<328>nehmens ein; Fürst Moritz von Dessau erlaubte sich, dem Könige Vorstellungen darüber zu machen. Aber Friedrich achtete nicht darauf. Der Generalquartiermeister der Armee erhielt Befehl, das Lager abzustecken; dieser weigerte sich, zu dem Verderben der Armee beizutragen und ward mit Arrest bestraft. Ein Ingenieurleutnant mußte nun, nach Friedrichs eigener Anordnung, die Linien des Lagers ausstecken, während seine Fourierschützen bei diesem Geschäfte bereits durch die österreichischen Kanonenkugeln begrüßt wurden. Zur Sicherung des Lagers wurden indes auf beiden Seiten Batterien angelegt; die eine von diesen kam vor Hochkirch zu stehen, auf dem Abhänge, über dem das Dorf sich erhebt. Friedrichs Macht an dieser Stelle bestand aus 30,000, die der Österreicher aus 65,000 Mann.
Die preußische Stellung war um so gefährlicher, als man aus dem tiefer gelegenen Lager wenig oder nichts von dem wahrnehmen konnte, was die Österreicher auf und hinter ihren Höhen unternahmen, während diese alles deutlich unterschieden, was bei den Preußen vorging. Überdies waren die Waldungen am Fuße der Berge rings von den leichten Truppen der Österreicher besetzt, so daß den preußischen Vorposten und ihren Patrouillen auf keine Weise gestattet war, sich in eine größere Entfernung vom Lager hinauszuwagen, und daß den Österreichern alle Mittel zum unvorhergesehenen Überfall bereitstanden. Bei dem allen aber blieb Friedrich fest in der vorgefaßten Meinung, daß Daun sich zu keinem Angriff entschließen werde. Er unterdrückte selbst manche von den sonst nötigen Vorsichtsmaßregeln und ließ sogar