<402>Freundschafts- und Handelsvertrag zustande gekommen, und der Sultan zog bereits bei Belgrad ein drohendes Heer gegen Friedrichs Feinde zusammen. Beide Bündnisse mußten Friedrich sehr erwünscht sein, um die Macht seiner Gegner zu brechen; nur die große Veränderung in der bisherigen europäischen Politik, die im nächsten Jahre vor sich ging, verhinderte die Ausführung der gefaßten Entschlüsse.
Ein zweites Ereignis, das in Strehlen vorfiel, war der verräterische Versuch, den König lebendig oder tot in die Hände seiner Feinde zu liefern. Ein Vasall Friedrichs, Baron Warkotsch, dessen Besitzungen in der Nähe von Strehlen lagen und der es unbequem fand, daß ihm die preußische Regierung keine willkürliche Behandlung seiner Untertanen verstattete, hatte den Plan dazu in Gemeinschaft mit einem österreichischen Offizier, dem Obersten Wallis, entworfen. Er hatte dem Könige öfters in Strehlen aufgewartet und alle Gelegenheit ausgekundschaftet. Friedrich wohnte außerhalb der Stadt, in dem daneben gelegenen Dorfe Woiselwitz;