<372>und welches die preußische Stellung auf dieser Seite deckte. Da aber nur eine Brücke den Übergang gestattete, so hatte Zieten seine Maßregeln danach getroffen. Als ungefähr soviel Österreicher herüber waren, als man mit Leichtigkeit zu zwingen gedachte, ließ er die Kanonen auf diesen Teil der Feinde richten, die nun in Eile zurückflohen und eine Anzahl Gefangener zurücklassen mußten. Einige Versuche der feindlichen Artillerie wurden durch die günstig gestellte preußische bald zum Schweigen gebracht. Noch hielt Daun an der Stelle still, unentschlossen, was weiter für ihn zu unternehmen sei. Von Loudon hatte er gar keine Nachricht; der Wind hatte alles Getöse der Schlacht auf jener Seite abwärts geweht; nur ein dicker Rauch, der sich erhob, ließ ihn einen ernsten Vorfall vermuten. Da erscholl ihm gegenüber ein freudiges Viktoriaschießen, und er wußte nun, woran er war. Kaum begann bei den Preußen das zweite Lauffeuer, so kehrte die feindliche Macht um und ging über die Katzbach zurück, die sie beim Anbruch des Tages überschritten hatte.
Der Sieg war nicht ohne teure Opfer erkauft worden. Der Gesamtverlust der Preußen belief sich auf 3500 Mann. Dagegen hatten die Österreicher 10,000 Mann und außerdem 82 Kanonen nebst 23 Fahnen und Standarten verloren. Besondere Freude war dem Regiment Bernburg aufbehalten. Der König befahl, nachdem die Schlacht beendet war, daß die ganze Armee sich in einer Linie aufstellen solle; hier ritt er die Front, von einem Flügel bis zum andern, entlang, zu sehen, was für Lücken die Schlacht gerissen hätte. Die ganze Armee hatte das Gewehr beim Fuß, das Regiment Bernburg stand an der Spitze des einen Flügels. Als Friedrich