<357>von Gefangenen zurück. Ein zweites, größeres Korps unter dem General Finck, ward nach Maxen gesandt, Daun den Rückzug abzuschneiden oder zu erschweren. Aber dies war eine gefährliche Aufgabe; Finck machte Gegenvorstellungen, doch antwortete Friedrich: « Er weiß, daß ich keine Diffikultäten leiden kann: mach', daß Er fortkommt. » Finck ergab sich in trüber Ahnung in sein Schicksal. In der Tat sah er sich bald von der feindlichen Übermacht eingeschlossen; vergebens suchte er sich, am 21. November, durch mutigen Kampf aus seiner ungünstigen Stellung zu erretten. Er ward genötigt, sich mit seinem ganzen Korps, 12,000 Mann stark, zu Kriegsgefangenen zu ergeben. Diesem plötzlichen Unglück folgte bald noch ein zweites. Ein preußisches Korps unter dem General Dierecke, welches am jenseitigen Elbufer stand, sollte auf gleiche Weise von den Österreichern aufgehoben werden. Dierecke versuchte über Nacht sich über den Strom zurückzuziehen; aber schon hatte ein heftiger Eisgang begonnen, so daß das Unternehmen nur mit großer Schwierigkeit vonstatten ging; nur ein Teil der Preußen entkam, die übrigen, 1500 Mann an der Zahl, fielen ebenfalls in die Hände des Feindes.
So hatten noch zum Schlusse des Jahres die Verhältnisse in Sachsen eine sehr üble Wendung genommen. Daun hatte jetzt nicht mehr Lust, sich nach Böhmen zurückzuziehen; Friedrichs Armee war durch diese Unglücksfälle wieder bis