russen in die Hände arbeiten. Zu dem letztern Behufe ließ er ein Korps leichter Truppen, unter dem General Loudon, in die Niederlausitz bis nach den Gegenden der Oder vorrücken. Loudon fand bei dieser Expedition keine besonderen Hindernisse und war somit leicht imstande, in Peitz,