<373>an dasselbe herankam, rief er den Soldaten freundlich zu: « Kinder, ich dank euch, ihr habt eure Sache brav gemacht, sehr brav! Ihr sollt alles wiederhaben, alles! » Der Flügelmann der Leibkompagnie des Regiments, ein alter Graukopf, trat bei diesen Worten aus dem Gliede gegen den König vor und sagte: « Ich danke Ew. Majestät im Namen meiner Kameraden, daß Sie uns unser Recht zukommen lassen: Ew. Majestät sind doch nun wieder unser gnädiger König? » Friedrich klopfte dem Sprecher gerührt auf die Schulter und antwortete, indem ihm die Tränen in die Augen traten: « Es ist alles vergeben und vergessen, aber den heutigen Tag werde ich euch gewiß nicht vergessen! » Nun war die Heerschau zu Ende. Friedrich bestimmte, daß der alte Flügelmann, der eben gesprochen, Sergeant sein solle. Als dieser sich bedankte, drängten sich noch mehrere Soldaten des Regiments um den König und verteidigten ihre Aufführung bei Dresden damit, daß der Fehler nicht an ihnen, sondern an der Anführung gelegen habe. Friedrich wollte das nicht geradezu gelten lassen, und nun ging es von Seite der Soldaten um die Wette an ein Demonstrieren, mit einer Vertraulichkeit und einem Lärm, daß der Kommandeur, den Unwillen des Königs befürchtend, die Leute zurücktreiben wollte. Friedrich ließ es aber nicht zu; er beendete den Streit mit der nochmaligen Versicherung, daß sie brave Leute seien und sich des preußischen Ruhmes vorzüglich wert bezeigt hätten.