<358>auf die geringe Zahl von 24,000 Mann zurückgekommen; alle Welt erwartete, daß er nun auch alle zuletzt errungenen Vorteile wieder einbüßen werde. Aber Friedrich wich keinen Schritt. Dem Feinde gegenüber blieb er, trotz der furchtbaren Kälte, die jetzt eintrat, in seinem kleinen Lager bei Wilsdruff. Seine Armee lieferte, täglich abwechselnd, vier Bataillone, welche das Lager beziehen mußten, dessen Zelte eingefroren und hart wie Bretter waren. Die Soldaten legten sich in den Zelten übereinander, um sich gegenseitig gegen die grimmige Kälte Schutz zu geben. Die übrigen Teile der Armee kantonierten umher in den Dörfern. Die Offiziere suchten sich hier in den Stuben und Kammern zu erwärmen, die Gemeinen bauten sich Brandhütten und lagen Tag und Nacht am Feuer. Die Kälte forderte eine große Anzahl von Opfern. Aber dem Feinde war durch dies kühne Unternehmen jede Gelegenheit zum Vorrücken genommen; Daun sah sich genötigt, auch seine Truppen denselben Unbequemlichkeiten und Leiden auszusetzen, ohne doch etwas gewinnen zu können. Endlich traf bei Friedrichs Armee eine Verstärkung ein, welche ihm der Erbprinz von Braunschweig zuführte. Jetzt erst, im Januar, ließ er seine Truppen regelmäßige Winterquartiere beziehen; das Hauptquartier wurde nach Freiberg verlegt, wo Friedrich die übrigen Wintermonate zubrachte.
So ward endlich ein Feldzug zum Schlusse gebracht, der den Preußen Unheil zugefügt hatte, wie noch keiner der früheren. Und doch hatte Friedrich von allem, was er vor dem Beginn desselben besessen, nichts weiter verloren als Dresden und einen Teil der Umgegend, wie einige wenig bedeutende Besitzungen in Pommern, die von den Schweden, bei dem Abmarsch des größten Teiles der preußischen Truppen aus jener Gegend, eingenommen waren. Zu weiteren Erfolgen hatten es die vereinten Anstrengungen seiner übergewaltigen Gegner nicht gebracht!