« <458>mich von dem äußersten Norden bis in diese glücklichen Gegenden führen, sind das Verlangen, Sie der Freundschaft zu versichern, welche für immer Rußland und Preußen vereinigen soll, und die Sehnsucht, eine Prinzessin zu sehen, welche auf den Thron der Moskowiter zu steigen bestimmt ist. Indem ich sie aus Ihren Händen empfange, wage ich es, Ihnen zu versprechen, daß diese Fürstin mir und der Nation, über welche sie regieren wird, um so teurer ist. Endlich erlange ich, was ich so lange gewünscht habe: ich kann den größten Helden, die Bewunderung unserer Zeit und das Staunen der Nachwelt, betrachten. » — Friedrich erwiderte: « Ich verdiene so große Lobeserhebungen nicht, mein Prinz; Sie sehen in mir nur einen alten kränklichen Mann mit weißen Haaren; aber glauben Sie, daß ich mich schon glücklich schätze, in diesen Mauern den würdigen Erben eines mächtigen Reiches, den einzigen Sohn meiner besten Freundin, der großen Katharina, zu empfangen. » Dann wandte sich Friedrich an den Grafen Romanzow, der die mächtigen Siege über die Türken erkämpft hatte und der sich im Gefolge des Großfürsten befand; zu diesem sagte er: « Sieger der Ottomanen, seien Sie willkommen! Ich finde viel Ähnlichkeit zwischen Ihnen und meinem General Winterfeldt. » — « Sire », entgegnete der russische Marschall, « es würde mir sehr schmeichelhaft sein, selbst nur unvollkommen einem Generale zu ähneln, der sich so ruhmvoll in Friedrichs Diensten ausgezeichnet hat. » — « O », erwiderte der König, « Sie können vielmehr stolz sein auf die Siege, welche Ihren Namen bis auf die entfernteste Nachwelt bringen werden. » — Die Verlobung des Großfürsten wurde zwei Tage nach seiner Ankunft gefeiert. Jeder Tag seiner Anwesenheit war durch die glänzendsten Feste gefeiert.