« <477>belohne. » Hier stiegen dem alten Könige Tränen ins Auge, und er sagte die ewig denkwürdigen Worte: « Ihr habt nicht nötig, euch dafür bei mir zu bedanken. Es ist meine Schuldigkeit, meinen verunglückten Untertanen wieder aufzuhelfen: dafür bin ich da! »
Auch fuhr Friedrich fort, durch verschiedene Bauten sowohl müßige Hände zu beschäftigen, als seinen Residenzen ein immer würdevolleres Ansehen zu geben. Zu den Prachtbauten seiner späteren Zeit gehören das Bibliothekgebäude und die kolossalen Gensdarmtürme zu Berlin. Der Bau der letzteren wurde 1780 begonnen und schnell emporgeführt. Der eine dieser Türme, der zu der sogenannten deutschen Kirche gehörige, stürzte bereits im nächsten Jahre, bei nächtlicher Weile, zusammen; aber ebenso rüstig wurde der Bau von neuem begonnen und das mächtige Werk im Jahre 1785 vollendet.
Für die Bildung des Volkes durch Schulen hat Friedrich wenig Umfassendes und Durchgreifendes getan, und man hat dies als einen Hauptmangel seiner Regierung herausgestellt. In der Tat ist es so; aber indem Friedrich zugleich alle Beschränkung des Gedankens und allen Gewissenszwang aus seinen Landen fern hielt, ward gleichwohl dem wissenschaftlichen Bestreben eine Bahn eröffnet, welche in kurzer Frist zu den schönsten Resultaten führte und welche, wenn auch erst allmählich