<388>Der Verlust auf beiden Seiten war sehr bedeutend gewesen. Die Preußen hatten 12 bis 13,000, die Österreicher über 16,000 Mann verloren. Doch waren die letzteren noch immer bedeutend stärker als die Preußen; mit kühner Entschlossenheit hätten sie Friedrich den weiteren Gewinn des Sieges streitig machen können. Aber die plötzliche Niederlage nach dem gewissen Siege, den man schon durch eilige Kuriere nach Wien gemeldet, hatte sie mutlos gemacht. Sie zogen nach Dresden und suchten sich nur im Besitze dieser Stadt zu halten. Friedrich machte einige Versuche, sie auch noch von hier zu vertreiben und ganz nach Böhmen zurückzudrängen; doch war die winterliche Jahreszeit solchem Unternehmen nicht mehr günstig. Von beiden Seiten wurden die Armeen nun in die Winterquartiere geführt. Die Russen gingen nach Polen zurück, die Reichsarmee nach Franken. Durch ein besondres österreichisches Korps waren einige Versuche auf Oberschlesien gemacht worden, die aber ebenfalls erfolglos blieben. Mit gewaltig überlegenen Kräften war dieser Feldzug von seiten der Gegner, so wie die früheren Feldzüge, begonnen worden; und doch behielten sie von all ihren Erwerbungen am Schlusse desselben nichts, als das einzige Glatz.
Zwischen den französischen Armeen und denen der verbündeten Truppen unter dem Herzog Ferdinand von Braunschweig war in dem verflossenen Jahre mit wechselndem Erfolge gekämpft worden. Die Franzosen hatten ein ungeheures Heer ausgerüstet, aber teils die geringe Tauglichkeit der Führer, teils der Zwiespalt unter diesen hatte ihre große Überlegenheit unwirksam gemacht. Bald schritt man von der einen, bald von der andern Seite vor, ohne daß entscheidende Ereignisse