<405>ganzen Armee zur Schau und zum Gespötte, ihre Reihen entlanggeführt, und der feindliche Anschlag unterblieb.
Bald nachdem die Gefahr in Strehlen vom Haupte des Königs abgewandt war, ward ein anderer Anschlag geschmiedet, dessen Ausführung ihm nicht minder das größte Verderben bereiten mußte. Magdeburg, die Hauptfestung des preußischen Reiches, der Sitz des Hof es, der Aufbewahrungsort des königlichen Schatzes, der Archive, der zahllosen Kriegsbedürfnisse, sollte den Feinden in die Hände gespielt werden. Den Plan dazu faßte ein Mann, der in den Kerkern Magdeburgs in Ketten und Banden saß, der Baron von der Trenck, auf dem Hochverrat und andere schwere Schuld haftete. Schon früher war er in Glatz gefangen gewesen, aber auf gewaltsame Weise entkommen. In Magdeburg wurde er, nachdem er manche Versuche gemacht, aufs neue durchzubrechen, sehr strenge gehalten. Gleichwohl gelang es ihm, eine Verschwörung unter den zahlreichen Gefangenen, die in dieser Festung eingeschlossen waren, anzustiften. Schon war das Verderben nah, als man die Verschwörung entdeckte und Trencks Schicksal nur noch furchtbarer steigerte.