<429>Ende, war Friedrich darauf bedacht, die Erinnerungen an die Greuel des Krieges auszulöschen und neuen Segen über sein Land heraufzuführen. Im Jahre 1766 schrieb er über diesen Gegenstand an Voltaire: « Der Fanatismus und die Wut des Ehrgeizes haben blühende Gegenden meines Landes verwüstet. Wenn Sie die Summe der geschehenen Verwüstungen erfahren wollen, so mögen Sie wissen, daß ich, im ganzen, in Schlesien habe 8000 Häuser, in Pommern und der Neumark 6500 Häuser wieder aufbauen lassen: was, nach Newton und d'Alembert, 14,500 Wohnungen ausmacht. Der größte Teil ist durch die Russen abgebrannt worden. Wir haben nicht auf eine so abscheuliche Art Krieg geführt; von unsrer Seite sind nur einige Häuser in den Städten zerstört worden, die wir belagert haben; ihre Zahl beläuft sich gewiß nicht auf 1000. Das böse Beispiel hat uns nicht verführt, und mein Gewissen ist von dieser Seite frei von allem Vorwurf. »
Es ist schon früher bemerkt worden, daß Friedrich sich im Verlaufe des Krieges, um die genügenden Mittel zur Bestreitung der Kosten herbeizuführen, zu eigentümlichen Finanzkünsten genötigt sah. Diese bestanden einesteils in einer immer steigenden Verminderung des Geldwertes, andernteils in der Besoldung der Zivilbeamten durch Kassenscheine, die erst nach dem Kriege im vollen Geldwert ausgezahlt wurden. Beides waren große Übel, und der Ruin vieler Familien war die Folge davon. Dennoch war dies das Mittel gewesen, wodurch Friedrich sein Land von den drückenden Schuldenlasten, die sich in dieser Zeit über andern Ländern furchtbar zusammenhäuften, befreit hielt. Mit größter Sorgfalt und Schonung wurde auch diese Angelegenheit nach dem Schlusse des Friedens allmählich wieder zu ihrer alten Ordnung zurückgeführt; und man hat neuerlich berechnet, daß, so mannigfachen Schaden auch der Einzelne bei diesen notgedrungenen Einrichtungen davon-